Brauche Hilfe beim Boxenbau !

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Migreglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 24. Jan 2007, 22:23
Einen schönen guten Abend, wünsche ich. Ich brauche unbedingt Hilfe beim Bau zweier Wohnzimmerboxen.

Die Hilfe bezieht sich allerdings auf einen Komplettbau Ich habe von Jackson ein 3-Wege-System (Jackson SP200 incl. Weichen und ja, die sind ursprünglich für die Montage im Auto gedacht) und absolut keine ahnung wie ich nun die erforderlichen Volumina ausrechne!

Ich habe die Chassis schonmal "auf gut Glück" versucht zu verbauen, aber der Tieftöner hatte einfach nen beschissenen Sound ! Habe auch schon einige Boxengehäuse-Rechner ausprobiert, aber bin immer an den erforderlichen Angaben gescheitert. Außerdem hab ich auch keine Ahnung, in welchem System es am sinnvollsten wäre, die Boxen zu verbauen.

Hab mal ein wenig im forum rumgestöbert und ne Menge gefunden, aber verhältnismäßig wenig verstanden

Könnt ihr mir vielleicht helfen eine passende und gute Box zu konstruieren? BITTE
saltonm73
Stammgast
#2 erstellt: 24. Jan 2007, 22:38
Hallo erstmal und Willkommen im Forum

Nach der Chassis Bezeichnung handelt sich eher um eine 10 cm Mitteltöner Jackson SP 200 siehe hier-
http://cgi.ebay.de/J...QQrdZ1QQcmdZViewItem

ist aber kein 3 Wege System ?

Grüss saltonm73
Migreglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 25. Jan 2007, 00:32
Aso, nee ... das ist ein 3-wege system, ist nur älter.
Habe 2 Hochtöner, 2 Mitteltöner (die aus dem Link) und zwei 20cm Tieftöner mit 300w und 4 ohm
markusred
Inventar
#4 erstellt: 25. Jan 2007, 12:19
Hi und willkommen im Forum,

wie du schon selbst feststellen konntest, ist eine Berechnung des Gehäusevolumens ohne die Thiele-Small-Parameter nicht möglich.

Das Gehäuse kann man also nur auf gut Glück bauen. Bei preiswerten Chassis wird meist am Antrieb gespart, so dass die Einbaugüte recht hoch sein wird. Das bedeutet, solche Chassis benötigen ein großes Gehäuse. Baut man nämlich ein zu kleines, erhält man einen überbetonten Bumsbass.

Mein Vorschlag für ein Gehäuse wäre ein geschlossenes Volumen mit 40-50 Liter Innen-Nettovolumen. Gehäuseabmessungen wenn möglich in diesen Relationen:
1 : 1.25 : 1.6 oder 1 : 1.5 : 2.75
Damit verteilt man die Gehäuseresonanzen durch stehende Wellen auf einen größeren Bereich. Das Innenvolumen muss bedämpft werden, damit es nicht hohl oder dröhnend klingt. Hierzu nimmst Du entweder zwei Pakete Acrylwatte pro Box aus dem Lautsprecherzubehör oder notfalls zwei dicke (ausgemusterte) Wollpullover.

Die Anordnung der Chassis möglichst nah zusammen und übereinander. Oben Hochtöner, dann Mitte und Bass. Es ist außerdem von Vorteil, wenn die Chassis nicht genau mittig sondern etwas versetzt eingebaut werden, so dass der Hochtöner zu allen Kanten des Gehäuses eine unterschiedliche Entfernung 'sieht'. Die Boxen müssen aber spiegelbildlich aufgebaut werden. Aufgestellt werden die Boxen dann so, dass die vom Hochtöner aus kürzere Seite nach innen zeigt.

Das Gehäuse selbst kann aus preiswerter Spanplatte oder aus MDF in mindestens 19mm Stärke hergestellt werden. Massivholz ist nicht nur unnötig (teuer), sondern auch akustisch schlechter als Spanplatte. Zum Zusammenleimen wird z.B. Ponal Holzleim genommen. Sicherheitshalber kann man das Gehäuse - insbesondere für die Trocknungszeit - zusätzlich mit Spaxschrauben zusammenhalten. Größe z.B. 3,5 x 40 mm, das Gewinde nur im vorderen Teil, der Schaft vom Schraubkopf aus ist ohne Gewinde, sonst bekommt man die Platten nicht aneinander festgezogen. Vorbohren durch die obere Platte erleichtert den Zusammenbau.

Wichtig zur Vermeidung von Gehäuseschwingungen sind Verstrebungen. Dazu leimt man eine Art Versteifungskreuz in die Box ein, z.B. eine dicke Latte oder einen 10-cm Spanplattenstreifen.


[Beitrag von markusred am 25. Jan 2007, 12:20 bearbeitet]
Migreglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 25. Jan 2007, 14:29
Du kannst dir garnicht vorstellen, wie dankbar ich dir bin markusred. habe mich in 3 foren angemeldet und das ist mit abstand die beste hilfe

ein paar unklarheiten noch, muss ich das volumen der chassis vom innenvolumen abziehen und was ist mit den verstrebungen? das habe ich von der herstellung noch nicht ganz verstanden, können die überall hin und gibt es da auch ne vorgabe? und dann noch, müssen die chassis abgetrennte kammern haben oder kann alles in ein und denselben raum?
markusred
Inventar
#6 erstellt: 25. Jan 2007, 15:13
Gern geschehen

Wenn es um exakt zu berechnende Gehäuse ginge, müsste man für das Nettovolumen die Volumenbedarf der Chassis Verstrebungen berücksichtigen.

In diesem Fall - keiner kennt das optimale Volumen - ist das weniger wichtig. Ein zu großes Volumen ist weniger schlimm, als ein zu kleines. Plane einfach das Gehäuse so groß, wie es bei dir vertretbar ist. Ich könnte mir eine Standbox mit z.B. 90-100cm Höhe vorstellen. Dadurch spart man sich Boxenständer und der Hochtöner wäre ungefähr auf Ohrhöhe. Solltest Du später noch Lust bekommen, ein kleineres Volumen bei den Boxen zu testen, könntest Du Sandsäcke/-tüten, gefüllte Tetrapacks oder anderes durch den Tieftönerausschnitt einfüllen. Das würde sogar noch das Gehäuse zusätzlich beruhigen.

Verstrebungen
Je größer eine freischwingende Fläche ist, desto eher kann sie zum Mitschwingen oder zu Biegeschwingungen angeregt werden. Eine Verstrebung direkt am Rand, wo ohnehin die Platte an eine andere geleimt ist, würde daher wenig bringen. Am effektivsten wäre die Verstrebung genau in der Mitte. Ganz so sollte man es aber auch nicht machen, denn sonst entstehen mit der mittigen Verstrebung zwei kleinere genau gleich große Flächen, die wiederrum zum Schwingen auf der neuen (gleichen) Frequenz angeregt werden. Um diese Plattenresonanzen auf einen breiteren Bereich zu verteilen, werden also auch die Verstrebungen etwas außermittig (z.B. 5cm) angebracht. Um die Platten- und Gehäuseresonanzen anzuregen, kannst Du mit dem Fingerknöchel das Gehäuse abklopfen. Je hohler und lang anhaltender der Klang ("toock"), desto schlechter. Bitte nicht lachen: ein besseres Gehäuse würde nur ein leises und schnell abklingendes "pack" hören lassen

Der Mitteltöner müsste dann ein eigenes luftdichtes Abteil bekommen, wenn er rückseitig offen wäre. Also wenn er wie eine verkleinerte Version des Tieftöners aussieht mit einer von hinten zugänglichen Membran, müsstest Du noch ein kleines Holzkästele für ihn bauen. Andernfalls bekäme er nämlich den vollen Druck des Basses auf seine kleine Membran, die daran sicher nicht viel Freude haben sollte. Alternativ zu einem Holzkästele kannst Du einen kleinen Plastikeimer (5 Ltr) mit Heißkleber auf die Rückseite der Schallwand leimen. Die Kabeldurchführung für den Mitteltöner muss ebenso mit Heißkleber abgedichtet werden. In das Mitteltongehäuse kommt etwas Dämmstoff.

Wenn der Mitteltöner dagegen von hinten geschlossen ist (wie etwa Mitteltonkalotten), reicht ein gemeinsames Gehäuse.


Hast Du alles fertig gebaut, wäre es noch wichtig, wie die Lautsprecher im Raum aufgestellt werden. Hierauf und auf eventuelle Frequenzweichenanpassungen können wir später zurückkommen.


[Beitrag von markusred am 25. Jan 2007, 15:15 bearbeitet]
Migreglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 25. Jan 2007, 16:15
joa, was die übersteuerung des Mitteltöners angeht, das hatte ich schon in einem probegehäuse, das problem.
Der bass hat einfach so viel gewummst, dass er den mitteltöner mit zu schwingen gebracht hatte, daher werde ich wohl auf ein extra-gehäuse für den mitteltöner zurückgreifen. Stellt sich mir nun wieder die frage, wieviel volumen?! 5L sollten es schon sein, meinst du?
und wie schauts dann wieder mit dem tieftöner aus, braucht der dann wieder mehr oder gar vll etwas weniger?

mein wunsch, was den sound der box angeht wäre da nämlich schon etwas, sagen wir mal "kräftiger"
markusred
Inventar
#8 erstellt: 25. Jan 2007, 17:58
Wie gesagt, ich weiß auch nicht, wieviel Liter genau der Bass benötigt. Wenn du mit kräftigerem Klang Bassdruck meinst, dann kann das Gehäuse kleiner werden. Jedoch ist der Druck dann nur im oberen Bassbereich (Kickbass) und könnte schlimmstenfalls dröhnen. Je größer das Volumen, desto tiefer und gleichzeitig dezenter wird der Bass.

Ein zu großes Volumen könnte man durch nachträgliches Einfüllen von geeigneten Körpern (siehe oben) verkleinern. Ein zu kleines Gehäuse bietet diese Möglichkeit der nachträglichen Anpassung nicht. Dann müsstest Du mit einem Bums- oder Dröhnbass leben.
saltonm73
Stammgast
#9 erstellt: 26. Jan 2007, 02:14
Hallo markusred

Mein Kompliment , besten erklärt, besser könnte mann nicht Formulieren

Hallo migreglo
Wie markusred schon geschrieben hat, versuche es erst dem Bass Chassis in Geschlossene Gehäuse zu bauen, wenn im schwach ist dann kannst mit 1 Bassreflexrohr, am besten nach unten, falls nicht so nicht zufrieden bist, kannst immer noch unten schliessen in dem mann ein Fussteil wie im Bild zu sehen ist!

Für Mitteltöner reichen schon 1,5 bis 2 Liter Volum.

Hier eine Skizze von mir, um weiter zu kommen.


viel spass
Grüss
saltonm73
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