Probleme mit Frequenzweiche

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plasma1210
Stammgast
#1 erstellt: 29. Mrz 2008, 12:04
ich stelle die Frage mal hier im DIY weil ich hier die Fachleute vermute.
Eigentlich geht es um eine Serienweiche eines Lautsprechers mit folgendem Problem. Zum Hochtöner 8 Ohm liegt ein Saugkreis paralell, Kondensator 4,4 µf mit Widerstand 27 Ohm 10 Watt. Die Hochtöner dieser Box sind sehr anfällig und sterben des öfteren. Im gleichen Moment glüht der Widerstand weg. Die Hochtöner gibt es beim Hersteller per Versand, viele Besitzer dieser Boxen tauschen den HT , Box spielt halt wieder aber schief, weil Saugkreis defekt.

Meine Frage, ist der Widerstand von der Wattzahl her werksseitig zu niedrig ausgelegt oder ist das ein allgemeines Problem, wenn der HT def. ist und die Last, die er sonst hat über den Saugkreis läuft ?
Giustolisi
Inventar
#2 erstellt: 29. Mrz 2008, 12:52
Um welchen lautspreche und verstärker handelt es sich?
Die naheliegendste vermutung wäre Überlastung. Den Widerstand im Sperrkreis der box gegen einen stärkeren mit gleichem Widerstand auszutauschen macht keinerlei probleme. Am hochtönerproblem dürfte das aber nichts ändern.
not0815
Inventar
#3 erstellt: 29. Mrz 2008, 13:58
Hi,

eigentlich dienen CR-Glieder parallel zum Laustsprecherchassis dazu, den durch die Schwingspuleninduktion bedingten Impedanzanstieg der Chassis zu hohen hohen Frequenzen hin zu linearieren. Mit 10 Watt ist der 27-Ohm Widerstand (+ 4,4µF) parallel zu einen Hochtöner eigentlich ausreichend dimensioniert.

Die elektrische bzw. thermische Belastbarkeit von Hochtönern liegt nur bei sehr wenigen Exemplaren über 10 Watt, viele Hochtöner haben sogar deutlich weniger. Wenn also der Hochtöner und auch der 27Ohm/10Watt Widerstand durchbrennt, muss schon deutlich Leistung geflossen sein.

Dies kann mehrere Ursachen haben:
Entweder war es lange sehr laut und/oder die Frequenzweiche vor dem Hochtöner (und dem CR-Glied) ist ungeeignet ausgelegt.

Wenn der Hochtöner und auch der Widerstand häufig durchbrennt, liegt die Vermutung einer ungeeigneten Frequenzweiche sehr nahe. Häufig werden in Fertigboxen aus Kostengründen nur sehr flach verlaufende Filter (-6dB/Okt.) eingesetzt mit der Folge, dass der Hochtöner noch einen hohen Energieanteil aus niedrigen Frequenzbereichen zu verarbeiten hat und damit sehr stark belastet wird.

Ferner kann die Übernahmefrequenz für den Hochtöner zu niedrig gewählt sein, ebenfalls nicht selten bei preiswerten Fertigboxen.

Allein den Widerstand gegen einen mit höherer Belastbarkeit auszutauschen macht wenig Sinn, wenn auch stets der Hochtöner in die ewigen Jagdgründe einzieht. Ohne konkrete Kenntnis der verwendeten Chassis und des Weichenschaltplanes lassen sich aber kaum sinnvolle Hinweise zu konkreten Änderungsmöglichkeiten geben.

Es hilft manchmal schon weiter Fotos (die auch Details zeigen) von Chassis und Weiche hier einzustellen.

Gruß
Sven
plasma1210
Stammgast
#4 erstellt: 29. Mrz 2008, 18:12





also die Box ist die Teufel M-200 von 1989-1991. Die waren echte Stromfresser und an schwachbrüstigen Verstärkern hat es die Hochtöner durch klipping zerstört. Die Trennfrequenz soll auch extrem niedrig sein (um die 1500 Hz) Ich kann es nicht nachrechnen, da reichen meine Grundkenntnisse nicht aus. Die Boxen sind mit 200 Watt Sinus belastbar.


[Beitrag von plasma1210 am 29. Mrz 2008, 18:21 bearbeitet]
not0815
Inventar
#5 erstellt: 29. Mrz 2008, 20:37
@plasma1210
Hast Du den Schaltplan selbst erstellt? Ist er wirklich korrekt? Welche Bauteile erleiden mit Hochtöner einen Defekt?

Der vorgelegte Schaltplan hat aber nun keinerlei Ähnlichkeiten mit Deinen zuvor gemachten Angaben. Weder parallel zum Hochtöner ist ein Saugkreis zu erkennen, noch sonstwo eine Kombi aus 4,4µF und 27 Ohm Widerstand in Reihe. Sehr ungewöhnlich ist aber, das ein 27 Ohm 10 Watt ohne weiteres Bauteil hierzu in Reihe parallel zum Tieftöner geschaltet ist. Dieser 27 Ohm Widerstand bewirkt eigentlich nur eine Senkung der Impedanz und eine leichte Glättung der resonanzbedingten Impedanzspitze im Bass aber für diesen Zweck wäre er mit 10 Watt deutlich unterdimenioniert. Die Hochtonbeschaltung läßt hingegen keine Ungewöhnlichkeiten erkennen.

Ohne genaue Kenntnis der verwendeten Chassis (ggf. 175er OEM Isophon und 25 Isophon oder Peerless Kalotte) läßt sich die Weiche nicht sinnvoll modifizieren. Die akustische Trennung der gezeigten Teufelweiche dürfte grob bei ca. 1500 Hz liegen. WinBoxSimu Projektdatei für kurze grobe Überprüfung der Teufel M200 Weiche Download hier.

Mache mal noch ein Paar Fotos von Tieftöner und Hochtöner.

Gruß
Sven
plasma1210
Stammgast
#6 erstellt: 29. Mrz 2008, 21:31
hi not0815

erst mal Dank für deine Mühe. Die 27 Ohm ergeben sich aus den beiden Widerständen.Beide rauchen bei defektem HT komplett ab. Bei den 4,3 µF hab ich die beiden Kondensatoren addiert. Ist doch so ?
Der Schaltplan ist original von Teufel.
not0815
Inventar
#7 erstellt: 29. Mrz 2008, 22:21
Du hast immer noch nicht dargelegt welche Chassis in deiner Teufelbox nun tatsächlich verbaut sind, Fotos auch von der Magnetseite einstellen!!!

Zur Weiche:
Der 5,1 Ohm 10Watt und der 22 Ohm/5Watt Widerstand bilden einen Spannungsteiler zur Pegelanpassung des HTs.
Die 3,3µF+1µF (4.3µF) und die 0,42 mH Spule bilden den Hochpassfilter und der 1 µF Kondi soll den Pegel im oberen Freqeunzbereich anheben. (ein Saugkreis ist im Hochtonzweig nicht enthalten).

Wenn die beiden (oder auch nur einer) der Spannungsteilerwiderstände durchgebrannt sind, wurde ganz offensichtlich viel zu viel Leistung in die Boxen "geprügelt" - sprich Verstärker "volle Pulle" und mehr... Dafür ist die Teufelbox NICHT geeignet. Insbesondere die niedrigen Übernahmefreqenz des HTs schränkt den maximalen Pegel deutlich ein. Für höhere Pegel muss die Weiche geändert werden. Durch eine Änderung zu einer höheren Übernahmefrequenz wird sich aber das gesamte Klangbild ändern. Ob dies inakzeptabel ist läßt sich nur durch Hörtests ermitteln.

Ich würde die Weiche probeweise mal wie folgt ändern:
Parallelspule vor HT auf ca. 0,22-0,27mH verkleinern und 1µF nur über 5,1Ohm Widerstand brücken, Belastbarkeit der Widerstände auf ca. 17 Watt bzw. 11Watt erhöhen. Ferner würde ich zum 27 Ohm Parallelwiderstand am TT in Reihe einen Elko mit ca. 22 µF schalten und Drosselspule vor dem TT auf ca. 1,8 mH verkleinern, Details siehe Schaltplan:



Gruß
Sven
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