Helmholzresonator Dämmung

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Ph0b0ss
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Okt 2003, 20:26
Hi

Ich habe mir gerade einen Helmholzresonator gebaut, wegen einer extremen stehenden Welle (ca.15dB) bei 46Hz. Innenmaße des Resonators: 100x70x30 cm. Nun habe ich es geschafft ihn auf diese genau 46Hz einzustellen. Das problem ist jetzt, das er so schmalbandig ist, das ich jetzt sozusagen zwei Resonanzen ca. 3Hz über und unter den 46Hz habe!
Ich habe gelesen das man den Resonator breitbandiger durch Mineralwolle machen kann.
Nun ist aber das Zeug gesundheitlich nicht ganz unbedenklich und bei einem praktisch durch ein Loch offenen Resonator wird das Zeug durch die Schwingungen wohl kontinuierlich an die Luft abgegeben.
Gibt es denn alternativen für Mineralwolle, die nicht so schädlich sind und eine ähnliche Dämpfung haben?
HifiPhlipper
Stammgast
#2 erstellt: 26. Okt 2003, 20:53
Hallo Phobos.
Alternativ zu der Mineralwolle läßt sich auch Steinwolle oder Poly-Wolle, also aus Kunststoff verwenden. Der Grad der Dämmung ist ähnlich.. mit ein wenig ausprobiererei wirst Du auf das gleiche Ergebnis wie mit Mineralwolle kommen. Einige High-Ender schwören auf original-Schafswolle... ich enthalte mich hierbei eines Kommentars!

Ich sehe übrigens ein größeres Problem darin, den Wirkungsgrad bei einer extra-Dämmung mit Wolle einigermaßen hoch zu halten. Du mußt in jedem Fall damit rechnen, daß sich zu der erhöten wirksamen Bandbreite auch eine Minimierung des absorbierenden Pegels um bestimmt 4, 5 dB bei Einsatz von Dämmung einsetzt. Mit etwas Feingefühl findet man aber meist einen vernünftigen Kompromiss zwischen Bandbreite und Effizienz.

Viel Glück dabei!
Ph0b0ss
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Okt 2003, 21:39
Erstmal Danke für die Alternativen HifiPhlipper!

Ich werde mir dann wohl mal etwas Stein- oder Poly-Wolle besorgen und ausprobieren. Was denkst Du, was in etwa eine gute Füllmenge wäre(z.B. 25% des Resonators)?
Ich denke mal das die Dämmung des absorbierenden Pegels auch noch ganz gut sein wird, da ich das Volumen des Resonators mit ca 208 Litern gleich etwas größer gewählt habe . Aber abwarten und ausprobieren !
HifiPhlipper
Stammgast
#4 erstellt: 26. Okt 2003, 21:51
Sehr gut, daß Du bereits von Vornherein etwas Spielraum gelassen hast.. das wäre mein Tip gewesen, insofern Du den Resonator noch nicht gebaut hättest. Dann kann eigentlich nicht viel Schiefgehen. Bei allem Weiteren kann ich nur empfehlen: In möglichst kleinen "Schritten" mehr und mehr Wolle einsetzen, bis das Ergebnis Dich zufrieden stellt.

Viel Erfolg.
Ph0b0ss
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Okt 2003, 22:08
Hey HifiPhlipper

Also ich denke mal das Poly-Wolle wegen der Gesundheit das beste ist. Bekommt man die den auch im Baumarkt, oder wo kann man die ansonsten bekommen?
Gibt es da auch verschiedene Dichten oder Festigkeiten, worauf man achten sollte, kenne mich mit diesem Material gar nicht aus .
HifiPhlipper
Stammgast
#6 erstellt: 26. Okt 2003, 22:27
Dichte bzw. Querschnitt läßt sich in diesem Fall vernachlässigen, da Du ja ohnehin dosieren mußt. Du bekommst die - auch als "Lautsprecher-Dämmwolle" angebotene - Poly-Wolle z.B. bei Conrad-Elektronik und anderen gröeßeren "Bastler"-Märkten. Oder Du schaust Dich mal im WWW um.
hallo
Stammgast
#7 erstellt: 27. Okt 2003, 18:00
@Ph0p0ss,

Genau. Ich vermute mal, fuer einen ersten Test tuts auch ein alter Pullover. HifiPhlipper stand mir damals uebrigens auch schon mit Tips zu Seite.

Ich hatte das gleiche Problem bei meinen Resonator. Ich habe aber nur ca. 15% Daemmwolle gebraucht. Das ganze scheint auch mit einer leichten Verstimmung einher zu gehen.

Wieviel db bringt dein Starenkasten ungedaemmt? Wie hast du die Resonanzfrequenz gemessen?

Gruss Hallo
Ph0b0ss
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Okt 2003, 20:32
@Hallo,

was für Dämmwolle hastest Du denn genommen?

Also der Kasten bringt so ca 15dB (ist auch ein ganz schön sperriges Teil)! Die Resonanzfrequenz habe ich mit Cooledit Pro gemessen. Habe einfach erst Sinustöne von 100Hz bis 20Hz generiert und gehört wann es anfängt zu dröhnen und lauter wird. Als ich dann etwa wusste wo die Resonanzfrequenz ist, habe ich nochmal Sinustöne in 0,5Hz abstand generiert und so die Frequenz recht genau herausgefunden.
Um das Maß der Überhöhung(die 15dB) herauszufinden, habe ich einen Sinuston von 60Hz bis 30Hz faden lassen und den FFT Filter von Cooledit Pro(sehr genauer equalizer)benutzt, um genau die Überhöhung der Resonanzfrequenz herauszufinden. Hab bei der Resonanzfrequenz(und einen sehr engen umliegenden Bereich) also immer etwas mehr gedämpft, bis es überall gleichlaut war .
hallo
Stammgast
#9 erstellt: 27. Okt 2003, 21:10
@Ph0b0ss,

ich hab Daemmwolle von Visaton, war einfach das was mein Elektronikhaendler hatte.

Dein Verfahren ist auch nicht schlecht. Ich hatte einen durchstimmbaren Sinusgenerator (den Behringer Eq) und bin mit meinen Ohr an das Resonanzloch. Schade nur, dass ich den Resonator durch mein nahes Ohr verstimmt hatte. Das Loch war dann zu gross :(, naechster Versuch. Ich glaub mein Kasten ist ca. 30x25x80cm gross und bringt nur ca. 9dB, mit Daempfung nur noch ca. 5dB.

Das Teil ist schon beeindruckend. Allerdings bei normaler Musik waere ich mir nicht so sicher was ein DBT bringen taete. In der Naehe der Resonanz ist alles klar.
Ph0b0ss
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Okt 2003, 21:54
@hallo,

hat sich Dein Resonator nach der Dämmung nach oben oder nach unten Verstimmt? Und was meinst Du mit DBT?

Wenn bei mir von den 15dB nach der Dämmung noch 10dB übrig bleiben, wäre ich schon zufrieden! Dann hätte ich noch 5dB überhöhung, das wird denke ich dann nicht mehr soo störend sein. Wenn doch, werde ich einfach noch einen etwas kleineren bauen .
hallo
Stammgast
#11 erstellt: 27. Okt 2003, 22:40
@Ph0b0ss,
ich glaube die Frequenz ist kleiner geworden, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.

DBT heisst Doppelblindtest, wird hier von Kabel- und Nichtkabelhoerern gern in die Schlacht geworfen.

Ich glaube einen kleinerern Resonator brauchst du nicht zu bauen. Bohr einfach noch ein ganz kleines Loch an anderer Stelle. Wenn der Kasten nicht dicht ist, hat er keine Lust zum resonieren. Das Loch kannst du dann so dicht machen, wie du es brauchst. (Vorsicht, das ist eine Theorie von mir).
hallo
Stammgast
#12 erstellt: 27. Okt 2003, 22:46
Ach ja, die Position des Resonators ist wichtig. In der Ecke bringt er meher als mitten im Raum. Ist dir die Daempfung zu gross, zieh ihn einfach ein Stueck aus der Ecke.
Ist das Loch zu dicht an der Wand (<10cm) dann verstimmt sich der Resonator (frag nicht wohin).

Mich taete dann mal interessieren, ob du im Blindtest hoeren kann ob er an ist. Einfach mal ein Musikstueck, mit entsprechenden Baessen mit offenen und geschlossenen Loch hoeren. Das Loch darfst du natuerlich nicht selbst schliessen.

Gruss
Ph0b0ss
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 27. Okt 2003, 23:01
@hallo,

mit der Positionierung werde ich wohl noch etwas herumexperimentieren, hatte ihn bis jetzt knapp neben der hinteren linken Ecke(gegenüber der Box).

Im Blindtest höre ich sehr deutlich einen Unterschied. z.B. bei Bass, Beats and Melody von Brooklyn Bouce hört man es am Anfang sehr gut( da ist ein kontinuierlicher Bass, der in die Tiefe "faded"), sind jetzt deutlich 2 maxima herauszuhören, mit Loch geschloßen ein großes.

Ein zweites Loch zu bohren wird nichts bringen, dadurch wird auch nur die Frequenz erhöht(hab eine Formel im Netz gefunden, in der die Anzahl der Löcher mit eingebunden ist). Die Gesamtdämpfwirkung hängt ja mit dem Volumen zusammen -> je mehr Volumen desto größer die Dämpfung (Lochgröße muss natürlich an das Volumen angepasst werden, damit die Frequenz bei einem zweiten Resonator, der kleiner ist mit dem großen gleich ist).
Also ich meinte, wenn der große den ich jetzt habe mit Dämmvlies noch 10 dB Dämpfung bringt, baue ich noch einen zweiten ca halb so großen (natürlich auf die gleiche Frequenz angepasst) der mit Dämmvlies 5 dB bringen soll! Also das beide zusammen 15 dB bringen und somit die Raummode komplett eliminieren .
klanggrenze
Neuling
#14 erstellt: 11. Nov 2003, 12:40
Hallo zusammen,

habt Ihr einen heissen Tip für eine Bauanleitung?

Konkret habe ich die Frage, ob die Gehäuseabmessungen (bei gegebenem Volumen) eine Rolle spielen.

Und zweitens: gibt es Vorgaben für das Verhältnis Länge zu Durchmesser des Resonanzrohres oder ist man in der Wahl da frei?

Habe in letzter Zeit einige Messungen gemacht und bin um so erstaunter, dass der eine oder andere in ein halbes dB hier oder da hunderte von Euro investiert, wobei doch die raumakustische Problematik kleiner Abhörräume um ein Vielfaches größer ist.

Die Auseinandersetzung mit der Dämpfung stehender Wellen erscheint mir somit weitaus sinnvoller, als die Diskussion über verschiedene übernatürliche Methoden.

Ein freundlicher Gruß
Mathias


[Beitrag von klanggrenze am 11. Nov 2003, 17:09 bearbeitet]
klanggrenze
Neuling
#15 erstellt: 12. Nov 2003, 17:29
Hallo zusammen,

nun habe ich eine Kiste gebaut:

70 cm x 30 cm x 20 cm Innenmaß
11 cm Rohrdurchmesser
8,8 cm Rohrlänge

Resonanzfrequenz (rechnerisch und gemessen): 62 Hz

Dämpfung der stehenden Welle: 3 dB (nur, leider)

Nun ist es ja so, dass die Kiste durch das Loch auch wieder Energie in den Raum abgibt (deutlich hörbarer Quasi-Sinuston bei 62 Hz, ist ja auch logisch).

Ist das nicht ein grundsätzliches Problem?

Hat jemand den Rat?

Werde es jetzt mit verschiedenen Dämpfungen versuchen...

Gruß
Mathias
hallo
Stammgast
#16 erstellt: 12. Nov 2003, 21:32
Hallo klanggrenze,

dein Starenkasten muesste eigentlich etwas mehr bringen so er unbedaempft ist. Es ist allerdings wichtig, wo du ihn aufgestellt hast. Ecken sind da besonders zu empfehlen, aber auch hier hilft ausprobieren.

Energie muss er abgeben. Das Signal ist allerdings um 180Grad gedreht, so dass es das Ursprungssignal schwaecht.

Gruss Hallo
klanggrenze
Neuling
#17 erstellt: 26. Nov 2003, 11:23
Hallo hallo,

vielen Dank für Deine Antwort.

Nachdem ich mich noch etwas schlauer gemacht habe, ist es nicht die Phasendrehung (wo sollte die herkommen?), die die Dämpfung bewirkt, sondern der Energieverlust im Rohr. Deshalb sind viele kleine Löcher wegen der größeren Reibungsflächer wirkungsvoller, als ein großes.

Nun habe ich den Kasten auf 37 Hz abgestimmt (niedrigste Raummode) und mit vielen Löchern versehen. Die Dämpfung ist dort ca. 1 - 2 dB. Der Kasten ist wohl schlicht zu klein.

Überlegungen, die komplette Rückwand des Raumes als Helmholtz-Resonator zu gestalten, muss ich noch mit meinem Vermieter abstimmen...

Ein freundlicher Gruß
klanggrenze
Jockel25
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 26. Nov 2003, 21:44
jungs, nun bleibt mal ganz ruhig
(ich bin aus dem audio/video form, daher habe ich meine tips bekommen)
mann sollte die hr ruhig mit wolle (schafswolle) bedämpfen, sie werden breitbandier und der pegel nimmt ab. die postion in der ecke kann genau die falsche sein, denn eure öffnung vom hr befindet sich ja je nach größe eurer kisten bis zu einem halben meter von der wand entfernt, also nicht mehr da, wo sie eigentlich sein sollte. die maximale absorber-leistung liegt bei lamda/2, die schlechteste bei der halben entfernung, also lamda/4. oder du baust deinen hr in die wand ein und die öffnung ist genau da, wo si hinsoll. das heißt bei 46 hz ist die wellenlänge ca, 7,5m lang (20 grad celsius, lol). die beste position liegt hier bei ca 3,7m von der wand. gemeint ist die position der öffnung. lieber ein bisschen mehr wolle und der hr an der richtigen stelle, als umgekehrt.bei mt/ht-absorber ist das genau umgekehrt (lamda/4
gruß jockel


[Beitrag von Jockel25 am 26. Nov 2003, 22:14 bearbeitet]
katze100
Neuling
#19 erstellt: 13. Sep 2007, 22:20
Wo gibt´s die Formel für mehrere Löcher?
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