Aktiv-Gesangsmonitor (Erste Eigenentwicklung)

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Afro-Banause
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jun 2015, 20:49
Hallo Community,

mit der 10Öre hat es 2010 angefangen. Darauf folgten diverse weitere Kreationen bekannter DIY-Lautsprecher-Entwickler. Viele Eigenentwicklungs-Ideen habe ich schon verworfen, da mir der Aufwand der korrekten Abstimmung einfach zu hoch erschien, doch jetzt habe ich ein neues Spielzeug.

Ein ADI ADAU1701 nach Elektor-Bausatz beschaltet ermöglicht mir die relativ unkomplizierte Entwicklung einer digitalen Frequenzweiche. Trial&Error erfordert also nicht die Anschaffung unzähliger Kondensatoren und Spulen, sondern nur regelmäßiges Updaten des Programmcodes.

Nun ist es also Zeit für ein Projekt zur Erprobung dieses Verfahrens und wie es der Zufall so will, muss meine Band wohl aus einem komplett ausgestatteten Proberaum in einen leeren umziehen. Wir brauchen also zumindest mal eine Gesangsanlage den ein oder anderen zusätzlichen Monitor.

Einen solchen Monitor möchte ich jetzt also bauen. Nach ein wenig (na gut, ewig) Marktrecherche und Lektüre bin ich mir ziemlich sicher, dass ich ein 2-Wege-System mit 12"TMT und 1"HT-Horn bauen möchte. Das ganze sollte natürlich günstig, aber nicht billig werden, mir schweben grob 300€ vor. Allerdings - und jetzt wird's schon schwierig - aktiv, also müssen die 300€ auch noch für einen Verstärker reichen. Und da geht's auch schon los.

Ich würde gern ein Aktivmodul direkt integrieren, finde aber fast nur Aktivmodule für Subwoofer (mit Tiefpass und Co.). Gibt es da überhaupt was gescheites/bezahlbares für Fullrange-Systeme?

Und dann natürlich die Treiberauswahl. Ein Hochtöner im Horn wird wohl immer eine deutlich höhere Sensitivity als ein TMT haben, ist es trotzdem ratsam, dass die beiden Treiber nicht zu weit auseinanderliegen? Ansonsten wäre für mich Auswahlkriterium Nr. 1, dass die Übergangsfrequenz von beiden Treibern noch ohne Probleme erreicht wird. Was besseres fällt mir momentan nicht ein.

Zu den angedachten Komponenten:
Als Hochtöner macht mich der RCF CD1411-M an. Gute Wahl oder sein Geld nicht wert? Das dazu passende Horn HF94 scheint genau so teuer zu sein wie der Treiber selbst. :S Gibt es da Alternativen? Ich hätte evtl. die Möglichkeit mir etwas mit einem 3D-Drucker herstellen zu lassen (allerdings nicht in Profi-Qualität.
Beim Tiefmitteltöner dachte ich an einen Eminence Beta 12-A. Der hält sich preislich auch im Rahmen, sollte gennug Pegel machen können ohne abzurauchen und der Frequenzgang scheint mir auch ganz geeignet zu sein.
Fehlt vor allem ein gescheites Verstärkermodul. Auf passiv aufbauen und ne Endstufe vorschalten hab' ich eigentlich keinen Bock.

TL;DR:
- Möchte Aktivmonitor für Gesang bauen
- Geplante Bestückung: RCF CD1411-M und Eminence Beta 12-A
- Verstärkerkonzept ungeklärt...

Ich freue mich auf euren Input!
SRAM
Inventar
#2 erstellt: 27. Jun 2015, 23:44
Du wirst keine Aktivmodule finden, die eine vernügtiges Preis / Leistungsverhältnis bieten.

Kaufe sowas http://www.thomann.de/de/the_box_ma120_mk_ii.htm

und tune das Ganze nach deinen Vorstellungen, wenn du mit dem Klang nicht zufrieden bist.



Hörner hier recht preiswert: http://www.thomann.de/de/lautsprecher_hoerner.html?oa=pra

Gruß SRAM
Afro-Banause
Stammgast
#3 erstellt: 27. Jun 2015, 23:50
N'Abend!

Ich hab's befürchtet. Und auch schon mit dem Gedanken gespielt mit irgendwas altem/defektem/billigem Upcycling zu betreiben. Ob die 120W RMS wohl ausreichen, wenn's im Proberaum heiß her geht.
Kay*
Inventar
#4 erstellt: 28. Jun 2015, 14:51

Auf passiv aufbauen und ne Endstufe vorschalten hab' ich eigentlich keinen Bock.

warum nicht?
bei Strassacker gibt's ganz nette Bausätze auch für PA inkl. FW
Afro-Banause
Stammgast
#5 erstellt: 28. Jun 2015, 15:25
Nunja, zum einen geht's mir darum nach dem Bau der 10Öre, Vifantastisch und diverser Kreationen von Hrn. Wohlgemuth nun auch mal selbst etwas zusammenzustellen, anstatt einfach Jobstis LBT-1121 nachzubauen.

Zum anderen wollte ich für den Proberaum was Plug&Play fähiges. Natürlich könnte ich auch ne komplette Fame-Endstufe ans Gehäuse schrauben, aber praktisch stelle ich mir das nicht vor.

Dennoch vielen Dank für den Input!

Bei eBay bin ich auf interessante Verstärkermodule gestoßen: http://www.ebay.de/itm/141700580688
Für ein Chinaprodukt ist die Dokumentation auf deren Website (inkl. Audio Precision Messungen) ziemlich ausführlich. Also wenn das alles Fake ist, dann ziemlich aufwendig.
Macore
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 29. Jun 2015, 11:03
Doofe Frage: Brauchst Du nur Mono oder 2 Stück für Stereo?
Afro-Banause
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jun 2015, 14:26
Mono genügt erstmal. Wenn die erste Kiste richtig überzeugt, kann ich immernoch ne zweite identische bauen.
Macore
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 29. Jun 2015, 15:05
Dann schau mal nach nem Celestion CDX1-1446 und einem Dayton H6512(JBL Klon). Grade das Horn soll ein super P/L Verhältnis haben.
Als Amp bieten sich noch Module von Ebay an, die kosten so 20-40€ für 100W+. Wenn man dann noch ein Schaltnetzteil bei Reichelt kauft, kommt man auf etwa 60-80€ für den Amp.
*xD*
Inventar
#9 erstellt: 29. Jun 2015, 18:16
Hi

Aktiv ist halt was recht kostspieliges. Wie wärs denn, gleich auf was passendes wie das Hypex PSC 2.400 zu setzen, was den DSP und die beiden Endstufen gleich fertig hat und dazu noch ein vernünftiges Äußeres?


Eminence Beta 12-A


Das ist eine totale Krücke. Wenn der Monitor nicht für den E-Bass herhalten muss, würde ich den Kappa 12 nehmen. Würde ich mal gebraucht danach schauen. Und wenn du gebraucht guckst, dann am besten auch noch nach den besseren Kandidaten schauen, z.B. B&C 12NDL76, 18Sound 12ND710, 12MB600, 12MB700...

In Monitoren würde ich persönlich aber ausschließlich koaxial verbauen, aktiv geht das auch dann richtig gut, weil man für viele sonst recht komplexe Filterschaltungen benötigt, aktiv ist das ja kein Problem.
600€ wirst du für das Projekt aber schon in die Hand nehmen müssen, was ich preislich aber für angemessen halte, fertig kosten solche Kisten definitiv 4-stellig.
Afro-Banause
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jun 2015, 20:38
Hmm, klar, Selbstbau lohnt sich vermutlich erst ab ner bestimmten Komponentenqualität im Vergleich zum Fertigkauf. Grade im Preisbereich 300-700€ scheint mir das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Fertiglautsprechern recht gut zu sein. Du zielst jetzt auf den Bereich darüber, ich hatte eher den Bereich darunter im Auge.

Die Coax-Idee gefällt mir aber besser, je länger ich darüber nachdenke. Was ist denn mit der Kombination Beta-12CX mit PSD2002 Treiber in einem geschlossenen Gehäuse mit Trennung bei ca. 1,5kHz? Bzw. woran erkenne ich denn, dass der Beta 12-A im Vergleich zum Kappa ne Krücke ist (oder ist das reine Hörerfahrung)? Der Kappa hat nen stärkeren Antrieb, kann daher vermutlich thermisch etwas mehr ab und eignet sich besser für Bassreflex-Konstruktionen, aber mehr linearen Hub scheint er mir nicht zu machen und der Frequenzgang sah laut Diagramm auch nicht besser aus.

Das Hypex-Modul ist natürlich der Hammer und nicht so ein Stückwerk, wie wenn man Netzteil, Verstärker und DSP auf drei unterschiedlichen Platinen in eine Box schmeißt (da können ja eigentlich nur fiese Störgeräusche bei rauskommen). Wäre ne Investition...
*xD*
Inventar
#11 erstellt: 30. Jun 2015, 21:09
Dir sollte klar sein, dass man ein aktives Setup auch einmessen muss. Wenn man den ganzen (auch finanziellen) Aufwand bedenkt, lohnt es sich eigentlich überhaupt nicht, minderwertiges Zeug zu verbauen.

Die schöne Datenblattkurve des Treibers kannst du dir in einem Koax ohne Horn schenken. Ich würde da eher nach einer fertigen Kombination schauen, die B&C Koaxe (die Ferrite zumindest) sind nicht so arg teuer.

Was da ohne Horn passiert, kannst du hier z.B. sehr gut sehen http://www.jobst-audio.de/public-address/b-serie/93-jb-mon10cx
(die Messungen unter Winkel beachten)

Was Sinn macht sind aus meiner Sicht nur zwei Wege:
- So Billigheimer wie den oben in passiv bauen. Schreit laut und kommt irgendwie Ton raus.
- Einen vernünftigen Koax verbauen und den passiv oder noch besser aktiv trennen, das kann dann richtig gut werden und kann auch mit High-Class Produkten konkurrieren (siehe hier z.B. meine kleine Monitorkiste, Doppel 6" Beyma mit Koax, passiv getrennt):

Frequenzgang

Strahlt dank 2,5 Wege Weiche sogar liegend noch brauchbar ab, das Mini-Hörnchen vom 6" richtet halt erst ab 5khz. Warum ich da so auf der Abstrahlung rumreite, auf der Bühne ist das das A und O gegen Rückkopplungen, dass die Kiste nicht links und rechts unkontrolliert wirft. Der klangliche Aspekt kommt da erst an 2. Stelle.
Macore
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 30. Jun 2015, 21:15
Hat ein Koaxsystem besondere Vorteile für Gesangmonitore im Vergleich zu "Standardboxen"?
Afro-Banause
Stammgast
#13 erstellt: 30. Jun 2015, 21:58

*xD* (Beitrag #11) schrieb:

Was da ohne Horn passiert, kannst du hier z.B. sehr gut sehen http://www.jobst-audio.de/public-address/b-serie/93-jb-mon10cx
(die Messungen unter Winkel beachten)
[...]
Warum ich da so auf der Abstrahlung rumreite, auf der Bühne ist das das A und O gegen Rückkopplungen, dass die Kiste nicht links und rechts unkontrolliert wirft. Der klangliche Aspekt kommt da erst an 2. Stelle.


Das ist auf jeden Fall ein berechtigter Einwand. Was ich beim JB-Mon10Cx sehe ist, dass er sehr früh anfängt stark zu bündeln. Hat natürlich den Nachteil der Bewegungseinschränkung für denjenigen, der angestrahlt werden soll und wird mit nem 12"er noch stärker. Andererseits sollte das doch gerade in Hinsicht auf Rückkopplungen von Vorteil sein, weil der Schall von der Richtung her "kontrollierter" abgestrahlt wird, oder? (was vielleicht auch die Frage von Macore beantwortet)

Auf Messequipment kann ich evtl. zurückgreifen, zumal es ja noch zwei gute Messgeräte links und rechts des Hirns gibt (die natürlich fehlbar, aber hinsichtlich Klangabstimmung manchmal besser als jedes Mikro sind). Mangels Verstärkermodul ist aber Variante 1 (Billigheimer passiv) momentan die für mich wahrscheinlichste.

Info am Rande: Unser Gitarrist hat mal probeweise zwei Yamaha DXR12 bestellt. Nur so aus Spaß zum testen...

Edit: Bevor du jetzt aufgrund meiner Tendenz zur Billigheimer-Variante diesen Thread in der geistigen Ablage "Beratungsresistent" verschwinden lässt, möchte ich betonen, dass ich durchaus an weiterem konstruktiven Austausch interessiert bin. Auch wenn das abzusehende Ergebnis die Arbeit nicht wert zu sein scheint...hauptsache Spaß dabei!


[Beitrag von Afro-Banause am 30. Jun 2015, 22:15 bearbeitet]
*xD*
Inventar
#14 erstellt: 01. Jul 2015, 02:36

Macore (Beitrag #12) schrieb:
Hat ein Koaxsystem besondere Vorteile für Gesangmonitore im Vergleich zu "Standardboxen"?


Kommt drauf an, was man als "Standardbox" definiert. Gegenüber einem klassischen Wedge wie z.B. dem hier gibts nicht unbedingt Vorteile.
Sehr viel größer aber bei normalen Multifunktionsboxen, da man so die Hauptabstrahlachse in der Vertikalen hat. Da bei quasi allen LS die Trennfrequenz im Bereich der Stimmwiedergabe liegt, kann man mit dem linken und dem rechten Ohr unterschiedliche Frequenzbereiche wahrnehmen, selbst wenn die Weiche gut gemacht ist klingt es halt nicht "wie aus einem Stück".
Das ist meine ganz subjektive Wahrnehmung, mich konnte aber tatsächlich noch keine Mufu-Kiste als Monitor wirklich überzeugen, auch sehr hochpreisige Modelle nicht.

Daher habe ich auch bei der Konzeption meiner Kiste als Monitor darauf besonderen Wert gelegt, deswegen geht das 2. Chassis auch früher raus und spielt nur den Bass - zum einen damit die Abstrahlung im Mittelton nicht zu eng wird (der HT kann erst ab 3khz eingesetzt werden) und zum anderen damit die wahrnehmbaren Schallquellen tatsächlich "aus einem Punkt" kommen.

Was bei Koaxen natürlich immer von Nachteil ist ist der zappeligere Frequenzgang. Bei Koaxen mit Horn eher beim Tieftöner, bei solchen ohne Horn eher beim Hochtöner. Bei Hochtöner ohne eigene Schallführung kommt die sich verschlechternde Sprachqualität durch den bewegten Trichter hinzu (daher den Koax am besten nur Mittelton spielen lassen). Dazu muss man bei der mechanischen Belastung mehr aufpassen und die Trennung ist tendenziell schwieriger, zumindest passiv.

Die "Point Source" macht die Nachteile aber mehr als wett, nicht umsonst sind alle hochwertigen Monitore entweder Wedges wie bei Meyer oder Koaxe (ganz klassisch der D&B MAX z.B. oder auch alle Kisten von L'Acoustics).


Andererseits sollte das doch gerade in Hinsicht auf Rückkopplungen von Vorteil sein, weil der Schall von der Richtung her "kontrollierter" abgestrahlt wird, oder?


Jein. Ein guter Monitor ist auf Achse linear und zur Seite gleichmäßig abfallend. Auf keinen Fall sollten größere Peaks auftreten, denn die neigen sofort zum Koppeln.


Auf Messequipment kann ich evtl. zurückgreifen, zumal es ja noch zwei gute Messgeräte links und rechts des Hirns gibt (die natürlich fehlbar, aber hinsichtlich Klangabstimmung manchmal besser als jedes Mikro sind).


Wenn man ein bisschen Wert auf eine gut passende Phase legt - definitiv erst messen, dann hören. Ein Messsystem kann sehr viel kritischer hören als das Gehör und vor allem auch Ursachen eindeutig festlegen - was das Gehör nur mit sehr viel Übung (und selbst dann nur unzureichend...) kann.

Wegen den Yamaha: Das sind gute LS, aber schaut mal ob euch nicht das gleiche stört wie mich. Und für das Geld könntet ihr euch mit dem Hypex und einem Koax (B&C oder RCF ist relativ günstig) schon einen richtig guten Monitor bauen.


Auch wenn das abzusehende Ergebnis die Arbeit nicht wert zu sein scheint...hauptsache Spaß dabei!


Ich persönlich beiße mich da in de A... wenn ich sehe, dass ich sehr viel Arbeit in eine suboptimale Lösung stecke - in der Zeit hätte ich Geld verdienen können um mir etwas besseres zu leisten, was mit weniger Arbeit ein besseres Ergebnis gebracht hätte. Aber macht wie ihr denkt.
Afro-Banause
Stammgast
#15 erstellt: 03. Jul 2015, 15:36
Ok, ich habe das Ganze nochmal bedacht.

Hochwertige Chassis, intelligent verbaut, bringen auch mit einer passiven Frequenzweiche mit vertretbarem Aufwand gute Ergebnisse. Billige Chassis und dann auch noch Coax, das geht nur mit aktiver Entzerrung.

Das sind so die zwei Wege, die ich für mich sehe. Jetzt habe ich noch ein vielversprechendes Aktivmodul (JB Systems APL12) entdeckt. Allerdings wird hier schon die Frequenzweiche bzw. das EQing integriert sein. Mit einem hinter dem Line-Eingang eingeschleiften DSP kann ich dann zwar noch den Gesamtfrequenzgang anpassen, die Trennung zwischen Tief- und Hochtöner aber kaum. Das ist dann auch ein ziemliches Glücksspiel...bzw. ein Experiment, für das ich dann noch höchstens 130 weitere Euronen für die Treiber investieren würde. Der Kenford Comp34 soll recht gut sein für seinen sau niedrigen Preis, habe ich gelesen.

Das Hypex-Modul mit integriertem DSP lohnt sich dann wirklich erst bei höherem Materialeinsatz und dem Anspruch, was zu bauen, das in der 1000€ Klasse mitspielen kann.

Ich habe gestern das erste mal eine Thoman PA Box als Monitor genutzt und ich muss sagen...so schlimm war's gar nicht. In einer Woche kann ich mal nen Vergleich zu den Yamahas ziehen.
Macore
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 03. Jul 2015, 17:17
In welchem Bereich sollte sich der Abstrahlwinkel eines Gesangmonitors bewegen? Der günstig und sehr gute JBL-Klon strahlt ja sehr breit für ein Horn.
*xD*
Inventar
#17 erstellt: 03. Jul 2015, 20:25
Das Modul das du da rausgesucht hast ist ein ganz normales 1-Kanal Modul, was also eine passive Frequenzweiche hintendran braucht. Also letztendlich nur ein Einbau-Verstärker und nix für ein eigenes System mit aktiver Trennung.

Das mit dem Koax an sich ist wie gesagt meiner Meinung nach einfach "Hörsache". Ich meine sowas wird seit Jahren eingesetzt, wenn es nicht funktionieren würde würde mans wohl nicht machen. Ich sage aber wie gesagt, dass mich persönlich als Musiker sowas sehr stören würde (obwohl ich sonst nicht anspruchsvoll bin, ich verstehe das Rumgezicke um die Qualität eines Monitors "ich hör mich nicht" eh nicht, ich als Orchestermusiker kann doch auch mit anderen zusammen spielen ohne meinen eigenen individuellen Monitorsound...).

Ich hab nur mittlerweile die Einstellung, wenn ich schon den Aufwand zum selber Bauen betreibe, soll auch was gescheites bei rauskommen, weil Kisten in der 200€-Klasse kauf ich besser fertig, da ist mir eine Zeit zu schade (und selber kriegt man auch nur unwesentlich bessere Ergebnisse hin, wenn man immer die billigsten Komponenten nimmt).


Macore (Beitrag #16) schrieb:
In welchem Bereich sollte sich der Abstrahlwinkel eines Gesangmonitors bewegen? Der günstig und sehr gute JBL-Klon strahlt ja sehr breit für ein Horn.


Kommt ganz drauf an. Generell ist ja das Ziel, so wenig wie möglich "tote Fläche" zu beschallen, denn das reflektiert alles, versaut letztendlich also den Sound und/oder verursache Rückkopplungen. Wenn die Musiker also "statisch" sind, nimmt man eher was "enges". Der Abstrahlwinkel ist da meistens aber eher zweitrangig, weil man ihn eh nicht beeinflussen kann - dann stellt man entsprechend halt einfach mehr Kisten hin, wenn man mehr Fläche braucht. Oder natürlich auch wenn man mehr Pegel braucht - beim einen Sänger ist die 4er-Monitorwand nur Schau, andere haben auch mit einer 2x12"/1,4" Kiste 1m vor der Nase auf Vollgas immer noch den Zeigefinger oben.


[Beitrag von *xD* am 03. Jul 2015, 20:26 bearbeitet]
Afro-Banause
Stammgast
#18 erstellt: 03. Jul 2015, 20:50
Die Frage ist für mich nur, ob bei dem Aktivmodul bereits was frequenzweichiges dranhängt (wie bei den ganzen Subwoofer-Modulen), weil es ja Explizit zum Einbau in einen bestimmten Lautsprecher gedacht ist. Den DSP den ich habe zwischen XLR-Buchse und Verstärkereinheit einzuschleifen krieg ich schon hin (sollte doch mit Line-Pegel funktionieren).

Zum Thema Koax: Was Hifi angeht bin ich ein großer Fan von Punktschallquellen bzw. Breitbändern. Diese messerscharfe Phantommitte ist einfach genial. Bei einem Monitor ist mir das aber Wumpe. Beim Singen finde ich es halt wichtig sich selbst (und sekundär auch die Anderen) zu hören.

Ich kann das vollkommen nachvollziehen, wenn jemand sagt "für halbgare Sachen ist mir meine Freizeit zu schade". Für mich ist das aber jetzt erst mal ne Spielerei und "Erfahrung sammeln", da spielt die angepeilte Qualität des Endprodukts eine untergeordnete Rolle. An den 10Öre habe ich seit 5 Jahren viel Spaß (hängen am PC, höre also auch gerade damit) und da haben die Chassis zusammen keine 20€ gekostet.


[Beitrag von Afro-Banause am 03. Jul 2015, 23:21 bearbeitet]
Afro-Banause
Stammgast
#19 erstellt: 22. Jul 2015, 19:37
Soo, ihr dachtet vermutlich ich hätte es aufgegeben. Schnapsidee, zu geizig für ne richtige Lösung, verzettelt, aber ich war in der Zwischenzeit nicht ganz untätig.

Ja, ich habe billig gekauft und nein, ich habe es bisher nicht bereut. Ganz im Gegenteil! An manchen Punkten dachte ich mir "Gott sei Dank habe ich nicht mehr für die Treiber ausgegeben".

Konkret habe ich folgendes angeschafft:
1 x Eminence Beta 12-CX (Coax-Tiefmitteltonlautsprecher) 110€
1 x Kenford Comp 34 (Hochtontreiber) 20€

Das Ganze erst mal an einem 2x10 Watt T-Amp und vorgeschaltetem DSP ein wenig entzerrt bzw. vor allem getrennt. Klang schon mal nicht ganz falsch.

Dann am Wochenende eine Kiste gezimmert. Mein erstes Gehäuse mit Gehrungen. Ohne richtiges Werkzeug echt ein Krampf, hat aber letztendlich doch ganz ordentlich geklappt. Natürlich muss das Ding noch schön gemacht werden, aber es erfüllt akustisch erst mal seinen Zweck.

Soundcheck: Nicht schlecht. Bei den Höhen muss ich mit dem DSP noch mal ran. Lautstärkemäßig geht mit den 2x10 Watt schon was. Keine Proberaumlautstärken, aber für eine Erinnerung seitens meiner Freundin, dass wir auch Nachbarn haben, hat es im Wohnzimmer schon mal gereicht.

IMG_20150719_043105

Ja, die Kiste ist noch nicht fertig (Griffe, Gitter, Ecken, Anschlüsse einbauen, füllern, lackieren) und außerdem ein wenig größer geworden als erhofft, aber 30 Liter wollte ich dem Eminence schon spendieren.

Was mir letztendlich klar wurde: Entweder ich schaffe mir einen DSP Verstärker wie den JB systems DSPA-1000 an oder ich muss die Kiste aktivieren und den DSP einbauen. Ohne geht nicht und auf Stückwerk hab' ich keinen Bock. -> Ich werde wohl einen TDA7498E-Verstärker in die Kiste integrieren, den DSP vorschalten und für das Ganze noch ein Netzteil organisieren müssen, das aus 230V 1x5-12V und 1x32-36V macht.

Nächste Schritte:
- Kiste fertig machen
- Verstärker einbauen
- Akustische Abstimmung optimieren


[Beitrag von Afro-Banause am 22. Jul 2015, 19:38 bearbeitet]
Afro-Banause
Stammgast
#20 erstellt: 27. Feb 2016, 10:02
Die Box ist inzwischen fertig und funktioniert prinzipiell auch. An Elektronik kommt folgendes zum Einsatz:
Netzteil MEANWELL RD-125-4812
DSP Analog Devices Adau1701 auf Elektor Board
Verstärker Sure TAS5630

Der Charme am Netzteil ist, dass es gleichzeitig 12V für den DSP und 48V für den Verstärker zur Verfügung stellt. Das Problem ist, dass es lastabhängige hochfrequente Störungen verursacht. Interessanterweise bei hoher Last wenig, bei geringer Last viel. Für den Betrieb des Verstärkers stört das weniger, beim DSP sind aber die Störungen im Verhältnis zum Nutzsignal so groß, dass sie dann im Verstärkten Signal extrem nervig werden. Betreibe ich den DSP mit separatem Netzteil, sind die Störungen kein Problem.

Jetzt stehe ich wieder da und frage mich wie weiter?

- Versuchen die DC Spannungsversorgung des DSP zu entstören?
- DSP rausschmeißen und passiv trennen?
- Andere Ideen?
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