Abstimmung Bassreflex und Raumresonanzen

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Tribalvoice75
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Mai 2013, 22:14
Hallo,

ich frage mich, wie die Abstimmung einer Bassreflexbox sinnvoll an die Raumrsonanzen angepasst werden sollte.
Man liest ja häufiger, dass es ein Vorteil vom Selbstbau sei, daß man hier selbst Einfluss nehmen kann. Nur: wie genau sieht er aus?

Zur Zeit stelle ich mir das in meinem konkreten Beispiel so vor: Ich habe im Raum eine Längsresonanz bei etwa 46Hz. Das System soll aktiv entfernt werden. Ich wähle eine Abstimmung bei etwa 33Hz. Somit habe ich in Boxsim im Reiter "max Pegel" bei etwa den 46Hz den geringsten Pegel weil größten Hub. Genau da werde ich aktiv die Raummode entzerren. Gute Idee, oder völlig falscher Dampfer, weil andere Gründe für eine Verlagerung der Abstimmung sprechen?

Dank euch für eine Info!
Mario
Tribalvoice75
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 08. Mai 2013, 22:10
Hallo allerseits,

liest hier keiner mit, der Bassreflexboxen baut und Raummoden hat? Hmmm...

Vielleicht habe ich mich einfach etwas unklar ausgedrückt. Ich hänge hier mal den Screenshot von einer passenden Boxsim-Simu an, in der der maximale Pegel zu sehen ist:

Reflexabstimmung

Die Stelle der Kurve mit dem niedrigst möglichen Pegel entspricht meiner Raumreso (roter Pfeil).

Hat es grundsätzlich - also vor allem bei einer passiv betriebenen Box - Vorteile die Box so abzustimmen?

Bei einer aktiv entzerrten Box macht es für mein Verständnis schon Sinn, da das Chassi an seiner empfindlichsten Stelle, also an der wo es den maximalen Hub machen muss, entzerrt wird, also bei dieser Frequenz weniger Leistung zugeführt bekommt. Somit wird die Delle quasi ausgeglichen, da durch den Raum verstärkt.

Oder wird der Helmholtzresonator nur auf Chassi/Gehäuse nach Standardformel abgestimmt ohne auf den Raum einzugehen und gut is?

Eure Meinung hierzu würde mich interessieren.

Grüße und schönen Vattertach
Mario
moby_dick
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 09. Mai 2013, 09:37
Hallo Mario.

Raumresos sind viel steiler unf schmaler als die Delle in deiner Simu, die in Realität vieleicht gar nicht existiert.
So sieht das aus. Und der Raum ist schon akustisch optimiert mit Absorbern.
137 tt ohne

Mit einem parametrischen EQ kann man das am leichtesten behandeln. Und woher weißt du, das deine Reso dort liegt? Gemessen am Hörplatz?


[Beitrag von moby_dick am 09. Mai 2013, 09:40 bearbeitet]
Tribalvoice75
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Mai 2013, 20:23
Hallo,

klar sind die Resos viel steiler in der Flanke, aber wenn man es doch bei der Planung so legen kann, warum nicht. Man liest jedenfalls immer wieder so Sachen wie zB "nicht die Reso von der BR-Box genau auf die Raumreso legen" usw. Könnte mir als Grund vorstellen, daß das Zeitverhalten, also das Ausschwingen des Tones noch weiter verzögert wir, wenn zwei Resonanzen übereinander liegen.

So sieht es mit einer Testbox (BR-Abstimmung weiß ich jetzt allerdings nicht mehr) bei mir im Wohnzimmer aus, einmal nicht und einmal mit minidsp ansatzweise entzerrt...

Raum
moby_dick
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 10. Mai 2013, 23:04
Na prima. Am Hörplatz gemessen?

Wenn du ein DSP hast, bist du doch alle Sorgen mit BR-Abstimmung los, nur darf man BR nicht zu hoch abstimmen (strebe 30-35 an) oder vermeide BR. (Meine LS sind CB). Kommt immer auf Raum, Aufstellung und max-Pegel an. Das ist doch viel genauer als es tüftelig über BR.Abstimmung zu versuchen. Uns 2 dB von 20 ist ja auch kaum nennenswert, zumal es nur eine Simu ist.


[Beitrag von moby_dick am 10. Mai 2013, 23:08 bearbeitet]
Tribalvoice75
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Mai 2013, 22:18
Hi,

ja, die Messung ist am Hörplatz im Wohnzimmer gemacht.
Stimmt schon, das mit den gerade mal 2 dB, vor allem wenn man sieht, daß per DSP um 10dB abgesenkt wird.
Die Abstimmung müsste nach Simu im Bereich 30-35Hz gelegen haben. Was mich nur wundert ist, daß unterhalb der Raumreso kein nennenswerter Pegel mehr vorhanden ist. Ich vermute aber, daß es am fehlenden Druckkammereffekt liegt, weil das Wohnzimmer einen großen Durchbruch zum Esszimmer hat. Wie kriegt man in so einen Raum echten Tiefbass?

CB hab ich auch schonmal überlegt, aber da wird mir der Hub untenrum schnell zu groß, besonders wenn komplett entzerrt wird. Es ist nur eine 2-Wegebox und Leistung ist genug da, siehe Probeaufbau "Aktivweiche"

20130512_002414
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 16. Mai 2013, 01:07

und Leistung ist genug da

nöö!
schaue dir bitte im Downloadbereich von www.wvier.de
mal an, was die Jungs anstellen, um die Lücken zwischen
den Raumresos mit weiteren Resos "aufzufüllen".
"Veränderung der tieffrequenten Modenverteilung am Beispiel
eines Mehrkanal-Abhörraumes"

Das Problem sind nicht die Spitzen der Raumresos,
sondern die "diskreten Raumresos" am unteren Ende des
Übertragungsbereich, entsprechend "Löcher",
die sich mit mehr Leistung nicht erledigen.

Mein Tip,
BR, 6.Ord. und BR-Abstimmung+aktiver Anhebung zwischen den
beiden untersten Raumresos
HiFi-Selbstbau
Inventar
#8 erstellt: 16. Mai 2013, 09:40
Hi,

es gibt mehrere Aspekte die bei einer BR-Abstimmung berücksichtigt werden sollten:

  • BR-Frequenz sollte für Musikwiedergabe nicht zu tief liegen (< 30 Hz), denn dann wird der BR-Effekt kaum noch genutzt weil bei Musik kaum noch eine Anregung da ist

    (s. Artikel Musik "vergleichen" mit dem Waveanalyzer)
  • BR-Frequenz sollte so gelegt werden, dass sich ein einigermaßen linearer SIMULIERTER Frequenzgang ergibt (Abweichung von "idealer" BR-Frequenz < +/- 25%)
  • BR-Frequenz sollte nicht mit stehender Welle zusammen fallen, denn im Endeffekt zählt nicht der simulierte Frequenzgang im IDEALEN (Halb-) Raum sondern der Frequenzgang im REALEN Hörraum

Optimal (im Sinne von maximal verzerrungsarm erzeugbarem Pegel) ist für Musikwiedergabe häufig eine BR-Frequenz von 35-40 Hz.

Gruß Pico
Tribalvoice75
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 17. Mai 2013, 18:40
Hallo Kay,

das "genug Leistung" bezog sich nicht auf die Einbrüche. Daß die auf diesem Wege nicht aufzufüllen sind ist soweit klar. So einen Akt zu veranstalten wie die von die erwähnten Jungs kann sich wohl auch kaum einer im häuslichen Wohnzimmer leisten

Habe mich eigentlich mit dem Absenken der gröbsten Spitzen abgefunden, daher erläutere mir das...


Mein Tip,
BR, 6.Ord. und BR-Abstimmung+aktiver Anhebung zwischen den
beiden untersten Raumresos

...nochmal etwas näher bitte.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, sollte ich in dem Bereich bei 52Hz deutlich mehr Energie durch die BR-Abstimmung und aktive Anhebung in den Raum pumpen um die Lücke aufzufüllen? Kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß du das meinst bzw das es noch annehmbar klingt - vor allem im restlichen Raum...

Danke auch an dich, Pico, für den konstruktiven Beitrag!
Deinen drei Punkten nach liege ich mit meiner (geplanten) Abstimmung von 33Hz ja ganz gut im Rennen.

Grüße,
Mario
MBU
Inventar
#10 erstellt: 18. Mai 2013, 01:14
Hi Mario,

der Raumresonaz ist es egal, auf welche Frequenz du deinen Baßreflexkanal abstimmst. Nicht einmal mit einem DSP bekommst du so etwas auf die Reihe, denn du kannst nicht Effekte, die im Zeitbereich ihre Ursache haben, im Frequenzbereich korrigieren.

Du kannst lediglich durch Einrichtung (Teppichboden, Teppiche, Übergardinen, Vorhänge, gefüllte Bücherregale, schallschluckende Möbel (Sofa), große Zimmerpflanzen, etc.) den Raum von hallig nach dämpfend bringen. Darüber hinaus kannst du, gerade im Bassbereich, viel mit dem Standort deines Sitzplatzes arbeiten, wenn du es denn kannst. Im Wohnzimmer ist so etwas immer so eine Sache, oder wie erklärt man seiner Frau, daß das Sofa aus akustischen Gründen mindestens 1 Meter von der Wand weg muß und die Boxen auch gefühlt mitten im Raum plaziert werden sollten.

HiFi - ein einzige Kompromiss!
Kay*
Inventar
#11 erstellt: 18. Mai 2013, 04:36
Ich bin in der Tat der Meinung, dass die unterste
Raumreso das grössere Problem darstellt
...
und das man per intelligenter Filterung an der
Energie, die man dort in Raum schiebt, drehen kann.

Bei BR hat man aber das Problem, die Abstimmfreq.
an die belastungstechnisch richtige Stelle zulegen,
was dann ggf. mit dem Raum/Abhörposition kollidiert.

Wenn an in "normalen" Wohnräumen (16..20qm) irgendwo
meint anheben zumüssen, dann zwischen 40..60Hz.

Stelle dir prinzipiell drei Filter vor
- Box mit Ls
- Raum
- aktive Filter/ EQ
wo man dran drehen kann, um die gewünschte Ü-Funktion
zubekommen

quote]vor allem im restlichen Raum[/quote]
dafür gibt's keine Lösung, bzw. mir ist keine bekannt.
Suche aber mal nach "Multisub" und "DBA",
beides Methoden zur - in Grenzen - Aushebelung
der Raumresos
...
mit einigem Aufwand

p.s.
deine Messung in #4 zeigt vor allen Dingen ein Loch
mit der Mittenfreq. 75Hz. Da biste aber in einem
Wellenlängenbereich,
wo mit Verschieben von Box und/oder Hörplatz einiges
angestellt werden kann.

[quote]völlig falscher Dampfer[/quote]
ja,
konzentriere dich auf über 40Hz

p.s.s.
BR, 6.Ord. suche nach Jörg Panzer
= aktives Filter 2.Ord mit einstellbarer Güte
Tribalvoice75
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 18. Mai 2013, 13:22
Hi Micha,


der Raumresonaz ist es egal, auf welche Frequenz du deinen Baßreflexkanal abstimmst. Nicht einmal mit einem DSP bekommst du so etwas auf die Reihe, denn du kannst nicht Effekte, die im Zeitbereich ihre Ursache haben, im Frequenzbereich korrigieren.


Und genau deshalb glaube ich nicht, dass es egal ist, weil das Zeitverhalten mit Sicherheit nicht besser wird, wenn der Resonator "Raum" und der Resonator "BR" auf der selben Frequenz schwingen. Aber wahrscheinlich meintest du das so auch gar nicht, oder? Logisch ist, daß man mit dem DSP nur den Pegel im eingeschwungenen Zustand verringern kann. Das Zeitverhalten ist davon nicht beeinflusst und der Pegel bei einem kurzen Impuls dann eben zu niedrig. Aber klanglich schlimmer als diese Überhöhung wirds nicht sein...

Kay, welche untere Raumreso meinst du jetzt? Die Überhöhung bei 46Hz oder die erste Senke?
Ich denke anheben werde ich schmalbandig garnix, höchstens, wie auch in der Messung zu sehen ist, breitbandig im Grundtonbereich.

Die Messung darf nicht überbewertet werden, sie war nur quick and dirty mit der testbox, mikro nicht exakt am Hörplatz und auch nicht gewedelt, was ich beim nächsten mal aber probieren werde. Primär kam es mir beim ersten Versuch darauf an, wie sich ein Absenken per DSP der stärksten Überhöhungen klanglich auswirkt. Klar war sofort: "oh, da is jetzt aber wenich Bass" Man gewöhnt sich halt an alles...

Solche Geschichten wie DBA und dgl. sind ein Traum, aber kommen erstmal nicht in Frage. Vllt demnächst mal wenn's gut läuft und Papa seinen Hobbykeller kricht und dann noch Zeit/Geld da ist

Gruß,
Mario
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