Suche Recycling-Treiber

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Moore
Neuling
#1 erstellt: 13. Jul 2015, 10:05
Hallo Gemeinde!

Kurz vorweg: Ich bin Marcus, 30 Jahre alt, Toningenieur und möchte mich gern im HIFI-Bereich probieren.

Da habe ich eine kurze Frage an euch. Ich suche nach "umweltschonenden" Treibern für meine Chassis.

Als Beispiel: Membran aus recyceltem Papier oder aber Membran aus Holz. Eine Membran aus Holz stelle ich mir wegen des Gewichts schwierig vor, aber man weiss ja nie. Der Fantasie sollten da keine Grenzen gesetzt sein. Lasst mal eure Gedanken schweifen

Es interessiert mich was dabei raus kommt. Ist es überhaupt möglich zu behaupten, Treiber können auch nachhaltig/ nachhaltiger produziert werden? Gibt es schon Hersteller, bei denen dieser Gedanke im Fokus steht?

Gruß,
Marcus
thewas
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 13. Jul 2015, 11:03
Hallo Marcus,

es gab kleine Holzbreitbänder von JVC, die angeblich in Sake eingelegt wurden um formbaar zu werden http://cdn.jvc.de/wood_cone_web/ , besitze selber ein Paar was ich aus Neugier geholt hatte.

Von Focal gibt es zur Zeit Konuschassis aus Leinen http://www.wittmann-...dwich-whitepaper.pdf

Bei beiden hat das jedoch eher akustische als nachhaltige Gründe, man darf nicht vergessen dass ein guter Lautsprecher gerne über 30 Jahre ohne Probleme benutzt werden kann ohne wirklich veraltet zu sein.

Schöne Grüße,
Theo
Giustolisi
Inventar
#3 erstellt: 13. Jul 2015, 11:15

Ist es überhaupt möglich zu behaupten, Treiber können auch nachhaltig/ nachhaltiger produziert werden?

Papier ist ja schon aus Holz oder auch mal aus Baumwolle, manchmal mit künstlichen Fasern durchsetzt. Ich schätze mal, dass man mit Recyclingpapier nicht die gewünschten Eigenschaften bekommt, den da hat man eine ungewisse Mischung aus verschiedensten Fasern, die bei jeder Lieferung anders ausfallen kann.

Wenn Nachhaltigkeit im Vordergrund steht, sehe ich den Verzicht auf Neodym als effektive Maßnahme an, denn die seltenen Erden heißen nicht umsonst so und sind nur begrenzt vorhanden. außerdem ist der Abbau aufwändig.
Bei sehr kompakten Hochtönern kommt man kaum dran vorbei, aber bei einem großen Tieftöner sehe ich im Verzicht auf Neodym keinen Nachteil, zumal Ferritmagneten billig sind und das Gewicht anders als im PA oder car Hifi Bereich eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Am Nachhaltigsten ist es wohl einen Lautsprecher zu bauen, den man möglichst lange nutzen kann. Gute Lautsprecher halten viele Jahrzehnte lang, wenn man sie pfleglich behandelt.
Ein guter Lautsprecher mit hohem Materialeinsatz ist sicher nachhaltiger als billiger Kram, der wenige Jahre nach dem Kauf im Müll landet.

Bei der Membran selbst ist wohl nicht viel raus zu holen. Der Materialeinsatz ist da eher gering, so dass der Effekt klein bleibt.

Stahl oder Aluminium für die Körbe sind in der Erdkruste reichlich vorhanden und gut zu recyceln.

Kupfer für die Schwingspule wird nur in geringen Mengen verwendet und kann auch recycelt werden.

Die Gehäuse sind meistens aus Holz, also aus einem nachwachsenden Rohstoff.
da könnte man vielleicht statt Lack oder folie auf Öl oder Wachs zur Oberflächenbehandlung nachdenken.

Alles in allem kann ein Lautsprecher ziemlich gut verwertet werden, wenn er mal tatsächlich nicht mehr brauchbar sein sollte.

Von der ganzen Unterhaltungselektronik ist der Lautsprecher wohl das ökologisch unkritischste Teil.
Ich sehe eher da Verbesserungspotenzial, wo Geräte weg geworfen werden, obwohl sie noch funktionieren, weil sie nicht mehr aktuell sind.


[Beitrag von Giustolisi am 13. Jul 2015, 11:26 bearbeitet]
Moore
Neuling
#4 erstellt: 13. Jul 2015, 13:01
Vielen Dank euch beiden. Das geht genau in die richtige Richtung.

Hab mir die Links angeschaut, bzw. kurz überflogen. Sehr interessant und werden gespeichert. Falls noch jemand andere Hersteller kennt, nur her damit

Kurz zum Chassis. So weit bin ich noch nicht, aber meine Gedanken drehen sich -wie von Giustolisi erwähnt- um Öl und Harz, sowie man es auch von hochklassigen Musikinstrumenten kennt. Um die Dämmstoffe habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Da muss noch recherchiert und beim Tüfteln getestet und gemessen werden.

Zurück zu den Klangerzeugern. Plastik (wenn vorhanden) kann durch Holz ersetzt werden.Was für Alternativen gibt es zu Gummisicken, die qualitativ hochwertig sind? Oder zum Kupfer? Der Abbau verpestet ganze Landstriche (Stichwort: Cyanidlauge)

Zur Ummantelung der Kabel werde ich Hanf verwenden, um weitestgehend auf Öl zu verzichten. Da komme ich wieder zum Gummi zurück. Das stört mich einfach.

Aber um die Box oder mein Projekt im Ganzen geht es eigentlich gar nicht. Ich benötige Informationen über Hersteller, die den Blick Richtung Zukunft gelenkt haben und Wert auf Nachhaltigkeit (bitte nicht mit Langlebigkeit oder Recycling verwechseln <- wobei auch sehr wichtig) legen.

Gruß,
Marcus
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 13. Jul 2015, 13:28

Was für Alternativen gibt es zu Gummisicken, die qualitativ hochwertig sind?

Es gibt Papiersicken, die werden einfach in den Membranrand eingeprägt. Man sieht sie hin und wieder bei Mitteltönern oder Breitbändern, oft bei Konushochtönern. Gitarrenlautsprecher haben fast ausnahmslos Papiersicken, nur sind diese Chassis für Hifi Lautsprecher denkbar ungeeignet. Eine Papiersicke ist eben recht steif und lässt keine großen Hübe zu. Eine Papiersicke ist kein Nachteil, wo die Einspannung nicht weich sein muss und keine großen Hübe gefordert sind.

Für größere Hübe gibt es Gewebesicken. Die sieht man sehr oft im PA Bereich und auch hin und wieder bei Hifi Chassis, sehr oft bei Hochtönern.
Nachteile von Gewebesicken sind mir nicht bekannt.

Gummisicken müssen ja auch nicht schlecht sein, immerhin ist Kautschuk ja ein Naturprodukt.

Oder zum Kupfer?

Es gibt auch Schwingspulen aus Aluminiumdraht. Aluminium ist zwar leichter, aber es hat einen größeren elektrischen Widerstand als Kupfer und leitet Hitze nicht so gut. Eine Aluminiumschwingspule muss also etwas größer ausgelegt werden und aus dickerem Draht gewickelt sein, was den Gewichtsvorteil wieder mehr oder weniger auffrisst.
Bei der geringen Kupfermenge würde ich mir keinen Kopf machen. In einem Meter Netzkabel steckt viel mehr Kupfer als in den meisten großen Tieftönern.


Zur Ummantelung der Kabel werde ich Hanf verwenden, um weitestgehend auf Öl zu verzichten. Da komme ich wieder zum Gummi zurück. Das stört mich einfach.

Gummikabel wären eine Alternative, denn Hanf verwendet man aus guten Gründen nicht als Isolierung.
Hanf wird aber hin und wieder als Membranmaterial verwendet.

Bei Lautsprechern ist einfach nicht viel Spielraum, um ohne gravierende Nachteile ökologisch was raus zu holen.
Der Anteil an Kunststoffen ist schon sehr gering und die sind schließlich am schwierigsten wiederzuverwerten.
grasso
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Jul 2015, 13:44
Wellpappe statt Holz für Gehäuse und Trichter.

Kurze Transportwege, zumindest für Fertigboxen. Intelligente Gehäuse, Trichter und Treiber, die keinen großen Hub (klingt sowieso nicht), große Spulen und starke Magnete brauchen. Mut zur Baugröße (Trichter!) und dafür weniger Verstärkerleistung. Das würde auch im PA-Bereich helfen.
Sheep-Track
Stammgast
#7 erstellt: 13. Jul 2015, 15:33
Ich habe ein paar Needles aus recyceltem Industriepalettenholz gebaut (Fichte massiv).
Finde, das geht auch als nachhaltig durch.
OK, ein paar Nagellöcher mussten zugespachtelt werden....
Moore
Neuling
#8 erstellt: 13. Jul 2015, 16:27

Gummisicken müssen ja auch nicht schlecht sein, immerhin ist Kautschuk ja ein Naturprodukt.


Einspruch Ich denke, dass synthetisches Kautschuk verwendet wird (Mensch, ist doch günstiger... )


Es gibt auch Schwingspulen aus Aluminiumdraht. Aluminium ist zwar leichter, aber es hat einen größeren elektrischen Widerstand als Kupfer und leitet Hitze nicht so gut. Eine Aluminiumschwingspule muss also etwas größer ausgelegt werden und aus dickerem Draht gewickelt sein, was den Gewichtsvorteil wieder mehr oder weniger auffrisst.
Bei der geringen Kupfermenge würde ich mir keinen Kopf machen. In einem Meter Netzkabel steckt viel mehr Kupfer als in den meisten großen Tieftönern.


Mir geht es wirklich darum behaupten zu können: "Mein Lautsprecher ist der umweltfreundlichste von allen". Gut, werde ich wohl nicht behaupten, aber du weisst glaub ich, worauf ich hinaus möchte. Ich muss mir über jedes Teil Gedanken machen und schauen, wie ich es mit dem "Thema" in Einklang bringe. Und natürlich soll das ganze Ding am Ende auch noch gut klingen. Ich fange jetzt mit dem Treiber an, da mein Aufklarüngsbedarf sehr hoch ist.



Zur Ummantelung der Kabel werde ich Hanf verwenden, um weitestgehend auf Öl zu verzichten. Da komme ich wieder zum Gummi zurück. Das stört mich einfach.

Gummikabel wären eine Alternative, denn Hanf verwendet man aus guten Gründen nicht als Isolierung.
Hanf wird aber hin und wieder als Membranmaterial verwendet.


Öhm, keine Ahnung wie ich auf Hanf gekommen bin. Ich meinte Baumwolle. Aber ob da ein großer Unterschied existiert, weiß ich nicht. Natürlich ist Baumwolle flexibel, aber stört mich dieser Punkt, wenn alle meine Kabel unflexibel sind? Ein Kabelbruch im Lautsprecher kommt mir irgendwie unwirklich vor.

So... jetzt habe ich bisher gesammelt:

- Membran: Papier/ Leinen/ Hanf/ Holz
- Sicke: Gummi (wenn aus Naturkautschuck)/ Gewebe (hier genauer hinschauen)/ Papier
- Spule Kupfer/ Alu/ Silber (bei allen auf Herkunft/ Verfahren/ Reinheit achten, nachfragen & Zertifikate prüfen)

Ich brauche noch Informationen zum Korb und dem Magneten

Eine Frage zur Sicke. Warum überhaupt aus Gummi? Sollte die -auch, wenn die Membran keinen Widerstand mag- nicht eher weniger elastisch sein? Die wabert doch nach. ...?!


[Beitrag von Moore am 13. Jul 2015, 16:32 bearbeitet]
Black-Devil
Gesperrt
#9 erstellt: 13. Jul 2015, 16:53
Bezüglich Holzmembran kannst du mal bei Airborn schauen. Ob die nun aber wirklich umweltfreundlicher sind als andere Chassis, weiß ich nicht.

Beachtet werden sollte imho auch die Dämmung/Dämpfung der Lautsprecher. Schaumstoffe und Polyesterwatte sind da imho nicht unbedingt erste Wahl. Als Alternative würde sich Schafwolle und Hanf anbieten!
jhohm
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Jul 2015, 17:50
Moin,

Meine 3 Cent dazu :
IMHO sind PP-Membranen am unweltschonensten, weil PP immer wieder recycelt werden kann.
Sicken haben - wie auch die Membran, die Zentrierung, die Dustcape und der Spulenträger - direkten Einfluss auf den Klang und die Thiele-Small-Parameter des Chassis und sind auf akustische Eigenschaften hin optimiert worden.
IMHO wird kein Herstellt "die Hose runterlassen" und irgendetwas über die Zusammensetzung dieser Komponenten erzählen...

IMHO wäre eine Möglichkeit, gebrauchte Chassis zu kaufen aus den goldenen 50ern -> Greencones oder ähnliche, in denen erstens weniger Chemie steckt und die dann schon mal wieder verwendet werden.

IMHO gibt es (noch?) keine implizit "grünen" Chassis, und wird es wohl aus oben genannten Gründen auch nicht so leicht geben...

Zweites wichtiges Thema, die Kondensatoren in den Weichen. Eben erst ist eine neue EU-weite Verordnung in Kraft getreten, deshalb werden die Elkos glatt überall aus dem Programm gestrichen.
Spulen kann man selber auf Holz wickeln; Zementwiderstände sind wie sie sind...

Drittens, das Gehäuse mit der Dämpfungswatte -> Sonofill etc; hier gibt es von Visaton Schafswolle zu kaufen.
Das Gehäuse selber; MPX scheidet aus; MDF oder Spann ebenso, Echtholz taugt wenig weil es reissen kann.
Beton oder Pappe wären die Möglichkeiten...


Bleibt zum Schluß die Frage, ob Dein Prestige-Objekt auch gut klingt oder "nur" ökologisch-dynamisch einwandfrei ist....

Gruß Jörn
pelowski
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 13. Jul 2015, 18:07

Moore (Beitrag #8) schrieb:
...Mir geht es wirklich darum behaupten zu können: "Mein Lautsprecher ist der umweltfreundlichste von allen"...

Aber meiner ist länger...

Ne, ich will garnicht despektierlich sein, denn der Schutz der (Um-) Welt ist mir auch wichtig.
Nur halte ich dein Vorhaben für ziemlichen Quatsch. Meinst du wirklich, dass das genau die Stelle ist, an der man
mit einer bestimmten Portion Engagement, Zeit und Kraft den größten Effekt erreicht?
Ich halte nämlich den "Wirkungsgrad" deines Projektes für unterirdisch schlecht.

Ich denke, ich muss dir keine Beispiele nennen, wo milliardenfach mehr gegen die (Um-) Welt gesündigt wird.

Grüße - Manfred
ehemals_Mwf
Inventar
#12 erstellt: 13. Jul 2015, 18:40
Hi,
jhohm (Beitrag #10) schrieb:
... die Kondensatoren in den Weichen. Eben erst ist eine neue EU-weite Verordnung in Kraft getreten, deshalb werden die Elkos glatt überall aus dem Programm gestrichen...

Hast du nähere Infos ?

Gruss,
Michael
Nordmende
Stammgast
#13 erstellt: 13. Jul 2015, 20:34
Seltene Erdmetalle sind überhaupt nicht selten. Sie heißen nur so, weil sie zuerst in seltenen Mineralien entdeckt wurden.
Cer kommt z.b. mit 43ppm in der Erdkruste vor, Blei mit nur 18ppm.. damit ist Blei "doppelt so selten".
Manche Seltenen Erde Lagerstätten haben Wertstoffgehalte, da können die heute abbauwürdigen Kupferlagerstätten nicht mal von träumen..
Es gibt für die SE's nur keine dezidierten (eigenen) Lagerstätten, sie kommen also stehts als Nebenprodukt in Blei/Zink/Zinn usw Lagerstätten vor.
Und weil sie das tun, ist es heute aus pyro/hydrometallurgischer Sicht keine große Kunst noch eine Aufbereitungsanlage für diese Elemente daneben zustellen.
Übrigens gibt es auch die Möglichkeiten Elemente wie Neodym und Dysprosium aus Magneten zu recyceln.
Und zwar hier in Deutschland/Europa zu umweltgerechten Standards.

Ob es sinnvoll ist, alte Chassis zu kaufen, möchte ich mal in Frage stellen.
Wenn man sich anschaut, nach welchen Standards damals produziert wurde, wie der Müll verbracht wurde (damals gab es noch kein Kreislaufwirtschaftsgesetz), was mit dem Abwasser der Fabrik passierte (wie sah wohl die Abwasserverordnung der 50er aus?), weiß ich nicht ob die Produktion eines Saba Greencones damals wirklich so umweltschonend war..

Aus der Sicht der Verfügbarkeit spricht nichts gegen die Verwendung von Chassis mit "Seltenen Erden" (was hier auch nur Neodym ist, kommt mit 22ppm übrigens auch häufiger vor als Blei). Das Problem seh ich einfach in der Vergleichbarkeit:

Wenn man sich einfach mal eine beliebige Menge Chassis rauspickt, mit unterschiedlichen Magneten, Membranmaterialen usw.
Wie will man sie vergleichen ? Man müsste gucken aus welchen Materialen sie zusammengesetzt sind, wie viel davon nicht aus primären Rohstoffen sondern aus Rezyklaten stammt, wo diese herkommen, wie die Rohstoffe abgebaut/produziert wurden, wie lang die Transportwege sind, wie viel Energie zur Produktion notwendig ist (kJ/kg), wie viele Menschen dran beteiligt sind, wie viel CO2/kg des Endproduktes entstehen usw..

Dein Vorhaben in Ehren, aber ich halte das Unterfangen für sehr aufwendig (wenn auch hochinteressant).

Kauf oder bau einen Lautsprecher der möglichst in DE oder Europa gebaut ist (wegen der Umweltstandards) der dir gefällt und nutze ihn Jahrzehnte.
Das halte ich für die "nachhaltigste" Lösung.


[Beitrag von Nordmende am 13. Jul 2015, 20:45 bearbeitet]
jhohm
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 13. Jul 2015, 23:14

Mwf (Beitrag #12) schrieb:
Hi,
jhohm (Beitrag #10) schrieb:
... die Kondensatoren in den Weichen. Eben erst ist eine neue EU-weite Verordnung in Kraft getreten, deshalb werden die Elkos glatt überall aus dem Programm gestrichen...

Hast du nähere Infos ?

Gruss,
Michael



http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=27500

Gehe Jörn
Giustolisi
Inventar
#15 erstellt: 13. Jul 2015, 23:17

Einspruch Ich denke, dass synthetisches Kautschuk verwendet wird (Mensch, ist doch günstiger... )

Nach meinem Kenntnisstand wird selbst bei autoreifen noch ein teil Naturkautschuk verwendet, weil man mit dem synthetischen kram nicht ganz die gewünschten Eigenschaften erreicht. Wie das bei Sicken ist weiß ich aber nicht.

Mir geht es wirklich darum behaupten zu können: "Mein Lautsprecher ist der umweltfreundlichste von allen".

Dann ist ein Tieftöner wie der Kenford DYD300B vielleicht interessant.
Der Korb ist aus Stahl, was in der Herstellung weniger energie verschlingt als Aluminium, zumal die Materialstärke kleiner ist als bei Alukörben. Die Schwingspule ist nicht übermäßig groß, dafür braucht es also auch wenig Material. Der Tieftöner hat eine unbeschichtete Papiermembran und eine Gewebesicke, der Kunststoffanteil ist also gering.
Außerdem ist damit ein ziemlich hoher Wirkungsgrad möglich, dann tut es auch ein kleinerer Verstärker, der in der Herstellung auch weniger Energie und Material verschlingt und zudem Strom spart.
Das Anschlussterminal besteht nur aus zwei kleinen Lötfahnen auf einem Hartpapierträger, da braucht es auch nicht viel Material.
Durch die geringe bewegte Masse ist der Antrieb auch nicht übermächtig, so dass an der Stelle auch weniger Material zum Einsatz kommt.

Um die paar Gramm Kupfer in der Schwingspule würde ich mir keinen Kopf machen. Die ist erstens mit ihren 50mm nicht besonders groß, außerdem braucht man in der Weiche viel mehr von dem Zeug für die Spulen.
Da gibt es aber etwas Einsparpotenzial, denn wenn man die Trennfrequenz zum Mitteltöner hoch wählt, tut es eine kleinere Spule im Tieftonzweig.

Bei der Nachhaltigkeitsidee finde ich einen hohen Wirkungsgrad wichtig. das spart Material und Strom auf der Verstärkerseite. Da kommen bei täglichem Einsatz über die Jahrzehnte schon ein paar Kilowattstunden zusammen, wenn man beispielsweise statt eines Verstärkers mit 100 Watt nur einen Kleinen 10 Watt Verstärker braucht.

Es gibt einfach so viele andere Baustellen, bei denen sich bei einem Lautsprecher einfacher viel mehr raus holen lässt, als bei ein paar Gramm Kupfer in der Schwingspule.

Ein Massivholzgehäuse wäre da auch noch zu nennen. Richtig verarbeitet macht das keine Probleme und enthält im Gegensatz zu Spanplatte, MDF oder Multiplex nur minimale Mengen an Leim, der ja inzwischen auch den Kunststoffen zuzurechnen ist.
Einheimiosche Hölzer, kurze Transportwege und eine geölte Oberfläche stellen da wohl das ökologische Optimum dar.
jhohm
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 14. Jul 2015, 02:56
Moin,

mir war irgendwie so, als ob hier vor kurzem noch ein Beitrag von Michael (MBU) war....
Und das Profil von Moore lässt sich nicht öffnen...
Suspekter Thread...

gruß Jörn
MBU
Inventar
#17 erstellt: 14. Jul 2015, 04:31
ja da war was - habe ich selbst gelöscht, weil ich im nachhinein den Eindruck gewonnen hatte, meine Meinung zu dem Thema "zu deutlich" ausgedrückt zu haben.

Ob der TE "echt" ist oder uns da jemand auf die Schippe nimmt? Ich denke eher zweiteres. Das ist wahrscheinlich Malte, der sich gerade nen Ast lacht.


[Beitrag von MBU am 14. Jul 2015, 04:41 bearbeitet]
Moore
Neuling
#18 erstellt: 14. Jul 2015, 21:02

Ob der TE "echt" ist oder uns da jemand auf die Schippe nimmt? Ich denke eher zweiteres. Das ist wahrscheinlich Malte, der sich gerade nen Ast lacht. ;)


Ähhh... Ne.

Eigentlich wollte ich nur mal kurz in meinen Thread schauen und weitere Infos ziehen. Aber da kam jetzt einiges zusammen

Erst einmal recht herzlichen Dank. Leider habe ich jetzt keine Zeit auf so viele Dinge näher einzugehen. Wird wohl erst morgen was... Einige Ansätze habe ich so noch nicht in Betracht gezogen und finde sie wirklich sehr interessant. Also bis morgen!

Gruß,
Marcus
Kay*
Inventar
#19 erstellt: 14. Jul 2015, 22:53

Um die paar Gramm Kupfer in der ...
außerdem braucht man in der Weiche viel mehr von dem Zeug für die Spulen.

.. wobei sich Tiefpässe/Induktivitäten auch durch die geschickte
Auswahl der Treiber verhinden lassen,
genauso ggf. durch Vorkammern (akustische Filter),
vgl. Bandpass-Subwoofer

Ich halte auch den Wirkungsgrad für den wichtigsten Ansatzpunkt
Moore
Neuling
#20 erstellt: 15. Jul 2015, 18:53

Bezüglich Holzmembran kannst du mal bei Airborn schauen. Ob die nun aber wirklich umweltfreundlicher sind als andere Chassis, weiß ich nicht.


Danke! Abgespeichert, auch wenn ich da schon Gummi sehe


Beachtet werden sollte imho auch die Dämmung/Dämpfung der Lautsprecher. Schaumstoffe und Polyesterwatte sind da imho nicht unbedingt erste Wahl. Als Alternative würde sich Schafwolle und Hanf anbieten! :prost


Genau das ist der Ansatz. Dann dachte ich kurz weiter und mir fiel auf, dass evtl. am Treiber auch was rauszuholen ist.. Und weil ich (noch) nicht so in dieser HiFi-Thematik bin suche ich hier nach Hilfe, bzw. Infos & Inspiration. So eine Art Brainstorming.


IMHO sind PP-Membranen am unweltschonensten, weil PP immer wieder recycelt werden kann.


Jop. Die kenne ich nur in chemisch behandelten Varianten (Farbe). Von daher ist mir eine schöne Holzmembran lieber. Gibt optisch eine Menge her (wenns gefällt) und Holz geht klar. Ich bin aber auch für unbehandeltes Papier und geharzte Baumwolle, falls es sowas gibt.


Sicken haben - wie auch die Membran, die Zentrierung, die Dustcape und der Spulenträger - direkten Einfluss auf den Klang und die Thiele-Small-Parameter des Chassis und sind auf akustische Eigenschaften hin optimiert worden.


Aber sicher doch.


(...) Echtholz taugt wenig weil es reissen kann.
Beton oder Pappe wären die Möglichkeiten...


Da hab ich etwas gemischte Gefühle. Wenn es reisst, dumm gelaufen. Durch eine vernünftige Behandlung mit Öl und Harz und die richtige Auswahl an Holz wird die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer. Ich weiss nicht ob du diesen "Bauer" kennst: www.fischer-fischer.de
Interessant Geschichte. Da ich auch töpfere habe ich mir vorgenommen, dass wenn dieses Projekt klappen sollte, ich danach das Chassis töpfern werde. Hört sich doof an, aber man kann schon ziemlich dicke Wände machen, hart brennen und dann mal schauen. Try & Error ,)


Bleibt zum Schluß die Frage, ob Dein Prestige-Objekt auch gut klingt oder "nur" ökologisch-dynamisch einwandfrei ist....


Da bin ich sehr neugierig!


Nur halte ich dein Vorhaben für ziemlichen Quatsch. Meinst du wirklich, dass das genau die Stelle ist, an der man
mit einer bestimmten Portion Engagement, Zeit und Kraft den größten Effekt erreicht?
Ich halte nämlich den "Wirkungsgrad" deines Projektes für unterirdisch schlecht.

Ich denke, ich muss dir keine Beispiele nennen, wo milliardenfach mehr gegen die (Um-) Welt gesündigt wird.


Ich meine, dass man an einfach jeder Stelle schauen sollte, ob man Dinge umweltfreundlicher produzieren kann. Vieles Schmutzige geschieht, weil gespart wird. Von daher: Ist es schlimm darauf zu achten, dass die Membran nicht gefärbt ist? Klingt gefärbte Pappe anders als ungefärbte? Ich denke nicht. Nur als Beispiel. Natürlich ist so nicht jede Frage in Bezug auf den Treiber zu beantworten. Aber das will ich wissen. Einfach nur zu sagen: "Ich könnte mir vorstellen.... Das ist scheiße!" find ich zu platt. Diese Denkweise kommt für mich nicht in Frage.


Dein Vorhaben in Ehren, aber ich halte das Unterfangen für sehr aufwendig

Finde ich voll geil! Hab schon richtig Bock drauf.


(wenn auch hochinteressant)

Danke!


Bei der Nachhaltigkeitsidee finde ich einen hohen Wirkungsgrad wichtig.

Das sehe ich nicht anders. Da gilt es Prioritäten zu setzen und zu selektieren. Ich sammel nur Ideen. Ich glaube nicht, dass -nur weil man bei der Wahl der Materialien den ökologischen Gedanken hegt- der Lautsprecher zwingend(!) nach Müll klingt oder keinen hohen Wirkungsgrad aufweisen kann, sprich, dass das Teil ineffizient ist. Darum schließe ich es einfach nicht aus.

So... muss erst mal weg. Danke nochmals! Ich bin weiterhin offen für Ideen zu den Materialien, euch bekannte Hersteller, etc.

Gruß,
Marcus


[Beitrag von Moore am 15. Jul 2015, 18:55 bearbeitet]
grasso
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 15. Jul 2015, 21:44
Der Mensch will sich beschäftigen, also körperlich tätig werden, und sich unterhalten, also etwas spüren. Dies kann nur der, der sich in Anlehnung an diese durchorganisierte Welt selbst durchorganisiert. Und dennoch sind die besten Erlebnisse die chaotischen. Darum gibt es auch Schieferboxen; zwar ist ihre Technik 08/15, und ihr Transport aufwendigst, doch wenn man so Babies im Wohnzimmer stehen hat, fühlt man sich vielleicht beseelt: "Der Körper so grausam, die Seele so leicht."
Big_Määääc
Inventar
#22 erstellt: 18. Jul 2015, 15:50
darauf hab ich gewartet
der Öko-Lautsprecher

Nachhaltigkeit ist auch , wenn man nicht alle 1 bis 2 Jahre neue Technik braucht, und die alte dann entsorgen muß.

ich höre Musik mit hilfe eines fast 25 Jahre alten Verstärkers,
mit Lautsprechern aus fast 15 Jahre alter Spanplatte gebaut.

Nachhaltigkeit und Recycling ist heut mehr ein Werbe-adjetiv als denn ein echter Nutzen, für die Welt

ganz nachhaltig wäre es wohl sich einfach einen schon gebrauchten Lautsprecher,
hier zB ausm Forum, zu kaufen


[Beitrag von Big_Määääc am 18. Jul 2015, 16:30 bearbeitet]
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