Aktiv-Vierwege HSB Rocket - wirklich so selten nachgebaut? Warum?

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CologneCrunch
Stammgast
#1 erstellt: 04. Nov 2011, 17:01
Bislang war ich (nach einem Besuch in Bochum) fest davon ausgegangen, mir ein Paar einteilige Duetta mit Destiny EL34 deluxe in die Bude zu stellen. Dann habe ich ein bisschen recherchiert und sowohl vollaktive als auch Vierwegesysteme wurden immer interessanter. Kurzerhand durfte ich (vielen Dank nochmal!) gestern die Rocket bei Hifi-Selbstbau probehören und war absolut begeistert: Klar wird dadurch ein Teil des Lautsprecherbaus zu mir verlagert aber ich habe eben durch die Programmierbarkeit der Weiche alle Möglichkeiten, das Teil an meine Wünsche anzupassen. Ich fand das System absolut genial und insgesamt auch nicht teurer als Passiv-Dreiwege.

Vielleicht verstecken sich alle Leute die sich eine Rocket gebaut haben im HSB-Forum, aber wenn ich al vergleiche wie viele Duettas so in der Landschaft stehen und wie viele Rockets, dann frage mich schon: Wird die Rocket wirklich so selten nachgebaut wie es mir erscheint? Wenn ja, warum? Habe ich irgendwas übersehen?
Torsten70
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2011, 00:18
Hi,

dafür gibt es vermutlich 3 Gründe:

1.Das hier ist sowas wie Udos "Heimat" und seine Konstrukionen werden hier oft erwähnt. Dem entsprechend ist die Bekanntheit und die Anzahl der Nachbauten.

2. Ist der Gehäusebau der Rocket nicht nur eine 6-Brett-Kiste, was die Hürde schonmal höher legt.

3. Afaik wurde die "Weiche", also deren Einstellungen/Paramter nicht veröffentlicht. Da müsstest du erstmal fragen ob die Daten bekommst, damit du eine Ausgangsbasis für das gehör- oder messtechnische Feintunig hast.
georgy
Inventar
#3 erstellt: 05. Nov 2011, 06:04
Eine 4-Wege Aktivbox kostet schon durch die Verstärker ne Menge. Bei der Duetta kann man auch erst mal die TTs weglassen und trotzdem eine komplette Box bauen.
LIFU
Stammgast
#4 erstellt: 05. Nov 2011, 08:17
Hoi Colongne

Thorsten hat ja schon einige Punkte genannt.

Ein aktives Mehrwegesystem verlangt, das man in akzeptabler Qualität messen kann. Und die Messungen auch beurteilen kann.

Wer diese Hürde einmal genommen hat, baut meist nicht mehr nach, sondern entwickelt selbst.

Freundliche Grüsse

Gustav
nimrodity
Inventar
#5 erstellt: 05. Nov 2011, 09:20
@CologneCrunch
in welchen Belangen fandest du denn die Rocket der Duetta überlegen in welchen vielleicht unterlegen?
Und in wie fern haben sie sich prinzipiell vom Klang her unterschieden?
malchuth
Stammgast
#6 erstellt: 05. Nov 2011, 19:15
Moin,

ein vermutlich wesentlicher Unterschied liegt wohl darin, dass man bei Udo einen kompletten Bausatz mit Support vor und nach dem Kauf vom Entwickler bekommt. Man hat demnach also genau einen Ansprechpartner, der sich um alles kuemmert, das Produkt auch kennt und der den Support auch wirklich liefert. Bei der Rocket gibt es wenig mehr als einen Konstruktionsvorschlag. Schon mit dem Chassiskauf haben Theo und Pico nichts mehr zu tun.
Die Duetta bekommst Du zur Not auch mit 2 linken Haenden zusammen, um das Potential der Rocket ausschoepfen zu koennen brauchst Du ein Messmikro und solltest damit umgehen koennen, dann kannst Du aber auch auf die Rocket verzichten.

Gruss,
Dirk
nimrodity
Inventar
#7 erstellt: 05. Nov 2011, 19:27
hat sich erledigt,war heute auf der hifi messe in stuttgart und habe die rocket hören können.
Naja viel will ich dazu nicht verlieren.
Für mich die Enttäuschung der Messe,allerdings hat mir der ganze Auftritt von hifi-selbstbau absolut nicht zugesagt.
Kam gnadenlos arrogant rüber und wehe einer saß nicht direkt im stereodreieck,denn dee durfte sich ohnehin kein urteil erlauben.
Für das was bei der rocket für den klang an aufwand betrieben wird,hätte ich um welten mehr erwartet.
Mighty_Mike
Stammgast
#8 erstellt: 05. Nov 2011, 19:53

nimrodity schrieb:
hat sich erledigt,war heute auf der hifi messe in stuttgart und habe die rocket hören können.
Naja viel will ich dazu nicht verlieren.
Für mich die Enttäuschung der Messe,allerdings hat mir der ganze Auftritt von hifi-selbstbau absolut nicht zugesagt.
Kam gnadenlos arrogant rüber und wehe einer saß nicht direkt im stereodreieck,denn dee durfte sich ohnehin kein urteil erlauben.
Für das was bei der rocket für den klang an aufwand betrieben wird,hätte ich um welten mehr erwartet.


bist du sicher, daß du von hifi-selbstbau redest

...auch wenn ich zu der rocket nichts sagen kann, habe sie niemals gehört.
nimrodity
Inventar
#9 erstellt: 05. Nov 2011, 20:06
ja ganz sicher hifi-selbstbau,ich will ja auch garnicht sagen dass sie schlecht klang aber als deren Referenz und dem ganzen aktiven Brimborium drumrum,hab ich sowas von mehr erwartet,aber wie gesagt ich bin nicht im Sterodreick gesessen,von daher allein zählt meine Meinung ohnehin nicht.
CologneCrunch
Stammgast
#10 erstellt: 05. Nov 2011, 20:44

Torsten70 schrieb:
Hi,

dafür gibt es vermutlich 3 Gründe:

1.Das hier ist sowas wie Udos "Heimat" und seine Konstrukionen werden hier oft erwähnt. Dem entsprechend ist die Bekanntheit und die Anzahl der Nachbauten.

2. Ist der Gehäusebau der Rocket nicht nur eine 6-Brett-Kiste, was die Hürde schonmal höher legt.

3. Afaik wurde die "Weiche", also deren Einstellungen/Paramter nicht veröffentlicht. Da müsstest du erstmal fragen ob die Daten bekommst, damit du eine Ausgangsbasis für das gehör- oder messtechnische Feintunig hast.


Vielen Dank für die Rückmeldungen!

Das Gehäuse ist tatsächlich kniffelig, aber die Gründe für die Gehäuseform treffen im Grunde auf jeden Lautsprecher zu, von daher sollte man jeden Lautsprechr als 6-Brett-Kiste bauen können aber eben auch als Ellipse. Und da ich auch sehr viel Wert auf ein einfach uns schnell nachbaubares Gehäuse lege, habe ich diesen Punkt vor Ort hartnäckig angesprochen aber nach etaillierten Erklärungen ich kann mir durchaus vorstellen, dass es (so wie ich es vorhabe) nicht wirklich viel aufwändiger ist als 6-Brett-Kiste. Dazu muss ich mich erstmal in das Thema "Topanform" einlesen.

Die Grundeinstellungen der Weiche würde man zumindest als Ausgangspunkt bekommen. Damit hätte man dann einen für den Nachbarn maßgeschneiderten Anzug und müsste sich mit Messmikro und dem entsprechenden Know-How selbst durch das Tal der Tränen schleppen. Danach hat man halt einen auf sich selbst maßgeschneiderten Anzug.

Klar, die Verstärker kosten effektiv das doppelte, dafür sind die Lautsprecher günstiger. Insgesamt komme ich in beiden Fällen bei rund 2.100 raus.

Der Punkt von LIFU und malchuth ist für mich der wesentliche Punkt: Wer selbst die Weiche programmiert und damit den Charakter der Box selbst entwickelt, der nennt es wohl nicht mehr "Rocket" sondern "Meine eigene Box".

Und Support ist tatsächlich ein Argument. Mein Chef baut aktuell ein paar (naja, "paar" kleingeschrieben, es sind abtuell 14) Udo-Boxen selbst und hat schon eine große Menge Support bekommen.

In welchen Punkten sich die Rocket von der Duetta unterschieden hat ist für mich schwierig zu beschreiben, ich versuche mich daran wenn ich den Gegenbesuch in Bochum gemacht habe. Aber ich finde, dass die Boxen genauso unterschiedlich sind wie die Konstrukteure.
P.Krips
Inventar
#11 erstellt: 05. Nov 2011, 22:24
Hallo,
ich frage mich, ob wir da wirklich vom gleichen Lautsprecher sprechen.
Ich war heute auch auf der HMW und habe auch die Rocket-Vorführung gehört, sogar mit einem Klassik-Titel von eigener CD.
nimrodity schrieb:
hat sich erledigt,war heute auf der hifi messe in stuttgart und habe die rocket hören können.
Naja viel will ich dazu nicht verlieren.
Für mich die Enttäuschung der Messe,allerdings hat mir der ganze Auftritt von hifi-selbstbau absolut nicht zugesagt.

Für mich eine der positiven "Überraschungen" der Messe, ähnlich wie die mit Acourate entzerrten Lautsprecher bei Feyrtag-Akustik eine der wenigen Boxen, die absolut neutral aufspielten und nur das REPRODUZIERTEN, was auf dem Tonträger drauf ist.
So muß eine gute Box sein, Soundmaschinen, die bei bestimmten Titeln spektakulär klangen, aber mit anderen Titeln schlecht, gab es ansonsten genug. Das sind aber nach meinen Ansprüchen, im Gegensatz zur Rocket schlechte Lautsprecher....



Kam gnadenlos arrogant rüber und wehe einer saß nicht direkt im stereodreieck,denn dee durfte sich ohnehin kein urteil erlauben.

Wobei der Pico mit dieser Aussage absolut Recht hat. Nahezu alle Lautsprecher lassen sich ausserhalb der Konstruktionsachse und ausserhalb des Sweetspots sehr schwer auf ihre wirkliche Klangqualität beurteilen., das ist nun mal so...

Für das was bei der rocket für den klang an aufwand betrieben wird,hätte ich um welten mehr erwartet.


Und was bitte genau ?


Gruß
Peter Krips

P.S. Auch ich fand bei der Rocket ein kleines Haar in der Suppe und sprach darüber mit Pico.
Ich fand, daß der Hochtöner sich nicht ganz harmonisch in das Klanggefüge integrierte und irgendwie heraushörbar war, als ob er ein "Eigenleben" hätte.
Das hat Pico fast bestätigt, da sie die Rocket mit den Einstellungen auf der Messe fuhren, die für ihren eigenen Hörraum optimiert waren. Sie hatten schlicht nicht mehr die Zeit gehabt, die Abstimmung auf den Messeraum hin zu optimieren.
Soweit zum Thema Arroganz....

Gruß
Peter Krips
Torsten70
Inventar
#12 erstellt: 06. Nov 2011, 00:29
Der Hochtöner war bei der ALTEN Rocket ein Problemkind, da er schnell mal zu agressiv rüberkam.
Ich habe Duetta und Rocket schon gehört, und würde sagen das es eher Geschmacksache ist. Beide sind in der Lage auch mit deutlich teureren Produkten zu konkurieren, oder nur wenig mehr als deutlich preiswertere Produkte zu "bringen". Je nach Geschmack halt.
Ob der Aufwand der Aktivierung was bringt, kann man erst entscheiden wenn man diese oder jene Boxen in den eigenen 4 Wände aktiv und passiv gehört hat.
Bei der passiven ist der Aufwand zwar weniger, aber dann ist sie, wie sie ist. Mit allen Raummoden und sonstigen Unzulänglichkeiten die ein Raum mit sich bringt.
Die tolle Duetta ist nämlich auch nur halb so toll, wenn sie im eigenen Wohnzimmer dröhnt.
Wer den besten Klang möchte, baut keine Boxen, sondern ein Haus dass für Hifi-Wiedergabe ausglegt ist...

Der Vorwurf der Arroganz bei Pico ist in Foren ja nicht ganz neu, weil er gerne mal GROSS schreibt, wenn er besonders deutlich sein möchte...Live hab ich das noch nicht gehört, aber vielleicht sollte er weniger Körperpflege betreiben, in jeden Satz Schimpfwörter einbauen und häufiger mal "ehm" und so einbauen

Bei Udo merkt man schnell, das er eine Engelsgeduld aufbringt, und so selbst Kleinkinder begeistern kann. Wer's braucht
kaber
Stammgast
#13 erstellt: 06. Nov 2011, 01:14
Auf Pico trifft dieser Spruch zu:

"Niveau sieht nur von unten aus, wie Arroganz".

Er hat Ahnung und spricht Klartext. Das verträgt halt nicht jeder.
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 06. Nov 2011, 01:31
Und Pico ist kein Politiker der was wachsweich vermitteln will. Mir ist das manchmal auch zu hart im Urteil - aber anderseits findet er auch Dinge die andere nicht finden.
ingo74
Inventar
#15 erstellt: 06. Nov 2011, 02:18

Bei der Rocket gibt es wenig mehr als einen Konstruktionsvorschlag

mmmh, ich habe zwar nicht die rocket, aber ich hab mit picos hilfe meine lautsprecher entworfen und gebaut / bauen lassen und über einen mangelnden support kann ich mich in keinster weise beschweren, im gegenteil, ich habe IMMER innerhalb kürzester zeit antwort per mail bekommen, zudem tlw extrem lange telefpngespräche, vorführungen und hilfen vor ort etc und das vor dem projekt, während dem projekt und auch natürlich nach dem projekt.
als letztes wird pico mir noch bei der raumoptimierung helfen..
soviel zum thema "support"
kaber
Stammgast
#16 erstellt: 06. Nov 2011, 13:04
Hi,

Hifi-Selbstbau sagt zur Rocket

Immer wieder werden wir gefragt warum es keine Bauvorschläge zur BigLine oder Rocket gibt. Das liegt ganz einfach daran das diese komplexen Lautsprecher einfach nicht für den "normalen Nachbau" geeignet sind. Da beide Systeme mit digitalen Frequenzweichen arbeiten und ganz speziell auf unsere Hörbedürfnisse was Geschmack und, noch wichtiger, Raumakustik angeht, kann man da nicht einfach einen Bauvorschlag draus machen.


Mehr muss man dazu nicht sagen. Beides sind mehr oder weniger Bsp. für bestimmte Konstruktionsziele (siehe auf der HSB-Homepage den Artikel "Downsizing").

Wenn man in die gleiche Richtung will, sind beide LS in Gehäusekonstruktion und Chassis-Asuwahl ein Ausgangspunkt, den man durch die digitalen Frequenzweichen an seine persönliche Hörsituation und Geschmack anpassen kann.

Damit ist klar, dass es praktisch keine Nachbauten geben kann. Es ist keine Nachbau-Box im gewohnten Sinne.


Gruß


[Beitrag von kaber am 06. Nov 2011, 13:04 bearbeitet]
CologneCrunch
Stammgast
#17 erstellt: 06. Nov 2011, 14:08
Danke für das Zitat von der HSB-Seite, das beantwortet schon ziemlich vollständig meine Frage, irgendwie hatte ich es nicht gefunden als ich auf der Seite unterwegs war.

Die Erbauer realisieren die Boxen so, wie sie für sich selbst perfekt sind. Soweit so gut. Mir haben auch beide auf ihre eigene Art gefallen, nur eben die Rocket besser und vor allem besser anpassbar. Ich hatte nämlich durchaus bedenken, dass beispielsweise die Duetta mein Wohnzimmer einfach "zumacht" und mich mit (bitte nicht hauen, falls das der falsche Ausdruck ist) Bass-Hall erdrückt.

Sehr gut gefallen hat mir bei HSB generell die Flexibilität bezüglich der verwendeten Produkte. Da mir der Sound des ER-4 einfach gefällt, habe ich danach gefragt - Antwort: Klar, der passt genauso rein!

Und zum Thema Support: Obwohl die Jungs mächtig im Stress waren um ihr Equipment einzupacken weil sie zur Messe mussten, haben sie mir eine exklusive Hörsession eingerichtet und hatten eine Engelsgeduld mit mir, obwohl ich staubedingt eine Stunde zu spät kam. Auf meine hartnäckigen Nachfragen wegen Gehäusebau wurden extra die Prototypen des Ellipse-Gehäuses rausgekramt. Auch die zehnte "Eine letzte Frage hab ich noch" wurde geduldigst beantwortet.

Ich war nicht nur vom Hörerlebnis und vom Laussprecher-Gesamtkonzept, sondern auch von den Menschen dahinter nachhaltig begeistert.

Ohne Zweifel war ich das in Bochum ebenso. Aber ich habe, jetzt wo ich beides erlebt habe, das Gefühl, dass das HSB-Konzept besser zu mir persönlich passt.
kaber
Stammgast
#18 erstellt: 07. Nov 2011, 10:29

Ich hatte nämlich durchaus bedenken, dass beispielsweise die Duetta mein Wohnzimmer einfach "zumacht" und mich mit (bitte nicht hauen, falls das der falsche Ausdruck ist) Bass-Hall erdrückt.


Genau das haben schon diverse Hörer berichtet. Die Chassis-Qualität der Duetta ist außerordentlich hoch, aber den ER4 muss man mögen (tust du ja) und der Bass ist halt eine "Herausforderung" für viele Räume.

Wenn HSB sagt,dass der ER4 in die Rocket reinpasst, wird das schon stimmen. Es gibt aber auch Leute, denen der BG Neo3 (der jetzt in der Rocket drin steckt) auch sehr gut (besser?) gefällt. Und der kostet 1/3 des ER4.
Aber das ist ja das schöne an aktiv: Man kann relativ einfach wechseln. Und es gibt auch ziemlich günstige Verstärker -Elektronik. Siehe diverse Threads im diy-hifi-forum.

Also viel Spaß!
HiFi-Selbstbau
Inventar
#19 erstellt: 07. Nov 2011, 14:27
Hallo zusammen,

wir möchten hier einen großen Danke an alle Aussteller und Besucher der HMW richten. Wieder war es extrem-Stress und wieder hat es trotzdem viel Spaß gemacht. Wir freuen uns auf eure Berichte, die negativen und die positiven. Welche uns lieber sind könnt ihr euch sicher denken ;-)

Wir es oben schon angedeutet wurde, die Rocket ist ein Konzeptlautsprecher. Wie ich, Theo, auf der Messe es immer wieder betont habe, wir halten nichts davon einen Bauvorschlag zu nehmen und ihn einfach nachzubauen, da kann man sich ja gleich eine Fertigbox kaufen. Ein Selbstbaulautsprecher ist eine Maßanfertigung für den eigenen Bedarf. Aus diesem Grund bieten wir ja auch die Boxsimprojekte zu unseren Lautsprechern, Da kann man die Box dann so verändern das sie im persönlichen Umfeld gefällt, zunächst ohne eine Schraube anfassen zu müssen.

Wenn ich mir bei C&A einen Anzug kaufe, ist der schön und passt, wenn ich mir einen schneidern lasse, passt dieser besser. Wenn ich lerne wie ich selbst schneidern kann, passt der Anzug besser und ich kann all die kleinen Feinheiten noch einarbeiten die beim Maßschneider unbezahlbar gewesen wären. So verstehen wir Selbstbau, nicht mehr, nicht weniger.

Natürlich ist ein ER4 ein sehr guter Hochtöner, auch wenn wir meinen das es bessere gibt. Diese Meinung stellt niemals eine Endgültigkeit dar, es ist eine Konzeptfrage. Es gibt Konzepte, in denen wir uns einen ER4 sehr gut vorstellen können, nicht in einem Dreiwege-System und auch nicht mit der Voraussetzung das der Lautsprecher dann, wie in unserem Fall, auch mal richtig laut spielen muss. In einem System wie der Rocket, wo der Hochtöner erst ab 4000 HZ eingesetzt wird, wird er sehr gut funktionieren.

Wer auf der Messe die Rocket gehört hat, muss für sich selber entscheiden ob sie ihm SO gefallen hat. Fakt ist jedoch, die Rocket ist der Maßanzug der schon fertig ist und den ich jeden Tag verändern kann, sei es nur um Abends einen Film mit Kino-Bumsse-Bass zu schauen......... Setup 18.....fertich. Sonntags morgens will ich ruhe Kaffee trinken, zurückhaltende Abstimmung.........fertich. Dienstags mische ich unsere Band ab, Neutralset 12........fertich.

Für uns ist die Rakete einfach ein Werkzeug um Musik zu reproduzieren.

Apropos Musik. Da auf der Messe in der Hinsicht viele Fragen kamen, hier meine persönliche Liste:

1.Sächsisches Vocalensemble - Vulnerasti cor meum (Guillaume Bouzignac)
2.Friend 'n Fellow - Wonderful World + Reprise
3.Hans Theesink - No Expectations
4.Diana Krall - I've Got You Under My Skin
5.Christy Chris Rea - Long Is The Time & Hard Is The Road
6.The Hot Club of San Francisco - Star Dust
7.Jessica Pilnäs - There Must Be An Angel
8.Harold Farberman, Colorado String Quartet, Ethos Percussion Group - Habanera Fantasia From Carmen
9.Daniel Gaede - Valse Bluette (R. Drigo)
10.Kevin Gibbs - Baby it´s could outside
11.Fairfield Four - These Bones
12.Tool - Lateralus
13.Rachelle Ferrell - I Can Explain
14.Joy Denalane - Geh jetzt

Sehr stark wurde das Stück mit der "unglaublichen Frau am Klavier" nachgefragt, es ist das Stück 13, Rachelle Ferrell:

I can explain

Etliche junge Besucher durfte ich in meinen Vorführungen sehen, das hat mich extrem gefreut. Denen möchte ich hier auch helfen. Es war das Stück 12, die Gruppe Tool, das da so gefetzt hat:

Lateralus

Danke

:-)Theo
CologneCrunch
Stammgast
#20 erstellt: 07. Nov 2011, 15:47
Und genau diese Flexibilität ist es, die mich sofort so fasziniert hat. Die Beeinflussungsmöglichkeiten sind einfach der Wahnsinn.

Und ganz nebenbei: Ich laufe beim Lautsprecher-Probehören immer gerne durch den ganzen Raum um zu sehen, wie sich die Kiste außerhalb des Idealplatzes schlägt. Ich finde, die Rocket war im gesamten Raum äußerst harmonisch - zwar unterschiedlich laut, aber für mich äußerst wenig verfärbend. Seeehr angenehm.

Und ja, ich sehe es inzwischen ein, es ist ein anderer Ansatz als
- Bausatz aussuchen
- Bausatz bestellen
- Holzzuschnittliste an Baumarkt geben
- Bretter nach Anleitung zusammenwerfen
- Weiche nach Anleitung zusammenlöten
- Chassis in die Kiste werfen
synaesthesia
Stammgast
#21 erstellt: 07. Nov 2011, 20:38

HiFi-Selbstbau schrieb:


Wie ich, Theo, auf der Messe es immer wieder betont habe, wir halten nichts davon einen Bauvorschlag zu nehmen und ihn einfach nachzubauen, da kann man sich ja gleich eine Fertigbox kaufen. Ein Selbstbaulautsprecher ist eine Maßanfertigung für den eigenen Bedarf. ...



so ganz kann ich die aussage nicht verstehen, sicher in bezug auf ein aktives system aber so generell wie du es ausdrückst nicht.
ich wollte eigentlich gerade anfangen mir die teile für die little watt zu kaufen und dann ganz einfach nach plan zusammenbauen, dann mit verschiedenen aufstellungen und evtl. BR-rohrlängenen experimentieren. der aussage nach kann ich mir dass sparen und gleich ein fertigen lautsprecher kaufen?


[Beitrag von synaesthesia am 07. Nov 2011, 20:39 bearbeitet]
HiFi-Selbstbau
Inventar
#22 erstellt: 08. Nov 2011, 15:46
Hallo zusammen,

und evtl. BR-rohrlängenen experimentieren.

Genau das ist es was wir meinen. Es geht nicht darum ein Konzept komplett in Frage zu stellen, sondern die kleinen Stellschrauben zu verwenden die man sinnvollerweise benutzen kann. So kann es auch sein das Du in Deiner Umgebung die BR ganz verschließen kannst. Oder das man im Boxsimmodell mit einer Mitteltonabsenkung experimentiert, bzw den Hochtöner direkt komplett leiser macht. Eben so wie es einem selber am besten gefällt. Aus diesem Grund gibt es zu unseren Bauvorschlägen die Boxsimmodelle vom gemessenen Objekt.

Vielleicht habe ich das weiter oben unklar rübergebracht, sorry
Black-Devil
Gesperrt
#23 erstellt: 08. Nov 2011, 16:37
Also ich hatte es verstanden!
HiFi-Selbstbau
Inventar
#24 erstellt: 10. Nov 2011, 11:22
Hi,

das zitat

Immer wieder werden wir gefragt warum es keine Bauvorschläge zur BigLine oder Rocket gibt. Das liegt ganz einfach daran das diese komplexen Lautsprecher einfach nicht für den "normalen Nachbau" geeignet sind. Da beide Systeme mit digitalen Frequenzweichen arbeiten und ganz speziell auf unsere Hörbedürfnisse was Geschmack und, noch wichtiger, Raumakustik angeht, kann man da nicht einfach einen Bauvorschlag draus machen.

würde ich heute anders schreiben.

Im Wesentlichen geht es darum, dass man die Anpassungsfähigkeit dieses völlig flexiblen Konzepts ungenutzt lässt, wenn man einfach nur das von uns ausgearbeitete Setup überträgt. Da diese Flexibilität Geld gekostet hat (in Form einer DSP-Weiche und 4 Stereoendstufen) schmeißt man also Geld zum Fenster raus, wenn man die Möglichkeiten nicht nutzt - und wer will das schon?

Eine Anpassung nach Gehör geht zwar im Prinzip (wenn man die DSP-Weiche als breitbandigen Klangregler nutzt), aber wenn man Raummoden unterdrücken (oder eine unsymmetrische Aufstellung kompensieren) will MUSS man einfach messen können, sonst verschenkt man das vorhandene Potenzial.

Wie man - wenn man messen kann - dann strategisch vorgehen sollte, haben wir in einem Artikel zusammengefasst, der unseren Abonnenten zugänglich ist (DSP-Weichen richtig einstellen). Im Prinzip habe ich das am Beispiel der Duo auch auf einem Workshop auf der HMW2011 am Sonntag vorgestellt.

Eine 4-Wege-Box braucht man übrigens eigentlich nur, wenn man möglichst verzerrungsarm (THD und IMD) ab und zu sehr laut hören will - und wenn man einen genügend großen Hörabstand hat. Da jedes Chassis optimal für seinen relativ kleinen zu übertragenden Frequenzbereich ausgesucht wurde (typischerweise nur 2 Oktaven) kann die Wiedergabequalität entsprechend hoch sein.

Die Duetta ist demgegenüber im Grunde eine 2-Wege-Box mit Subwoofer. Der 17er ist kein "reinrassiger" Mitteltöner sondern ein Tiefmitteltöner, dessen Membrangröße und Auslenkungsfähigkeit im 3-Wege-Gesamtkonzept nicht wirklich nötig ist und ihm "oben rum" eher zum Nachteil gereicht, zumal die Trennfrequenz zum ER4 relativ hoch liegen muss, wenn die Box pegelfest genug sein soll.

Beim Konzept der Rocket sollte man auch bedenken, dass ca. 1 kW Verstärkerleistung pro Kanal zur Verfügung stehen. Das hört sich nach viel zu viel an, aber auf der HMW2011 haben wir kurzzeitig die Clipping-Leuchte im Bassbereich gesehen. Ok, das war dann auch ordentlich laut - und trotzdem weitestgehend unverzerrt ;-) Ein Verstärker sollte niemals an seine Grenzen kommen, da er dann plötzlich anfängt schlecht zu klingen. Ein Chassis schlägt nicht so plötzlich um und kann daher eher in seine Grenzen getrieben werden ohne völlig unangenehm aufzufallen.

Ein Verstärker, der den gesamten Frequenzbereich an einem komplexen Widerstand (= LS-Impedanz) souverän wiedergehen soll muss höheren Ansprüchen genügen als einer, der - Dank Aktivweiche - das Chassis nur in seinem resistiven Bereich oberhalb der Resonanzfrequenz (außer Bass) antreiben muss. Damit sind die Ansprüche an einen Verstärker für eine Passivbox also höher als bei der aktiven Rocket. Wenn dann auch noch 1 kW zur Verfügung gestellt werden soll wird es SEHR teuer . . .

Ach ja: man kann die Chassis der Rocket (oder andere) natürlich auch in eine rechteckige Kiste stecken, muss dann aber die Weicheneinstellung anpassen und mit kleineren akustischen Nachteilen leben. Edge ist Dein Freund um den Schallwandeinfluss zu optimieren . . .

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 10. Nov 2011, 11:28 bearbeitet]
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