Wo ist mein Bass geblieben? Hilft hier ein Absorber?

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Mxlptlk
Stammgast
#1 erstellt: 02. Mai 2017, 10:35
Hallo,

manchmal frage ich mich, ob mein Raum mich zum narren halten will. Ich betreibe einige recht bassstarke Lautsprecher, deren Basstreiber aktiv über eine vorgeschaltete Weiche angetrieben werden. Die Lautsprecher stehen etwa 50 cm entfernt von der kürzeren Wand - die Abhörposition gegenüber (Couch mit Rücken direkt zur Wand). Der Raum hat die Maße 5,5x4,0 Meter.

Nur dass ich am Hörplatz nur sehr wenig Bassanteile wahrnehme - einen Meter vor der derzeitigen Sitzposition ist das schon völlig anders: hier kickt und pumpt es so, wie es sein soll: präzise und staubtrocken. Das ist schon der Beweis, dass die LS Bass produzieren (das kriegt man sogar ziemlich extrem in den Nachbarzimmern mit...) - nur dass er sich nicht da entwickelt, wo ich ihn haben will.

Allerlei Herumrücken der Lautsprecher sowie die diversen Regelmöglichkeiten der Aktivweiche (Trenn-F., Phasenlage, etc.) bringen nicht die Welt.

Ich vermute daher, dass es sich um Auslöschungen durch Reflektion der "Abhörwand" handeln könnte.

Kann es sein, dass ich damit in etwa richtig liege und ich einen deutlichen Bassgewinn habe, wenn hinter mir ein passender Absorber werkeln würde, der die Wellen, die phasenverschoben reflektiert werden, dämpft?

Vielleicht weiß einer von Euch etwas dazu.
Big_Määääc
Inventar
#2 erstellt: 02. Mai 2017, 11:42
wenn du stark ausgeprägte Raummoden hast,
gibt es die Möglichkeit den Spasssss mit nem EQ geradezubügeln,
bei dir vll nicht so toll, der Basspegel in Nebenräumen könnte noch höher werden.

oder Bassfallen benutzen.
gibt es mit verschieden Funktionprinzipien,
die ja nach Raum verschieden sinnvoll sind.
Mxlptlk
Stammgast
#3 erstellt: 02. Mai 2017, 12:22
Bassfalle oder Absorber ist also der korrekte Weg?

Dazu müsste ich an Hörposition das Frequenzspektrum messen, korrekt?
So fände ich die Frequenzbänder heraus, die nicht da sind.
vr-crack
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Mai 2017, 15:30
Mit einem Absorber entziehst du dem Raum Tieftonenergie und kannst so Raummoden entschärfen und die Nachhallzeit im Bass signifikant verringern. Aber das ist erst einmal hier nicht dein Problem da zu wenig Bass, also wozu im ersten schritt noch mehr absorbieren. Du hörst am Hörplatz weniger, weil sich da die Bassanteile gegenphasig auslöschen. Die Basswiedergabe ist an verschiedenen Stellen im Raum für verschiedene Frequenzen immer mehr oder weniger unterschiedlich und sehr raumabhängig. Wenn es vor dem Hörplatz besser ist, dann stehen deine Lautsprecher falsch. Du könntest das Pferd jetzt von hinten aufzäumen und eine Box mal an die Hörposition stellen und im Bereich, wo die Lautsprecher stehen sollen hörst du, wo dir der Bass am besten gefällt. Das kostet nix und könnte die Situation schon erheblich verbessern. Im Messprogramm REW gibt es einen Raumsimulator. Den kann man ebenfalls für die Abschätzung der Bassqualität benutzen.

Wenn du das Problem dann gelöst hast, kannst du dich um die Raumakustik kümmern wenn nötig und gewollt. Das ist auf alle Fälle sinnvoll, Stichwort Dirac und so ...


[Beitrag von vr-crack am 02. Mai 2017, 15:34 bearbeitet]
Mxlptlk
Stammgast
#5 erstellt: 02. Mai 2017, 16:00
Ich habe die LS schon mal fast wohnuntauglich nach vorne gerückt, weil ich deiner Logik vorgeeilt bin.

Kurioserweise brachte das nur sehr wenig. Und: ich sagte eingangs ja, dass physikalischer Bass durchaus vorhanden ist. Wenn man die Nachbarräume an verschiedenen Stellen aufsucht, kann man auf den Gedanken kommen, dass es sogar zuviel des Guten ist.

Aber leider nicht am Hörplatz.
Btw.: was ist DIRAC?
vr-crack
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Mai 2017, 16:14
Wenn du im Bass-Loch sitzt, sitzt du im Bass-Loch, das wird mit keinem Absorber besser. Bass anheben, wir ihn überall anheben. Absenken wird ihn auch überall absenken. Man könnte zusätzlich noch mehrere Subwoofer günstig im Raum verteilen um den Raum günstig anzuregen und dann den Pegel entsprechend zurück nehmen. Es gibt hier viele Wege, die nach Rom führen alle mehr oder weniger aufwändig, daher hab ich erst mal einen recht einfachen Weg zur eventuellen Sofortabhilfe in den Ring geworfen..

Dirac ist ein Programm zur elektronischen Raumanpassung von Lautsprechern, filtert Moden, hat einen EQ und macht Laufzeit/Phasenanpassungen und ist relativ einfach zu bedienen. Gibts für PC oder in Hardware (MiniDSP, ACRAM AVR). Ist auch nur ein Beispiel. Die meisten AV-Receiver haben ebenfalls eine Raumanpassung. MiniDSP hat relativ preiswerte Boxen, die man in den Signalweg schleifen kann. Mechanische Bassfallen sind im Kampf gegen Raummoden natürlich auch schön, brauchen aber eben Platz, manchmal sogar mehr, als die Lautsprecher selbst.

Wie sieht denn dein Raum aus? Abmessungen? Lautsprecherposition, Hörplatz, was sind es für LS?


[Beitrag von vr-crack am 02. Mai 2017, 16:17 bearbeitet]
Mxlptlk
Stammgast
#7 erstellt: 02. Mai 2017, 16:26
Das Wohnzimmer ist etwa 5 Meter tief und ca. 4,2 Meter breit. Höhe: 2,4 Meter. Links befindet sich eine Dachschräge (Echtholzpaneele).

Die LS sind Bassreflex-Eigenentwicklungen mit einer Abstimmfrequenz, die bei 45 Hz liegt.

Sie stehen an der schmalen Wand, ca. 50 cm entfernt davon im Raum, ca. 3 Meter auseinander.

Der Hörplatz liegt gegenüber. Demnach - je nach Körperhaltung - bei etwa 4 Metern.
vr-crack
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 02. Mai 2017, 16:52
Ah ich seh grad im Eingangsposting steht es ja. Also sitzt du schon fast an der Rückwand. Das ist schon merkwürdig, gerade da sollte es relativ ausgewogen klingen, bis auf die üblichen Probleme bei 100-160 Hz. Ich geh mal davon aus, das alles korrekt angeschlossen also nichts verpolt ist, auch in der Box. Wenn du die Lautsprecher nebeneinander stehen hast und mal einen ausmachst, nimmt der Bass zu oder ab?

Das man im Nachbarraum immer mehr Bass hört, liegt einfach daran, dass höheren Frequenzen zunehmend absorbiert wurden und sich totlaufen. Bässe breiten sich halt in der Architektur relativ einfach von A nach B aus.
Mxlptlk
Stammgast
#9 erstellt: 02. Mai 2017, 19:01
Wenn ich einen TT absichtlich verpole, verschwindet der Bassanteil am Hörplatz völlig.
Wenn allerdings nur einer angeschlossen ist, ist dummerweise alles gut.

Das hinterlässt irgendwie einen doofen Beigeschmack.


[Beitrag von Mxlptlk am 02. Mai 2017, 19:42 bearbeitet]
Black-Devil
Gesperrt
#10 erstellt: 03. Mai 2017, 00:44
Aus welchem Material besteht denn die Wand hinter der Hörposition?
Wenn das keine massive Wand ist, sondern Gipskarton oder ähnliches und dahinter noch einmal ein Raum ist, dann könnte es sein, dass die Basswellen diese Wand nicht "sehen" und du im Schnellemaximum sitzt. Möglich ist auch, dass die Wand gegenphasig mitschwingt und so am Hörplatz eine Menge Bassenergie absorbiert. Ähnliches habe ich bei unserem Partykeller, der nur durch eine OSB-Wand von der Werkstatt getrennt ist.

Gegen diese Theorie spricht aber, dass du mit nur einer aktiven Box guten Bass hast.

Wenn es sich um eine destruktive Mode handelt (diese sind aber normalerweise eher schmalbandig), dann könnte eine Bassfalle durchaus helfen. Wirksame Bassfallen sind allerdings sehr groß...

Wie sehen die LS denn genau aus? Stell sie probeweise mal auf den Kopf oder einen Stuhl.
Mxlptlk
Stammgast
#11 erstellt: 03. Mai 2017, 07:15
Die Rückwand ist 25 cm stark. Alter Porenbeton unter Putz.

Zwei Fotos der LS anbei. Der Tieftöner ist im oberen Drittel des Gehäuses liegend eingebaut.
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[Beitrag von Mxlptlk am 03. Mai 2017, 10:04 bearbeitet]
Koralle
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Mai 2017, 15:31

Wenn allerdings nur einer angeschlossen ist, ist dummerweise alles gut.

Trifft das sowohl für den linken als auch für den rechten LS zu?
Wenn nicht,verpole mal den TMT bzw den ganzen "Satelliten" der bassärmeren Seite .

Gruß Rainer
Mxlptlk
Stammgast
#13 erstellt: 03. Mai 2017, 20:23
Klingt abenteuerlich. Aber ich will es nicht unversucht lassen.
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