Erfahrungsbericht: Myryad MXD7000/MXA2150

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Giraffenjacke
Stammgast
#1 erstellt: 01. Mai 2007, 17:55
Hallo,

wie versprochen möchte ich hiermit meinen Erfahrungsbericht posten. Eigentlich wurde zwar nur nach der Endstufe MXA gefragt, da aber auch die Vorstufe MXD7000 noch nicht all zu lange bei mir steht, habe ich mich dazu entschieden, einen Gesamtbericht zu verfassen.

Vorhandenes Equipment und Maßnahmen:

Das vorhandene Equipment könnt ihr aus meinem Profil entnehmen. Hier ein kurzes Bild (ohne aktuelle Elektronik) und einige Erläuterungen:
http://www.shannara-saga.de/bilder/hk/gesohne1.JPG

Raumakustik:
16,5m² mit Kantenabsorbern in den Raumecken.
Akustisch sinnvolle Lautsprecheraufstellung und angepasste Sitzposition. Sessel im Raum und auf einem selbstgebauten Sockel, um der vertikalen Raummode „auszuweichen“.

Zweiter Center:
Da die S8 als Center zu tief steht, entsteht durch die erhöhte Sitzposition der Eindruck, das der Ton nicht aus dem Bild kommt. Daher der Center, um die akustische Mitte weiter nach oben zu verschieben.
Bei Stereo gibt es dieses Problem nicht, da das Gehirn kein Bild zuzuordnen zu versucht.

Design und Verarbeitung MXD7000/MXA2150

Das Design ist imho elegant und zeitlos, aber vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Mir gefällt es ausgesprochen gut. Schade ist, dass das Silber einen sehr eigenwilligen Farbton hat und somit nur schwer mit anderen Komponenten harmoniert.
Die Verarbeitung ist absolut einwandfrei. Einziger möglicher Kritikpunkt: Die Anschlüsse für die LS an der MXA-Endstufe könnten noch etwas hochwertiger ausgeführt sein. Passt irgendwie nicht zum Rest.

Besonders hervorzuheben ist der berührungssensitive Einschalter jeweils an der Front, der die Haptik nochmals steigert.

Hier zwei Bilder der beiden Geräte. Ich möchte noch höhere Standfüße besorgen, da mir die Abstände zwischen den Geräten zu gering sind:
http://www.shannara-saga.de/bilder/hk/beide.jpg
http://www.shannara-saga.de/bilder/hk/rack.jpg

Ausstattung und Bedienung MXD7000

Anschlüsse:
An Anschlüssen ist alles vorhanden, was mein Herz begehrt. Massig analoge und ausreichend digitale Anschlüsse. Auch ein 7.1Analog-Eingang ist vorhanden. Außerdem besitzt die Vorstufe zwei zusätzlche komplett frei konfigurierbare Ausgänge, welche man z.B. für einen zusätzlichen Raum nutzen kann.
Für die Videoabteilung gibt es drei YUV-Eingänge sowie einen Ausgang. Eine Aufwärtskonvertierung von S-Video Signalen ist möglich und funktioniert einwandfrei. HDMI benötige ich persönlich nicht.

Für jede Audioquelle kann man ein digitales Audiosignal und Videosignal frei zuordnen und die jeweilige Quelle frei benennen.
Beispiel:
http://www.shannara-saga.de/Heimkino/disp.jpg

Einstellungen:
Es ist viel an Einstellungen an Bord, aber nicht alles.

Das Bassmanagement ist OK. Die Trennfrequenz des Subs ist ab 20Hz in 5 Hz Schritten einstellbar (Ich trenne z.B. bei 85Hz). LS könne wie gewohnt in large oder small unterteilt werden. Die Entfernung der LS zum Sitzplatz können in Schritten von 30/40cm eingestellt werden. Lip-Sync ist bis 150ms einstellbar.
Für Bass und Höhen kann man jeweils eine Frequenz auswählen und diese anheben/absenken. Also praktisch ein Einband-EQ...
Außerdem gibt’s wohl noch viele Sachen, mit denen ich mich noch nicht beschäftigt habe.

In Sachen Einstellungen sind aber z.B. die Audionet-Komponenten zum Teil klar im Vorteil.

Ausstattung und Bedienung MXA2150

Die MXA2150 kommt mit 2 Modulen á 150Watt und kann beliebig aufgerüstet werden mit bis zu sieben Modulen. Die Module kann man in zwei Ausführungen erwerben. Entweder mit jeweils 150Watt oder mit 2x80Watt (z.B. für die Rear-Kanäle oder Bi-Amping). Theoretisch kann der Amp also Leistung für bis zu 14 Kanäle bereitstellen.
Ein Modul liegt je nach Version wohl bei 500-600€.

Die „Bedienung“ wird in Verbindung mit der MXD7000 sehr komfortabel, durch die Myryad-eigene My-Link-Schnittstelle. Hierdurch kann die Vorstufe die Endstufe automatisch an-und ausschalten.

Hervorzuheben ist auch die Einschaltfunktion der MXA. Beim Einschalten werden nicht alle Kanäle auf einmal hochgefahren, sondern einer nach dem anderen. Erst dann werden die LS-Anschlüsse freigegeben. Bei Vollbestückung durchaus sinnvoll und Haussicherungs-schonend

Die Endstufe lässt also ausstattungstechnisch meiner Meinung nach keine Wünsche offen.

Klang MXD7000/MXA2150

Es folgen Klangbeschreibungen, die meinem persönlichen Klangempfinden entsprechen und die je nach Person abweichen können. Manigfaltige Beschreibungen werden so gut es geht vermieden
Einige vergleiche werde ich zum Schluss ansprechen.

Mein Musikgeschmack:
Irischer/Schottischer Pop/Rock und Folk (z.B. The Corrs, Runrig, Phil Coulter, Janis Ian, Levellers)
Classic Rock (Meatloaf, Oasis, CD's kleinerer Live-Künstler)
Außerdem noch diverse Sachen aus dem Jazz, Songwriter und Rock-Bereichen. Aktuelles Chartgedudel wohl gar nich^^

Beispiele meiner Referenz-CDs:
The Corrs - Unplugged
Janis Ian – Billys Bones
Runrig – Stamping Ground
Adam Green – Gemstones
Star Wars EP3 Soundtrack

Klang:
Lässt sich wohl am besten Beschreiben mit:
In Stein gemeißelt.

Viel mehr braucht man eigentlich nicht dazu sagen. Die Bühne steht, wo sie ist. Eine Gitarre ist eine Gitarre und noch wichtiger: Ein Schlagzeug ist ein Schlagzeug. Präzisester Bass und auch der Rest ist einfach so wie er sein soll. Stimmen wirkten nach dem Umstieg erst etwas zurückhaltend. Doch mit der Zeit merkt man, dass sie sich nur besser eingliedern. Alles ist einfach glasklar getrennt.

Und damit will ich die Klangbeschreibung eigentlich auch schon abschließen, denn das hört sich am besten jeder selbst an.

Kurz einige vergleiche. Dazu vorher: Die Myryad Komponenten habe ich gebraucht gekauft. Ein Vergleich zu Audionet oder anderem gleichteuren Surround-Equipment habe ich also nicht durchgeführt. Myryad hat nämlich im Vergleich zu Audionet zumindest einen riesen Nachteil: Preisstabilität ist leider nicht gewährleistet. Für den unglaublichen Kurs, für den ich die MXD7000 erstanden habe, würde man nie im Leben eine Map2 bekommen. Hier ist wohl vor allem der deutsche Myryad-Vertrieb gefragt: Zeit mehr Präsenz. Es gibt keinen Grund sich zurückzuhalten! Fast schon eine Schande, dass ich die MXD7000 für 1.900€ ergattern konnte...

Vergleiche:

Arcam AVR200 <-> MXD7000
Eigentlich unfair. Zwischen den Geräten liegen schlicht mehrere Klassen. Darum lass ich's

Myryad Z-160 <-> MXA2150
Auch hier ein Klassenunterschied. Die Z-160 zeigt vor allem im Bass einige Schwächen. Nicht ganz präzise. Nicht druckvoll genug. Die MXA gibt sich dagegen keine Blöße.

Musical Fidelity X-P200 <-> MXA2150
Die MF ist für ihr Geld wirklich eine herausragende Endstufe (gewesen. Wird leider nicht mehr hergestellt.). Präzise und druckvoll im Bass. Gute Eingliederung des gesamten Musikgeschehens. Man könnte sagen: „Viel Gefühl“. Die MXA ist der MF in den meisten Dingen sehr ähnlich, macht aber alles nochmals ein Stück besser. Absolute Kontrolle im Bass. Absolute Souveränität in allen Pegelsituationen.

Falls gewünscht kann ich auch noch einen der großen MF-Vollverstärker ausleihen und vergleichen. Einfach mal nachhaken

Fazit
Die Myryad-Kombi spielt souverän in allen Situationen und hebt meine Anlage wiedermal auf eine neues Level. Wohl für lange Zeit das letzte Level, denn eine weitere Steigerung erfordert auf diesem Stand imho immense Geldsummen. In meinem derzeitigen Zustand wüsste ich auch gar nicht, was jetzt noch groß kommen soll^^
Meine Lautsprecher haben mich auch diesmal wieder überrascht. Jede Veränderung der Elektronik belohnen sie mit einem hörbaren Klanggewinn. Das Limit scheint hier nie erreicht. Irgendwann kommt sicherlich noch die GS, aber im Moment ist es einfach noch nicht nötig. Nach meinem Umzug dieses Jahr werde ich mal weitersehen. Jetzt hat es eh keinen Zweck mehr LS hier probe zu hören.
Ich kann nur jedem empfehlen der auf der Suche nach neuen Audiokomponenten ist, sich auch mal bei Myryad umzuhören. Es lohnt sich. In Hannover ist es z.B. möglich. Größter Nachteil, (oder auch Vorteil für Suchende) ist halt der Preisverfall beim Wiederverkauf. Im Moment ist z.b. wieder eine MXD7000 im Audiomarkt. Wieder für einen sehr guten Preis. Interessenten sollten also einfach mal reinhören. Es lohnt sich
Ich werde jedenfalls versuchen, auch den Rest meiner Anlage auf Myryad umzustellen. So ein schicker Myryad DVD-P macht sich einfach besser als das Pioneer-Plastik

Pro:
+ Klang
+ Verarbeitung
+ Vorstufe gut auf eigene Bedürfnisse einstellbar
+ Durchdachtes Bedienkonzept
+ Gute lernbare Fernbedienung mitgeliefert bei der MXD7000
+ Aufrüstbarkeit der MXA-Endstufe ist vorbildlich
+ My-Link erleichtert das Bediener-Leben

Contra:
- Kein Hdmi
- Farbe nicht gut Kombinierbar
- LS-Anschlüsse nicht hochwertig genug
- Konfiguration der Vorstufe könnte umfangreicher sein
- Preisstabilität

PS: Einfach weil ich's loswerden muss: Mir is' grad ne leere Flasche auf meine Pronto geknallt. Das Display is' im Eimer und ich krieg' 'ne Kriese
fdsa
Stammgast
#2 erstellt: 02. Mai 2007, 17:33
Danke für den Bericht.
Wie schon gesagt, das Endstufenkonzept finde ich sehr interessant. Und wenn man dann z.B. einen 5-Kanal Ausbau hat und es geht mal ein Modul kaputt, kann man immernoch Musik hören weil man halt nur ein Modul einschicken muß und nicht gleich den ganzen Amp.
Die Vorstufe wäre aber eher nichts für mich, ist ja ein riesen Teil. Aber man muß halt die ganzen Anschlüsse unter bringen.
Wenn es bei mir mit der neuen Endstufe soweit ist werde ich sie mal mit dem Audionet Amp5 vergleichen.

Grüße!
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