Wie verhält sich ein In-Wall Lautsprecher bei Einbau in ein Gehäuse?

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scarecrow_man
Stammgast
#1 erstellt: 11. Aug 2009, 20:57
Hallo zusammen,

ich bin unverschämt günstig an zwei Paar Boston VRi560 In-Wall Lautsprecher gekommen. Es handelt sich dabei um ein 2 Wege System mit 16 cm Bass/Mittelton-Chassis und 2,5 cm Kalottenhochtöner, das bei 3,5 khz getrennt ist.

Die Lautsprecher sind nicht geschlossen.

Da ich jedoch keine Lust habe die Lautsprecher in meine Massive Außenwand einzubauen, stellt sich mir die Frage wie sich die Lautsprecher verhalten, wenn Sie in ein normales Gehäuse eingebaut werden.

Wie groß sind da die Probleme insbesondere mit den Gehäusekanten und der Schallwandbreite? Hat nur die Schallwandbreite einen wichtigen Einfluss, oder ist auch die Schallwandhöhe von Bedeutung? Wie wirkt sich eine auf der Wandmontage im Vergleich zu einer freien Aufstellung im Gehäuse aus?

Das sind die Fragen die mich momentan bewegen. Der momentane Plan ist, FR, C und FL Lautsprecher in ein gemeinsames Gehäuse ( abgetrennte Abteile) mit einer Breite von 1,80 m und einer Höhe von 35 cm sowie einer Tiefe von 10 cm auf die Wand aufzusetzen, so dass sich alle eine Schallwand teilen.

Ist dies sinnvoll? Und macht es gegebenenfalls sinn, dass Gehäuse zu den Seiten und nach oben hin abzurunden um die Kanteneffekte zu verringern?

Oder wird das Ergebnis so auch nicht besser, als wenn ich einzelne Gehäuse baue und ich sollte die Wand lieber komplett aufsetzen?

Schönen Gruß

Tobias
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 11. Aug 2009, 21:08
Hi,

so, wie du es verbauen willst, ergeben sich nur minimale Veränderungen (Durch die 10cm "Tiefe") gegebüber einem Wandeinbau.

Harry
scarecrow_man
Stammgast
#3 erstellt: 11. Aug 2009, 21:19
Hallo,

das freut mich schonmal sehr zu hören. Danke für deine schnelle Antwort.

Gilt das unabhängig von der Schallwandbreite und Höhe? Oder ist das Verhalten nur bei der breiten Schallwand ähnlich?

Wie verhält es sich bei einem Einbau in ein geschlossenes 10 cm tiefes Gehäuse bei freier Aufstellung?
Granuba
Inventar
#4 erstellt: 11. Aug 2009, 21:24
Hi,

bei deiner sehr breiten Schallwand und der nur geringen "Einbautiefe" ist das ein Quasi-Wandeinbau.


Wie verhält es sich bei einem Einbau in ein geschlossenes 10 cm tiefes Gehäuse bei freier Aufstellung?


Gänzlich anders. Grob gesagt: Die Lautsprecher werden wesentlich "heller" klingen, dein Suchwort für Google ist der "Baffle Step".

Harry
scarecrow_man
Stammgast
#5 erstellt: 11. Aug 2009, 22:08
Hallo nochmal,

das Stichwort Baffle Step hatte ich noch im Kopf, war mir allerdings nicht mehr sicher, worum es dabei ging.

Habe das jetzt nach neuerlichem Lesen so verstanden, dass der Baffle Step lediglich eine zunehmende Verringerung der Lautstärke bis auf 6 dB für die Frequenzen unterhalb der Baffle Step Frequenz ist.

Ist das so korrekt?

Kann in diesem Falle ein A/V-Receiver die alleinige Korrektur mit Hilfe der Automatischen Einmessung durchführen?

Wie verhält sich der Baffle Step bei stark angephasten Lautsprechern, also mit abgerundeten Kanten bis zur Wand? Verringert er sich nur, oder verschwindet er komplett.

Danke für deine schnelle Hilfe, versuche das Thema halbwegs zu verstehen bevor ich mich entscheide, wie ich das ganze bauen werden.
Granuba
Inventar
#6 erstellt: 11. Aug 2009, 22:46
Hi,


Ist das so korrekt?


grob: Joa!


Kann in diesem Falle ein A/V-Receiver die alleinige Korrektur mit Hilfe der Automatischen Einmessung durchführen?


Für freistehende Aufstellung einer sehr flachen, aber normal schmalen Box? Nein, dafür brauchts schon einen guten Equalizer/DSP.


Wie verhält sich der Baffle Step bei stark angephasten Lautsprechern, also mit abgerundeten Kanten bis zur Wand? Verringert er sich nur, oder verschwindet er komplett.


Der Baffle Step ändert sich nicht wirklich, gewisse Auslöschungserscheinungen (+/- in der Amplitude) verbessern sich.
Baus so wie geplant: Direkt an der Wand.

Harry
der_ossi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Aug 2009, 19:37
Hallo,

ich hab so ein ähnliches Problem!Hab hier zwei Quart M90 In Wall hier liegen und möchte die als rear speaker für's Heimkino nutzen.
Meine Idee ist mit Vierkanthölzern einen Rahmen an die Wand und dann nen deckel aus nem brett wo die boxen eingelassen sind.den hohlraum dann mir Dämmwolle fühlen.
Würde das so funktioniern?
Die Aussenmasse der box sind 22,5cm x 29,5cm.
Und wie sind die am besten zu positionieren,hochkant oder quer(Hochtöner nach innen)?

Gruß Enrico
scarecrow_man
Stammgast
#8 erstellt: 12. Aug 2009, 21:22
Nach meinem Verständnis von der Sache sollte das ohne Probleme funktionieren. Solange wie du die ganze Wand mit dem Aufbau versiehst verhält sich das ganze genau wie ein richtiger Wandeinbau, zumindest in dem Bereich bin ich mir sicher.

Die Frage ist jedoch, ob es nicht besser wäre um die Lautsprecher noch eine Abkastung zu bauen, damit diese nicht auf das gesamte Volumen spielen. Hier sollten Sich aber nochmal die Profis zu äußern, ich bin mir da nicht ganz sicher wie weit man das mit dem Dämmmaterial ausgleichen kann. Weiterhin solltest du auf die Steiffigkeit des "Deckels" achten, damit dieser nicht mitschwingt.
der_ossi
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Aug 2009, 23:59
Die ganze wand könnte etwas schwierig werden.Ich dacht da eher an sowas wie Pannel da 2m lang und 40cm breit ist undas dann an die wand hinter dem sofa!?
Oder ist dann der abstand zu gering, da das sofa direkt an der Wand steht?
Wenn der Abstand zu gering ist es dann besser man macht das ganze an decke?
scarecrow_man
Stammgast
#10 erstellt: 13. Aug 2009, 18:22
Hallo,

wie tief soll den dein Panel werden? wenn es recht flach ist sollte das erstmal kein Problem sein. Mich stört es allerdings schon sehr, wenn die Surround-Lautsprecher so nah an meinem Kopf sind. Habe deshalb das Sofa immer ein wenig von der Wand mit den Surrounds weg. Ich würde vorher testen, ob dir das so direkt gefällt, und ob dein A/V-Receiver die Surrounds leise genug stellt.
der_ossi
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 13. Aug 2009, 23:08
Hallo,

die Box hat jetzt ne tiefe von 8cm, denk 10cm tiefe sollte reichen.
Das Sofa von der Wand geht nicht,da steigt mir die Freundin aufs Dach !Deswegen der Gedanke mit der Decke!
scarecrow_man
Stammgast
#12 erstellt: 02. Sep 2009, 11:08
Hallo,

ich habe noch einmal eine Frage zu meinem Projekt und zur konkretten Berechnung des Bafflestep-Effektes.

Kann mir jemand erklären, oder mich auf Berechnungen verweisen, wie ich die benötigte Schallwandgröße berechnen kann?

Für die Front Lautsprecher wäre die angedachte Schallwandbreite kein Problem, ich würde diese aber gerne für die Surround Lautsprecher verringern. Wie berechne ich die Auswirkungen, oder wie kann man grob abschätzen welche Schallwandbreite ich benötige?
JesusCRamone
Stammgast
#13 erstellt: 02. Sep 2009, 11:39
Kannst ja auch mal, glaube in der Stereo schauen, die haben die Inwall Teile getestet. Nachdem was ich beim überfliegen sah, könnte es gut sein, dass bei der ein oder anderen "Wandbox" freistehend, dennoch genug Grundton kommt.

-Micha
scarecrow_man
Stammgast
#14 erstellt: 03. Sep 2009, 10:17
Hallo,

habe jetzt einmal versucht den Bafflestep für eine freistehende Aufstellung der Boxen zu berechnen. Ich bin davon ausgegangen, dass die Boxen bei In-Wall Einbau einen bis ca. - 70 dB halbwegs linearen Frequenzgang ohne deutlichen Abfall aufweisen.

Nach der Faustformel

Frequenz (- 3 dB) = 343/(Schallwandbreite x 3)

Ergibt sich für 1,80 Schallwandbreite eine Bafflestep Frequenz von 63 hz.

Dementsprechend verhält sich das ganze wie bei In-Wall Einbau. ist das soweit korrekt? Als Schallwandhöhe sind ca. 30cm geplant. Spielt diese nicht auch eine entscheidende Rolle?

Bei einer Schallwandbreite von nur 30 cm ergibt sich dagegen eine Bafflestepfrequenz von 381 hz. Wenn es sich dabei um den -3 dB Punkt handelt, wie fällt die Kurve dann weiter ab?


Das ist jetzt natürlich auch nur die Betrachtung für einen frei stehenden Lautsprecher. Jetzt kommt aber der für mich fragliche Punkt. Die Wellenlänge bei 381 hz beträgt 90cm. Wenn jetzt der Abstand zu Wand nur 10 cm beträgt, bedeutet dass dann doch, dass kein kompletter Kugelstrahler möglich ist.

Mein Laienhaftes Verständnis sagt mir jetzt, dass ich auf grund des geringen Wandabstands nur eingeschränkt an Pegel verliere, dafür aber im Grundton sehr frühe Wandreflexionen erhalte.

Sind diese Betrachtungen soweit richtig?

Wie stark ist die Unterscheidbarkeit des Diffusschalls vom Direktschall unterhalb von 381 hz?

Ist es für die Surrounds nicht sogar von Vorteil einen erhöhten Diffusanteil zu haben?

Wie schätzt ihr die Korrekturmöglichkeiten von Audyssey MultEQ XT ein? Leider habe ich bisher keine Informationen gefunden, wie breitbandig dort die Korrekturen stattfinden, und bis zu welchem Pegel ausgeglichen werden kann.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen, neben der optimalen Lösung für meinen Raum geht es mir auch um ein allgemeines Verständniss des Bafflestep Effekts.
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