Baubericht von ersten DIY-Projekt

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olli0608
Stammgast
#1 erstellt: 06. Mrz 2007, 12:45
So,

hier mal ein Bericht von meinem ersten Projekt. Will mal ein paar Dinge zusammenfassen, die anderen DIY-Neulingen evtl. weiterhelfen.

Gebaut sind bis jetzt zwei Sticks für die Frontbeschallung und eine Centerversion. Folgen werden ein Subwoofer und zwei Rearboxen. Die Rearboxen orientieren sich am modifizierten CT-218-Entwurf, wie er auf Audiocadvorgeschlagen wird. Der Subwoofer ist eine "Eigenentwicklung" (mit freundlicher Unterstützung dieses Forums). Er besteht aus zwei RAVEMASTER RAW8288II, einer Reckhorn-Aktivweiche (modifiziert, wie im Subwoofer-Thread besprochen), einer ebenfalls leicht modifizierten, alten aber sehr leistungsfähigen TELEFUNKEN STM1-Endstufe. Vorteil des "diskreten" Aufbaus gegenüber Aktivmodulen ist wohl die wesentlich "feinere" Abstimmung, die man in dieser Kombi wählen kann.

So, nun der erste "Bauabschnitt" (wenn gewünscht werde ich das fortführen):

Die erste Fehlkalkulation war in den örtlichen Hornbach zu fahren. Der schneidet nämlich grundsätzlich keine Teile unter 230x230 mm. Zwar ist das technisch wohl machbar, aber es erfolgte ein Verweis auf versicherungstechnische Probleme....Okay, der Mensch war so nett, mich in den Bauhaus zu schicken. Die schneiden zumindest Teile bis 100x100mm. Das hat dann schon mal bedeutet, dass ich die Teile für den Reflektorkanal in einem Stück kaufen und selbst sägen musste.

Mit der Stichsäge wollte ich mir das nicht zumuten. eine Oberfräse (....dazu später mehr) hatte ich in dem Moment nicht und auch keinerlei Erfahrung, wieviel ich mind. für die Schnittbreite zurechnen muss. Ergebnis: Eine gerade, präzise Handsäge gekauft und damit die Reflektorteile gesägt. Ich will es vorweg nehmen: Das ging Recht gut, war halt nur ein weiterer Zeitfaktor. Zum Zuschnitt insgesamt: Die Teile waren bemerkenswert sauber zugeschnitten. lediglich die beiden Rückenwände der Frontboxen waren 0,4 cm, bzw. 0,3 cm zu lang. Ein Problem, welches sich mit der Raspel leicht beheben lies.

Erster Fehler: Nach Studium hunderter Seiten im Internet habe ich mich entschieden, mir den Zuschnitt aus Pressspan machen zu lassen. Immerhin war MDF doppelt so teuer. Ich glaube mal, auf die Akustik wird das keinen großen Einfluss haben. Allerdings ist MDF wesentlich stabiler gegenüber Verformungen. Es ist nämlich eine echte Viecherei, wenn Bauteile leicht "gewellt" sind. Die Ungenauigkeit, die sich hier zwangsläufig auf den Kanten ergibt bezahlt man mit Stunden schleifen.....mit der HAND! Schleifgerät darf man da nicht vertrauen.

Zweiter Fehler: Beim Weg zur Kasse kam ich an den Werkzeugen vorbei und die hatten echt eine Oberfräse für knapp 36 Tacken im Angebot - inklusive 12 Fräsern. Okay, denke ich, nehm ich mit. Kurzes Fazit: Nach einigen Versuchen bin ich damit gut klargekommen. Die Ausfräsungen der Treiber sind recht sauber geworden - inkl. Einlassung und Hinterfräsung. Als ich allerdings die Boxenfüsse (Gootseidank waren das die letzten zu fräsenden Teile) mit Fasen versehen habe ist etwas passiert, was ich der werten HiFi-Gemeinde nicht vor enthalten will. Während ich so an der Kante entlangfahre, löst sich das KOMPLETTE Unterteil von der Fräse, ich rutsche ab und haue mir das Ding fast in´s Bein...

Das ist bei sachgemässen Gebrauch und ohne übermässigen Druck entstanden, dass eine "Bein" fiel einfach auseinander und plötzlich stand ich mit einer laufenden Fräse ohne Schutz in der Hand da....

Also, nie Billigwerkzeug kaufen - man riskiert nicht nur die Werkteile, sondern auch die Gesundheit! Das Ding bringe ich heute zurück und überlege, dabei wird es wohl etwas lauter....hat Jemand die Nummer vom Verbraucherschutz?

Jetzt gerade bin ich am lackieren. Wobei ich mich hier frage, ob dies nicht mein dritter Fehler war: schleifen, spachteln, schleifen, lackieren, schleifen, lackieren, schleifen lackieren....

Danken möchte ich an dieser Stelle übrigens Udo von Acoustic Design für die super Beratung und Bestellabwicklung via Mail.


[Beitrag von olli0608 am 06. Mrz 2007, 12:46 bearbeitet]
knX
Inventar
#2 erstellt: 06. Mrz 2007, 14:50
hört sich ja schonmal interessant an, jetzt wären Bilder noch recht schön (=

Ach ja und vergiss nicht:

Die Verkäufer können nichts für das schlechte Produkt. Zu 99% nichtmal etwas dafür, dass das Gerät geführt wird. Also immer ruhig Blut und nicht zu laut werden.


[Beitrag von knX am 06. Mrz 2007, 14:51 bearbeitet]
markusred
Inventar
#3 erstellt: 06. Mrz 2007, 15:07
Hi Olli,

beim Zuschnitt nehme ich immer einen Zollstock mit. 3-4mm falsche Maße kannst Du direkt zurückgehen lassen. Normalerweise können die mit Sorgfalt eine Toleranz von unter 1mm einhalten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man

zugeschnittene Bretter sofort (mindestens aber noch am gleichen Tag) zum Gehäuse verleimen sollte.

Andernfalls verziehen sie sich wegen unterschiedlicher Luftfeuchten und Temperaturen. Selbst bei kaum erkennbaren Krümmungen können beim Zusammenbau Fehler im Milimeterbereich entstehen.
Immer her mit dem Rest und den Bildern
Heinerich
Inventar
#4 erstellt: 06. Mrz 2007, 15:20
Gib doch mal den Produktnamen des "Selbstzerstörungs-Fräsers" an. Das könnte den einen oder anderen vor einem "überraschenden" Eigenleben bewaren.
olli0608
Stammgast
#5 erstellt: 07. Mrz 2007, 13:16
Die Fräse war ein No-Name-Produkt und wurde unter dem Titel "Alpha Tools" verkauft.

Bilder folgen, sobald ich zuhause bin. Eben sitze ich im Büro....
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