Delay und Ortbarkeit von Lautsprechern

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fbu
Stammgast
#1 erstellt: 27. Aug 2013, 17:17
Hallo,

ich besitze die Atlas Compakt MK V, die ich nachträglich mit den Hypex AS 2.100D Modulen teilaktiviert habe. Der TIW300 und AL170 wurden vollaktiviert und vom DSM50FFL und DSM25FFL nur der Hochpass zum DSM50FFL. Die Übernahmefrequenzen habe ich von der Passivweiche übernommen. Der Frequenzgang wurde anschließend mit ARTA linearisiert. Soweit so gut. Es hörte sich schonmal besser als die passive Version an, aber was mir auffiel war eine fehlende Räumlichkeit. Man hörte die Musik direkt aus den Lautsprechern kommen.
Zuerst dachte ich. dass es an der Raumakustik liegt. Die Heco Celan XT701, die ich vorher hatte, klang wesentlich schlechter als die Atlas, aber die Musik löste sich bei der Celan wesentlich besser von den Lautsprechern.

Da ich in diesem und anderen Foren schon etwas über Phasen und Delay gelesen habe, probierte ich gestern im Menü von den Hypexmodulen die Delayfunktion aus und der Klang veränderte sich hörbar. Da der TIW300 sicherlich etwas träger als die restlichen Chassis reagiert, habe ich im Mitten- und Hochtonbereich ein Delay von 200 Nanosekunden eingegeben und die Räumlichkeit hat sich wesentlich verbessert. Ich weiss nun nicht, ob die Veränderung eine psychoakustische Wunschvorstellung von mir ist oder tatsächlich technisch nachvollziehbar ist. Da ich noch Laie im Lautsprecherbau bin, würde ich gerne eure Meinung wissen. Und inwieweit ich mit Arta die Delayeinstellung verbessern bzw. messen kann.

Vielen Dank
fbu
moby_dick
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Aug 2013, 17:46
Wahrscheinlich stimmt die Phasenbeziehung der Chassis nicht. Oder es ist was verpolt. Du musst die einzelnen aktiven Kanäle messen und die Phase anpassen. Wobei mir unklar ist, wie du trennst: TT+TMT als Paket mit 1 Kanal, aber untereinander passiv getrennt - dann Hochpass aktiv MT+HT mit dem 2. Kanal?

Oder TT aktiv, dann TMT, MT, HT als Kanal 2?
fbu
Stammgast
#3 erstellt: 27. Aug 2013, 18:27
Vielen Dank für die Antwort.
Mit den Hypex-Modulen kann man drei Wege aktivieren. Der TT hat eine eigene NAD-Endstufe, die über den Sub-Out vom Hypex-Modul angeschlossen ist und der AL170 ist ebenfalls aktiviert und verbunden mit der Endstufe vom Hypex-Modul. Der Rest wird passiv betrieben und ist an der zweiten Endstufe des Hypex-Moduls angeschlossen. Welches Menü nehme ich denn von Arta, um das Delay zu messen?
moby_dick
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Aug 2013, 19:13
Ich bin nicht der Messexperte. Wir haben den Frequenzgang gemessen, da ist ja die Phse mit drin und in Boxsim importiert. Dort erkennt man die Phasenbeziehung, mit der Software meines DSP (Hifi-Akademie) konnte ich es dann optimieren.

Zur Not müsstest du das Delay anwenden und erkennst dann, wo die optimale Addition der 2 Wege (max. Pegel) im Summen Frequenzgangeintritt. Noch genauer: bewusst verpolen, auf max. Einbruch einstellen, dann wieder umpolen - das ist genauer.


[Beitrag von moby_dick am 27. Aug 2013, 19:20 bearbeitet]
fbu
Stammgast
#5 erstellt: 27. Aug 2013, 19:59
Mal eine andere Frage an dich. Du besitzt ja die teilaktive Concorde. Würde es dich nicht mal reizen den Rest auch zu aktivieren. Der gute KE25 könnte dann vielleicht richtig sein Potential entfalten. Ich selber hätte schon Lust alles zu aktivieren, aber die zusätzlichen Kosten schrecken mich etwas zurück.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Aug 2013, 20:44
Ich habe die teilaktive Concorde WG (mit Waveguide), mehr Potential gibt es nicht. Nein, ich denke manchmal daran, aber das kostet mich 1000 Euro, neue Messungen und eventuell keine Verbesserung. Den Tiefton zu aktivieren und den Hochpass der MT zu entfernen ist der stärkste Effekt. Das ißchen Saft, das der HT braucht (speziell im WG) beeinflußt den Mittelton nicht. Ich könnte allerdings etwas tiefer trennen, passiv ging das nicht wegen Phase und Impedanz.

Ganz ehrlich: Obwohl ich viele gute und teure LS hatte oder gehört habe, etwas besseres kenne ich nicht. Das WG hat die Concorde nochmals verbessert. Frequenzgang schon ohne EG innerhalb +-1,5 dB mit Klirr unter 0,5% bei 100 dB und eine fast perfekte Abstrahlung in der Horizontalen, das ist das Niveau einer O 410 von Neumann.
Früher konnte ich mache Titel nicht anhören, heute geht alles, ich merke nur, die Aufnahme ist mehr oder weniger gut. Alle Besucher waren begeistert.

Auch der Entwicklungsing. von Visaton.

Vieleicht hilft diese Info zum Import von Messdaten:
http://hifiakademie....fDc5LjIyMS40Ny45M3wg


[Beitrag von moby_dick am 27. Aug 2013, 21:13 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#7 erstellt: 27. Aug 2013, 22:16
Hallo,
wenn du bei einer bestehenden Weiche mit dem Delay "spielst", bekommst du unweigerlich andere Summenkurven speziell um die Übergangsfrequenzen herum. Daher wundern mich Klangveränderungen nicht.
Ein hinzugefügtes Delay bedingt immer eine Veränderung der Weiche, das kann man aber nur mit Messtechnik überprüfen und korrigieren.
Wenn du letzteres gemacht hast, sind Klangveränderungen auch nicht überraschend, denn veränderte Weichenflanken bei den Trennfrequenzen können klangliche Unterschiede bewirken.

Gruß
Peter Krips

P.S. reine Phasenverläufe innerhalb einer Box hört man nicht, eher liegt die Vermutung nahe, daß bei irgendeiner Box einer ode rmehrere Treiber anders gepolt sind als bei der anderen Box.
Oder gar eine Box komplett verpolt ist.


[Beitrag von P.Krips am 27. Aug 2013, 22:16 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 28. Aug 2013, 07:01
Genau. Gehe systematisch vor. Mit tt links beginnen und testen, ob gleich gepolt wie rechts. Wenn ok, zum TMT. Dann die Phasenbeziehung im Übergangsbereich mit dem Delay einstellen. Danach weiter zu Mt, HT.

Wenn alles phasenoptimiert ist, Jede Box einzeln auf linearen F-Gang (in etwa 70 cm Entfernung einstellen. Dann am Hörplatz messen und Peaks im Bassbereich um etwa die Hälfte kappen. Immer wieder anhören, ob es besser wird. Am Ende sollte der F-Gang am Hörplatz leich zum Hochton hin fallen. Wie stark, musst du probieren.

P.K. kann sicher noch weitere Tipps zum Messen geben.
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