CD-Spieler Obsession/Unicon CD/Apollo vs. DAC Benchmark/AQVOX

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ulli_xyz
Neuling
#1 erstellt: 23. Mrz 2007, 00:55
Was mit der Idee einen Digital/Analogkonverter zum ’anständigen’ Tunen des vorhanden CD-Spielers und des DVB-S Receivers (zum Radio hören) sowie zum zeitgemäßen Hochrüsten des PC’s zum Musikserver zu Beschaffen entstand, endete mit einem neuen CD-Spieler.

Wie das passieren konnte? Tja – durch hinhören ;).

Auch wenn mein Onkyo CD-Spielers DX 7511 ( 1998 für 600 DM erworben) teilweise mehr Ausstattung und Haptik bietet als der Obsession, so hat sich doch klanglich immens viel getan.
Eine viel bessere Räumlichkeit, den Eindruck viel größerer Dynamik und so etwas wie Spielfreude darf man ja von allen CD-Spieler in der Preisklasse von 1000 bis 2000 EUR erwarten. Aber letztendlich war es das für den Audiomca Obsession II typische seidenweiche, warme Klangbild welches mich so davon überzeugt hat, dass dies die richtige Komponente für meine Kette ist (Emitter 1 Plus, Boxen von LUA).

Ausgeschieden sind während meines Vergleichs die beiden Digital/Analog Konverter Benchmark DAC1 und AQVOX USB MKII.

Grund war jeweils der von mir zwar zunächst als gigantisch plastisch und genau empfundene Klang, der sich aber im Laufe der Zeit als harsch und unbarmherzig erwies. Zumindest für meinen Geschmack und an meiner Anlage. Natürlich war die Kombination Laptop und AQVOX ein schickes Gespann, welches stundenlang automatisch Musik wiedergibt, die Titel anzeigt und das Jonglieren mit CDs als Relikt der Vergangenheit erscheinen lässt. Wenn man dann noch einen Handheld mit Touchscreen als Fernbedienung nutzen würde, … .

Mag ja sein, dass die Wiedergabe dem wahren konservierten Klang ziemlich Nahe kommt. Aber wenn z.B. der Sopran in Monteverdis Motetten in den höchsten Tönen die Assoziation eines Skalpells welches sich im Anmarsch auf das Trommelfell befindet hervorruft , dann verlässt man doch gerne das Wohnzimmer um mal wieder frühzeitig ins Bett zu gehen. Der Umstand dass man gut hören kann, dass die Dame einen halben Meter weiter links steht als Ihre Mitsängerin, tröstet hier nur wenig.
Wie gesagt, meine Meinung und meine Anlage und mein Onkyo als Zuspieler.

NF-Kabel mit ’entschärfendem’ Charakter, andere Lautsprecherkabel und Netzkabel konnten diesen Eindruck zwar teilweise etwas abmildern, halfen aber nicht hinreichend.

Mein freundlicher Händler (Herr Ullman von Da Musica) empfahl mir daraufhin, einen CD-Spieler zu testen, da diese in der Regel gut aufeinander abgestimmte Laufwerke und Digital-Analog Wandler hätten.

Zunächst skeptisch (inwiefern gibt es Unterschiede beim simplen Auslesen von digitalen Daten einer CD?!) nahm ich den Benchmark, einen Rega Apollo und als Beispiel für einen warm klingenden CD-Spieler den Unison Unicon CD mit Röhrenausgansstufe zum Hörtest mit nach Hause.

Ergebnis: Zunächst begeistert die frische Spielart des Apollo, sowie die überzeugenden ’festen’ Bässe. Und das Musikhören machte plötzlich wesentlich mehr Spaß als die Kombination Onkyo und DAC.

Wurde der Benchmark DAC am Apollo angeschlossen, schien sich das Klangbild noch leicht zu verbessern, indem die Höhen und Mitten noch etwas seidiger klangen.

Zu meiner Überraschung spielte derselbe DAC am Unicon CD sehr verändert:
Die mir zuvor noch immer zu sehr im Vordergrund stehende Hochtonpräsenz (mit ihrer enormen Auflösung) verwandelte sich plötzlich in ein viel wärmeres Klangbild. Allerdings auch die Gesamtanschaffungskosten zu sehr nach oben.
So ist das also mit den Nullen und Einsen ;-).


Wehn es interessiert, hier nochmals der Ausgang der einzelnen Matches in der Übersicht:

1) Onkyo DX711 CD-Spieler mit AQVOX USB oder Benchmar DAC1 => an Onkyo zu 'harsch', DAC1 etwas gefälliger als USB.
2) Apollo + DAC1 => Apollo hat mehr Spielfreude, wird mit DAC etwas seidiger (und teurer)
3) Apollo + Unicon CD + USB => Unicon CD klingt harmonischer als Apollo. USB klingt an Apollo besser als an Onkyo und an CD plötzlich seidenweich.
4) Unicon CDP + Audiomeca Obsession II => Obsession klingt traumhaft musikalisch, wenn auch etwas 'gesoundet'.


Fazit:
- Vorhandener Onkyo DX7511 plus 1000 EUR DAC unterliegen 1000 EUR CD Spieler Rega Apollo.
- AQVOX USB MKII an Laptop via USB angebunden hat ebenfalls weniger Spielfreude als ein Apollo und klingt mir zu harsch in den Höhen.
- Mit Bedauern verabschiedete ich mich von der Idee via AQVOX USB einen High-End Zuspieler und Musikserver und zu realisieren.
- Um eine glückliche Wahl der Komponenten treffen zu können, sollte man sich im Klaren über persönlichen Hör-Vorlieben werden. Hat dieser Prozess noch nicht stattgefunden kann dies mitunter zu Überraschungen führen.
- Der Einfluß bestehende Komponenten und Raumakustik machen eine theoretische Auswahl anhand von Testberichten etc. riskant.
- Grau ist alle Theorie.
- Unicon CD ist auch ein sehr schöner CD-Spieler

Grüße
ulli_xyz
Holzöhrchen
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Mrz 2007, 15:54
Und wie klingt Deine Sony Playstation One im Vergleich zu diesem illustren Testfeld?
norm_al
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 23. Mrz 2007, 17:59
nur zum Verständniss: Behälst also den Unison oder den Audiomeca? Oder wie hast Du dich entscheiden?
Gruß,
A
ulli_xyz
Neuling
#4 erstellt: 24. Mrz 2007, 00:50
Tja die Playstation.
Die klingt an meinem Emitter relativ gefällig. D.h. sie nervt nie und wurde von mir daher bisher für alle kritischen Aufnahmen, bei denen es entweder zischelte oder 'kratzte' verwendet.

Aber im Vergleich zu einem Obsession oder Unicon CD fehlt es bei ihr deutlich an Dynamik und räumlicher Abbildung.

Witzig war, daß mir am Anfang die Playstation im Gegensatz zu meinem Onkyo zu wenig Höhen und Details hatte. Zumindest solange bis ich meine Lautsprecherkabel ausgetauscht hatte. Ein Kollege hatte mir mal zum Test seine abgelegten Oehlbach ausgeliehen. Und die brachten deutlich mehr Bass, Dynamik aber auch eine viel höhere Auflösung.
Seither gab ich der PSP wieder den Vorzug.
ulli_xyz
Neuling
#5 erstellt: 24. Mrz 2007, 00:59

norm_al schrieb:
nur zum Verständniss: Behälst also den Unison oder den Audiomeca? Oder wie hast Du dich entscheiden?


Ich habe mich für den Audomeca entschieden. Der kleine Unicon CDP hatte viel weniger Dynamik als der Audiomeca.

Der große Unicon CD ist diesbezüglich vergleichbar mit dem Obsession. Da ich aber den Digitaleingang mit meinem DVB-S Receiver nicht nutzen konnte, das Display der Unicons mit dem grün auch etwas gewöhnungsbedürftig ist und da der Klang des Audiomeca an meiner Anlage auch ohne Tuning via NF Kabel etc. schon sehr gefiehl habe ich mich für letzteren entschieden.
killertiger
Inventar
#6 erstellt: 03. Apr 2007, 04:04
Komisch nur dass es dem DAC1 völlig egal ist
wer ihm die 0/1 liefert. Klingt immer gleich.

Aber du kannst ja noch ein wenig mit den Netzkabeln am Klang feilen.

Und ein anderes LS Kabel macht dann aus der schlechten PS wieder eine gute PS.
Emitteruniversum oder was?!
ulli_xyz
Neuling
#7 erstellt: 04. Apr 2007, 21:49

killertiger schrieb:
Komisch nur dass es dem DAC1 völlig egal ist
wer ihm die 0/1 liefert. Klingt immer gleich.

Ich bin mir nicht sicher was Du damit meinst, aber der 0/1er Strom scheint doch zwischen den Zuspielern zu variieren.
Wie gesagt, mein alter Onkyo konnte dem DAC1 nicht viel entlocken. Der Apollo da schon wesentlich mehr.


killertiger schrieb:
Aber du kannst ja noch ein wenig mit den Netzkabeln am Klang feilen.

Ich hatte vom Händler Kabel und Verteiler zur Verfügung. Unterschiede sind hier nicht so groß gewesen. Ich merkte eher was, als ich diese nach einigen Tagen wieder abgebaut hatte.



killertiger schrieb:
Und ein anderes LS Kabel macht dann aus der schlechten PS wieder eine gute PS.
Emitteruniversum oder was?!

Naja, zum einen gilt die PS als etwas empfindsam im Zusammenspiel mit dem Verstärker (Impetanz?), zum anderen lassen andere Kabel eben mehr Details beim LS ankommen, wenn denn Welche geliefert werden. Ganz ehrlich, wenn ich die PS gegen den Obsession höre, vermisse ich Bass, Dynamik und Räumlichkeit. Unabhängig vom LS-Kabel.

Grüße
ulli_xyz
Phil98
Stammgast
#8 erstellt: 29. Apr 2007, 14:00
Sehr interessanter Bericht, muss ich sagen! Das mit den Wandlern habe ich für mich auch schon herausgefunden: Sie können zwar unglaublich breite, extrem detaillierte Bühnen in den Raum werfen, doch hörts sich einfach nur übertrieben an.

Habe mich damals dann gegen einen RME entschieden, der ja auch hier hochgelobt wurde und für einen Rega (allerdings gabs damals noch keinen Apollo ;)). Der war dann letztlich die Erfüllung und ist es auch noch immer

Edit: Hatte damals allerdings nur Wandler oder Rega verglichen, also nicht noch Laufwerke verglichen


[Beitrag von Phil98 am 29. Apr 2007, 14:01 bearbeitet]
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