Neuaufbau der Frequenzweiche

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MAG63
Stammgast

#1 erstellt: 02. Okt 2012, 23:51

Hallo zusammen,

Bei der letzten Reinigung meiner Komponenten viel mir bei meinen Standlautsprechern schwarze Krümel im BR-Rohr auf. Wie sich herausstellte fingen die Noppenschaumstoffmatten an sich zu zerlegen. Bei den Standlautsprechern handelt es sich um Vifa delta der ersten Generation von 1990. Nach 22 Jahren kann das schon mal passieren. Alle weiteren Komponenten (Chassis) der Standlautsprecher sind noch in einwandfreiem Zustand.

Nach einigen Überlegungen kam mir Hornbach in den Sinn "Mach es zu deinem Projekt". Die Planung der Konstruktion neuer Gehäuse war schnell abgeschlossen. Als Material für die neuen Gehäuse habe ich 25mm MDF schwarz gewählt und vom Holzwurm meines Vertrauens zuschneiden lassen. Lackiert werden die Gehäuse später mit Klarlack Seidenmatt.

Bei den Frequenzweichen kam mir die Idee, diese neu aufzubauen. Anhand der Platine konnte ich die Schaltungsaufbau identifizieren und einen Schaltplan der Weiche anlegen. Die Werte der Bauteile konnte ich anhand des Aufdrucks auf den Kondensatoren und Widerstände ablesen. Bei den Spulen ist außer dem Logo von Intertechnik nichts zu erkennen. Bei der Suche nach Daten über die Weiche im Netz bin ich auf einen Schaltpan gestoßen, der nicht mit dem der verbauten Weiche übereinstimmt. Den Originalunterlagen des Herstellers liegt auch ein Schaltplan bei, der aber auch nicht mit dem Plan übereinstimmt.

Da ich mich seit mehr als 15 Jahren nicht mehr mit dem Thema auseinander gesetzt habe stehe ich etwas auf dem Schlauch.
1. Welche Möglichkeiten habe ich, an die Werte der Spulen zu ermitteln? Außer einem Multimeter steht mir nichts zur Verfügung.
2. In den Unterlagen die ich noch vom Hersteller von den Boxen gefunden habe liegt ein Schaltplan der angeblichen Weiche. Der Schaltplan stimmt aber nicht mit dem der eingebauten Weiche überein.
3. Für den Aufbau der neuen Weichen würde ich gerne auf gehobene Komponenten von Mundorf oder Jantzen zurückgreifen. Welche Bauteile kann oder sollte mann da in Betracht ziehen?

Vielen Dank schon im Vorraus für eure Hilfe .

herr_der_ringe
Inventar

#2 erstellt: 03. Okt 2012, 00:13

spulen altern nicht. du musst bei einem austausch sogar darauf achten, daß deren ohmscher widerstand identisch mit dem der orgianlweiche ist, kanns also wieder nur die identische spule einbauen.
=> austausch überflüssig - weshalb für dein geld etwas austauschen, was in ordnung ist und wo es nichts zu verbessern gibt?

bei widerständen verhält es sich im grunde genommen genauso.
einzig, wenn diese einmal überlastet worden sind, kann ein austausch in erwägung gezogen werden. eine überlastung ist an der farbveränderung an der oberfläche zu erkennen.
deine widerstände haben eine durchgehend identische farbe? => austausch unnötig.

einzig die kondensatoren können im laufe der jahre ausgetrocknet sein, allein hier macht es daher sinn.
kondensatoren, welche direkt in der signalleitung sind: mkp
kondensatoren, welche parallel zum chassis geschalten sind: mkt
spannungsfestigkeit nicht niedriger als bisher

wenn du deinem händler etwas gutes tun (und dein konto leeren) willst, darfst du natürlich auch mundorfs oder jantzen einsetzen

Giustolisi
Inventar

#3 erstellt: 03. Okt 2012, 15:32

Was Widerstände angeht stimme ich meinem Vorredner zu, da gibt es kein Verbesserungspotential.
Bei Spulen könne dieses Potential da sein, wenn es sich um Kernspulen handelt. Die könnte man durch Luftspulen ersetzen, allerdings nur durch welche, die die gleiche Induktivität und Gleichstromwiderstand haben.
Bei Kondensatoren ist der Austausch nur bei alten Elektrolytkondensatoren sinnvoll. Die können austrocknen und ihre Werte verändern. Folienkondensatoren altern unter normalen Bedingungen nicht, man kann sie weiter verwenden.
Elkos durch Folienkondensatoren zu ersetzen macht nur Sinn, wenn die Lautsprecher noch lange genutzt werden sollen und ein Folienkondensator (MKP oder MKT ist wurscht) nicht viel teurer kommt. Bei großen Werten gehen Folienkondensatoren ziemlich ins Geld, davon könnte man Elkos einige Male austauschen.
Lass dir nicht irgendwelche überteuerte Bauteile mit Edelmetallen oder "supreme" Aufdruck andrehen, die machen genau das Selbe, einen Unterschied kann man nicht hören, auch wenn das von der Fachpresse und den Herstellern gerne suggeriert wird.
Es sind zu viele Mythen (wie Kabelklang) im Umlauf, mit denen versucht wird, dem Käufer das Geld aus der Tasche zu ziehen.