.Leistungsverteilung ?

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Custom
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Jul 2006, 22:29
...hi erteinmal !!!

bin neu hier und hoffe auf ein paar fachmenische tips

....dann werde ich auch gleich mit der ersten frage anfangen :

möchte gerade ein 4 - wege system aufbauen und habe 4 chassis :
- hochton : 80 watt sin.
- mittelton : 40 watt sin.
- bas/mittelton : 80 watt sin.
- woofer : 120 watt sin.

....nun zur eigentlichen frage ; nach anschluß der lautsprecher an die ensprechende frequenzweiche ( optimale aufteilung der frequenzen laut speeker hersteller ) - wie verteilt sich dann die leistung ? wird mein system nur so stark sein wie das schwächste glied ( also 40 watt ) ? oder kann man die leistungsaufnahme der einzelnen lautsprecher mit wiederständen drosseln so daß der woofer nicht zu kurz kommt . mein verstärker hat eine ausgangsleistung von 2 mal 75 watt sin. (rms)......................hm , wie wird die leistung aufgeteilt ?

....ich hoffe ihr könnt mir helfen , danke im vorraus !
10_BGS
Stammgast
#2 erstellt: 11. Jul 2006, 01:43

Willkommen im Forum! Ich entschuldige mich gleich mal vorsorglich für das was ich hier schreiben werde - ist nicht
bös' gemeint, aber klare Worte helfen manchmal.

Regel Nummer eins im Lautsprecherbau (und woanders natürlich auch): Vergiss Leistungsangaben! Es gibt zwar Einzelfälle
bei denen man mal einen Gedanken an sowas verschwenden kann, aber die sind eher für Profis von Belang. In deinem Fall -
wie gesagt: Vergiss sie! Was bleibt damit von deiner Frage über? Leider nix!

Diese ebenso überflüssigen wie aussagefreien Zahlen sind bei dem Projekt, daß du da offensichtlich vor hast nicht das
Problem. Da fielen mir schon ein paar naheliegendere Sachen ein. Vielleicht mag das jemand anders erörtern?

In jedem Fall wäre es gut, wenn du möglichst viel Informationen zu dem Kram, den du dir da angeschafft hast
rüberwachsen ließest. Dann könnte dir von vielen hier kompetent geholfen werden, wenngleich vielleicht in anderer
Weise, als du dir das vorstellst. Aber zuhören lohnt sich!


Grüße!
Radiologe
Inventar
#3 erstellt: 11. Jul 2006, 02:40
Hallo,
meinem Vorredner kann man sich anschließen.

Im Prinzip verstehen wir schon was Du meinst,aber Lautstärke ist nicht gleich Watt.Die Lautststärke hängt davon ab,wieviel der vom Vertärker abgegebenen Energie vom Lautsprecher in Schall umgewandelt werden kann.Das ganze nennt sich Wirkungsgrad.Das was nicht in Schall umgewandelt wird,wird in Wärme ungewandlt,und das ist leider auch der überwiegende teil.Der Wirkungsgrad eines LS liegt also nur im einstelligen %-Bereich.

Wichtiger ist also wieviel Leistung ein Lautsprecher benötigt um einen bestimmten Schalldruck zu erzeugen.Der Schalldruck wird in den Technischen Daten des Lautsprechers in dB/Meter/Watt abgegeben.

Beispiel.Lautsprecher xyz hat 90dB.Das bedeutet,dass der Lausprecher bei einem Watt Verstärkerleistung und in einem Meter Abstand theoretisch einen Schalldruck von 90dB erreicht.

Damit der Tieftonbereich nicht untergeht,sollte der Tieftöner einen gegeüber der anderen Lautsprecher ebenbürtigen Wirkungsgrad besitzen.Ist der Tieftöner leiser,kann man den Mittel-Hochtonbereich mittels Widerständen leiser machen.


Hinter dem geschriebenen verbergen sich natürlich noch eine Menge anderer theoretischer Aspekte denen Beachtung geschenkt werden muss,da ein Lautsprecher nicht über den gesamten Frequenzbereich einen konstanten Schalldruck aufweist.

MfG Markus
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Jul 2006, 08:29
Wie meine Vorredner schon sagten, Leistung und Lautstärke und so sind ein spezielles Gebiet.
ABER
Du hast natürlich recht mit der Leistungsaufteilung. Und wenn man eine Box baut, möchte man wissen, was die Box nach DIN für eine Nennbelastbarkeit hat. Sicher wird diese im Heimbetrieb selten ausgefahren, aber es ist richtig, wenn man weiss, was an DAUERLEISTUNG zulässig ist.

Eine Faustregel ist, dass das Audiospektrum 20 Hz bis 20kHz rund 10 Oktaven umfasst und dass jede Oktave den selben Leistungsanteil hat. Angenommen, Du möchtest eine 100W Box bauen und der Tieftöner verträgt 50W, der Mitteltöner 30W und der Hochtöner 20W, so ergibt das fünf Oktaven im Bass, drei für die Mitten und zwei für die Hohen. Die Trennungen wären demnach bei ca. 650Hz und bei 5kHz.

Dies stimmt erstens nicht ganz, weil bei Musik (das wurde in der DIN festgelegt und gilt für Orchester mit natürlichen Musikinstrumenten, ohne Bass- und Höhenanhebung und so Zeug) die tiefsten Frequenzen etwas weniger Energie enthalten als die normalen Bässe und weil die höchsten Lagen Obertöne sind, die naturgemäss ebenfalls schwächer sind als die Grundwellen, sodass auch die höchsten Frequenzen weniger Energie enthalten.
Zweitens muss natürlich bei einer Kombination der Nennschalldruck berücksichtigt werden, wobei bei zu lauten Mittel- und Hochtönern diese durch Widerstände in der Weiche angepasst werden. Dadurch nimmt die Leistung am Lautsprecherchassis ab.
Ein zu lauter Tieftöner kann nicht angepasst werden. Da müssen Mittel- und Hochton entsprechend gewählt werden.

Und noch etwas muss man wissen: Die Leistungsangaben bei Mitteltönern sind meist falsch und bei Hochtönern absolut unbrauchbar.
Für einen Tieftöner mit 80W Nennbelastbarkeit (ist hauptsächlich ein thermisches Problem der Schwingspule) ist eine Schwingspule vorhanden, die mindestens 30mm Durchmesser hat, eine Wickelhöhe von mindestens 10mm und die in der Praxis kräftig bewegt und damit gekühlt wird.
Im Hochtöner ist die Schwmingspule vielleicht 19mm mit einer Wickelhöhe von 2mm und mit einer Auslenkung weit unter 1mm, also ohne Luftkühlung. Wie soll dieses kleine Ding die 80W vertragen?
Die Angaben beim Mittel- und Hochtöner beziehen sich daher auf die fertige Kombination mit Weiche und Trennung an der angegebenen Stelle.

In Deinem Beispiel ist der Mitteltöner vermutlich mit seiner effektiven Nennbelastbakeit angegeben (je nach Ausführung, müsste man den Typ wissen). Der Hochtöner wird vermutlich mit etwa 15W zu veranschlagen sein.
Und gleich noch etwas: Die Leistungsangaben sind NIE Sinus. Denn Sinus bedeutet EIN Ton. Reine 20Hz am Tieftöner mit 80 oder 120W sind zuviel. Das überlebt er mechanisch nicht. Aber ein Rauschen dieser Leistung, wo alle Frequenzen so verteilt sind, wie in der Musik, also dem DIN-Testsignal überlebt er.
Und beim Hochtöner müsste ich ja bei Sinus jede beliebige Frequenz, also 10kHz, mit 80W zuführen können. Dass das nicht geht, habe ich eben geschildert.

Also, den Nennschalldruck beachten und den Lautsprecher entsprechend dämpfen, z.B. um 3dB. Dann die Leistungsaufteilung nach Oktaven vornehmen. Jetzt die Nennleistung (die richtige! also 15W beim Hochtöner) einsetzen und mit der allfälligen Dämpfung korrigieren (die 3dB sind halbe Leistung am Chassis, also doppelte der Box zugeführte Verstärkerleistung).

Ich habe mir mal ein Programm (Excel) zusammengestellt, das ich aber hier nicht einstellen kann. Wenn Interesse vorhanden ist, schick mir Deine Mailadresse, dann bekommst Du das Ding direkt von mir.
sakly
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Jul 2006, 09:45

richi44 schrieb:
Ich habe mir mal ein Programm (Excel) zusammengestellt, das ich aber hier nicht einstellen kann. Wenn Interesse vorhanden ist, schick mir Deine Mailadresse, dann bekommst Du das Ding direkt von mir.


Hi richi,

du kannst jede Art von Dateien bei verschiedenen Webhostern hochladen (zum Beispiel: http://www.yourfilehost.com/index.php oder http://rapidshare.de/ ). Dabei bekommst du auch einen Löschlink, mit dem du die Datei wieder vom Server löschen kannst, wenn du sie nicht mehr bereitstellen willst.

ToTopic: volle Zustimmung zum Geschriebenen.
geist4711
Inventar
#6 erstellt: 11. Jul 2006, 09:53
hallo
leistungen für einen bestimmten frequenzbereich, kannst du aus folgender tabelle auslesen:

mfg
robert
sakly
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 11. Jul 2006, 10:09

geist4711 schrieb:
hallo
leistungen für einen bestimmten frequenzbereich, kannst du aus folgender tabelle auslesen:

mfg
robert


Wofür ist die Kurve B?
Custom
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 11. Jul 2006, 11:32
vielen dank für die fachlichen antworten ! ....ihr habt mich überredet - klar steht - ich muß umdenken !
vieleicht kaufe ich mir etwas literatur bevor ich mit irgendwas anfange .

danke nochmal.

MFG
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Jul 2006, 13:03
w-o-d-i
Stammgast
#10 erstellt: 23. Okt 2008, 22:39
Hallo Custom , Hallo hifi-Fans,

@Custom; inzwischen sind Jahre vergangen und Du hast Dich sicher schon "ein bissale in der Literatur eingelesen"...
Aber das Thema ist ja für viele interessant die mit LS-Selbstbau beginnen.
Manche Hersteller geben ja die Belastbarkeit von Hoch und Mitteltöner etwas präziser an, zB. "80W ab 6000Hz mit 12dB/Okt."

Das heißt zwar jetzt nicht, dass dieser Hochtöner tatsächlich mit 80W belastet werden kann, aber falls man ihn tatsächlich erst ab dieser Trennfrequenz belastet und es der "Zufall" so will, dass auch die anderen Chassis ähnliche Empfindlichkeit haben und sagen wir mal auch 80W Dauerbelastungsangaben haben und bei der angegebenen Trennfrequenz (z.B. ab 750W bei 12dB/Okt. für den Mitteltöner) auch wirklich getrennt werden, dann würden diese Chassis nach dem Kriterium der Belastbarkeit zusammen passen und bei dem Lautstärkepegel, bei dem die vielleicht vorhandene Leistungsanzeige des Verstärkers auf 80W zuckt, sicher nicht kaputt gehen (weil die Spitze des Zuckens der Anzeige ja die "Musikbelastung" und nicht die Dauerbelastung anzeigt.) Das gilt nur als Richtwert, denn die Anzeige ist manchmal nicht realistisch sondern bezogen auf eine Idealimpedanz von z.B. 8 Ohm. Hat jemand 4 Ohm Boxen angeschlossen, so belasten diese den Verstärker um 3dB mehr, als die Anzeige anzeigt, also z.B. statt 100% dann eben 200%...
Es gibt aber - wie alle vor mir schon gesagt haben - viel wichtigere Kriterien als die leistungsmäßige Übereinstimmung.

Darum kann man sich bei der Auslegung der Trennfrequenzen nicht immer an die fast "zufällige" Herstellerangabe halten. Und dann möchte man aber trotzdem ungefähr wissen: "Wie hoch kann ich meine Boxen belasten?"

Beispiel: Ein Mitteltieftöner kann ab 300 Hz (12dB/Oktave) mit 40W belastet werden, sagt der Hersteller. Ich will dieses Chassis aber angenommen erst ab 780Hz ankoppeln, dafür nur mit 6dB/Oktave

Hat irgend jemand eine halbwegs simple Formel parat, nach der man jetzt die zu erwartende Belastbarkeit berechnen kann? So was würde mich auch brennend interessieren. (Bitte sagt jetzt nicht "Integral der Fläche unter der Kurve....oder so...", das wäre mir etwas zu ...ääähh... genau!)

An Richi44, Dein Link hat (zumindest heute) nicht funktioniert, ich nehme an, Du hast ihn inzwischen gelöscht. Schade, hätte mich auf jeden Fall interessiert. Und dann hätte ich noch gerne den Tipp von dir... Zitat:[Du möchtest eine 100W Box bauen und der Tieftöner verträgt 50W, der Mitteltöner 30W und der Hochtöner 20W, so ergibt das fünf Oktaven im Bass, drei für die Mitten und zwei für die Hohen. Die Trennungen wären demnach bei ca. 650Hz und bei 5kHz.]... ja, wie Du aus diesen Bestandteilen eine 100W Box baust , das würde ich gerne wissen Nein, ich weiß schon, was Du meinst, denn wenn der HT wirklich 20W verträgt und der Mitteltöner wirklich 30W, dann wäre das so, wie Du es vorgerechnet hast. Aber geben denn die Hersteller die Belastbarkeit von MT und HT nicht so an, wie ich es oben beschrieben habe? Nämlich, dass ähnliche Wattangaben für TT, M und HT nicht die wirkliche Belastbarkeit in W sondern vereinfacht eher so zu interpretieren sind: "Ein 100W HT passt ungefähr zu einem 100W TT... gleiche Empfindlichkeit vorausgesetzt...und vorausgesetzt, man will es ausgeglichen..."


[Beitrag von w-o-d-i am 23. Okt 2008, 23:19 bearbeitet]
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