Unterschied Delay und Phasenregler ?

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ronmann
Inventar
#1 erstellt: 09. Jul 2008, 21:38
Habe mir eine digitale Weiche (Behringer DCX2496) bestellt, um meine teilaktiven 3Wege-Lautsprecher damit zu betreiben. Bisher musste ich nur zwischen 0Grad und -180Grad für die Tieftöner wählen (handelsübliches Subwoofermodul). Nun werde ich Grad-genau die Phase regeln können oder aber am Delay mm-genau/ms-genau Bass- oder Mittelhochtonbereich verzögern können. Nehmen wir an der Bass spielt bis 343Hz, der Mittelhochtonbereich fängt bei 343Hz an. Wellenlänge von 343Hz ist genau 1m. Ich verstehe es so, dass es keinen Unterschied machen würde, ob ich den Regler auf -180Grad drehe oder den Kanal um 0,5m verzögere. Wo ist mein Denkfehler?
Danke!
ronmann
Trennung soll übrigens bei 80Hz erfolgen.


[Beitrag von ronmann am 09. Jul 2008, 21:39 bearbeitet]
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Jul 2008, 22:52
Möglicherweise wird mit einem der Knöpfe das Signal "verpolt"? Also aus einer positiven Halbwelle eine negative Halbwelle gemacht und andersrum.

Außerdem ist die Laufzeit von Phase UND Frequenz abhängig. Bei der gleichmäßiger Laufzeit-Steigerung werden alle Signale mit der gleichen Zeit verzögert. Bei Phasen-Steigerung werden die tieffrequenten Töne stärker verzögert (längere Periodendauer einer Schwingung).
kptools
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 09. Jul 2008, 22:59
Hallo,

exakt auf diese Frequenz bezogen macht es keinen Unterschied, da hast Du keinen Denkfehler. Allerdings ist die Wellenlänge frequenzabhängig. Bei 34,3 Hz m wären es dann nämlich schon 5 m. Du müsstest also für jede Frequenz die Phase anders einstellen, um wieder exakt auf Deine 0,5 m zu kommen. Außerdem ist da bei 360° Schluss. Du vergleichst also Äpfel mit Birnen. Wellenlänge und Delay haben nichts miteinander zu tun, denn bei einem Delay werden alle Frequenzen zeitlich (unabhängig von ihrer Wellenlänge) verzögert, während bei der "Phasenschieberei" die Amplituden durch unterschiedliche "Verarbeitungsgeschwindigkeiten" der Elektronik und Frequenzweichen wieder in Deckung gebracht werden sollen. Hier arbeitet ein gradgenauer Phasenregler wesentlich exakter (z.B bei 50 Hz mit etwa 0,05 mS pro Grad), als ein Delay (meist 1 mS = 300 mm Verögerung des gesamten Signals) und gilt dann eben auch nur für diese Frequenz. Für eine "millimetergenaue" Verzögerung müsste das Delay übrigens schon im einstelligen Mikrosekundenbereich einstellbar sein (1 mm entspricht in etwa 3µS). So etwas ist aber gar nicht notwendig.

Grüsse aus OWL

kp


[Beitrag von kptools am 10. Jul 2008, 06:47 bearbeitet]
ronmann
Inventar
#4 erstellt: 09. Jul 2008, 23:00
an welchem Regler soll ich nun schrauben?
alle 3 Chassis sitzen in einer Ebene.
ich könnte den Bass oder Mittelhochton verzögern bzw. die Phase korrigieren.
ronmann
Inventar
#5 erstellt: 09. Jul 2008, 23:10
also schraube ich am Phasenregler. Bei Trennfrequenz 80Hz hat man einige Meter Wellenlänge, sodass es wahrscheinlich halbwegs unkritisch ist, wie es sich überlagert. Bisher erreichte ich mit dem Phasenschalter mit nur 2 Stellungen kein besser oder schlechter, vielleicht liegt das Optimum zwischen 0 und -180Grad. Muß ich mir eigentlich Gedanken machen, welcher Verstärker wie stark verzögert und trotzdem noch am Delay schrauben (Yamaha für den Bass, Parasound für Mittelhochton)?

während bei der "Phasenschieberei" die Amplituden durch unterschiedliche "Verarbeitungsgeschwindigkeiten" der Elektronik wieder in Deckung gebracht werden sollen

Verzögert die Elektronik nicht konstant alle Frequenzen? Dann müsste ich doch den "schnelleren Verstärker" auch gleichmäßig verzögern? Drehe ich am Phasenregler auf -180Grad, verzögere ich z.B. 343Hz um 50cm, gleichzeitig 3430Hz um nur 5cm, oder?


[Beitrag von ronmann am 09. Jul 2008, 23:16 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#6 erstellt: 09. Jul 2008, 23:11
Hi,

generell solltest Du mal messen, zudem bietet die DCX den Komfort einer automatischen Delaymessung: Mikro am Hörplatz, Delaymessung der DCX starten, passt im Bass recht gut.

harry
kptools
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 09. Jul 2008, 23:16
Hallo,

mit dem Phasenregler würde man z.B. durch die Frequenzweiche verursachte Phasendrehungen korrigieren, mit dem Delay könnte man räumlich unterschiedlich tiefe Schallzentren ausgleichen. Dafür ist es aber viel zu grob (1 mS = 300 mm). Das Delay ist eher dafür gedacht, unterschiedliche Abstände der Lautsprecher (z.b. in Surroundanwendungen) zum Hörer auszugleichen.

Ansonsten wirst Du um Messungen nicht herum kommen.

Grüsse aus OWL

kp
ronmann
Inventar
#8 erstellt: 09. Jul 2008, 23:25
gibt´s ein preiswerte Mikroempfehlung? hab noch nicht so intensiv mit Behringer beschäftigt, aber ich muß schnell meine neue Sitronik Lucius ersetzen, weil sie mich ein wenig enttäuscht hat.
Granuba
Inventar
#9 erstellt: 09. Jul 2008, 23:30

kptools schrieb:
Hallo,

mit dem Phasenregler würde man z.B. durch die Frequenzweiche verursachte Phasendrehungen korrigieren, mit dem Delay könnte man räumlich unterschiedlich tiefe Schallzentren ausgleichen. Dafür ist es aber viel zu grob (1 mS = 300 mm). Das Delay ist eher dafür gedacht, unterschiedliche Abstände der Lautsprecher (z.b. in Surroundanwendungen) zum Hörer auszugleichen.

Ansonsten wirst Du um Messungen nicht herum kommen.

Grüsse aus OWL

kp


Hi kp,

mit der DCX kann man auf den mm genau das Delay einstellen.


gibt´s ein preiswerte Mikroempfehlung?


Behringer ECM 8000.

Harry


[Beitrag von kptools am 09. Jul 2008, 23:46 bearbeitet]
kptools
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 09. Jul 2008, 23:39
Hallo,
ronmann schrieb:
oder aber am Delay mm-genau/ms-genau

Dann "passt" das natürlich nicht zusammen . Habe ich ja auch schon geschrieben. Und falls ich es nur falsch "gedeutet" haben sollte (Milli / Mikro), direkt auf der Tastatur gibt es auch das "µ"

Grüsse aus OWL

kp


[Beitrag von kptools am 09. Jul 2008, 23:43 bearbeitet]
ronmann
Inventar
#11 erstellt: 09. Jul 2008, 23:58
diese kleine Ungenauigkeit habe ich beim Schreiben billigend in Kauf genommen, aber dass ihr so darüber stolpert
Erwarte die Behringer anfang nächster Woche, ohne Messtechnik (maximal Pegelmeßgerät + Testtöne von CD). Einstellungen habe ich wie folgt vor:
12dB für den 17er Eton bei 80...100Hz (geschlossenes Gehäuse mit natürlichem Abfall in dem Bereich)
24dB für den Tieftöner
So sollten halbwegs symmetrische Flanken rauskommen.
Tiefbassanhebung und etwas Spielerei bis ich meine es passt halbwegs. Werde die Pegelmessgerätmessungen nicht übertreiben und auch nur wenige dB hoch oder runter hier und da, werde aber sicher keine 10dB-Löcher damit stopfen bzw. keine 10dB-Berge plätten. Und dann werde ich schauen, dass der Pegel im Übergangsbereich maximal wird, was auf optimale Überlagerung deuten würde, ich schraube also am Phasenregler.
Wollt ihr mir noch was ins Pflichtenheft schreiben?
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