Furnier Ölen etc.

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rile
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Mrz 2019, 00:59
Nabend zusammen,

Will endlich meine Lautsprecher fertig stellen.
Ich suchte also Furnier was mir optisch gefällt, sprich "wilde" Maserung.
Tineo war mir leider zu teuer.
Also haber ich Birn baum ersteigert.
Birnbaumfurnier
Sieht ja auf dem Foto ganz toll aus, nur in der Realität ist von dieser abwechslungsreichen Maserung nichts da.
Egal was ich für Öl verwende, ich bekomme dieses Bild nicht hin.

Nun meine Frage:
Hat jemand von Euch schon mal versucht mit Beize Strukturen, Fasern im Furnier raus zu holen und hatte auch Erfolg?

Gruß Micha
Rio_S
Stammgast
#2 erstellt: 05. Mrz 2019, 01:19
Ja, ich mache das öfter mit billigen Holzkisten.
Würdest du eine dunkle Beize dünn anrühren und auftragen, dann nach Durchtrocknung fein runterschleifen bleibt in den "poren" - im weichen teil der Holzmaserung - tiefer eingedrungen die Beize zurück. Das ergibt bei anschließendem schleifen + lackieren ne Optik die sehr natürlich aussehen kann.
Ich würde aber erst mal ein Teststück anfertigen - Birne bzw. Obstholz ist soweit ich weiß nicht so beiz-freundlich.

Bei Nadel- oder Buchenholz sieht das dann so aus: Holzkiste nah
Das is schon etwas älter - sieht also jetz nur noch mäßig hübsch aus - aber um das beizen zu sehen dürfts reichen ...
herr_der_ringe
Inventar
#3 erstellt: 05. Mrz 2019, 10:16

Sieht ja auf dem Foto ganz toll aus

du musst jetzt ganz tapfer sein: holz ist leider ein naturprodukt und hält sich daher so ganz und garnicht an ein bildchen aus dem internet.

jeder baum hat ein anderes wuchsbild, jedes furnierblatt ist und verhält sich daher anders als jenes vom nächsten baum, oft genug sogar als jenes ein paar blätter weiter. daher geht manch ein tischler sogar her und kauft sich zumindest für bestimmte aufträge ausschliesslich jenes furnier, das er selbst beim händler vor ort begutachtet hat...


conclusio: wenn das furnier selbst diese gewünschte "wuchsanomalie" nicht hat, helfen keinerlei beiz- oder sonstigen behandlungen weiter. lebe damit, oder suche dir das gewünschte furnier vor ort aus.


[Beitrag von herr_der_ringe am 05. Mrz 2019, 10:19 bearbeitet]
source
Stammgast
#4 erstellt: 05. Mrz 2019, 14:38
Hallo...Birnbaum würde ich nicht als Furnier mit wilder Maserung bezeichnen.
Hier könntest Du fündig werden:
Furnier

Source
rile
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Mrz 2019, 23:06
Danke für eure Tips.

Die SaRaiFo gefallen mir optisch nicht so.

Gruß rile
vr-crack
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 07. Mrz 2019, 23:43
Kann schon sein, dass du Birne bekommen hast, aber eben ohne Kern sondern reinen Splint. Das ist in der Tat wenig abwechslungsreich und eher homogen, dürfte aber einen recht hübschen Farbton haben und in Verbindung mit schwarz gut aussehen. Das Holz dunkelt ggf. auch noch nach und die Maserung wird mit der Zeit intensiver. Meine Monitore sind mit Maserbirke furniert, die anfangs auch recht hell und flach war. Mittlerweile sind sie wunderschön honiggelb und die Maserung ist deutlich intensiver geworden. Behandelt mit normalem Leinöl.
captain_carot
Inventar
#7 erstellt: 09. Mrz 2019, 12:20
Bisschen spät, aber vergleiche bspw. mal Birke mit Maserbirke. Oder meinetwegen Ahorn mit Vogelaugenahorn. Da sieht man einfach mal ganz gut, wie stark die Unterschiede bei der eigentlich gleichen Holzart sein können.
Dabei kann auch bzw. gerade sowas wie Maserbirke sehr krass unterschiedlich ausfallen. Manche Blätter können geradezu langweilig aussehen.
Am grundsätzlichen Bild eines Furniers wird sich auch nicht wirklich was ändern. Man kann das etwas anfeuern, aber sehr gleichmäßiges Furnier bleibt auch immer gleichmäßig.

Die SaRaiFo Furniere find ich persönlich übrigens zum Großteil furchtbar. Immerhin nicht alle.
horr
Inventar
#8 erstellt: 11. Mrz 2019, 23:18

captain_carot (Beitrag #7) schrieb:

Die SaRaiFo Furniere find ich persönlich übrigens zum Großteil furchtbar. Immerhin nicht alle.

Seh' ich auch so.
Schöne Maserung findet man oft bei Olivenfurnier, leider ist das Zeug recht teuer.
Olive
Dort bekommt man auch die gezeigten Blätter.
ukw
Inventar
#9 erstellt: 12. Mrz 2019, 01:09
@ rile

Was bekommst Du nicht hin - Struktur oder Farbe ?
Farbe kann man mit Beize imitieren - mehr nicht
Die Struktur bleibt was das, was Du draufgeklebt hast.

Die Farbe des Birnbaums hängt entscheidend vom Grad des Dämpfens ab.
Ist bei Birne wie bei Buche - je länger gekocht wurde desto mehr rot(braun) in der Farbe.

Birne muss gedämpft werden, damit das Holz nicht zu bockig und spröde ist.

Egal was ich für Öl verwende, ich bekomme dieses Bild nicht hin.


Das wundert mich nicht. Die Birne auf dem Bild (Dein erster Beitrag) hat einen Glanz den man nicht mit klassischem Öl hinbekommt.
Dazu musst Du lackieren oder eine klassische Schellack Aufbaupolitur machen (was heutzutage unsinnig ist)

Also Lack musst Du imo verwenden statt Öl, wenn Du auf die "Tiefe" Optik wert legst.

Das ist übrigens bei Birke ähnlich. geölte Birke sieht darum immer "minderwertig" aus, weil der typische Glanz und Tiefe fehlt.
Kirsche würde ich auch ehr lackieren als ölen.

Ulme, Nussbaum, Pflaume Eiche Esche Buche - dass sind die Laubhölzer die man ohne bedenken ölen kann.


[Beitrag von ukw am 12. Mrz 2019, 01:19 bearbeitet]
rile
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Mrz 2019, 01:29
Danke für die Tips.

Bin gerade am Furnieren und verzweifle wieder am zusammenfügen der Blätter.
Ist nicht mein erster Furnierversuch, aber ich glaube ich habe kein Händchen dafür.
Naja muss halt wieder der Kit ran.

@ukw
danke für deinen Tip mit dem Lack.
Was nimmst du für Lack?
Wie schleifst du?

Gruß rile
ukw
Inventar
#11 erstellt: 12. Mrz 2019, 02:46
ich arbeite professionell mit diesen Materialien - die Hersteller nenne ich Dir, kaufen kannst Du bei dem Hersteller nicht.
Schleifmittel von Indasa
Lack (PUR) Hesse Lignal

Abgabe nur an gewerbliche Großabnehmer

Das Furnieren - in der Ruhe liegt die Kraft

Das Fügen der Furniere gelingt viel einfacher, wenn Du die Blätter anfeuchtest und über Nacht zwischen zwei Stück beschichteter Spanplatte / Küchenarbeitsplatte und etwa 50 kg Gewicht drauf liegen lässt.
Das Furnier wird weich - wie Leder - und reisst nicht so leicht. Außerdem ist es dann eben und glatt und nicht mehr wellig und buckelig,
Furniere dann mit Klebepapier fügen. Das klebe-Papier nach oben auf die später sichtbare Seite kleben (wird später abgelöst wieder mit etwas Wasser abgelöst oder mit 100er / 120er Körnung weggeschliffen)

Die einzelnen Furniere ("Buch") sollten nicht durcheinander gebracht werden.
(Du hast immer eine Anzahl Einzelfurniere die durch 4 teilbar sind. 4, 8, 12, 16, 20, 24 ... = Buch)


[Beitrag von ukw am 12. Mrz 2019, 02:59 bearbeitet]
rile
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Mrz 2019, 02:59
sehr gute Eklärung.
vielleicht klappt es damit beim nächsten mal besser.

Gruß rile
captain_carot
Inventar
#13 erstellt: 12. Mrz 2019, 12:19
Glanz bekommt man auch gut mit Hartwachsöl und ggf. etwas polieren hin. Vorher wirklich fein schleifen. Das sieht dann allerdings auch anders aus als lackiert.
holger63
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 01. Apr 2019, 20:24
Schöne Furniere gibt's auch bei metz-furniere.de, da sieht man auch genau, was man bekommt.
Das Furnier auf dem ersten Foto kann übrigens nicht lackiert sein, es ist ja ein Foto von Furnierblättern..

Gruß,
Holger


[Beitrag von holger63 am 01. Apr 2019, 20:27 bearbeitet]
Dentomat
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 05. Apr 2019, 15:55

rile (Beitrag #1) schrieb:

Sieht ja auf dem Foto ganz toll aus, nur in der Realität ist von dieser abwechslungsreichen Maserung nichts da.
Egal was ich für Öl verwende, ich bekomme dieses Bild nicht hin.


Das kommt aufs Furnier an. Wenn das Furnier wenig Maserung aufweist und eher gleichmäßig ist, dann wird keine Oberflächenbehandlung Unterschiede erzeugen.

Empfehlen kann ich sowohl das Osmo Hartwachsöl, das gibt's sogar in leicht unterschiedlichen Glanzgraden mit denen man experimentieren kann. Der Auftrag ist extrem einfach und geht am besten mit einem Lappen. Das Wichtigste ist, dass man dünn arbeitet und die Überstände alle entfernt.

Wenn es glänzend werden soll kann ich Tru-Oil empfehlen. Das ist auch nicht schwierig zu verarbeiten, ist aber aufwendiger, weil es zunächst eine gut geschliffene Oberfläche braucht und dann mindestens 5-7 Schichten mit jeweiligem Zwischenschliff mit Stahlwolle. Und die Stahlwolle-Krümel immer schön entfernen (absaugen mit weicher Bürste), ggf. dann noch ein Staubbindetuch benutzen.

Gruß,
Dentomat
ukw
Inventar
#16 erstellt: 05. Apr 2019, 17:30

Dentomat (Beitrag #15) schrieb:
und dann mindestens 5-7 Schichten mit jeweiligem Zwischenschliff mit Stahlwolle.


Davon rate ich ab. Stahlwolle und Holz sind sehr problematisch. Klar kann man Wolle aus Chrom Nickel Stahl nehmen - aber warum nicht 240er - 280er oder 320er Korund Schleifpapier?
Rio_S
Stammgast
#17 erstellt: 05. Apr 2019, 18:50
Ich hab bei meinen ersten Versuchen die letzten 2 Durchgänge mit 600'er und 1200'er Papier geschliffen. 1200'er hat sich als Überflüssig herausgestellt, aber den Schliff mit 600'er braucht's, wenn das Ergebnis perfekt werden soll.
Von Stahlwolle am Holz würde ich dringend abraten. Wäre das sinnvoll, würden Tischler/Schreiner das auch machen - ich kenne nicht einen der Stahlwolle benutzt. Es gibt aber Schleifpads (ähnlich wie der grobe Teil beim Scheuerschwamm) - in div Formen und Körnungen. Das kann ich empfehlen, damit arbeitet es sich auch sehr gut.
edit: Das Zeug heißt "Schleifvlies"


[Beitrag von Rio_S am 05. Apr 2019, 18:54 bearbeitet]
Dentomat
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 07. Apr 2019, 20:55

ukw (Beitrag #16) schrieb:
Davon rate ich ab. Stahlwolle und Holz sind sehr problematisch. Klar kann man Wolle aus Chrom Nickel Stahl nehmen - aber warum nicht 240er - 280er oder 320er Korund Schleifpapier?


Du sollst ja nicht das Holz mit der Stahlwolle Schleifen, sondern die aufgetragene TruOil Oberfläche damit Polieren, damit sie spiegelglänzend wird. Natürlich mit 0000er Stahlwolle. Mit 320er Papier wird das mit Sicherheit nichts. Wenn überhaupt mit Papier, dann vielleicht mit 600er Nasschliff aufwärts.

Das TruOil ist eigentlich zum Ölen von Holz-Gewehrschaften, manche benutzen es auch für Gitarrenkorpusse, wo so ein Look gewünscht ist.

Ich fand es einfach zu verarbeiten, aber wie ich geschrieben habe, durch die vielen Schichten und die Zwischenschliffe deutlich aufwendiger. Dafür bekommt man damit aber eine Oberfläche hin, die wie lackiert aussieht.

Der Aufwand ist nicht nötig, wenn man ein normales Öl nimmt, da geh ich auch nur bis max. P400.


[Beitrag von Dentomat am 07. Apr 2019, 21:01 bearbeitet]
Dentomat
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 07. Apr 2019, 21:13

Rio_S (Beitrag #17) schrieb:
Von Stahlwolle am Holz würde ich dringend abraten. Wäre das sinnvoll, würden Tischler/Schreiner das auch machen - ich kenne nicht einen der Stahlwolle benutzt.


Feinste Stahlwolle (0000) ist schonender als Schleifpapier, da sie anders funktioniert.
Sie besteht aus extrem feinen Fasern, die nicht rund sind, sondern Kanten haben.
Wenn man damit über die Oberfläche geht, nimmt man auf der Oberfläche befindliche Anhaftungen wie mit einer Ziehklinge weg.

Daher wird Stahlwolle zum Beispiel auch bei der Restauration von alten Möbeln benutzt.
Mit Schleifpapier würde man sich das Möbelstück nur kaputt machen, weil die gesamte Oberfläche damit angeschliffen würde.
source
Stammgast
#20 erstellt: 07. Apr 2019, 21:49
Es gibt Schleiffvliese.
Zum polieren Schwabbelscheiben.
Wer nimmt heute noch Stahlwolle...
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