Erfahrungsbericht Bau Buschhorn MK II TB Edition

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mantamanta
Stammgast
#1 erstellt: 16. Mai 2006, 22:43
Hi,

ich möchte hier allen, die ein Buschhorn MK II TB nachbauen möchten, einen kurzen Erfahrungsbericht geben:


Die Beschaffung des Materials
a) Lautsprecher -> als Set bei online gekauft. Sie waren nach drei Tagen bei mir zu Hause angekommen. Ihnen lag mehr als reichlich Dämm-Material bei, ein Stück sehr hochwertig anmutendes Kabel und vier vergoldete Lautsprecher-Schraubklemmen. Zum Abdichten der Öffung der Chassis lag ein Streifen Abdichtband dabei. Das reicht sogar für vier Lautsprecher.

b) Das Holz
Der Bauplan auf speaker-online geht von 13er Span oder MDF aus. Gar nicht einfach zu bekommen. Mein Baumarkt hatte lediglich 12er Span, also was tun? Wenn man 12er Platten verwendet, muss man nur ein Maß ändern: Das Brett "B" muss 1 mm länger geschnitten werden. Der Rest bewegt sich innerhalb der Toleranzen. Der Preis des Holzes: Ca. 13,- zzgl. 1 große Flasche P*nal Express für ca. 8,-. Die ist aber nicht einmal halb leer geworden.

Der Aufbau
(Alle Bretter-Bezeichnungen siehe Plan auf www.speaker-online.de in der Sektion Bauvorschläge->Buschhorn-Parade)

Wenn man sich an den Bauplan und die Aufbauanleitung aus dem speaker-online Forum hält eigentlich kein Thema. Wichtig: Der Hinweis, die Bretter noch im Baumarkt auszumessen ist unbedingt zu beachten. Dann zu Hause habe ich die Bretter wie im Bauplan noch beschriftet.

Wichtig: Erst mal ohne Leim, also trocken, den Hornverlauf auf das Seitenteil legen und alle Maße vergleichen und, ganz wichtig, Hilfslinien einzeichnen. Um rechtwinklig zu sein, hilft ein kürzeres der geschnittenen Bretter. Dies war insbesondere bei Brett "G" und "E" nötig. Bei Brett "E" war es sogar sehr einfach, weil der Abstand von "E" zu "B" genau 13 cm beträgt, also die Breite aller verwendeten Bretter im Hornverlauf. Das ganze habe ich parallel für beide Boxen gemacht.

Dann habe ich mir dazu den Plan ausgedruckt und dann mit dem Leimen losgelegt. Drei Lagen Zeitung auf den Fußboden und ab dafür. Übrigens ganz ohne Schraubzwingen - ging. Man muss nur fest genug andrücken, und Express-Leim verwenden. Blöd: Beim Drücken können die Bretter wieder verrutschen. Also immer schön die Kanten kontrollieren. Insbesondere die, die später außen sichtbar sind. Wenn man mit der Fingerkuppe drüberstreicht, spürt man das sehr gut. Ponal Express lässt sich ca. 5 Minuten noch korrigieren. Sehr schwierig zu korrigieren sind die langen Bretter "A" und "C", da hier viel Leim viel Brett hält. Mit dem Leim sollte nicht zu sparsam umgegangen werden. Was sich an den Seiten herausdrückt, kann mit einem feuchten Stofflappen abgenommen werden. Ich habe es erst mit Küchenrolle versucht, aber das war Mist, da sie sich abrubbelt.


Dann der Reihe nach alle Bretter wie in der Aufbauanleitung auf speaker-online geleimt. Wenn man prüfen möchte, ob die Bretter im rechten Winkel auf der Seitenwand stehen, was man tun sollte, genügt wieder ein Brett, zum Beispiel "G", das man wie ein T an das zu leimende Brett anhält. Dies war insbesondere bei den den Hornverlauf ergebenden Bretter sehr wichtig. Bei den Außenwänden "A" und "C" ergibt sich der rechte Winkel automatisch, wenn man "B" und "J" leimt. Insgesamt habe ich zügig geleimt, immer den überschüssigen Leim weggewischt. Glaubt mir, wenn sich kein Leim an den Seiten herausdrückt, dann drückt ihr nicht fest genug, oder ihr nehmt viel zu wenig Leim.

Ich habe übrigens beide Boxen "synchron" geleimt. Das ist sehr hilfreich, um bei beiden die selben Maße im Hornverlauf zu haben. Hier ist es mehr als ratsam, sich an die Maße aus dem Bauplan zu halten, da sonst euer Horn nicht funktioniert.

Am Ende noch nicht die zweite Seitenwand aufleimen, sondern erst einmal nur lose auflegen. Am besten noch eine Lage Zeitung zwischen der zweiten Seitenwand und der Box, dann klebt diese nicht versehentlich fest. Auf jede Box 2 Eimer Sand stellen. (Den Sand benötigt ihr später für die Füllung zwischen Brett "J" und "K"). Nach 12 Stunden sollte das ganze gut abgebunden sein. Jetzt kann man in Plastiktüten den Sand einfüllen und die zweite Seitenwand aufleimen. Nur darauf achten, dass das Tütenmaterial nicht zwischen die aufgeleimten Bretter und das Seitenteil kommt. Wieder die Boxen beschweren und genau kontrollieren, ob alles richtig sitzt.

Nach weiteren 12 Stunden Trocknungszeit sind die Boxen fertig. Jetzt können die Öffnungen für die Chassis mit der Stichsäge ausgesägt werden und die Löcher für die Anschlussterminals gebohrt werden. Die Anschlussterminals habe ich in der Druckkammer des Horns angebracht, also unmittelbar hinter den Chassis.

Die Abstimmung (und eine Erkenntnis übers Abstimmen)
Nachdem ich die Chassis eingebaut habe und die Terminals konnte ich es kaum erwarten, die Lautsprecher probezuhören. Ich hatte die Druckkammer des Horns, also den Bereich hinter dem Chassis gut mit Dämmwolle ausgefüllt. Es war etwas ernüchternd - kaum Bass. Also die Dämmwolle wieder raus aus der Druckkammer. Und nur ein wenig in den Hornmund, also hinten, hereingestopft. Immer noch kaum Bass. Erst nach einigen Stunden Musik hören wurde der Klang ausgewogener - und nach und nach kommt auch tatsächlich ein sehr gut strukturierter Tiefbassbereich zu Tage. Jetzt wusste ich, was "Einspielen" bedeutet. Der letzte Stand der Dinge ist "viel Dämmwolle in den Hornmund".

Die für mich "beste" Aufstellung
Eckaufstellung bringt hörbar mehr Bass, ist aber bei mir im Wohnzimmer nicht möglich. Der Wandabstand beträgt bei mir ca. 30 cm., der Bass ist OK, es gibt aber keinen richtigen Tiefbass. Die Abstimmung mit meinem Subwoofer, ich habe ein Teufel Concept E Magnum, wollte nicht gelingen. Der Abstand der Lautsprecher zueinander darf meines Erachtens nicht zu groß sein. Bei mehr als 3-4 Metern ist die Räumlichkeit dahin und in der Mitte zwischen den Lautsprechern fehlt etwas. Bei Aufstellung im Abstand von ca. 2,5 Metern stellte sich eine sehr gute Räumlichkeit ein. Die Bühne wird zwar nicht überdimensional groß, aber es gibt eine sehr schöne Tiefenstaffelung. Leider strahlen die Tangbands nicht in Orhöhe ab, sie müssten etwas höher sein. Man muss sie auf den Hörplatz genau einstellen, da sie sehr stark bündeln. Wenn man dies vernachlässigt, geht sehr viel von dem Klangbild verloren.

Welche Musik passt zu den Buschhörnern MK II TB?
Hier gab es einige Überraschungen. James Blunt gefiel mir mit dem Buschhörnern gar nicht. War im ganzen sehr flach. Josh Groban, hört meine Frau sehr gerne, kommt derart realistisch, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Man kann die Emotionen des Sängers fast greifen. Kaum zu glauben, was in dieser Musik für Dynamik steckt. Jazzmusik, zum Beispiel der "Supercool" Sampler von MPS, scheint den Buschhörnern auf den Leib geschrieben zu sein. Oscar Peterson's Reunion Blues fetzt so richtig ab, und bei Ella Fitzgeralds Interpretation von dem Cream Klassiker Sunshine of Your Love hauen einem die Bläsersetze wie Live um die Ohren. Eine große Überraschung war auch, wie realistisch und klar jegliches Material von Bob Marley dargeboten wurde.

Fazit
Die Musik klingt sehr Live-Lastig und das mag ich sehr. Man darf nur nicht zu viel Bass erwarten. Das Ohr gewöhnt sich aber sehr schnell an den Klang der Buschhörner. Die Dynamik ist frappierend. Leise Passagen klingen leise, und wenn es dann etwas mehr abgeht, wird es lauter.
Der Nachbau war sehr einfach, da keine Gehrungen erforderlich sind. Man muss den Tangband Chassis allerdings eine Einspielzeit von ca. 10 (evtl. mehr) Stunden gönnen, bevor sie wirklich basstark werden. In der Einspielphase habe ich nicht viel mehr als Zimmerlautstärke auf die Lautsprecher gegeben.

Ich finde die Buschhörner total gut! Danke an Dr. Buschhorn.

Jetzt baue ich die nächsten Lautsprecher, die Needles von Cyburgs und bin sehr auf einen Vergleich gespannt.
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