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Zukunftstauglichkeit von Verstärkern

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latscholax
Stammgast
#51 erstellt: 06. Sep 2017, 07:17
Auch bei älteren Geräten sollte man sich aber vorab über Verfügbarkeit eventuell benötigter Ersatzteile informieren. Ich habe mal vor einiger Zeit mit Herrn Schäfer von ASR Kontakt gehabt, weil ich mir einen gebrauchten Emitter zulegen wollte, und er riet grundsätlich von Geräten vor einem bestimmten Baujahr ab, da hier keine (kostengünstige) Reparatur aufgrund nicht verfügbarer Elkos/Tranisstoren möglich ist...
ZeeeM
Inventar
#52 erstellt: 06. Sep 2017, 07:17
Wenn es um die Funktion Verstärker geht, dann sind einfach konstruierte Geräte im Vorteil.
Ich habe im Keller noch einen 17 Jahre alten Yamaha Surround Amp und da sind schon genug Sachen drin, die
bei Defekt nicht so ohne weiteres Reparierbar sind.

Vielleicht gibt es ja einen Markt für einen Verstärker, der explizit auf langfristige Reparierbarkeit ausgelegt ist.
Wie könnte der aufgebaut sein?
gapigen
Inventar
#53 erstellt: 06. Sep 2017, 16:40
In dem Augenblick, wo ich mir einen alten high end -Verstärker zulege ist mir eigentlich klar, dass ich im Fall einer Reparatur vermutlich einen wirtschaftlichen Totalschaden habe. Das Risiko geht man oder nicht. Bei einem alten Verstärker für vielleicht 100€ ist es ärgerlich aber zu verschmerzen.
latscholax
Stammgast
#54 erstellt: 06. Sep 2017, 20:01

Vielleicht gibt es ja einen Markt für einen Verstärker, der explizit auf langfristige Reparierbarkeit ausgelegt ist.
Wie könnte der aufgebaut sein?


Ich denke man bräuchte egal ob Consumer oder Highend Hersteller schon eine Glaskugel um zu wissen ob in 10 oder 20 Jahren bestimmte Bauformen von verwendeten Bauteilen noch verfügbar sein werden. Die großserien Hersteller werden wohl aufgrund stetiger NAchfrage vermutlich im Vorteil sein.

Wenn man den Aspekt der Haltbarkeit auch einbezieht, sollten doch eigentlich Class D Verstärker gut dabei sein. Hohe Effizienz, geringere thermische Belastung der Bauteile sollten doch, sofern hochwertige Bauteile /Netzteile verwendet werden, ein langes Leben garantieren? Ich bin mit meinen Anaview Modulen jedenfalls sehr zufrieden.
net-explorer
Inventar
#55 erstellt: 06. Sep 2017, 20:19

latscholax (Beitrag #54) schrieb:
... Wenn man den Aspekt der Haltbarkeit auch einbezieht, sollten doch eigentlich Class D Verstärker gut dabei sein. Hohe Effizienz, geringere thermische Belastung der Bauteile sollten doch, sofern hochwertige Bauteile /Netzteile verwendet werden, ein langes Leben garantieren? Ich bin mit meinen Anaview Modulen jedenfalls sehr zufrieden.


Das Thema Haltbarkeit ist für mich mehr "Glauben und Hoffnung", da ich nicht in die Zukunft sehen kann.

Aus der Praxis: Ein Freund hat vor ein paar Jahren die RESTEK Class-A Mono-Endstufen (keine Ahnung welches Modell) seines Vaters nach über 25 Jahren, können auch 30 sein, komplett beim Hersteller revidieren lassen. Das war nicht kostenlos, aber billiger als vergleichbar gute Qualität heute neu zu kaufen, und es war technisch möglich. Sie sind jetzt in einem technischen Zustand, dass sie nun wieder ca. 25 Jahre laufen können, wenn man von den Erfahrungswerten ausgeht. Über Wärme braucht man bei Class-A eigentlich nicht zu diskutieren!

Zufriedenheit mit Class D Verstärkern mag derzeit berechtigt sein, aber bezogen auf die gefragte Haltbarkeit: Sind die auch so "banal" aufgebaut, dass sich wer in 25 Jahren für eine erfolgreiche Revidierung oder Reparatur finden wird?

Für mich steht erfahrungsgemäß "digital" eher für erstaunliche Kurzlebigkeit.
latscholax
Stammgast
#56 erstellt: 06. Sep 2017, 20:39
Klar kann man sich solche Schätzchen wie die Resteks herrichten lassen. Ich habe mich aus Energieeffizienzgründen schon vor Jahren von Class A verabschiedet. Wenn man nun wiederum die Anschaffungs/Revisionskosten und Stromkosten für solche Konstrukte heranzieht (insbesondere wenn dort Namen wie Restek oder Krell draufstehen) sieht das ganze schon wieder anders aus. Ein wirklich gutes Class D Modul von Hypex oder Anaview bekommt man je nach gewünschter Leistung mit allem drum und dran für 150-500€.Teurer geht natürlich auch.. trotzdem kann man sich schon einige von diesen Kaufen für den Preis eines Restek Monos.
In wie weit diese Reparabel sind, bzw. dies wirtschaftlich ist kann ich nicht sagen. Time will tell wie lange sie halten.

Ich persönlich würde mir 2017 kein Gerät mehr in die Bude stellen was sich 150 oder mehr Watt genehmigt, ohne einen Ton gespielt zu haben, ob Röhre oder Class A.
lini
Inventar
#57 erstellt: 07. Sep 2017, 12:52
Zeee: Der aktuelle, kleine Rotel A10 sowie sein Vorgänger, der RA-10 wären m.E. in der Hinsicht gute Kandidaten, denn die Dinger sind noch so klassisch gebaut, wie man heute einen klassischen, kleinen Vollverstärker nur bauen kann: In der Kiste wird praktisch fast alles noch direkt über echte Schalter und Drehpotis erledigt. Kopfhörer-Ausgang und eine brauchbare MM-Phono-Sektion mit sinnvollen Eingangsparametern sind auch noch vorhanden ebenso wie eine klassische, vollwertige Tape-Schleife. Hinzu kommen noch ein Vorverstärker-Ausgang für Aktivboxen, einen aktiven Subwoofer oder eine kräftigere Endstufe, falls man mit den 2x 40 W an 8 Ohm doch nicht so ganz auskommen sollte, plus zwei Trigger-Ausgänge und ein Front-Eingang mit 3,5-mm-Klinkenbuchse für portable Player. Und 4-Ohm-tauglich sind die Dinger auch noch.

Würd ich also heute einen kleinen Vollverstärker brauchen, würd ich so einen RA-10 oder A-10 nehmen. Wünschen würd ich mir indes noch eine größere Version in vergleichbarer Machart, aber mit 2x 80 Watt, zwei vollwertigen Tape-Schleifen mit Copy-Funktion, einem frontal schaltbaren Power-Amp-Direkt-Eingang und einer MC-tauglichen Phono-Vorstufe mit zusätzlichem Wahlschalter für die Kapazität für den MM-Eingang (100/175/250 pF). Dazu noch ein schaltbares Subsonic-Filter und ein Mono-Schalter und eventuell noch eine zusätzliche, ebenfalls vollwertige Prozessorscheife und noch ein oder zwei Line-Eingänge mehr und vielleicht auch noch ein zweiter, separat gepufferter Vorstufenausgang, und ich fühlte mich rundum gut bedient. Auf Fernbedienbarkeit und irgendwelche Source-Direkt-Modi verzicht ich hingegen gern, wenn sich dadurch eine Microprozessor-Kontrolle vermeiden lässt. So eine Kiste böte mir alles, was ich von einem Vollverstärker bräuchte, und ließe mir genug Möglichkeiten, "moderne Erweiterungen" extern anzuhängen/einzubinden.

Grüße aus München!

Manfred / lini
kadioram
Inventar
#58 erstellt: 07. Sep 2017, 22:49

latscholax (Beitrag #54) schrieb:

Ich denke man bräuchte egal ob Consumer oder Highend Hersteller schon eine Glaskugel um zu wissen ob in 10 oder 20 Jahren bestimmte Bauformen von verwendeten Bauteilen noch verfügbar sein werden.


Naja, sagen wir es mal so, Transistoren wird es noch sehr lange geben, da z.B. Leistungstransistoren nicht nur im Hifi-Breich verwendet werden. Denn diese müssen thermisch was "abkönnen", was mit Miniatur-Bauformen nicht machbar ist. Persönlich halte ich SMD-Spannungsregler schon für arg grenzwertig.
Und selbst wenn es, um auf konventionelle Transistoren zurückzukommen, den exakten Typ nicht mehr geben sollte, so kann man in den meisten Fällen auf aktuelle Ersatztypen zurückgreifen.

Programmierte Logik-Steuerungen, Class-D-Chips (auch wenn nicht wirklich digital) und andere Bauteile sind mit der Zeit immer kleiner geworden und werden das noch immer.
ZeeeM
Inventar
#59 erstellt: 07. Sep 2017, 23:11
Es geht dabei auch in viele Fällen nicht um eine Machbarkeit, sondern um Verfügbarkeit.
.JC.
Inventar
#60 erstellt: 08. Sep 2017, 00:05
gebrauchte Verstärker der 90er gibt es genügend.
lini
Inventar
#61 erstellt: 08. Sep 2017, 02:30
JC: Schon - aber die haben inzwischen auch schon einige Jahre auf dem Buckel und sind nicht selten revisionsbedürftig. Und wird die Revision professionell durchgeführt, ist man schnell bei Preisbereichen angelangt, die auch neue Geräte von Denon, Marantz, Onkyo, Pioneer oder Yamaha kosten...

Grüße aus München!

Manfred / lini
.JC.
Inventar
#62 erstellt: 08. Sep 2017, 05:44
Moin,


lini (Beitrag #61) schrieb:
.. und sind nicht selten revisionsbedürftig.


es kommt drauf an welche Marke und welches Gerät.

Ich habe 2 Verstärker (Denon PMA 715R und Pioneer A504R) beide um 1995 an denen
nichts revidiert wurde und die funktionieren tadellos.
Ähnlich ist es mit den Plattenspielern, ein Technics SL 1710 von 1978 läuft auch ohne Revision einwandfrei !
Andere Geräte (Sony & Co.) dieser Zeit sind schon längst defekt.

Man muss also, wie immer, wissen was man kauft.

Gruß aus Rekingen
Bernd
gapigen
Inventar
#63 erstellt: 08. Sep 2017, 06:19
Geht denn wirklich so viel kaputt an Verstärkern? Ich kenne eigentlich nur knarzende Poti.

Ansonsten sind die Teile doch recht unempfindlich.
latscholax
Stammgast
#64 erstellt: 08. Sep 2017, 07:50

Ich habe 2 Verstärker (Denon PMA 715R und Pioneer A504R) beide um 1995 an denen
nichts revidiert wurde und die funktionieren tadellos.
Ähnlich ist es mit den Plattenspielern, ein Technics SL 1710 von 1978 läuft auch ohne Revision einwandfrei !
Andere Geräte (Sony & Co.) dieser Zeit sind schon längst defekt.
Man muss also, wie immer, wissen was man kauft.


Ganz zuuufälig habe ich hier auch einen PMA-1080R und einen Pio A676 rumstehen. Der Denon musste 2011 schon einmal zum Doktor(ca250€ kosten), und beim Pio hat sich jetzt der linke Kanal komplett verabschiedet, diesen werde ich nicht mehr reparieren lassen. Es ist also scheinbar doch ein wenig Glück dabei, dass diese alten Schätzchen weiterhin ihren Dienst verrichten. Ich habe für beide unter 150€ gezahlt, von daher ist dies zu verschmerzen.

Es gibt heute aktuelle/günstige Endstufen die sehr viel leisten, und (evtl.?!) nur 10 Jahre halten anstatt 25. Klar machen rustikale Zappelzeiger und Holzwangen eine Menge her im heimischen Wohnzimmer, aber der Vintageaufschlag ist allgegewärtig. 5-10 Jahre zurück, als dieses ganze alte Geraffel auf Ebay und Kleinanzeigen verramscht wurde, machte dies die Entscheidung einfacher. Wenn ich heute alerdings für eine schöne klassische Luxman oder Onkyo Vor-/Endstufenkombo in ungewissem Haltbarkeitszustand 2500€ + hinlegen soll, würde ich nicht mal drüber nachdenken. Bei solch einer Investition geht man ja auch davon aus, diese nicht soo schnell wieder zu veräußern oder teuer revidieren zu müssen.
Der "Vorrat" am Gebrauchtmarkt günstiger 90er Vollverstärker ist ja glücklicherweise noch recht hoch und die Preise dementsprechend gering, von daher auch eine gute Option Mit etwas Glück halten diese auch nochmal 5-10 Jahre.
lini
Inventar
#65 erstellt: 08. Sep 2017, 12:07
gapigen: Mei, das hängt immer auch zu einem guten Teil von den Einsatzbedingungen ab. Und gefragt sind ja doch zuvorderst gerade die kräftigeren, besser ausgestatteten Modelle, die dann auch gerne mal heißer liefen und halt generell mehr elektronische und elektromechanische Bauteile enthalten, die nach einiger Zeit Probleme machen können.

Also, ja, nach Modell und Einsatzbedingungen gibt's schon recht viel, was da über Zeit alles über den Jordan wandern kann - und dann kann's teils recht knifflig werden, etwa wenn bestimmte Spezialrelais nicht mehr zu retten und auch nicht mehr zu bekommen sind und man sich deshalb Ersatzschaltungen einfallen lassen darf und derlei mehr...

Grüße aus München!

Manfred / lini
ATC
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 08. Sep 2017, 12:15
Densen kaufen, lebenslange Garantie.....überall, nur nicht in Deutschland, da nur 20 Jahre.....
(Bedingungen lesen)

Nur als Alternative wenn man ein langlebiges Gerät suchen würde...

.JC.
Inventar
#67 erstellt: 08. Sep 2017, 12:23
Hi,


latscholax (Beitrag #64) schrieb:
Der "Vorrat" am Gebrauchtmarkt günstiger 90er Vollverstärker ist ja glücklicherweise noch recht hoch und die Preise dementsprechend gering, von daher auch eine gute Option.


das liegt auch daran, dass einige Leute auf AVRs umsteigen ..
(ähnlich wie bei DVD Playern, die oft auch ein gute CD Player sind)


Zum Preis: wenn man sich mit ebay auskennt, wählt man solche Angebote.
Denn dass das ein A404R ist, sieht man nur auf einem Foto.
Ich habe den nicht gekauft, mein A504R läuft ja noch tadellos.
Suche:
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