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Röhren VV

+A -A
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.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 02. Jun 2006, 23:00
Hallo !

Netzteil funktioniert jetzt wie beschrieben - die +Ub regelt sich auf knapp 240VDC im Betrieb.

Prinzipiell funktionieren beide Kanäle - aber:

1. Sobald ich beide Kanäle anschließe höre ich unerträgliches heftiges Brummen !? Ist nur der rechte Kanal angeschlossen spielt dieser einwandfrei bis auf:

2. Sobald ich ein Kabel berühre höre ich lautes Brummen - aber noch im erträglichen Maße - will sagen ich kann Musik und Brumm hören.

3. Der linke Kanal legt ein Hochpassverhalten an den Tag und brummt bei etwas mehr als minimal Lautsärke heftig !?

Defektes Bauteil ?

Kapazitäten sind laut Messung in Ordnung.

Verdrahtungsfehler ? Konnte bislang keinen Ausfindig machen !

Gruß
Markus
richi44
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 03. Jun 2006, 08:47
Um Dir eine gültige Antwort zu geben, müsste man wissen, wie die Verdrahtung aussieht. In den Fotos hast Du ja die ganze Herrlichkeit mit Plexi und Holz aufgebaut. Das sieht zwar gut aus, aber ob das ideal ist, bezweifle ich stark. Eine Röhrenschaltung ist relativ hochohmig und damit empfindlich auf Brummeinstreuungen. Normalerweise wird daher die ganze Geschichte in einem Blechchassis montiert. Wenn Du es so mit Plexi machen willst, braucht es zumindest einen Blechboden, der etwas abschirmt und an Masse liegt. Dann muss auch das Poti-Gehäuse an Masse. Und alle Leitungen innerhalb des Verstärkers müssen dann abgeschirmt werden (Schirmung an Masse!)
Weiter muss die Röhrenheizung einen Massebezug haben, also das Minus der Heizungsgleichrichtung an Masse oder bei Wechselspannung könntest Du die Mitte zwischen den zwei E88CC an Masse legen.
Dass der linke Kanal keine Bässe hat muss an einem Verdrahtungs- oder Bauteilfehler liegen.
Dass es brummt, wenn Du ein Kabel berührst (ich nehme an nur die Isolation) liegt daran, dass Du nicht gleichzeitig Masse berührst. Daher bie Einstreuung. Wenn Du einen blanken Draht berührst, ist es doppelt logisch, dass es brummt.
Warum der linke Kanal stärker brummt, macht so keinen Sinn, da muss beispielsweise die Masse am Cinch ab sein oder sonst ein Fehler in der Verdrahtung vorliegen.
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#53 erstellt: 03. Jun 2006, 13:54
Ooookay !

Muss wohl einsehen daß das ganze doch etwas empfindlicher ist als ich annahm..

Gehäuse ist nur ein Testaufbau aus Dingen die so rumlagen. Der PreAmp sollte (Funktion vorausgesetzt) schlussendlich schon ein "richtiges" bekommen.

Qualitätsabstriche in Punkto Brummeinstreuung waren mir klar - aber trotz allem (dachte ich) sollte es zumindest funktionieren, was es ja eigentlich auch tat - hatte gestern einen Kanal etwa eine Stunde anstandslos am laufen.Klanglich war er auch, wie erwartet, recht gut .

Kann es sein daß die Schaltung auf Grund der hohen Verstärkung zur Selbsterregung/Schwingung neigt ? Oder liegt das an der nicht vorhandenen Abschirmung ?

Nun gut, werde mir jetzt aber zuerst mal ein vernünftiges Gehäuse besorgen...

Danke für die Unterstützung !

Gruß
Markus
Lutz_Ludwig
Ist häufiger hier
#54 erstellt: 03. Jun 2006, 17:39
Ich verstehe die Audio welt nicht mehr
Auf der einen Seite wird debatiert was funktioniert was hörbar ist etc. Und dann eine Ozilatorröhre im NF Verstärker

mfg Lutz
richi44
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 18. Jun 2006, 16:01

Lutz_Ludwig schrieb:
Ich verstehe die Audio welt nicht mehr
Auf der einen Seite wird debatiert was funktioniert was hörbar ist etc. Und dann eine Ozilatorröhre im NF Verstärker

mfg Lutz

Sicher hätte ich auch eine ECC81 verwenden können, die früher in UKW-Geräten verwendet wurde. Und wenn man weiss, dass eine EL84 problemlos als UKW-Sender verwendet werden kann...

Der Sinn der E88CC ist ja, dass sie bei genügender Steilheit einen recht hohen Strom ziehen kann, was letztlich für die Ansteuerung längerer Kabel nötig ist. Sicher gäbe es da Alternativen, etwa die ECC82 mit ihrer geringeren Steilheit. Ausserdem sind E88CC nicht erst durch mich in die NF-Welt vorgedrungen.


Kann es sein daß die Schaltung auf Grund der hohen Verstärkung zur Selbsterregung/Schwingung neigt ? Oder liegt das an der nicht vorhandenen Abschirmung ?


Am ehesten liegt es an der Verdrahtung, denn die generell hochohmige Technik der Röhren führt rasch zu Kopplungen zwischen den Leitungen und damit zu Schwingneigung. Du könntest mal versuchen, parallel zu R8 22pF zu schalten und zwischen der Gitter-Zuleitung der unteren E88CC und dem Sockelanschluss einen Widerstand (ganz dicht am Sockel!!) von 2,2k einzufügen. Damit könnte die Schwingneigung allenfalls bekämpft werden.
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 20. Jun 2006, 18:47
Hallo !

Also, Gerät neu aufgebaut, Blechchassis spendiert, alle Leitungen (IN, OUT, Speisung) über geschirmte Leitungen geführt, Schirm einseitig auf Masse - und siehe da - es funktioniert !

Und das sogar sehr gut

Klanglich wirklich edel - ich vermisse nichts im Gegenteil - bin der Ansicht die Transparenz in den Mitten und Höhen hat deutlich zugenommen, die Bühne wirkt größer und Bass is schön präzise und druckvoll.

Minimaler Brumm ist noch vernehmbar (allerdings nur wenn man wirklich angestrengt hinhört :)) was sich aber mit Heizungsumstellung auf DC erledigt haben sollte.

Feine Schaltung !

Werde das mit den Maßnahmen zur Schwingunterdrückung mal noch ausprobieren, aber derzeit sind dahingehend keine akuten Probleme mehr vorhanden.

Danke !
Diabolo_Dominic
Stammgast
#57 erstellt: 05. Jul 2006, 10:44
Hallo Bulli,

der kleine BRUMM ist nicht immer in der Schaltung an sich zu suchen, sehr oft wird er durch externe masseschleifen herbeigeführt.

Das ganze ist auch relativ einfach zu testen indem Du nur einen Kanal anklemmst. Ist dann das Brummen weg liegt´s an ner Masseschleife und es mus ergründet werden woher sie kommt.

Dominic

Ein durchgezogener, ordentlicher und Symetrischer Aufbau in verbindung mit einer ordentlichen Masseführung ist ein weiterer Garant für Brumm freies hören und zumeist eine bessere Kanaltrennung + Kanalgleichlauf.
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#58 erstellt: 05. Jul 2006, 17:29
Hallo !

Sobald das Gehäuse fertig ist und der Preamp wieder in Betrieb werde ich dem nachgehen. Vielen Dank für den Tip !

Gruß
Markus
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#59 erstellt: 18. Jul 2006, 18:57
Hallo !

Leider ist das Brummen scheinbar keine Masseschleife da es von beiden Kanälen kommt. Außerdem kommt ein höherfrequentes "Sirren" dazu sobald ich die Glühlampe in Betrieb nehme (Betriebsanzeige).Diese liegt parallel zu den Heizungen.

Weiß da jemand Abhilfe ?

Die Heizung hat nun auch Massebezug durch die (Heizungs-)Mitte der E83CC's da ich ja nun mit 6,3V(AC) heize.

Werde wohl demnächst mal Umstellung auf DC ausprobieren.

Wie ist das eigentlich mit dem Schutzleiter - derzeit sind die 2 Chassis dahingehend getrennt, also Gehäusechassis -> Schutzleiter / Amp-Chassis -> Schaltungsmasse

Sollte ich die beiden verbinden ? Darf/kann ich das so ohne weiteres ?


Derzeit sieht er übrigens so aus:


http://images5.picti...e4b916e51a00f.th.jpg



EDIT: Kann es sein daß das Forum derzeit etwas Probleme mit den [I M G] Tags hat ? Die werden nämlich beim posten zu [URL] Tags ! Im Preview sieht alles ok aus, nach dem Posten dann wie oben...


Auf den Pfeil im schwarzen Kästchen klicken dann gehts..

Bekommt noch nen anderen (schwarzen) Lack, und ne echte Holzfront

Gruß
Markus


[Beitrag von .:Bulli:. am 18. Jul 2006, 19:40 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 19. Jul 2006, 09:04
Generell ist es nicht falsch, wenn ein Verstärker geerdet ist. Dies kann geschehen, indem der Schutzleiter mit der Audiomasse verbunden wird. Das macht normalerweise kein Problem und ist auch zulässig. Nur, wenn beispielsweise ein TV, Videorecorder oder Tuner mit Kabelanschluss angeschlossen ist, gibt es eine Doppelerdung, nämlich über den Schutzleiter und über den Antennenkabel-Schirm. Das führt zu Brumm.
Man kann auch eine "Halberdung" vornehmen, indem man die Audiomasse über 47nF 1000V mit dem Schutzleiter verbindet. Das ist keine direkte Netzverbindung, aber für höher frequente Störstrahlungen eine gute Massnahme. Es könnte sein, dass die Brummerei und Sirrerei damit verschwinden würde.
Und so ganz nebenbei: Mach mal eine Aufnahme von der Verdrahtung. Kann sein, dass man da noch etwas entdeckt...
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 14. Feb 2007, 00:09
Hallo !

Der Preamp lief jetzt ein halbes Jahr völlig problemlos mit der provisorischen Verdrahtung doch nach dem erneuten Umbau stellte sich leider das alte Problem wieder ein

Hochfrequentes Pfeifen und leichte Verzerrungen.

Das Pfeifen variiert je nach Stellung des Potis und tritt auf sobald die Röhren gut geheizt sind soll heißen nicht sofort nachdem das signal an der Endstufe ankommt sondern kurz darauf.

Hab die Drosseln mal zum testen abgeklemmt, hat leider nur minimale Verbesserung zwischen halb und dreiviertel Stellung des Potis gebracht.

Was mich wundert ist das der Amp wie gesagt absolut einwandfrei lief bis ich die Drosseln liegend und die dicken Kondensatoren seitlich statt vorne befestigt habe, an der Verdrahtung hab ich prinzipiell eigentlich kaum etwas verändert.

Hier nun ein Bild des Innenlebens.






Vor den Gittern befinden sich mittlerweile 1 und 2K Widerstände die aber mein Problem nicht verändern.

Der Schutzleiter ist direkt mit der Masse verbunden. Brummen ist keines mehr vernehmbar.

Was mach ich denn nur falsch ?

Danke und Gruß
Markus
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#62 erstellt: 15. Feb 2007, 16:39
Hallo !

Hab nun mal die Ausgangsleitungen getauscht (Sackschirmung vom Massestern weg) mit dem Ergebnis daß es nun eine Potistellung gibt, bei der das Problem völlig verschwindet nämlich zwischen halb und dreiviertel darunter und darüber aber jetzt noch ausgeprägter ist als vorher !?

Kann sich darauf evtl. jemand einen Reim machen ?
richi44
Hat sich gelöscht
#63 erstellt: 07. Mrz 2007, 17:33
An dieser Stelle ist nachzutragen, dass das Problem mittlerweile gelöst ist.
Beim Umbau in die heutige Form hat Bulli die beiden Vorwiderstände des Netzteils, welche die Spannungsanpassung bewerkstelligen sollen, ohne nachfolgenden Elko an die Speisung von Vor- und Ausgangsröhren gemeinsam angebracht. Damit entsteht natürlich eine Verkopplung, welche die Schaltung zum Schwingen gebracht hat. Durch je einen zusätzlichen Elko, der die Speisung für jeden Kanal getrennt stabil macht, also die entstehende NF abblockt, ist das Problem gelöst.
bukongahelas
Inventar
#64 erstellt: 02. Jun 2007, 06:22
Eine Frage zur Röhrenheizung:DC ist brummfreier als AC 6.3 Volt. Die 6.3 brückengleichzurichten mit Siebelko ist einfach.Es könnte nun sein,dass die DC zu hoch ist,6.3 mal wurzel2 = 8.9 Volt.Bei Belastung etwas weniger.Muss diese DC heruntergeregelt (LM317) werden,wenn ja auf welchen Wert ? Anders:Wie hoch ist die Gleichspannung,die den Glühfaden der Heizung ebenso belastet wie die 6.3 V AC ?
Oder gehe ich nach Datenblatt und stelle über LM317 die Spannung so ein,bis der vorgeschriebene Heizstrom erreicht wird ? Könnte natürlich sein,dass sich das Datenblatt auf einen AC Strom bezieht,dann komme ich so nicht weiter.
Weiterhin soll bei DC Heizung der Minusanschluss des Gleichrichters mit der Schaltungsmasse verbunden werden.Wenn ja,an welcher Stelle ? Zentraler Massepunkt oder irgendwo am Metallgehäuse ?

Zweite Frage: An einem Röhren VV mit E88CC Röhre wird die NF über einen C von 1y/400V ausgekoppelt.Der eine Pol des C ist an der Anode angeschlossen,der andere ist der Ausgang.
Wenn nun nichts am Ausgang angeschlossen ist,lädt sich nicht die zweite Platte des C auf die Spannung der ersten und damit auf Anodenpotential,mehrere hundert Volt auf ?Kann das einen nachfolgenden Transistorverstärker schädigen ? Sollte ein "Ableitwiderstand",z.B. 470 kOhm zwischen der Ausgangsseite des C (=PreAmpAusgang/Cinch Buchse) und Masse geschaltet werden ? Wie bei (Cinch) Eingängen,da gibts einen Eingangswiderstand,so dass der Eingang Massepotential annimmt,wenn nichts am Eingang angeschlossen ist.

gruss
bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 02. Jun 2007, 12:51
Bei Wechselstrom oder Wechselspannung geht man davon aus, dass der angegebene Wert, also die 6,3V den gleichen Heizwert haben wie 6,3V Gleichspannung.
Das bedeutet, dass die Gleichspannung mit dem LM317 auf 6,3V einzustellen ist.
Das Heizungs-Minus ist mit der zentralen Masse zu verbinden.

Der Ausgangskondensator wird über R8 und R4 an Masse geführt. Was also am Ausgang bleibt, ist die relativ geringe Spannung, die normalerweise an R4 anliegt, also rund 1V. Und diese 1V werden ja über 68k zum Ausgang geleitet. Es ist also im Normalfall für sämtliche Schaltungen unkritisch.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 03. Jun 2007, 18:12
Hallo Richi,

interessant würden die 1V bei nachfolgender DC Vertärkerstufe.

Ausserdem könnte beim "Hochfahren" des Verstärkers eine weitaus höhere Spannung an den Ausgang gelangen.

Zwar nur kurzzeitig, aber für Transistorzeug möglicherweise schädlich. (Ansprechen der Schutzschaltung)

Bevor ich auch für die Endstufen Röhren eingesetzt habe (zum Glück) habe ich einfach eine Verzögerungsschaltung, die für ca 20 Sek. den Ausgang kurzschliesst, eingebaut.

Damit lief die Schaltung einwandfrei am Transistoramp.

Nochmal zu den 1V: könnte nicht die Gegenkopplung hochohmig auf das Gitter der ersten Stufe geleitet werden.

Die Vorzeichen sind dieselben, und es gibt keine Gleichspannung mehr am Ausgang.

Alternativ einen extra Auskoppelkondensator für die GK verwenden.

Dann aber den Ausgang noch hochohmig mit Massepotential versorgen. (1Mohm oä.)

Eine weitere Frage zur Heizspannungsversorgung:

Die Ufk wird in dieser Schaltung nicht überschritten?

Ich hatte das Problem in einer SRPP- Schaltung
(Phono mit passiver Entzerrung nach Elektor, ECC83/ ECC81)
dass unabhängig vom Potential der Heizung und den eingesetzten Röhrenfabrikaten ein mechanisches Schwingen auftrat. (Heizfaden gegen Katode wahrscheinlich)

Die Frequenz lag so etwa bei 14 kHz und störte nur mechanisch.

Im Lautsprecher war (fast) nichts davon zu hören.

Wenn man gegen die Röhren klopfte, war das Pfeifen für einige Zeit weg, kam aber wieder.

Gibt es dafür eine Lösung/ Erklärung? (wenn auch etwas Off Topic)

Bei der Linepegelstufe (einstufige SRPP mit ECC82) gab es da kein Problem.

Gruss, Jens
richi44
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 04. Jun 2007, 08:06

rorenoren schrieb:
Hallo Richi,

interessant würden die 1V bei nachfolgender DC Vertärkerstufe.

Da hast Du recht, aber sowas ist eh sträflicher Leichtsinn, nur schon wegen statischen Ladungen, und bringen tuts auch nichts, weil es keine DC-Tonquellen gibt.

Ausserdem könnte beim "Hochfahren" des Verstärkers eine weitaus höhere Spannung an den Ausgang gelangen.

Zwar nur kurzzeitig, aber für Transistorzeug möglicherweise schädlich. (Ansprechen der Schutzschaltung)

Bevor ich auch für die Endstufen Röhren eingesetzt habe (zum Glück) habe ich einfach eine Verzögerungsschaltung, die für ca 20 Sek. den Ausgang kurzschliesst, eingebaut.

Damit lief die Schaltung einwandfrei am Transistoramp.

Nochmal zu den 1V: könnte nicht die Gegenkopplung hochohmig auf das Gitter der ersten Stufe geleitet werden.

Die Vorzeichen sind dieselben, und es gibt keine Gleichspannung mehr am Ausgang.

Erstens müsstest Du dann einen Seriewiderstand in die Gitterleitung legen und zweitens ist das Vorzeichen NICHT gleich.
Kathode zu Anode dreht die Phase nicht, Gitter zu Anode schon. Da ist also nichts zu machen.


Alternativ einen extra Auskoppelkondensator für die GK verwenden.

Dann aber den Ausgang noch hochohmig mit Massepotential versorgen. (1Mohm oä.)

Die Idee ist, dass die Frequenzgangfehler und andere theoretische Ungereimtheiten des Auskopplungs-C so korrigiert werden. Es ist aber kein Problem, ein eigenes C für den Ausgang zu verwenden und ihm eine Last von 100k zu verpassen.

Eine weitere Frage zur Heizspannungsversorgung:

Die Ufk wird in dieser Schaltung nicht überschritten?

Ufk ist bei der ECC83 180V, bei der E88CC 150V, damit ist keine Überschreitung gegeben.

Ich hatte das Problem in einer SRPP- Schaltung
(Phono mit passiver Entzerrung nach Elektor, ECC83/ ECC81)
dass unabhängig vom Potential der Heizung und den eingesetzten Röhrenfabrikaten ein mechanisches Schwingen auftrat. (Heizfaden gegen Katode wahrscheinlich)

Die Frequenz lag so etwa bei 14 kHz und störte nur mechanisch.

Im Lautsprecher war (fast) nichts davon zu hören.

Wenn man gegen die Röhren klopfte, war das Pfeifen für einige Zeit weg, kam aber wieder.

Gibt es dafür eine Lösung/ Erklärung? (wenn auch etwas Off Topic)

Eine Erklärung oder Lösung ist mir nicht bekannt.

Bei der Linepegelstufe (einstufige SRPP mit ECC82) gab es da kein Problem.

Gruss, Jens
rorenoren
Hat sich gelöscht
#68 erstellt: 04. Jun 2007, 18:31
Hallo Richi,

Mit der Katode, deren Spannung steigt, wenn die Gitterspannung steigt habe ich doch gleiche Vorzeichen, oder verstehe ich da etwas falsch?
(ich meine das untere System der ersten Stufe)

Der Serienwiderstand in der Gitterzuleitung, damit die Gk auch bei z.T. zugedrehtem Poti noch deutlich wirkt, stimmt, vergessen.

Ansonsten alle Fragen beantwortet, danke!

Gruss, Jens
richi44
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 04. Jun 2007, 18:40
Einfach mal als Hausaufgabe:
Das Gitter ist negativer als die Kthode.
Und die Kathode ist positiver als das Gitter.

Das ist beides das Gleiche.
Aber
Wenn ich die Kathode positiver mache, so ist das Gitter im Verhältnis negativer, also nimmt der Anodenstrom ab.
Wenn ich das Gitter positiver mache, wird die Gittervorspannung kleiner und der Anodenstrom nimmt zu.

So einfach ist das.

Und zum Seriewiderstand am Gitter: Da geht natürlich auch der Poti-Widerstand in die Rechnung ein und beeinflusst die Gegenkopplung...
rorenoren
Hat sich gelöscht
#70 erstellt: 04. Jun 2007, 18:50
Au Au,

gibt es hier keinen "Hand vor die Stirn klatsch Smiley"?

Mensch bin ich blöd!

Hast Recht! Nochmal den hier:

Wenigstens den Serienwiderstand habe ich verstanden.
(auch, dass die Gk sich nach Potistellung ändert)

Gruss, Jens
bukongahelas
Inventar
#71 erstellt: 05. Jun 2007, 05:00
So wars:Als Erbstück eines entfernten Onkels landet ein DIY RöhrenVV mit 2 x ECC83 im RIAA Phono Zweig ,dann ein Poti und 2 x E88CC als Line Zweig für CD,Tape,... bei mir.
Separates NT: 6.3V AC Heizung und 308V DC Röhrenbetriebsspannung,Längsreglerröhre und LC Siebung.
Da die dem VV beiligende Schaltskizze stark von der Standardschaltung im Lehrbuch Elektor:Rainer zur Linde:"Röhrenverstärker" abwich,habe ich die Standardschaltung separat aufgebaut und dabei die Daten des Valvo Taschenbuchs (1975) Seite 57 benutzt (E88CC).
Da steht für A-Verstärker: Ug=-6.5 V , Ia=6.5 mA , y=33 , Rg=1MOhm , s=12.5 mA/V .
Mit 6 Widerständen,es sind ja 2 Röhren in 1 Glaskolben (Doppeltriode), 2x Rg=100k , 2x Ra=10k , 2x Rk=1k habe ich den Arbeitspunkt auf Ia=6.6mA und -Ug=6.42V eingestellt.
-Ug ist der Spannungsabfall an Rk,das Gitter ist gegenüber der Katode 6.42V negativer (Negative Gittervorspannung durch Katodenwiderstand).
Der Rk ist wechselstrommässig mit 100yF 16V Tantalelko überbrückt,brachte mehr Verstärkung als ohne.
Auf das Gitter wird mit 1yF 250V Folie das Cinch NF Signal eingekoppelt,an der Anode mit 22yF 250V Folie (10x 2y2 parallel) ausgekoppelt.
Die Betriebsspannung ist 308V , die Anodenspannung an der Röhre gegen Masse 242V,die neg Gittervorspannung (=Spannung an Rk) -6.42V , der Anodenstrom 6.6 mA,wie gesagt.Die 2 Teilröhren sind natürlich identisch beschaltet und messen sich auch so.
Es gibt noch einen Schirmanschluss an der E88CC,den habe ich direkt mit Masse verbunden.Ist das so OK ?
Es geht darum dieser Standardschaltung mit der E88CC die optimalen Audioeigenschaften zu entlocken.
Die Verstärkung ist jetzt zu hoch,aber das kann man durch Aufteilung des Katodenwiderstandes in 2 SerienTeilWiderstände und überbrücken des einen durch C einstellen.Je kleiner der Ra im Verhältnis zu Rk,desto geringer die Verstärkung,bis hin zum Katodenfolger/Impedanzwandler mit Vu=1.
Ich denke eine dreifache Verstärkung für eine Line Stufe ist praxisgerecht,dafür kann stärker gegengekoppelt werden,bringt glaubich geringere Verzerrungen.
Erinnert mich an die Emitter- und Kollektorschaltung bipolarer Transistoren.Die werden aber mit 0.7V und Strom aufgesteuert,eine Röhre wird mit neg Gitterspannung stromlos gesperrt,wie ein FET Transistor.
Ist die Stufe so korrekt dimensioniert ? Ist ein höherer Ia zu empfehlen,wie weit sollte man ihn steigern,ohne die Röhre zu überlasten ? Im Datenbuch steht Ik=20mA unter Grenzdaten,was ich als max dauernden Anodengleichstrom interpretiere.Im Datenbuch steht auch,das die Anodenspannung im Arbeitspunkt 200V betragen soll,bei mir sinds 242V,muss ich nun das NT ändern ? Wäre möglich,weil eine Längsregler-Stabilisatorröhre eingesetzt wird,Spannungsregler.
Kann man 2 Stereo Kanäle ohne Übersprechen in 1 Doppeltriode
E88CC verarbeiten ?
In dem Erbstück (nicht in dem oben beschriebenen Versuchsaufbau) sind pro Kanal je eine E88CC in totaler Parallelschaltung eingebaut (Anode,Katode,Gitter von Teilröhre 1 und 2 jeweils galvanisch mit Draht verbunden).
Was soll das ? Geringere Ausgangsimpedanz,mehr Strompotenz ?
Ist es überhaupt zulässig Röhren "total" parallelzuschalten ? Bei Transistoren geht das nur mit Emitter-Stromsymmetrierungswiderständen,bei FET solls angeblich erlaubt sein,wegen dem anderen TempKoeffizienten,wenn FET heiss werden,werden sie hochohmiger,Transistoren niederohmiger.

gruss
bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 06. Jun 2007, 08:10

bukongahelas schrieb:
So wars:Als Erbstück eines entfernten Onkels landet ein DIY RöhrenVV mit 2 x ECC83 im RIAA Phono Zweig ,dann ein Poti und 2 x E88CC als Line Zweig für CD,Tape,... bei mir.
Separates NT: 6.3V AC Heizung und 308V DC Röhrenbetriebsspannung,Längsreglerröhre und LC Siebung.
Da die dem VV beiligende Schaltskizze stark von der Standardschaltung im Lehrbuch Elektor:Rainer zur Linde:"Röhrenverstärker" abwich,habe ich die Standardschaltung separat aufgebaut und dabei die Daten des Valvo Taschenbuchs (1975) Seite 57 benutzt (E88CC).
Da steht für A-Verstärker: Ug=-6.5 V , Ia=6.5 mA , y=33 , Rg=1MOhm , s=12.5 mA/V .
Mit 6 Widerständen,es sind ja 2 Röhren in 1 Glaskolben (Doppeltriode), 2x Rg=100k , 2x Ra=10k , 2x Rk=1k habe ich den Arbeitspunkt auf Ia=6.6mA und -Ug=6.42V eingestellt.
-Ug ist der Spannungsabfall an Rk,das Gitter ist gegenüber der Katode 6.42V negativer (Negative Gittervorspannung durch Katodenwiderstand).

Bis hierher alles klar

Der Rk ist wechselstrommässig mit 100yF 16V Tantalelko überbrückt,brachte mehr Verstärkung als ohne.

Tantal sind nicht so meine Favoriten, habe da schon schlechte Klirrerfahrungen und generell häufige Ausfälle erlebt.

Auf das Gitter wird mit 1yF 250V Folie das Cinch NF Signal eingekoppelt,an der Anode mit 22yF 250V Folie (10x 2y2 parallel) ausgekoppelt.

Das ist unnötig reichlich, weil der Ri der Schaltung bei rund 2,5k liegt und somit eine Grenzfrequenz von 2,8Hz resultieren würde. Aber es ist kein Nachteil.

Die Betriebsspannung ist 308V , die Anodenspannung an der Röhre gegen Masse 242V

Das ist etwas gar reichlich. Ich würde die Speisung der E88CC noch durch ein Siebglied führen, um die Anodenspannung auf 200V zu senken

die neg Gittervorspannung (=Spannung an Rk) -6.42V , der Anodenstrom 6.6 mA,wie gesagt.Die 2 Teilröhren sind natürlich identisch beschaltet und messen sich auch so.
Es gibt noch einen Schirmanschluss an der E88CC,den habe ich direkt mit Masse verbunden.Ist das so OK ?

OK
Zwischenfrage: Du schreibst von 2 E88CC, also hast Du in jedem Line-Zweig zwei Trioden hintereinander? Damit wird die Verstärkung allerdings viel zu hoch.
In der Praxis geht man von einer minimalen Line-Spannung von -10dBU aus, also rund 250mV. Der Maximalpegel einer Endstufe liegt bei +6dBU, also 1,55V. Das bedeutet, dass wir eine Verstärkung von 6,2 haben sollten. Ohne Stromgegenkopplung kommt aber eine Triode auf V = 26, bei zweien wäre das rund 680.
Ich würde daher eine Gegenkopplung von der zweiten Stufe Anode zurück auf die Kathode erste Stufe einsetzen und damit den Frequenzgang absolut linear machen, den Klirr um 40dB senken und die Verstärkung auf das richtige Mass bringen. (Schaltbild wäre hilfreich)


Es geht darum dieser Standardschaltung mit der E88CC die optimalen Audioeigenschaften zu entlocken.
Die Verstärkung ist jetzt zu hoch,aber das kann man durch Aufteilung des Katodenwiderstandes in 2 SerienTeilWiderstände und überbrücken des einen durch C einstellen.Je kleiner der Ra im Verhältnis zu Rk,desto geringer die Verstärkung,bis hin zum Katodenfolger/Impedanzwandler mit Vu=1.
Ich denke eine dreifache Verstärkung für eine Line Stufe ist praxisgerecht,dafür kann stärker gegengekoppelt werden,bringt glaubich geringere Verzerrungen.
Erinnert mich an die Emitter- und Kollektorschaltung bipolarer Transistoren.Die werden aber mit 0.7V und Strom aufgesteuert,eine Röhre wird mit neg Gitterspannung stromlos gesperrt,wie ein FET Transistor.
Ist die Stufe so korrekt dimensioniert ? Ist ein höherer Ia zu empfehlen,

Nein


wie weit sollte man ihn steigern,ohne die Röhre zu überlasten ? Im Datenbuch steht Ik=20mA unter Grenzdaten,was ich als max dauernden Anodengleichstrom interpretiere.Im Datenbuch steht auch,das die Anodenspannung im Arbeitspunkt 200V betragen soll,bei mir sinds 242V,muss ich nun das NT ändern ?

Habe ich erwähnt

Wäre möglich,weil eine Längsregler-Stabilisatorröhre eingesetzt wird,Spannungsregler.
Kann man 2 Stereo Kanäle ohne Übersprechen in 1 Doppeltriode
E88CC verarbeiten ?

Nicht OHNE Übersprechen, aber mit mehr als genügender Kanaltrennung.

In dem Erbstück (nicht in dem oben beschriebenen Versuchsaufbau) sind pro Kanal je eine E88CC in totaler Parallelschaltung eingebaut (Anode,Katode,Gitter von Teilröhre 1 und 2 jeweils galvanisch mit Draht verbunden).
Was soll das ? Geringere Ausgangsimpedanz,mehr Strompotenz ?
Ist es überhaupt zulässig Röhren "total" parallelzuschalten ?

Ja

Bei Transistoren geht das nur mit Emitter-Stromsymmetrierungswiderständen,bei FET solls angeblich erlaubt sein,wegen dem anderen TempKoeffizienten,wenn FET heiss werden,werden sie hochohmiger,Transistoren niederohmiger.

gruss
bukongahelas


Gruss
Richi
bukongahelas
Inventar
#73 erstellt: 07. Jun 2007, 05:14
Danke für die Hinweise,Schaltskizze kommt bald (habe keine Cam,suche noch eine gebrauchte,billige).
Tantalelko:Sind doch elektrisch "besser" als Elkos ? Also trotzdem einen Elko einsetzen ?
Werde es mal klanglich austesten,erstmal gehts ums Grundverständnis,der C erfüllt ja seine Aufgabe,den Katodenwiderstand wechselspannungsmässig kurzzuschliessen,so dass einerseits die negative Gittervorspannung entsteht und trotzdem grosse Spannungsverstärkung gegeben ist.
Koppel C zu gross: Kann man berechnen,aber ich teste es einfach mit Tongenerator,Oskar,Multimeter,Gehör,wann der Pegel nach unten hin abfällt,also wo die untere Grenzfrequenz liegt.Hauptsache zuviel schadet nicht.
Die Berechnung ist in dem Buch beschrieben,habs nur erstmal übersprungen.
Ri:Bedeutet Innenwiderstand.Davon gibts 2:Einmal den inneren Eingangswiderstand und andererseits den inneren Ausgangswiderstand.Was ist gemeint ? Mit 100k als Gitterableitwiderstand gegen Masse erscheint mir der Ri Wert von 2k5 sehr niedrig.Gemeint ist vermutlich der innere Ausgangswiderstand der Röhrenstufe(Ra),also der Widerstand,den das nachfolgende Gerät in der Kette,hier eine Transistorendstufe mit 47k Eingangswiderstand,sieht.
Betriebsspannung:Wird angepasst.Werden die 200 Volt zwischen Anode und Masse oder zwischen Anode und Katode gemessen ? Also die Röhre plus der Spannungsabfall am Katodenwiderstand oder nur die Röhrenspannung ? Der Unterschied ist zwar nur 6V5 und im Verhältnis zu 200V vermutlich vernachlässigbar gering,aber wie ist es genau ?
Wo werden die 200V gemessen ?
In meiner Testschaltung werden 2 Stereokanäle von 1 E88CC verarbeitet.In dem Erbstück wird pro Kanal eine E88CC verwendet,deren Teilsysteme an Anode,Katode und Gitter total parallelgeschaltet sind.Vielleicht wegen Kanaltrennung oder niedrigerer Ausgangsimpedanz.
Sobald möglich,kommt der Schaltplan des Erbstücks.
Meine Versuchsschaltung lässt sich ausreichend beschreiben,sind ja nur 1 Röhre, sechs R und sechs C.Für einen Kanal braucht es nur 3 R und 3 C , plus eine halbe Röhre.
Die Testschaltung ist für Experimente,ohne das Erbstück zu verändern.Im Erbstück ist der (gemeinsame) Katodenwiderstand nur 100 Ohm gross,d.h. um die -6V5 Gittervorspannung zu erzeugen müssten 65mA auch durch die Röhre fliessen.Das erscheint mir auch für 2 parallelgeschaltete Teilsysteme einer E88CC sehr reichlich,eine Röhre war auch schon abgebrannt.Daher der Aufbau der separaten Testschaltung nach Lehrbuch.
Die Teilsysteme im Erbstück sind parallelgeschaltet,nicht zur multiplikativen Spannungsverstärkung kaskadiert.
Beim einstufigen Röhren Spannungsverstärker hängt der Verstärkungsfaktor vom Verhältnis des Anoden zum Katodenwiderstand ab.So wie bei den Transistoren,obs eine Emitter oder Kollektorschaltung ist,hängt von den Widerständen ab.In der Kollektorschaltung ist der Kollektorwiderstand null Ohm.Bei Röhren wäre das der Katodenfolger,Impedanzwandler,nur Stromverstärker.
Guter Hinweis: Eine sechsfache Spannungsverstärkung ist praxisgerecht,das Zuviel wird durch Gegenkopplung gezäumt.

Testschaltung:Werde die neg Gittervorspannung mal separat,nicht durch den Katodenwiderstand erzeugen (9 Volt Blockbatterie mit Poti) und die Batt+Poti zwischen Gitter und Katode anschliessen.So kann ich die Röhre auf und zusteuern ohne den Katodenwiderstand zu ändern.
Soweit ich es bis jetzt verstanden habe hat er 2 Aufgaben:Erstens Erzeugung der neg Gittervorspannung und zweitens Einstellen des Verstärkungsfaktors (am Katodenwiderstand entsteht eine phaseninvertierte Wechselspannung=Gegenkopplung).
Habe mir das Datenblatt E88CC (gabs nicht),hab das von der ECC88 genommen,sollen ja baugleich sein,besorgt.
Werde nun die Kennlinien durchtesten,Parameter ändern.
Gleichzeitig Probehören und so den optimalen Arbeitspunkt finden. -6V5 Gitterspannung , 6.5mA Anodenstrom und 200V Anodenspannung (für 1 Teilsystem E88CC) sind laut Datenbuch Valvo ideal.

Röhrenklang: Was macht ihn akustisch subjektiv beschreibend aus ? Meine Testschaltung klingt nicht anders als ein TransistorAmp,oder höre ich zu unsensibel ?

gruss und dank
bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 07. Jun 2007, 11:08

bukongahelas schrieb:
Danke für die Hinweise,Schaltskizze kommt bald (habe keine Cam,suche noch eine gebrauchte,billige).
Tantalelko:Sind doch elektrisch "besser" als Elkos ? Also trotzdem einen Elko einsetzen ?

Tantal haben eine gewisse Dioden-Charakteristik. Die vertragen mal sicher keine falsche Polung, und auch im Vorwärtsbetrieb können sie Verzerrungen verursachen. Sie müssen auf jeden Fall gross genug gewählt werden, dass möglichst keine Wechselspannung an ihnen möglich ist. Da sind normale Elkos gutmütiger.

Werde es mal klanglich austesten,erstmal gehts ums Grundverständnis,der C erfüllt ja seine Aufgabe,den Katodenwiderstand wechselspannungsmässig kurzzuschliessen,so dass einerseits die negative Gittervorspannung entsteht und trotzdem grosse Spannungsverstärkung gegeben ist.
Koppel C zu gross: Kann man berechnen,aber ich teste es einfach mit Tongenerator,Oskar,Multimeter,Gehör,wann der Pegel nach unten hin abfällt,also wo die untere Grenzfrequenz liegt.Hauptsache zuviel schadet nicht.
Die Berechnung ist in dem Buch beschrieben,habs nur erstmal übersprungen.

Ri:Bedeutet Innenwiderstand.Davon gibts 2:Einmal den inneren Eingangswiderstand und andererseits den inneren Ausgangswiderstand. Was ist gemeint?

Gemeint ist der Ausgangswiderstand der Schaltung, und der setzt sich aus der Parallelschaltung von Arbeitswiderstand und Ri der Röhre (Datenblatt!) zusammen.

Mit 100k als Gitterableitwiderstand gegen Masse erscheint mir der Ri Wert von 2k5 sehr niedrig.Gemeint ist vermutlich der innere Ausgangswiderstand der Röhrenstufe(Ra),also der Widerstand,den das nachfolgende Gerät in der Kette,hier eine Transistorendstufe mit 47k Eingangswiderstand,sieht.
Betriebsspannung:Wird angepasst.Werden die 200 Volt zwischen Anode und Masse oder zwischen Anode und Katode gemessen ?

Wenn die Röhre ausgesteuert wird, fliesst ja abwechslungsweise mehr und weniger Strom. Im Fall des kleineren Stroms nimmt die Anodenspannung zu, die Kathodenspannung ab. Daher wird dann die Uak das Maximum haben, und das liegt ohnehin über den 200V. Aber zur Sicherheit misst man dia Ua gegen Masse.

Also die Röhre plus der Spannungsabfall am Katodenwiderstand oder nur die Röhrenspannung ? Der Unterschied ist zwar nur 6V5 und im Verhältnis zu 200V vermutlich vernachlässigbar gering,aber wie ist es genau ?
Wo werden die 200V gemessen ?
In meiner Testschaltung werden 2 Stereokanäle von 1 E88CC verarbeitet.In dem Erbstück wird pro Kanal eine E88CC verwendet,deren Teilsysteme an Anode,Katode und Gitter total parallelgeschaltet sind.Vielleicht wegen Kanaltrennung oder niedrigerer Ausgangsimpedanz.
Sobald möglich,kommt der Schaltplan des Erbstücks.
Meine Versuchsschaltung lässt sich ausreichend beschreiben,sind ja nur 1 Röhre, sechs R und sechs C.Für einen Kanal braucht es nur 3 R und 3 C , plus eine halbe Röhre.

Dann kommst Du auch hin mit der Verstärkung. Das war in Deiner Beschreibung nicht ganz klar.

Die Testschaltung ist für Experimente,ohne das Erbstück zu verändern.Im Erbstück ist der (gemeinsame) Katodenwiderstand nur 100 Ohm gross,d.h. um die -6V5 Gittervorspannung zu erzeugen müssten 65mA auch durch die Röhre fliessen.Das erscheint mir auch für 2 parallelgeschaltete Teilsysteme einer E88CC sehr reichlich,eine Röhre war auch schon abgebrannt.

Ja, das ist etwas happig, da würde ich auch auf einen tieferen Wert gehen, so 2x10mA reichen vollauf.

Daher der Aufbau der separaten Testschaltung nach Lehrbuch.
Die Teilsysteme im Erbstück sind parallelgeschaltet,nicht zur multiplikativen Spannungsverstärkung kaskadiert.
Beim einstufigen Röhren Spannungsverstärker hängt der Verstärkungsfaktor vom Verhältnis des Anoden zum Katodenwiderstand ab.

Und auch vom Röhrenty bezw den Röhrendaten. Di Verstärkung berechnet sich bei überbrücktem Kathodenwiderstand wie folgt:
V = My mal Ra durch (Ri Plus Ra). Also bei My 33, Ri 2,64k und Ra 10k ergibt dies V = 26.
Mit offenem Kathodenwiderstand bekommst Du irgend etwas unter 10 (vermutlich etwa8).


So wie bei den Transistoren,obs eine Emitter oder Kollektorschaltung ist,hängt von den Widerständen ab.In der Kollektorschaltung ist der Kollektorwiderstand null Ohm.Bei Röhren wäre das der Katodenfolger,Impedanzwandler,nur Stromverstärker.
Guter Hinweis: Eine sechsfache Spannungsverstärkung ist praxisgerecht,das Zuviel wird durch Gegenkopplung gezäumt.

Testschaltung:Werde die neg Gittervorspannung mal separat,nicht durch den Katodenwiderstand erzeugen (9 Volt Blockbatterie mit Poti) und die Batt+Poti zwischen Gitter und Katode anschliessen.So kann ich die Röhre auf und zusteuern ohne den Katodenwiderstand zu ändern.
Soweit ich es bis jetzt verstanden habe hat er 2 Aufgaben:Erstens Erzeugung der neg Gittervorspannung und zweitens Einstellen des Verstärkungsfaktors (am Katodenwiderstand entsteht eine phaseninvertierte Wechselspannung=Gegenkopplung).
Habe mir das Datenblatt E88CC (gabs nicht),hab das von der ECC88 genommen,sollen ja baugleich sein,besorgt.
Werde nun die Kennlinien durchtesten,Parameter ändern.
Gleichzeitig Probehören und so den optimalen Arbeitspunkt finden. -6V5 Gitterspannung , 6.5mA Anodenstrom und 200V Anodenspannung (für 1 Teilsystem E88CC) sind laut Datenbuch Valvo ideal.

Röhrenklang: Was macht ihn akustisch subjektiv beschreibend aus ? Meine Testschaltung klingt nicht anders als ein TransistorAmp,oder höre ich zu unsensibel ?

Röhrenklang ist Klirr. Und dieser Klirr ist abhängig von der Röhrenkennlinie, wie gerade diese ist, dann von der Gegenkopplung und bei Endstufen vor allem vom Ausgangstrafo. Daher ist der Röhrenklang bei einem Vorverstärker weniger ausgeprägt. Und ich finde jeden Klirr und jede Veränderung des Originalsignals ein Rückschritt, auch wenn es unter bestimmten Umständen vermeindlich besser klingt.

gruss und dank
bukongahelas


Gruss Richi
bukongahelas
Inventar
#75 erstellt: 08. Jun 2007, 03:01
Klirr:Genau meine Meinung,obs Röhre,Transistor,OPAmp oder sonstwas ist,die wesentlichen Daten wie Klirr,TIM-Verzerrungen,Rauschen,Brummen,Kanaltrennung müssen im grünen Bereich liegen.Röhre hat anderes Klirrspektrum,mehr K2 als K3 Klirr,egal,ich finde den Klang der Experimentalstufe neutral,aber sehr dynamisch.
So ein OP-Preamp läuft mit +-15V bei einer Aussteuerung von ca 1V,das ist ein Verhältnis von Ub zu Usignal = 30.
Eine Röhrenstufe hat 200V,das Signal ebenso 1V,das gibt einen Wert von 200.Dadurch könnte die Röhre eine kürzere Anstiegszeit haben (slew rate) und daher dynamischer klingen.Eine Hypothese,zu der ich gerne Meinungen hören würde.
Habe nun in der Versuchsschaltung den Katodenwiderstand weggelassen,Katode jetzt galvanisch an Masse,Anodenwiderstand 10k,das Gitter wird von einer 9V BlockBatt an Poti 2k5 als Spannungsteiler negativ variabel vorgespannt.Nun versuche ich den Arbeitspunkt bei Ua=200V , Ia=6.5mA , -Ug=6V5 zu treffen,da soll es ja laut Valvo Datenbuch am besten klingen.
Tantalelkos:Ok,werde alternativ Elkos einbauen.
Ausgangswiderstand:Die ganze Theorie mit dem Wechselstrom-Ersatzschaltbild muss ich noch verdauen.Im Buch ists ebenso beschrieben.
Werde weiter berichten.
Wenn ich eine hohe Spannung von 400V bei ca 100mA Strom regelbar auf z.B. 300V senken will (Hochspannungs-Regler),wie geht das ? Ein LM317 hält das nicht aus.
Muss man dazu,wie im Erbstück-Netzteil,eine Röhre verwenden oder gibts auch eine Schaltung mit einem Hochspannungstransistor ?
So ein Spannungsregler ist doch auch gut zur Brummsiebung ?
So könnte man auch die Röhre beim Kaltstart erstmal ne Minute warmglühen und dann die Anodenspannung langsam dazugeben bis zur vollen Höhe (Softstart).Ist es ebenso sinnvoll,beim Abschalten zunächst die Anodenspannung runterzufahren,danach die Heizung auszuschalten ?
Lohnt sich dieser Aufwand,um die Röhren zu schonen ?
Je teurer die Röhre,desto mehr könnte es darauf ankommen.

Gruss und Dank
bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 08. Jun 2007, 08:35

bukongahelas schrieb:
Klirr:Genau meine Meinung,obs Röhre,Transistor,OPAmp oder sonstwas ist,die wesentlichen Daten wie Klirr,TIM-Verzerrungen,Rauschen,Brummen,Kanaltrennung müssen im grünen Bereich liegen.Röhre hat anderes Klirrspektrum,mehr K2 als K3 Klirr,

Ein Transistor hat eine genau logaritmische Kurve und erzeugt daher einen hohen K2. Darum geht eine Transistorstufe nie ohne Gegenkopplung. Bei der Röhre hängt der Klirr von der Kurvenkrümmung ab und die ist weit geringer, daher ist eine Röhre ohne Gegenkopplung möglich. Es ist also nicht mal die Röhre als solches, die den höheren Klirr hat, im Gegenteil, sondern es ist die Tatsache, dass man Transistoren gar nie so klirrig betreibt wie Röhren. Und bei beiden ist es K2 bei einer Stufe, bei 2 Stufen wird es zu K3.

egal,ich finde den Klang der Experimentalstufe neutral,aber sehr dynamisch.
So ein OP-Preamp läuft mit +-15V bei einer Aussteuerung von ca 1V,das ist ein Verhältnis von Ub zu Usignal = 30.
Eine Röhrenstufe hat 200V,das Signal ebenso 1V,das gibt einen Wert von 200.Dadurch könnte die Röhre eine kürzere Anstiegszeit haben (slew rate) und daher dynamischer klingen.Eine Hypothese,zu der ich gerne Meinungen hören würde.

Bei einem OPV hat man im Ausgang eine Gegntaktstufe. Das bedeutet, dass eine Last aktiv mit der positiven und der negativen Halbwelle angesteuert wird und somit ein tiefer Ri möglich ist, der Strom liefern kann und folglich auch eine Kapazität entsprechend rasch umladen kann. Das ist mal die halbe Miete. Die zweite Hälfte ist, dass der OPV eine wesentlich höhere Verstärkung hat als eine Röhre, andererseits aber eine relativ tiefe Grenzfrequenz.
In einer gegengekoppelten Schaltung (ohne Gegenkopplung läuft da nichts) mit einer Verstärkung von 40dB bekommt man eine Grenzfrequenz von üblicherweise 1MHz. Das ergäbe so über den Daumen eine Anstiegszeit von 1V/Mikrosekunde.
Bei einer Röhre mit einem Arbeitswiderstand von 220k (üblicher Wert einer ECC83) ist die Grenzfrequenz etwa 100MHz oder sogar höher, aber durch den Eintaktbetrieb kann man im Extremfall die Röhre sperren, der mögliche Strom wird durch den Arbeitswiderstand bestimmt. Das bedeutet, dass man an eine Röhre eine weit geringere Last anschliessen kann und vor allem keine Kapazität. Wenn wir die Röhre nicht gegenkoppeln und eine Kapazität von 50p als Last anschliessen, sinkt die Grenzfrequenz auf knapp 15kHz!
Je nach Gegenkopplungsgrad kann man allerdings diese Grenzfrequenz anheben und kommt bei einer kapazitiven Last von 50p auf eine maximale Anstiegszeit von 10V / Mikrosekunde. Die höhere Anstiegsgeschwindigkeit ist also von den Umständen abhängig, denn ein Verstärkerausgang mit einer Last von 1nF ist keine Seltenheit und damit wären die Verhältnisse jenen eines OPV vergleichbar.
Ausserdem haben wir ja gar keine treibenden Signale mit dieser Anstiegszeit, nicht mal von einer SACD.


Habe nun in der Versuchsschaltung den Katodenwiderstand weggelassen,Katode jetzt galvanisch an Masse,Anodenwiderstand 10k,das Gitter wird von einer 9V BlockBatt an Poti 2k5 als Spannungsteiler negativ variabel vorgespannt.Nun versuche ich den Arbeitspunkt bei Ua=200V , Ia=6.5mA , -Ug=6V5 zu treffen,da soll es ja laut Valvo Datenbuch am besten klingen.
Tantalelkos:Ok,werde alternativ Elkos einbauen.
Ausgangswiderstand:Die ganze Theorie mit dem Wechselstrom-Ersatzschaltbild muss ich noch verdauen.Im Buch ists ebenso beschrieben.
Werde weiter berichten.
Wenn ich eine hohe Spannung von 400V bei ca 100mA Strom regelbar auf z.B. 300V senken will (Hochspannungs-Regler),wie geht das ? Ein LM317 hält das nicht aus.
Muss man dazu,wie im Erbstück-Netzteil,eine Röhre verwenden oder gibts auch eine Schaltung mit einem Hochspannungstransistor ?

Es gibt aus Zeiten von Röhrenfernsehern (also mit Bildröhre) Zeilen-Endstufen-Transistoren, die hohe Spannungen vertragen. Damit lässt sich sehr wohl eine entsprechende Regelung aufbauen.

So ein Spannungsregler ist doch auch gut zur Brummsiebung ?
So könnte man auch die Röhre beim Kaltstart erstmal ne Minute warmglühen und dann die Anodenspannung langsam dazugeben bis zur vollen Höhe (Softstart).Ist es ebenso sinnvoll,beim Abschalten zunächst die Anodenspannung runterzufahren,danach die Heizung auszuschalten ?
Lohnt sich dieser Aufwand,um die Röhren zu schonen ?
Je teurer die Röhre,desto mehr könnte es darauf ankommen.

Softstart kann Sinn machen und wurde bei professionellen Geräten angewendet, wobei einfach die Anodenspannung verzögert eingeschaltet wurde, ohne das Hochfahren. Jenes bringt keine zusätzlichen Vorteile. Mit dieser Verzögerung hat man nicht eigentlich die Röhren schonen wollen, sondern man erreicht eine schnellere Einpendelung der Arbeitspunkte, gerade wenn aus irgendwelchen Gründen Gleichspannungskopplung nötig ist. Da wird die Schaltung als solches geschont. Aber das sind eher Ausnahmen. Bei normalen Geräten würde ich sowas in Endstufen in Betracht ziehen, um die Röhren zu schonen. Bei Vorstufenschaltungen ist der Nutzen eher akademischer Natur.

Gruss und Dank
bukongahelas


Gruss Richi
bukongahelas
Inventar
#77 erstellt: 09. Jun 2007, 06:43
Ja,danke für die Ausführungen.
Anstiegszeit:Also OP und Röhre in etwa gleich "schnell",im Verhältnis zu den Anstiegszeiten von Musiksignalen immer schnell genug.OP sind im Ausgang niederohmig,Röhren hochohmig,also kann sich eine (kapazitive) Last stärker negativ auswirken.Hochohmige Ausgänge kann man aber durch einen Katodenfolger (analog Kollektorschaltung) impedanzwandeln.
HochSpannungsRegelung mit Längstransistor:In dem Buch ist so eine Schaltung.Wird ausprobiert.

Zurück zum eigentlichen Anodenverstärker,nächste Unklarheit:Das Valvo Datenbuch 1975 empfiehlt für A-Verstärkerbetrieb eine Ug=-6V5 , Ua=200V , Ia=6.5mA.
Ug von mir gemessen zwischen G+K , Ua zw A+K , Ia mit einem Strommesser zwischen Anodenwiderstand und Anode eingeschleift.
Habe diesen Arbeitspunkt in den Kennlinien gesucht,aber nicht gefunden.Es gibt keinen Punkt in den Diagrammen,wo die 3 Werte grafisch auf einen Punkt kommen.Liess sich auch in der Praxis nicht einstellen,trotz stundenlangem Rumprobieren/Widerstände ändern.Ebenso drei baugleiche E88CC ausprobiert,alle gleich "daneben".Auffallend ist auch,das die Kennlinien der Diagramme bei Anodenströmen unter 10mA krumm sind,erst so ab 15mA wirds gerader.Bei 20mA ist aber laut Datenbuch die Obergrenze.Trotzdem sind die Kennlinien bis zu Werten von 100mA Anodenstrom gezeichnet,dazu noch schön gerade,so als ob die Röhre gerade in diesem Überlastbereich am besten funktioniere.
Sehr widersprüchlich.Oder habe ich die Werte falsch gemessen,im Datenbuch ist keine Meßschaltung,so dass es wirklich eindeutig ist.
Also überlasse ich die Theorie den Experten und suche eine fertig dimensionierte Schaltung für die Röhre E88CC oder ECC88 falls baugleich.
Die Schaltung soll einen Eingangswiderstand von 47k haben,eine Spannungsverstärkung von etwa 6 , möglichst niedrigen Ausgangswiderstand,die Röhre soll nicht im Grenzbereich laufen,lange leben.Die Höhe der Betriebsspannung sollte genau angegeben sein,ebenso der Arbeitspunkt bzw die entsprechenden Strom+Spannungsangaben mit eindeutiger Angabe der Messpunkte.
Eine fertig dimensionierte Stufe als Lernbeispiel.
Fehlt leider leider leider in dem Buch,dafür jede Menge Erklärungen und Formeln.Aber wie gross nun die R sein sollen,dass müsste ich erstmal selbst berechnen,nur wie,wenn schon das Datenbuch und die Kennliniendiagramme sich widersprechen.
Gruss und Dank
Der ratlose bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#78 erstellt: 09. Jun 2007, 07:59
http://www.hifi-foru...read=83&postID=11#11
Hier eine Seite aus meinem Röhrenthread. Wenn man nicht nur die statische Ia/Ug-Kennlinie nimmt, also jene mit konstanter Anodenspannung, sondern in der Ia/Ua-Kennlinie den Ra einfügt, daraus die entsprechenden Daten herausliest und diese wieder in eine neue Ia/Ug-Kennlinie umzeichnet, sieht man, dass dadurch die Steilheit abnimmt, andererseits die Kennlinie auch wesentlich gerader wird.
Das ist das Erste.
Zweitens muss man sich immer vorstellen, dass wir ja bei einer Gittervorspannung von 6,5V nicht die ganze Kennlinie mit der NF durchfahren, sondern nur einen kleinen Teil Und damit ist das Ergebnis um einiges linearer.
Drittens verwenden wir ja die Stromgegenkopplung. Damit bildet sich an der Kathode eine Spannung, die der angelegten NF entspricht, einfach mit etwas reduziertem Pegel. Damit wird die effektive Ansteuerung reduziert, was von sich aus schon die Kurve glättet, andererseits ist diese Gegenspannung stromabhängig und wenn eine bestimmte Steuerspannung nicht den richtigen Strom liefert, wird damit die Kathodenspannung "krumm", was den Anodenstrom und somit die Ausgangsspannung wieder linearisiert.

Generell sollte man sich nicht zu sehr auf die Ia/Ug-Kennlinie versteifen. Diese berücksichtigt die Komponente Durchgriff (1/My) nicht. Und damit bekommt man mit der ganzen Überei niemals die angegebenen Werte. Ausserdem, wenn man bei einem Vorschlag in einer Röhrentabelle nachschaut (ECC83), gibt es Angaben, welche Werte bei welcher Betriebsspannung (nicht Anodenspannung!), welchem Ra und welchem Rk zu erreichen sind. Da ist die Ua meist gar nicht angegeben.

Generell muss man natürlich sagen, dass eine Röhre mit krummer Kennlinie für NF schlechter geeignet ist als eine mit einer geraden Kennlinie. Aber es spielt wie gesagt eine Rolle, wie lange die Aussteuerkurve auf dieser Kennlinie wird.
Und darum sehe ich persönlich keinen Grund, eine E88CC einzeusetzen, wenn man das Gleiche mit einer ECC83 auch erreichen kann. Das geringere Rauschen ist im HF-Bereich vorhanden, in normalen NF-Schaltungen ist der Vorteil minim. Und der Klirr der E88CC ist auf jeden Fall höher. Das muss man bei der Schaltungsauslegung berücksichtigen und entsprechern diese mit einer höheren Gegenkopplung ausrüsten, wie bei meinem VV. Besser an der E88CC ist der grössere Strom und damit die kleinere Ausgangsimpedanz.
bukongahelas
Inventar
#79 erstellt: 11. Jun 2007, 00:22
Die Anodenverstärkerstufe wird ja aufgebaut um es erstens auszustesten und zweitens den Originalzustand des Erbstücks nicht zu verändern.Die Wahl der Röhre ECC88 oder E88CC war also vorgegeben.Im RIAA Phonozweig ist eine ECC83 eingesetzt,ob deren Schaltung korrekt dimensioniert ist,sehe ich später,erstmal gehts um die Line-Ausgangsröhre E88CC.
Habe den Röhrenthread gelesen,sehr gut,nicht so trocken,dafür nette Warenhaus Analogien.
Also ist der Arbeitspunkt Uak=200V , Ugk=-6V5 , Ia=6.5mA für eine Spannungsverstärkerstufe mit Verstärkungsfaktor ca sechsfach optimal ? Steht jedenfalls so im Valvo Datenbuch 1975.Mit Uak meine ich die Spannung zwischen Anode und Katode,mit Ugk die zwischen Gitter und Katode,damit es eineindutig klar ist.Wenn es z.B. Ua=200V im Datenblatt heisst,weiss ich bis jetzt leider immer noch nicht ob diese Ua zwischen Anode und Katode oder zwischen Anode und Masse gemessen wird! Bitte dazu ein paar eindeutig klärende Worte (hatte es schonmal gefragt).
Wie gross ist denn nun ein typischer Anodenwiderstand bzw Katodenwiderstand bei welcher Betriebsspannung und einer Spannungsverstärkung von 6 im Arbeitspunkt Ua=200V , Ia=6.5mA , Ugk=-6.5V ?

Dachte es mir schon:Theorie und Praxis,zwei Welten.Also nicht zu sehr über die Krümmung der Kennlinien im obigen Arbeitspunkt wundern,da die Aussteuerung (wenn am Eingang 1V NF anliegen,kommen bei Vu=6 also 6V Anodenspannungsänderung heraus) klein ist,somit wird nur ein kleiner Teil der Kennlinie durchfahren.Durch die hohe Gegenkopplung werden die Verzerrungen weiter minimiert.

Nochmal die Frage: Warum sind die Kennlinien für die E88CC bis Ia=100mA gezeichnet,obwohl die Röhre nach demselben Datenblatt maximal 20mA aushält !? Das ist doch völlig sinnlos.

gruss und dank
bukongahelas
D1675
Inventar
#80 erstellt: 27. Dez 2007, 13:48
Hallo an alle!

Ich weiß die Schaltung ist dafür ausgelegt das man 250V Anodenspannung benötigt. Kann man die Schaltung aber auch mit einer höheren Spannung betreiben? Also mit 300V zum Beispiel?
richi44
Hat sich gelöscht
#81 erstellt: 28. Dez 2007, 18:20
Das würde ich nicht empfehlen, weil die E88CC eigentlich für eine Anodenspannung von rund 100V konstruiert ist. Wir liegen hier also bereits am Ende der Toleranz (2x125V).
Wenn Du eine höhere Betriebsspannung hast, kannst Du sie natürlich mit einem Längswiderstand und einem Siebelko reduzieren. Das reduziert auch die Brummspannung an der Anode.
Im Datenblatt steht jedenfalls als Betriebsspannung für Langlebe-Modus 100V, als absoluten Grenzwert 220V.
D1675
Inventar
#82 erstellt: 28. Dez 2007, 19:51

richi44 schrieb:
Das würde ich nicht empfehlen, weil die E88CC eigentlich für eine Anodenspannung von rund 100V konstruiert ist. Wir liegen hier also bereits am Ende der Toleranz (2x125V).
Wenn Du eine höhere Betriebsspannung hast, kannst Du sie natürlich mit einem Längswiderstand und einem Siebelko reduzieren. Das reduziert auch die Brummspannung an der Anode.
Im Datenblatt steht jedenfalls als Betriebsspannung für Langlebe-Modus 100V, als absoluten Grenzwert 220V.

Vielen Dank für die Antwort!
Dann überschreiten wir ja sogar den Grenzwert.
Dann muss ich also das Netzteil umbauen.
Ich dachte eher 100V wären ungeeignet für Röhrenspannungen. Die E88CC ist da anscheinend anders. Ich kenne nämlich viele die sich aufregen wenn man Röhrenprojekte unter 100V betreibt. Es soll ja Röhrenverstärker geben die mit 40V laufen...


PS: Beim anderen Röhrenvorverstärker von dir wird die E88CC mit 300V Anodenspannung betrieben!?


[Beitrag von D1675 am 28. Dez 2007, 19:57 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#83 erstellt: 29. Dez 2007, 09:40
Das stimmt, aber nur halb. Es ist nämlich die Betriebsspannung der E88CC, die 300V beträgt, also die Spannung VOR dem Anodenwiderstand. Am Anodenwiderstand selbst fällt noch etwa 240V ab, sodass die Anodenspannung selbst 60V beträgt.
Das Problem dabei ist, dass das Netzteil 400V liefert und die Spannungen erst im aufgeheizten Zustand der Röhren auf den tieferen Wert sinken. Darum MUSS an dieser Schaltung auch zuerst die Röhre aufgeheizt werden, bevor die Anodenspannung eingeschaltet ist.

Man darf einfach die zwei Begriffe Betriebsspannung (das ist die Spannung vor dem Anodenwiderstand/Ausgangstrafo) und Anodenspannung (die Spannung am Röhrensockel) nicht verwechseln.

Und den Grenzwert überschreiten wir nicht, denn dieser liegt bei 220V und die maximale Anodenspannung bei gesperrter Röhre beträgt 400V.
Wenn wir also an den beiden in Serie liegenden Systemen 250V haben, so ist der Mittelwert 125V, was je nach Ruhestrom die Lebensdauer etwas verkürzt, aber da es sich bei der E88CC um eine Langleberöhre handelt, die normalerweise im Dauerbetrieb läuft und dabei eine Lebensdauer von mindestens 3 Jahren entwickelt, ist das hier kein Thema. Würden wir die Spannung aber weiter erhöhen (eben 300V Ub), so könnte die Lebensdauer deutlich verringert werden.
Und wenn die Röhre in der Praxis ausgesteuert wird, so ändert sich zwar die Spannung an den Systemen, aber auch deren Strom. Wir liegen mit dieser Schaltung ziemlich an der Grenze des erlaubten, deshalb mein Rat, die Spannung nicht zu erhöhen, aber es ist noch keine zu grosse, lebensdauer-verkürzende Betriebsbedingung.

Und zu den Spannungen an Röhrenverstärkern:
Die Sache ist ganz einfach. Es gab Röhren, die für den Betrieb in Autoradios konstruiert wurden und die mit 6V Betriebsspannung bereits funktionieren, z.B. die ECC86. Diese hat eine maximale Anodenspannung von 30V
Man könnte jetzt einen Kopfhörerverstärker mit dieser Röhre aufbauen und die Speisung auf 24V festlegen. Da spricht nichts dagegen.
Aber wenn man eine ECC81 nimmt, sie mit 24V Anodenspannung betreibt, obwohl sie eigentlich für maximal 300V gebaut ist, und ihr dann eine positive Gittervorspannung verpasst, nur damit das arme Ding überhaupt Strom zieht und damit klirrt wie die Sau (Gitterstrom!), dann sehe ich rot.

Man sollte bei allem im Leben wissen, was man tut. Wenn man also ein Röhrenprojekt mit Ub 24V startet, muss man die passenden Röhren suchen. Dazu muss man entweder die Dinger kennen oder halt Datenblätter wälzen. Wenn man aber Schaltungen veröffentlicht, die mit unpassenden Röhren aufgebaut sind und dann das Gitter an Plus legt, nur dass ein Strom fliesst, dann ist das für mich, wie wenn man einen Napfkuchen mit TNT füllt, nur damit er aufgeht, egal, ob dabei einiges in die Luft fliegt.
D1675
Inventar
#84 erstellt: 29. Dez 2007, 13:48
Vielen Dank für die ausführliche Antwort richi44!


Man darf einfach die zwei Begriffe Betriebsspannung (das ist die Spannung vor dem Anodenwiderstand/Ausgangstrafo) und Anodenspannung (die Spannung am Röhrensockel) nicht verwechseln.

Wir haben in der Schaltung doch gar keinen Anodenwiderstand? Bei der Schaltung liegt die Spannung (250V)doch direkt am Röhrensockel?


Aber wenn man eine ECC81 nimmt, sie mit 24V Anodenspannung betreibt, obwohl sie eigentlich für maximal 300V gebaut ist, und ihr dann eine positive Gittervorspannung verpasst, nur damit das arme Ding überhaupt Strom zieht und damit klirrt wie die Sau (Gitterstrom!), dann sehe ich rot.

Alles klar, du weißt welches Projekt ich gemeint habe.

Wegen der Langlebigkeit: Ich habe ein sepzielles Netzteil das zuerst die Heizspannung langsam hochfährt und dann erst die Anodenspannung langsam erhört. Das soll angeblich die Röhren schonen.

Gerade ist Post vom blauen C gekommen, ich werde also ein wenig am Netzteil basteln damit ich eine geringere Anodenspannung habe.

Viele Grüße,
Michael
D1675
Inventar
#85 erstellt: 29. Dez 2007, 17:31
Ich schaffe es einfach nicht die Spannung zu senken.
Das Problem ist folgendes: Mein Trafo hat eine Ausgangsspannung von 310V. Jetzt habe ich ein regelbares Anodenspannungs Netzteil. Aber ich kann nur bis minimal 290V runterregeln. Hochregeln kann ich bis knapp 400V, aber das nutzt mir ja nichts. Das ist ziemlich ärgerlich...
Hat jemand eine Idee, wie ich das lösen kann, oder neuen Trafo kaufen mit niedriger Spannung?
D1675
Inventar
#86 erstellt: 30. Dez 2007, 19:38
Sorry wenn ich nerve, aber ich habe halt gerade Urlaub und wollte unbedingt den Vorverstärker testen. Hat niemand eine Idee? Oder kann ich den Verstärker zum testen nicht mal mit 290V betreiben? Ich wäre für jeden Rat und Lösung sehr dankbar!
rorenoren
Hat sich gelöscht
#87 erstellt: 30. Dez 2007, 20:23
Moin,

ausprobieren ist kein Problem.

Du kannst noch eine kleine Siebkette dranhängen, z.B. 4,7kOhm und 47µF, das senkt die Spannung im Betrieb noch etwas.

Mit der Grösse des Widerstandes kannst du experimentieren.

Die Röhre kann sicher "einige Jahre" mit der zu hohen Spannung leben, besser ist natürlich weniger.

Die Lebensdauer sinkt nicht plötzlich auf eine Stunde oder eine Woche.

Es ist auf jeden Fall nicht dramatisch, wenn die Verlustleistung deutlich unterhalb der max. Angabe liegt.

Die anderen Bauteile in der Schaltung sollten aber die Spannung verkraften können!
(Koppelkondensatoren und Elkos)

Ohne Gewähr, aber mit gutem Gewissen.

Gruss, Jens
D1675
Inventar
#88 erstellt: 30. Dez 2007, 21:54
Vielen Dank für die schnelle Antwort @rorenoren!!!

Das seltsame ist, dass im Netzteil selbst schon mehrere solcher Siebketten drinn sind, aber ich messe immer die selber Spannung, selbst vor den Siebketten, ist doch komisch?
Ich habe schon ziemlich viel mit Widerständen experimentiert auch direkt nach dem Gleichrichter, aber verändert tut sich nicht wirklich viel (Ich habe so 25 Watt Widerstände genommen).

Also Jahre lang will ich die Schaltung nicht mit einer höheren Spannung betreiben, nur zum testen halt ob die Schaltung überhaupt funktioniert!

Aber ich mache mir halt sorgen weil es fast 50V sind, die zu viel wären. Und in der Schaltung ist ja eine ECC83 und eine E88CC verbaut...

Die Kondensatoren sind alle bis 630V das müsste also reichen.

Grüße,
Michael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#89 erstellt: 30. Dez 2007, 22:17
Hallo Michael,

der Spannungsabfall an den Siebwiderständen tritt erst auf, wenn Strom fliesst, der Verstärker also läuft.

Das was du da misst, ist die Leerlaufspannung.

Schliess den VV ruhig an.

Die maximale Kaltspannung der E88CC ist übrigens 550Volt.
Im Betrieb, allerdings ohne Anodenstrom! dürfen es 400V an der Anode sein.
Anodenspannung im normalen Betrieb max. 200 Volt.
Anodenspannung bei Anodenleistung unter 0,8 Watt 250V.
(Valvo-Handbuch, Spezialröhren II, 1964/ 65)

Durch den Anodenwiderstand* in der Schaltung ist die Anodenspannung sicher im zulässigen Bereich.

Das kannst du in aller Ruhe messen.
(Spannung Anode-Katode, Spannungsabfall am Katodenwiderstand)
Dann kannst du die Leistung errechnen, die die Röhre "verbrät".

Liegt diese unter 0,8W, sind selbst 250V Anodenspannung OK.
(die maximale Leistung bei 200V Anodenspannung oder darunter ist 1,5 Watt je System, Anodenstrom max. 20mA)

Röhren können kurzzeitige Überlastungen bei so geringen Abweichungen zum Datenblatt problemlos wegstecken.

(z.B. sind als Anodenstrom bei Impulsen von max. 200µs Länge und max 10% einer Periode, 100mA zulässig, und das ohne grosse Beeinträchtigung der Lebensdauer)

Also keine Panik!

Achso, bei einer Vorstufenschaltung fliesst recht wenig Strom.
Da sind 5 Watt Widerstände meist schon "overdressed".

Kannst ja im Betrieb mal den Stom ausrechnen.


Gruss, Jens

* An der leeren Fassung misst du am Anodenanschluss nur die Betriebsspannung.
Die Anodenspannung stellt sich erst durch den Spannungsabfall über dem Anodenwiderstand ein, wenn Strom fliesst.
(allerdings kenne ich die Schaltung nicht, um die es geht)
D1675
Inventar
#90 erstellt: 31. Dez 2007, 00:44
Vielen Dank Jens!!!

Also ich habe es gerade gewagt... Das Haus steht zumindest noch

Ich habe zuerst keine Quelle oder Endstufe angeschlossen, sondern nur mal den Ruhestrom bei Masse gemessen. Ich habe 2mA gemessen. Im Schaltplan steht 0,35mA, aber irgendwie waren mir die 2mA trotzdem sympatisch. Immerhin hat nichts gestunken, geraucht oder sonst was, die Röhren haben schön geglüht.

Als nächstes habe ich mich gewagt das ganze mal richtig anzuschließen. Als Quelle habe ich ein Notebook genommen und als Endstufe habe ich einen Vollverstärker mit Kopfhörerausgang genommen, damit ich mir meine Boxen nicht zerstöre. Also musste ein billigerer Kopfhörer herhalten.

Also angesteckt und gewartet... Ich hörte Musik, allerdings mit extremen Störungen. Und zwar im Takt, so einmal in der Sekunde kam ein extrem lautes Störgeräusch und das bei sehr geringer Lautstärke. Ich hatte immernoch das Multimeter in Masse und der Strom sprang die ganze Zeit von ca. 2mA bis ca. 15mA. Und der hohe Strom war auch immer dann wenn dieses Störgeräusch kommt. Ich kann leider nicht definieren was das für Geräusch ist, es ist eigentlich kein Brummen, eher zwischen Brummen und Kratzen. Ich kanns nicht beschreiben, habe ich noch nie gehört.

Hmm, woran könnte das liegen? Wenns eine Brummschleife wäre, dann wäre es ja permanent da, aber es hat immer den selben Takt, fast so wie der Bass in der Musik.

Das ist die Schaltung:
Röhren Vorverstärker

Vielleicht hast du oder jemand anders eine Idee, könnte ja sein das es ein klassischer Anfängerfehler ist?


Viele Grüße,
Michael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 31. Dez 2007, 01:33
Moin Martin,
das ist eine SRPP- Schaltung ich erkenne den Unterschied zwischen "Richtiger" SRPP und "ähnlich aufgebauter Schaltung" nicht)

Egal, bei beiden teilen sich beide RöhrenSysteme die Betriebsspannung etwa.
Zwischen den Systemen, also an Anode der unteren Röhre oder Katode der oberen) sollte etwa die halbe Betriebsspannung liegen.

Das heisst, bei 300V hätte jede Röhre ca. 150V, also alles OK.
(nachmessen)

Das Störgeräusch wird eine Schwingung sein, die auf und abschwillt.

Wie sieht deine Siebkette jetzt aus?

Zu hoher Siebwiderstand kann die Betriebsspannung zum Schwingen anregen.
(evtl.)

Ich würde zunächst die Anodenspannung der oberen Röhre (Betriebsspannung) messen.

Wenn die stabil ist, könntest du die Gegenkopplung mal abklemmen (R8).

Da kann auch immer mal irgendwas falschlaufen.

Interessant wäre noch, woher der Verstärker stammt.

Ist er selbstgebaut, geebayt usw.?

Es könnten Fehler eingebaut sein, wenn er noch nicht in Betrieb war und noch nie einwandfrei funktioniert hat.

Du könntest zum Testen in Reihe zum Ausgang einen 2. Auskoppelkondensator legen.

Der blockt dann noch die Gleichspannung vom Katodenwidertsnd der ECC83 ab.
(ist aber auch weg, wenn R8 abgeklemmt ist)

Du hast die Röhren an den richtigen Positionen?
(ECC83 und E88CC)

Berichte mal.

Gruss, Jens
D1675
Inventar
#92 erstellt: 31. Dez 2007, 02:35
Vielen Dank für die Antwort!

Ich werde mal nach dem Fehler suchen. Die Anodenspannung fährt ja nur langsam hoch und am Anfang, also wo die Spannung noch nicht maximal hochgefahren ist, da ist auch kein Störgeräusch, deshalb denke ich das es an der Spannungsversorgung legen kann. Kann aber auch nur zufall gewesen sein.

Den Verstärker habe ich nach richi44 Schaltplan selber gebaut. Natürlich könnten noch Fehler drinn sein.

Ich teste aber nur einen Kanal.

Naja ich mache aber erst morgen bzw. heute weiter, wenn ich nämlich jetzt noch was mache dann wird das nichts mehr. Wenn ich nachts nämlich noch was bastel dann geht die Schaltung immer in Rauch auf

Gute Nacht,
Michael
D1675
Inventar
#93 erstellt: 31. Dez 2007, 12:25
Hallo!

Also bei der ECC83 habe ich bei der oberen Röhre ca. 230V Spannung und bei der unteren Röhre ca. 115V Spannung.

Bei der E88CC habe ich bei der oberen Röhre ca. 240V Spannung und bei der unteren Röhre ca. 120V Spannung.


@Jens
Ich habe das schon richtig verstanden das ich das alles ohne Eingangsignal messen soll, also im Ruhestrom?
Wie meinst du das mit R8 abklemmen? Was passiert dann und was soll ich dann messen? Dann auch ohne Eingangsignal betreiben?

Grüße,
Michael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#94 erstellt: 31. Dez 2007, 14:19
Moin Martin,

spannungsmässig scheint alles gut zu sein.

Die Betriebsspannung ist ja dann völlig OK.

Wobei eigentlich die Anodenspannungen an beiden Röhren exakt gleich sein sollten, da am selben Anschluss.

Die Spannungen werden normalerweise ohne Signal gemessen, mit ganz zu (leise) gedrehtem Lautstärkepoti.

Sonst ändert sich zumindest die Spannung zwischen den beiden Röhren im Takt der Musik...

Das Abklemmen von R8 hatte ich vorgeschlagen, um die Störungsquelle einzugrenzen.

Bei dieser Schaltung legt R8 eine kleine Gleichspannung auf den Ausgang.
(wurde ganz oben im Thread schon mal angesprochen)

Es könnte sein, dass dein Verstärker eine Gleichspannung am Eingang nicht mag, oder dass der VV eine Gleichstrombelastung mit Störungen quittiert.

Ohne R8 ist der Spuk dann vorbei, oder eben mit zusätzlichem Auskoppelkondensator.
(der auch gerne in das Kabel zum Verstärker gelegt werden kann)

Dann liesse sich eher feststellen, wo das Problem liegt.

Dabei musst du natürlich bei jeder Änderung testen (mit Signal), ob der Fehler noch da ist.

Miss aber als erstes nochmal die Anodenspannungen der oberen Systeme, die müssen gleich sein, da sie am selben Potential liegen (sollten).

Ausserdem muss die Spannung an allen Punkten (ohne Signal) konstant sein.

Das Störgeräusch wird sich in rhytmisch schwankender Spannung äussern.

Gruss, Jens
D1675
Inventar
#95 erstellt: 31. Dez 2007, 16:52
Hallo Jens!

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich heiße übrigens Michael und nicht Martin.

Ich bin schon den ganzen Tag am basteln.
Und habe den Fehler auch gefunden! Ich habe die Masse einfach genau da angeschlossen wo auch die Masse von der Heizspannung am Netzzteil weg geht. Und schön läuft es!
Ich dachte wenn man mit der Masse was falsch macht dann brummt es einfach, aber so komische Geräusche...

Aber leider läuft trotzdem nicht alles glatt.
Ich habe gestern ja den zweiten Kanal zusammen gebaut und natürlich habe ich den heute getestet. Aber leider ohne Erfolg. Normal müsste man ja denken das wäre einfach, weil beide Kanäle ja gleich aufgebaut werden, aber wäre schön wenn es so leicht wäre.

Ich befürchte das eine Röhre kaputt ist, dass wäre jedenfalls das schlimmste, weil die ziemlich teuer waren und ich kein Ersatzlager für Röhren habe...

Bei der E88CC sind die Spannungen in Ordnung, aber bei der ECC83 nicht. Da habe ich bei der oberen Röhre ca. 230V und bei der unteren Röhre 0V.

Grüße,
Michael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#96 erstellt: 31. Dez 2007, 17:44
Hallo Michael,

sorry für die Verwechslung deines Namens!
(am Anfang hatte ich noch den richtigen zu fassen... )

In Bezug auf die Masseführung sind Verstärker, insbesondere mit Röhren manchmal sehr komisch.

Eine Sache, mit der man Schwingen durch zu lange oder falsch verlegte Leitungen verhindern oder die Gefahr zumindest verringern kann, ist ein letztes Siebglied direkt vor der jew. Röhre.
(zumindest ein kleiner Elko von ca 4,7µF direkt gegen Masse unterhalb der Katode)

Eine defekte ECC83 ist doch nicht soo dramatisch, die gibt es in recht guter Qualität ab ca 10 Euro.
(sogar ausgemessene Exemplare, schau mal bei BTB)

Aber ärgerlich, wenn man viel Geld dafür ausgegeben hat.

E88CC sind aber meist teurer.

Ich habe beim Vergleich von E88CC zu PCC88 keine klanglichen Unterschiede feststellen können.
(die abweichende Heizspannung (7V statt 6,3V) habe ich einfach ignoriert, liegt nur knapp ausserhalb derToleranz)

Die würde in der Schaltung sicher auch problemlos arbeiten und ist viel preiswerter.

Durch Umstecken der Röhren kannst du ja feststellen, ob es daran liegt.

Gerne kommt man mit den Heizungsanschlüssen durcheinander.
(ECC83 an 6,3V = Pin 9 zu Pin4 verbunden mit Pin5, E88CC= Pin 4 und 5)
Wenn Pin 4 und 5 bei der ECC83 nicht verbunden sind, arbeitet nur eine Hälfte der Röhre.

Hoffentlich ist´s nur so ein kleines Fehlerchen, und nicht die Röhre.


Ansonsten: Glückwunsch zum (Teil- ) Erfolg!

Gruss, Jens
D1675
Inventar
#97 erstellt: 31. Dez 2007, 19:42
Hallo Jens,

vielen Dank für die Hilfe!
Ich versteh es einfach nicht. An der Röhre kann es nicht liegen, ich habe die Röhre ausgetauscht, genau das selbe.

Ich habe einen CD-Player angeschlossen und wieder meine improviesierte Vollverstärker-Kopfhörer Kombi. Ich höre ein extrem lautes Brummen und wenn ich mich konzentriere höre ich ganz leise Musik. Ich habe die Vorstufe aber genauso angeschlossen wie den anderen Kanal, also kann es an der Verkabelung nicht liegen. Fehler in der Heizung oder so schließe ich komplett aus weil ich das x-mal überprüft habe und alles beschriftet habe.
Das ist doch seltsam? Das komische ist wenn ich die Platine wärend des Betriebes anfasse, dann verändert sich der Brummton, obwohl die Platine keinen Bezug auf die Schaltung hat. Auch wenn ich die Hand nur in der nähe von der Röhre halte und nicht einmal anfasse, verändert sich das Brummen.

Ich hätte noch einen Vermutung: Der Sockel der ECC83 ist etwas anders als die anderen Sockel und die Röhre geht ziemlich leicht in die Fassung rein. Die anderen Röhren gehen sehr streng rein. Kann es vielleicht daran liegen?

Also Fehler können sonst keine sein, ich habe ziemlich oft verglichen aber beide Kanäle sind identisch.

Viele Grüße,
Michael
D1675
Inventar
#98 erstellt: 31. Dez 2007, 19:52
Nachtrag:
Ich habe gerade noch einmal gemessen. Beide Röhren haben doch 2 Heizfäden, wäre jedenfalls logisch. Aber bei der ECC83 glüht nur ein Heizfaden. Wie kann das sein? An der Röhre kann es nicht liegen weil ich die ja ausgetauscht habe. Und die Verdrahtung der Heizung ist auch identisch. Ist irgendwie seltsam?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#99 erstellt: 31. Dez 2007, 19:59
Hallo Michael,

dann kann es nur noch "Pillepalle" sein. (nichts schlimmes)

Habe dein zweites Posting gerdae noch mitbekommen:

Dann ist eindeutig etwas faul mit Pin 4 und 5 an der ECC83.

Die beiden sind nicht richtig miteinander verbunden, oder am Sockel ist da was unterbrochen.

Ob es an der Fassung (dem Sockel) liegt, lässt sich schwer messen, da der Widerstand der Heizfäden gegen 0 Ohm geht.

Aber du kannst an der Röhre selbst mit dünnem Draht die beiden Pins verbinden, damit sie auf jeden Fall zusammenliegen.

Dann müssten auch beide Heizfäden glühen und das Kunstwerk lebt!

Gruss, Jens


(Die Kontakte in der Fassung lassen sich meist nachbiegen, damit sie strammer sitzen)


[Beitrag von rorenoren am 31. Dez 2007, 20:01 bearbeitet]
D1675
Inventar
#100 erstellt: 31. Dez 2007, 20:18
Danke für deine schnelle Antwort!

Also ich versteh das ganze immer weniger. Ich habe den Fehler schon voll eingegrenz. Der 2. Heizfaden der ECC83 geht nicht. Es liegt aber nicht an der Röhre weil ich die grad eben in den anderen Kanal reingesteckt habe und da glühen beide Heizfäden! Verdrahtet ist auch alles korrekt, ich habs jetzt mehrmals nachgemessen. Das ist absolut unlogisch. Es kann irendwie nur noch am Sockel liegen. Aber wie stelle ich einen besseren Kontakt her? Das Problem ist folgendes: Ich habe 4 Noval Sockel bestellt und habe gemerkt das ein Sockel etwas anders ist, der ist halt von einem anderen Hersteller. Und bei dem Sockel geht auch die ECC83 so leicht rein. Bei den anderen Sockel sind die Röhren bombenfest im Sockel. Also die Situation ist schon etwas blöd. Es kann eigentlich nur am Sockel liegen weil ich alles andere schon ausgeschlossen habe.

Grüße Michael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 31. Dez 2007, 20:30
Verbinde einfach mal an der Röhre selbst Pin 4 und 5.
(mit einem feinen Draht von einer Küpferlitze, einfach herumlegen und zusammenzwirbeln)

Dann muss der 2. Heizfaden auch glühen.

Etwas anderes kann das nicht sein.

Entweder ist die Verbindung von Pin 4 und 5 an der Fassung nicht richtig gelötet, oder sie gibt einseitig keinen Kontakt zur Röhre.

Bei der ECC83 ist ja Pin 9 die Mitte des Heizfadens und Pin 4 und 5 sind die Enden.

Für 12,6V wird Pin 9 nicht belegt.
Pin 4 und 5 werden mit 12V versorgt.

Für 6,3V, wie bei dir, werden die Heizfäden durch Verbinden von Pin 4 und 5 parallelgeschaltet.
Die Spannung liegt an Pin 9 und an 4+5.

Wenn nun ein Faden nicht glüht, ist dessen Zuleitung unterbrochen.

Da nur an Pin 4 und 5 die Heizfäden getrennt angesteuert werden können, liegt der Fehler definitiv da.


Gruss, Jens
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