Vorverstärker Endstufe, wer beeinflusst mehr den Klang?

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Roadflyer90
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Nov 2015, 00:08
Guten Abend!
Ich hatte bisher einen Creek A50i und bekam jetzt einen Pioneer A 717 MK2 geschenkt.
Natürlich habe ich beide ausgiebig verglichen. Der Creek ist ein Feingeist, mit viel Raum und
bei Stimmen hervorragend, jedoch im Bass eher zurückhaltend.
Der Pioneer ist dagegen eher der Krawallbruder. Er hat alles fest im Griff und liefert
satten Sound. Er macht bei Pop und Rock richtig Spaß!
Nun kam ich auf die Idee, den Creek als Vorverstärker einzusetzen und vom
Pioneer nur die Endstufe zu nutzen. Beides geht, da auftrennbar.
Jetzt der Hörtest! Das Feingeistige des Creek ist noch da, aber mit besserem
Druck im Bassbereich. Aber nicht so sehr als wenn der Pio alleine werkelt.
Mein Eindruck ist nun, dass der Klang wesendlich mehr vom Vorverstärker abhängt als
von der verwendeten Endstufe. Andersrum also die Endstufe weniger Einfluss auf die
Wiedergabe hat sondern nur Kraft und Kontrolle für die Boxen liefert.
Sehe ich das richtig
Viel grüße
Peter
>Karsten<
Inventar
#2 erstellt: 02. Nov 2015, 00:12
Interessanter Thread ....die Antworten interessieren mich auch
uterallindenbaum
Stammgast
#3 erstellt: 02. Nov 2015, 03:03
In der Studiowelt wird der Vorverstärker generell zur Klangfärbung gebraucht. Die Endstufe erhöht einfach die Lautstärke. Ich muss aber gestehen dass in der Hifi-Welt, viele Vorstufen nur einen Volumenregler sind. Die verändern also nicht den Klang wirklich, ermöglichen nur eine Lautstärkeeinstellung ohne klanglich irgendwie einzugreifen.

Es gibt zu viele Löcher in deinm Test um genau feststellen zu können ob deine Veränderungen wirklich auch diese Veränderung verursacht haben. Es steht nicht über Lautstärkemessung in deinem Hörbericht, was für mich auch bedeutet dass dies nicht gemacht wurde. Es steht auch nichts über einen Blindtest. Auch sind die LS nicht bekannt mit dem dieser Test gemacht wurde. Es kann also nicht ausgeschlossen werden dass Impedanzkritische bzw. Leistungshungrige Boxen den Ergebniss getrübt haben. Wäre der Test anders verlaufen wenn man sehr wenig hungrige Boxen benutzt hätte ? Und wie lange musste umgeschaltet werden um den Vergleich zu gestalten. Wenn man bedenkt dass ein normaler Mensch um die 25 Sekunden hörgedächtniss hat bevor er progressiv anfängt den Originalklang verfälscht zu deuten.


[Beitrag von uterallindenbaum am 02. Nov 2015, 03:03 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#4 erstellt: 02. Nov 2015, 03:18
erstmal ist die Frage, ob man aktiv "am Klang etwas modifizieren" will oder möglichst linear wiedergeben möchte?!?

wenn es möglichst Linear sein soll, dann reicht als "Vorverstärker" eigentlich ein Poti, wenn man "viel Aufwand treiben will" vielleicht noch eine Op-Amp Puffer-Stufe, fertig.

Man darf ja nicht vergessen: bei dem "linear" Ansatz macht ja keine Stufe das Signal besser! Die einzelnen Stufen machen es nur "weniger schlechter" als andere Geräte!

Alles andere beruht auf bewusster Klangverfälschung oder ganz einfach (zumindest teilweise) defekter Geräte...
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 02. Nov 2015, 10:36
Hallo!


.....Mein Eindruck ist nun, dass der Klang wesendlich mehr vom Vorverstärker abhängt als
von der verwendeten Endstufe..........


Nun, das ist einfach eine Frage der Anpassung, da es bei HiFi keine normierten Eingangs- Ausgangswerte gibt kann es durchaus vorkommen das hier eine ungeschickte oder eine optimale Anpassung besteht, das ist sogar innerhalb einer Vollverstärkerkombination denkbar da heute in der Regel der Anbieter nicht der Hersteller ist sondern sich sein Gerät auch einem chinesischen "Bausatzkatalog" zusammenstellt.

Da viele der heutigen Anbieter BWL-Fachleute und keine technisch versierte Menschen sind sagen ihnen die Anschlußwerte soviel wie einer Kuh ein Uhrwerk.

MFG Günther
Roadflyer90
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Nov 2015, 23:34
Also, das war natürlich kein wissenschaftlich durchgeführter Blindtest
mit 10 unabhängigen Hörern und blitzschnellen Umstöpslern.
Das war einfach nur mein subjektiver Eindruck. Mein Gefühl
Und ist Musik nicht auch einfach nur Gefühl? Ich möchte auch keinen
neuen Glaubenskrieg bezüglich "Klingt ein Verstärker" entfachen.
Meine Boxen sind simple Canton Vento 802 mit Luft zur Seite und
nach hinten. Die Zuspieler sind ein Sony BluRay Laufwerk über einen
Teac DAC UD-H01. Vinyl läuft über ein gebautes Masselaufwerk ähnlich wie
Pro-Ject 3.1 Genie (nur mit mehr Masse ) Dazu ein Pro-Ject
9c Carbon Arm und einem Nagaoka 110.
Musikhören ist immer ein individuelles Erleben, abhängig von der Elektronik,
dem Raum, der Abmischung und vor Allem was unser Gehirn mit den eingehenden
Signalen der Sinne daraus macht. Jeder Mensch hat seine eigene, ganz persönliche
Wahrheit. Schlicht, jedes Ohr ist anders
Heute habe ich mir über die Bucht einen Vincent SA 31 besorgt
und morgen werde ich den mal mit meinen (persönlichen!) Referenzplatten
probehören.
Einen schönen Abend noch

Peter
Dadof3
Moderator
#7 erstellt: 03. Nov 2015, 03:57

Der Creek ist ein Feingeist, mit viel Raum und bei Stimmen hervorragend, jedoch im Bass eher zurückhaltend.
Der Pioneer ist dagegen eher der Krawallbruder. Er hat alles fest im Griff und liefert
satten Sound.

Jetzt schaue man sich nur die beiden Geräte dazu an - der Creek als schlankes Designobjekt in edler Erscheinung, der Pioneer als großer, 20 kg schwerer Bolide ohne optischen Schnickschnack. Was meinst du, was bestimmender für dein Gefühl ist, die Ohren oder die Augen?

Insofern verwundert auch nicht, was du bei den beiden in Kombination empfunden hast, und es erschließt sich, dass deine Frage nicht objektiv oder technisch zu beantworten ist.

Wenn du dich mit der Kombination am wohlsten fühlst, dann lass es so.


[Beitrag von Dadof3 am 03. Nov 2015, 03:59 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 03. Nov 2015, 04:15
genau das ist der Punkt!
ich brauche nur eine oder zwei der "fetten" Endstufen hier irgendwo mit in/auf die Anlage stellen, einmal auf einen Pegel aufdrehen der in Spitzen vielleicht an 50W heran reicht (im Mittel aber deutlich unter 10W liegt) und alle Leute staunen ehrfurchtsvoll, wie souverän solche Vor/Endstufen Kombis doch spielen. Und dann zeigt man auf den zierlichen 2*60W Vollverstärker (kleiner als der BD-Player ) und sagt, dass DIESES Teil gerade die knapp 50kg LS Trümmer befeuert hat und NICHT die 30kg Endstufen, die waren nur zur Ablenkung.
Am Ende haben die selber noch nie (auch in Spitzen) auf 10W aufgedreht! Das sind völlig unbekannte Pegelbereiche!
Und das gilt auch für deren Hörversuche. Bei einem neuen Gerät wird so laut gedreht wie noch nie zuvor und natürlich klingt das auch viel besser als vorher, nur wegen des Pegels!

Die Leute wollen verarscht werden und hören mehr mit den Augen (von denen eins wohlmöglich noch auf Testberichte und Bestenlisten schielt) als mit ihren Ohren.

Ich glaube auch nicht, dass ich davon ganz frei bin, aber man muss sich das immer wieder klar machen und wirklich hinterfragen: wenn jetzt jemand anderes umschaltet und ich nicht weiß welches Gerät gerade spielt, höre ich dann immer noch die Unterschiede?
ZeeeM
Inventar
#9 erstellt: 03. Nov 2015, 10:52

Dadof3 (Beitrag #7) schrieb:

Jetzt schaue man sich nur die beiden Geräte dazu an - der Creek als schlankes Designobjekt in edler Erscheinung, der Pioneer als großer, 20 kg schwerer Bolide ohne optischen Schnickschnack. Was meinst du, was bestimmender für dein Gefühl ist, die Ohren oder die Augen?


Stellt man noch eine PA-Endstufe hin, dann klingt die wie ein Rüpel, der eigentlich nur Laut im Sinn hat uns nervös klingt
Jeck-G
Inventar
#10 erstellt: 04. Nov 2015, 01:47

Mickey_Mouse (Beitrag #4) schrieb:
erstmal ist die Frage, ob man aktiv "am Klang etwas modifizieren" will oder möglichst linear wiedergeben möchte?!?

wenn es möglichst Linear sein soll, dann reicht als "Vorverstärker" eigentlich ein Poti, wenn man "viel Aufwand treiben will" vielleicht noch eine Op-Amp Puffer-Stufe, fertig.

Man darf ja nicht vergessen: bei dem "linear" Ansatz macht ja keine Stufe das Signal besser! Die einzelnen Stufen machen es nur "weniger schlechter" als andere Geräte!.
Ist alles widersprüchlich, denn wenn man (halbwegs) Linear wiedergeben möchte, muss man meist den Klang verändern (Terzband-EQ bzw. mit DSP-Controller und Messmikrofon einrauschen), damit es linear an den Ohren ankommt. Beim "richtigem Linear-Ansatz" macht dann eine Stufe das Signal besser, nämlich der EQ bzw. DSP.
Nur begreifen die "HiFi-Freaks" das nicht und hören brav "linear" (ohne Klangveränderungen, Eintakt-Röhren-Effektgeräte-Verstärker u.Ä. mal weggelassen) mit allen Verzerrungen im Frequenzgang, die Raum und Lautsprecher zu bieten haben.
Aber wie Du später (wenn auch in einem anderem Kontext) geschrieben hast: Die Leute wollen verarscht werden...



ZeeeM (Beitrag #9) schrieb:

Dadof3 (Beitrag #7) schrieb:

Jetzt schaue man sich nur die beiden Geräte dazu an - der Creek als schlankes Designobjekt in edler Erscheinung, der Pioneer als großer, 20 kg schwerer Bolide ohne optischen Schnickschnack. Was meinst du, was bestimmender für dein Gefühl ist, die Ohren oder die Augen?


Stellt man noch eine PA-Endstufe hin, dann klingt die wie ein Rüpel, der eigentlich nur Laut im Sinn hat uns nervös klingt :D
Aber auch bei PA-Endstufen könnte man das (was zuerst zitiert wurde) so machen, wenn man sie unwissenden Leuten hinstellt. Bei unbekannter Leistungsangabe würde bestimmt keiner zu der LAB greifen...
Dynacord A1001 (1979): (sollte nicht gerade abgeritten aussehen)
2x55W RMS an 4Ohm
19", 3HE (135mm hoch), 35cm tief
16,5 kg

Lab.Gruppen iP450 (2002):
2x150W RMS an 4Ohm
19", 1HE (45mm hoch), 30cm tief
7,5 kg

Oder gleich eine Digitalendstufe im kW-Bereich (Powersoft Digam usw.) trotz 1HE anstelle der konventionellen LAB nehmen, würde aber im Ergebnis nichts ändern.


[Beitrag von Jeck-G am 04. Nov 2015, 02:07 bearbeitet]
Roadflyer90
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 05. Nov 2015, 23:53
Guten Abend
Ich habe mich endschieden. Es bleibt der Vincent Pre mit der Endstufe des
Pioneer. Klingt, für mich, super!
Nun werde ich mich mal nach einem neuen Tonabnehmer umsehen
und dann nach neuen Lautsprechern. Und etwas um die Raummoden
muß ich mich auch noch kümmern
Wegen meiner ursprünglichen Frage, ist wohl nicht so einfach zu
beantworten wie ich dachte. Für mich, mit meinen augenblicklichen
Vergleichsmöglichkeiten, ist es die Vorstufe die den Klang
mehr beinflusst als die Endstufe.
Vielen Dank und schönes Wochenende
Peter
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