Grado SR325is

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Felisa
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Mrz 2010, 23:34
Muss meine neuesten KH-Erfahrungen loswerden. Nach einigen Irrwegen und immensen Fehlinvestitionen habe ich eine KH-Lösung für mich gefunden, die folgendermaßen aussieht:
Schon jahrelang suche ich nach einem bezahlbaren Kopfhörer, der eine ähnliche Befriedigung verschafft wie meine Naim Kette (Naim CD5, Nait 5, Flatcap, Spendor 75/1).
Nach mehreren Fehlversuchen bestand für mich die ultimative Lösung im Sennheiser HD 650 an einem Creek OBH 21SE oder mobil an einem ipod-Classic mit Corda 3move. Ich habe vor 3 Wochen den Fehler begangen, bei einem Händler den Sennheiser HD 800 zu hören. Als ich nach hause kam, gefiel mir der HD 650 nicht mehr so recht. Räumlichkeit, Ausgewogenheit, Natürlichkeit - ich konnte nachvollziehen, was manche hier im Forum mit Schmusedeckeneffekt beim HD 650 beschrieben haben. Kurz: Der Besuch beim Händler (ist immer teuer!) hat bei mir den Wunsch, den Sog nach Verbesserung ausgelöst. Da der HD 800 mit 1000 Euro außerhalb meiner finanziellen Reichweite liegt, habe ich mich hier im Forum und außerhalb ein wenig umgesehen nach Highend-Kopfhörern unter 500,-. In neuesten Beschreibungen und Tests fiel mir vor allem der Grado SR325is ins Auge. In einem Test wurde er gelobt als fast so gut wie die großen und wesentlich teureren Brüder der Schmiede Grado. Ich nenne auch einen Grado SR 125 mein eigen. Den setzte ich bisher auf, wenn ich Musik quasi aus der ersten Reihe hören wollte, was keiner länger als ungefähre Konzertdauer aushält. Durch Zufall sah ich in ebay einen SR325is, nur 20 Min. gebraucht, für 250,- im Angebot. Dachte mal einfach so, du kannst ja mal 290 bieten, nicht mehr (NP etwa bei 400,-). Hatte eigentlich nicht gedacht, das ich diesen vieldiskutierten Kopfhörer kriege. Und siehe da: für 252,- € habe ich ihn bekommen. Dann kam das Ding, vor 1 1/2 Wochen. Habe seitdem einen Ehekrach gehabt, weil ich ihn nicht oder kaum absetzen kann. Musik pur, natürlich, entspannt, aus einer großen Ruhe selbstverständlich kommend, spritzig (je nachdem, wie die Musik ist), Musik pur! Hätte ein solches Hörerlebnis niemals für möglich gehalten. Die alte Frage Im-Kopf-Lokalisation oder Bühne-von-vorne interessiert gar nicht mehr, es ist einfach nur noch reine Musik. Ich bin erstaunt, was, verstärkt über den Corda3move(niederohmig eingestellt, ein feines Teil) ein Ipod zu leisten im Stande ist. Der Nachteil: Auch Nebengeräusche tauchen auf, die ich vorher nie gehört habe. Ich bin Klassik-Hörer, bei Mozart-Klaviekonzerten mit Geza Anda etwa das Knurren und Atmen des Pianisten, in KV 595, 2. Satz, das Vorbeifahren einer Straßenbahn vor dem Aufnahmestudio etc. Trotz eines nie gekannten Detailreichtums bringt der KH ein Bild von Einheitlichkeit und eines einheitlichen Klanggeschehens, bei dem ich trotzdem mühelos jedes Detail, jede Stimme, jede Einzelheit heraushören kann, wenn ich will. Ich kann mich aber auch einfach treiben lassen vom und im Faszinosum purer Musik. Als ich meinen HD 650 zum Vergleich aufsetzte, hatte ich das Gefühl, er sei kaputt. Das war nur ein mickriger Bruchteil von allem, was der Grado bietet: Bühne, Präsenz, Detailreichtum, Räumlichkeit. Ich hoffe, dass mich jemand versteht in diesem Forum!!!! Und dass, wer einen HighEnd-Kopfhörer unter 400,- € haben will, nix kauft, ohne den Grado SR325is gehört zu haben. Wer das nicht tut: Selber schuld!


[Beitrag von Felisa am 12. Mrz 2010, 00:14 bearbeitet]
holzohr33
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Mrz 2010, 08:38
Hallo Felisa,
das ist schön hier auch mal was positives über den SR325is zu lesen. Ich selbst habe den SR325i und finde es einen sehr schönen KH. Den schlechten Ruf, den der KH oft hat (Höhenschleuder") kann ich für mich nicht nachvollziehen.
Viel Spass mit Deinem neuen KH auch nachdem der Reiz des Neuen weg ist...
Beste Grüsse
Martin
mroemer1
Inventar
#3 erstellt: 12. Mrz 2010, 08:42
Ich nutze diesen KH auch schon seit gut 3 Jahren und bin sehr zufrieden.

Wollte eigentlich damals den kleineren SR225 kaufen, habe mich aufgrund des Klanges aber dann doch für der SR325i entschieden.


[Beitrag von mroemer1 am 12. Mrz 2010, 12:13 bearbeitet]
Felisa
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 12. Mrz 2010, 12:03
Wobei man, glaube ich, unterscheiden muss. Die einzelnen Versionen 325, 325i und 325is sind verschiedene KH.
mroemer1
Inventar
#5 erstellt: 12. Mrz 2010, 12:13
Also mir hat sich noch kein Unterschied erschlossen zwischen 325i und 325is.

Auch wenn mann goggelt findet mann viele Anzeigen wo beide Bezeichnungen in einem Text für den gleichen KH auftauchen.

Stand das "s" nicht einfach nur für silber?


[Beitrag von mroemer1 am 12. Mrz 2010, 12:15 bearbeitet]
bossa
Stammgast
#6 erstellt: 13. Mrz 2010, 00:29
Klasse, dass du mit einem bezahlbaren Kopfhörer so glücklich geworden bist.

Und immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Geschmäcker doch sind.

Als ich damals viel verglichen habe, als ich im ähnlichen Preissegment nach einem Hörer suchte, war der 325i natürlich auch dabei. Da eine (aber nicht das einzige!) Mal leider noch ganz neu aus der Packung und nicht eingespielt.


Was soll ich sagen, ICH hatte es mit dem Hörer nicht mal eine Minute ausgehalten. Hatte schon gar keine Lust mehr mir noch mehr Musikmaterial damit anzuhören. Sei es wegen dem Tragekomfort oder dem Klang. Beides ging überhaupt nicht, auch wenn ich versucht habe bei der Einschätzung der einzelnen Eigenschaften die unbewusste Wahrnehmung der anderen auszublenden.

Der einzige Grado, der mir gefiel war der GS1000i, nunja, leider auch der teure. Der Klang war rundum sehr gut, wenn auch nicht 100%ig meinen subjektiven Geschmack treffend. Aber gar nicht mal so weit weg, wie ich es nach der Erfahrung mit dem SR325i erwartet hätte. Aber der Tragekomfort war auch bei dem nicht besser als okay. Aushaltbar. Sennheiser, Stax und andere sind da für mich ne ganz andere Welt.



Bei mir ist es am Ende ein Stax 2050 geworden. Der wird dann wahrscheinlich widerum nichts für dich sein...
Alex-Hawk
Inventar
#7 erstellt: 13. Mrz 2010, 00:56
Du hast also noch immer Spaß mit dem Stax 2050. Schön.

Ich bin wieder zurück beim K701. Vielleicht versuche ich es später nochmal mit Stax.

Mit Grado habe ich leider noch keine Hörerfahrung. Klappt vielleicht mal in nächster Zeit.

Kray
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Mrz 2010, 01:10
Hallo Felisa,

danke für den Bericht - habe ebenfalls einen Grado SR125 und bin auch zu 90% glücklich. Die letzten 10% sind die etwas spitzen Höhen. Die kann man auch immer schön in den Frequenzverläufen bei verschiedenen Tests wiedererkennen. Zum Glück sind die Höhen nicht wirklich scharf, nur sehr präsent.

Dann lege ich mich mal für einen SR325i auf die Lauer...

Habe vor kurzem allerdings auch mal das neue Sennheiser Topmodell gehört, seeehr beeindruckend. Das war irgendwie klanglich gar kein Kopfhörer, sondern da war die Musik einfach so vor meinen Ohren... Aber 1.000 Taler!
Nickchen66
Inventar
#9 erstellt: 13. Mrz 2010, 01:21
Also ich fand den 325 ingesamt völlig übertrieben - bleischwer, Team Treble Höhen, alles wird zu agressiv und zu direkt aufs Trommelfell geballert, Genrebandbreite mäßig. Ich muß aber zugeben, daß das je nach Stimmung und Musik ziemlich Laune machen kann.

Trotzdem: KH wie der SR325 und der MS2i sind zwar anfangs ungeheuer beeindruckend, neigen aber dazu, nach einem halben Jahr verkauft zu werden oder in der Ecke zu verstauben. Engagierte und zufriedene Langzeitbenutzer sind eher selten.

@Felisa: Schwer zu lesen, Dein Bericht, schade, daß Du Absätze & Formatierung nicht magst.
cosmopragma
Inventar
#10 erstellt: 13. Mrz 2010, 02:13

Felisa schrieb:
Muss meine neuesten KH-Erfahrungen loswerden.

Nach einigen Irrwegen und immensen Fehlinvestitionen habe ich eine KH-Lösung für mich gefunden, die folgendermaßen aussieht:
Schon jahrelang suche ich nach einem bezahlbaren Kopfhörer, der eine ähnliche Befriedigung verschafft wie meine Naim Kette (Naim CD5, Nait 5, Flatcap, Spendor 75/1).

Nach mehreren Fehlversuchen bestand für mich die ultimative Lösung im Sennheiser HD 650 an einem Creek OBH 21SE oder mobil an einem ipod-Classic mit Corda 3move.

Ich habe vor 3 Wochen den Fehler begangen, bei einem Händler den Sennheiser HD 800 zu hören.
Als ich nach hause kam, gefiel mir der HD 650 nicht mehr so recht. Räumlichkeit, Ausgewogenheit, Natürlichkeit - ich konnte nachvollziehen, was manche hier im Forum mit Schmusedeckeneffekt beim HD 650 beschrieben haben.
Kurz: Der Besuch beim Händler (ist immer teuer!) hat bei mir den Wunsch, den Sog nach Verbesserung ausgelöst.
Da der HD 800 mit 1000 Euro außerhalb meiner finanziellen Reichweite liegt, habe ich mich hier im Forum und außerhalb ein wenig umgesehen nach Highend-Kopfhörern unter 500,-.

In neuesten Beschreibungen und Tests fiel mir vor allem der Grado SR325is ins Auge.
In einem Test wurde er gelobt als fast so gut wie die großen und wesentlich teureren Brüder der Schmiede Grado.

Ich nenne auch einen Grado SR 125 mein eigen.
Den setzte ich bisher auf, wenn ich Musik quasi aus der ersten Reihe hören wollte, was keiner länger als ungefähre Konzertdauer aushält.

Durch Zufall sah ich in ebay einen SR325is, nur 20 Min. gebraucht, für 250,- im Angebot.
Dachte mal einfach so, du kannst ja mal 290 bieten, nicht mehr (NP etwa bei 400,-).
Hatte eigentlich nicht gedacht, das ich diesen vieldiskutierten Kopfhörer kriege. Und siehe da: für 252,- € habe ich ihn bekommen.
Dann kam das Ding, vor 1 1/2 Wochen.

Habe seitdem einen Ehekrach gehabt, weil ich ihn nicht oder kaum absetzen kann.

Musik pur, natürlich, entspannt, aus einer großen Ruhe selbstverständlich kommend, spritzig (je nachdem, wie die Musik ist), Musik pur! Hätte ein solches Hörerlebnis niemals für möglich gehalten.
Die alte Frage Im-Kopf-Lokalisation oder Bühne-von-vorne interessiert gar nicht mehr, es ist einfach nur noch reine Musik.
Ich bin erstaunt, was, verstärkt über den Corda3move(niederohmig eingestellt, ein feines Teil) ein Ipod zu leisten im Stande ist.

Der Nachteil: Auch Nebengeräusche tauchen auf, die ich vorher nie gehört habe.
Ich bin Klassik-Hörer, bei Mozart-Klaviekonzerten mit Geza Anda etwa das Knurren und Atmen des Pianisten, in KV 595, 2. Satz, das Vorbeifahren einer Straßenbahn vor dem Aufnahmestudio etc.
Trotz eines nie gekannten Detailreichtums bringt der KH ein Bild von Einheitlichkeit und eines einheitlichen Klanggeschehens, bei dem ich trotzdem mühelos jedes Detail, jede Stimme, jede Einzelheit heraushören kann, wenn ich will.
Ich kann mich aber auch einfach treiben lassen vom und im Faszinosum purer Musik.
Als ich meinen HD 650 zum Vergleich aufsetzte, hatte ich das Gefühl, er sei kaputt.
Das war nur ein mickriger Bruchteil von allem, was der Grado bietet: Bühne, Präsenz, Detailreichtum, Räumlichkeit.

Ich hoffe, dass mich jemand versteht in diesem Forum!!!! Und dass, wer einen HighEnd-Kopfhörer unter 400,- € haben will, nix kauft, ohne den Grado SR325is gehört zu haben.
Wer das nicht tut: Selber schuld!
Ich hab das mal schnell umformatiert, um es überhaupt lesen zu können.

Ich selbst hatte so ca. 2003 mal einen SR-325.
Der war wirklich ziemlich schrill und hat mich deswegen nach wenigen Monaten wieder verlassen müssen.
Ich denke, ich werde mir mal die neueste Inkarnation anhören.Haben die anscheinend deutlich verträglicher abgestimmt.
bossa
Stammgast
#11 erstellt: 13. Mrz 2010, 12:27

Alex-Hawk schrieb:
Du hast also noch immer Spaß mit dem Stax 2050. Schön.

Ich bin wieder zurück beim K701. Vielleicht versuche ich es später nochmal mit Stax.

Mit Grado habe ich leider noch keine Hörerfahrung. Klappt vielleicht mal in nächster Zeit.

:prost

Schön, von dir wieder zu hören. Zurück beim K701? Also ich gebe zu, dass ich viele Sympathien für diesen Kopfhörer habe, dennoch würde ich es ehrlich gesagt schon als einen gewissen Rückschritt sehen. Jedenfalls aus objektiver technischer Sicht.

Was hat dich denn bewegt?

Ja, ich bin mit meinem 2050 nach wie vor sehr zufrieden. Aber ich denke auch, dass es ein wenig an meiner Einstellung zu Kopfhörern liegt. Ich bin immer sehr interessiert und lese viel mit, aber ich teste nicht mehr so viel.

Vor meinem Kauf habe ich viel getestet. Vor allem natürlich im angepeilten Preissegment. Hatte da eigentlich fast alles auf dem Kopf. Außer Audio Technica vielleicht. Habe auch in höheren Preisregionen getestet, um zu wissen, ob mein Limit sinnvoll gewählt ist. Und natürlich habe ich da jeden Hörer anders empfunden. Jeder hatte so seine Stärken und Schwächen, die kein Problem waren rauszuhören. Und mir ist natürlich auch im Vergleich zu HD800 und den größeren Stax nicht entgangen, dass da noch was geht.

Allerdings habe ich, seit ich den Hörer habe, eigentlich fast nichts anderes gehört. Und ich will es eigentlich auch nicht wirklich. Solange ich mein 2050-Set höre gibt es bei keiner Musikrichtung das Gefühl, dass mich was stört. Und das ist ein gutes Gefühl (und ein preisgünstiges... ). Klar würd ich wieder überlegen zu sparen, wenn hier testweise ein 4040 steht, aber eine Stimme sagt mir immer wieder, dass ich das nicht brauche, weil mir beim Hören mit dem kleinen Stax einfach nichts fehlt. Und wenn man dieses Gefühl dank der Importe für 400€ haben kann, dann ist doch alles super.


Und (um nicht allzu off topic zu werden) das würde ich dem Threadersteller auch mit auf den Weg geben. Wenn er einigermaßen verglichen hat und für sich sagen kann, dass der Hörer in die richtige Richtung geht, dann würd ich erstmal Spaß mit dem Hörer haben. Und solange daran nichts störendes ist und er nicht grad Geld von schweizer Konten vernichten muss, gibt es keinen Grund sich konkret nach anderen Hörern umzuhören und sich seinen Musikgenuss durch die Erfahrungen anderer trüben zu lassen.


Auch mein Hörer ist für viele hier nicht zufriedenstellend. Aber ich bin immer wieder begeistert über seine technischen Fähigkeiten und weiß, dass und wo ich ihn von den bekannten und verbreiteten anderen Hörern dieses Preissegments abgrenzen kann und warum ich mich dafür entschieden habe. Das reicht denk ich.
Felisa
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Mrz 2010, 08:40
Die Hauptkritikpunkte an den Grados, wie sie sich hier im Thread zeigen, sind im Wesentlichen immer 2:
1. Die Hörer sind unbequem. Habe ich zuerst auch immer gedacht. Bis mir ein Händler mal zeigte, wie die richtige Anpassung funktioniert: Man kann den Bügel vorsichtig verbiegen. In der Regel werden die straff mit hohem Druck ausgeliefert. Es bedarf einiger Versuche, bis man den richtigen, für einen selbst bequemen Druck gefunden hat. Man kann die Dinger so einstellen, dass man kaum merkt. dass man einen Kopfhörer aufhat.
2. Die Höhenbetonung: Mein SR 125 ist höhenbetonter als der SR 325is. Deshalb habe ich ja zuerst auch geschrieben, dass man ihn nicht allzulange aufhaben kann. Der 325is ist deutlich runder abgestimmt. Nach vielfältigen Experimenten mit meinen verschiedenen KH-Verstärkern und Quellen ( Corda3move, project headbox, RA1-Nachbau, Creek OBH21SE, Naim CD3, Naim CD5, Ipod mit und ohne Project-Dock-Box) fällt mein Urteil über den SR325is so aus: Er deckt gnadenlos jede Schwäche der vorgeschalteten Elektronik auf. Ein Beispiel: Direkt am Ipod, was ja wegen der Niederohmigkeit geht: Harter, höhenbetonter Klang, digitaler Nachhall, schwer zu ertragen. Wenn ich aber den Corda3move dazwischenschalte, und zwar mit dem Kabel, dass das Signal ungeregelt vom Ipod abnimmt, habe ich einen erstaunlich weitgefächterten, ausgewogenen Klang, der mir Details ins Ohr zaubert, die ich niemals auf meinem Ipod wähnte. Das Problem, dass der Grado die richtige Elektronik braucht, ist ja hier im Forum schon mehrfach angesprochen worden. Ich denke, er braucht einfach eine gute Elektronik.Der RA1-Nachbau mit meinem Naim CD5 ist jedenfalls überirdisch - bei einer guten Aufnahme. Bei einer schlechten hört man schonungslos alles Schlechte. Beim HD 650 klingt irgendwie alles gleich gut bzw. im Vergleich mit dem Grado gleich schlecht, je nachdem, wie man es sieht.


[Beitrag von Felisa am 16. Mrz 2010, 08:54 bearbeitet]
Matzio
Inventar
#13 erstellt: 16. Mrz 2010, 09:44

Felisa schrieb:
Das Problem, dass der Grado die richtige Elektronik braucht, ist ja hier im Forum schon mehrfach angesprochen worden. Ich denke, er braucht einfach eine gute Elektronik.Der RA1-Nachbau mit meinem Naim CD5 ist jedenfalls überirdisch - bei einer guten Aufnahme. Bei einer schlechten hört man schonungslos alles Schlechte. Beim HD 650 klingt irgendwie alles gleich gut bzw. im Vergleich mit dem Grado gleich schlecht, je nachdem, wie man es sieht.

Eigentlich steht das hier nirgendwo.
Die Grados sind ja genau dafür bekannt, dass sie schon von mittelmäßiger Elektronik nahezu ausgereizt werden.
Wie - mit Verlaub - Deine eigene Kette mit RA-1 (aufgebaut mit Appel-und-Ei-Bauteilen), Project, Creek etc. ja zeigt.

Was Dich vermutlich begeistert, ist die zufällig zu Grado passende oder - im Falle RA-1 oder z.B. Earmax SE - bewusst darauf abgestimmte Klangsignatur des Amp.

Unter "gute Elektronik" verstehe ich eher die großen Amps von Meier-Audio, Lake People, Lehmann Audio, oder die sündteuren der amerikanischen und japanischen Schmieden.

Dass der HD650 an Deinem Equipment nicht recht aufblüht und sich relativ unbeeindruckt zeigt, ist verständlich, der braucht andere Kaliber.
Class_B
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 16. Mrz 2010, 10:59
Nochmal zur Erinnerung das Innenleben desRA-1

Boaah ! wie gruselig
Felisa
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 16. Mrz 2010, 11:23
RA1: Sieht gruselig aus, klingt aber! Handelt sich bei meinem auch um einen Nachbau mit gleicher Schaltung, nur hochwertigeren Bauteilen, hat knapp über 100€ gekostet. Hochpolierte Kisten mit gebürsteter Edelstahlfront sehen natürlich besser aus und sind z.T teurer. Aber ich dachte, darauf käme es hier nicht an...
Matzio
Inventar
#16 erstellt: 16. Mrz 2010, 11:54

Felisa schrieb:
RA1: Sieht gruselig aus, klingt aber! Handelt sich bei meinem auch um einen Nachbau mit gleicher Schaltung, nur hochwertigeren Bauteilen, hat knapp über 100€ gekostet. Hochpolierte Kisten mit gebürsteter Edelstahlfront sehen natürlich besser aus und sind z.T teurer. Aber ich dachte, darauf käme es hier nicht an...

Richtig, es kommt sehr auf das Innenleben an. Zufällig haben die großen Kisten halt noch hochpolierte Edelstahl- oder dicke Aluminium-Frontplatten.
Stört nicht weiter, wenn die Elektronik stimmt bzw. stimmig mit dem KH läuft.
Das kann dann Dein 100 EUR Amp sein, der zur Charakteristik des Grado passt, oder einer mit aufwendiger Schaltung für schwierigere KH.
Für empfehlenswert im Zusammenspiel mit Grados halte ich übrigens auch einen simplen, kleinen DIY-Amp mit TPA6120A-Verstärker-IC für etwa den gleichen Preis. Probiere den auch mal aus.
Class_B
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 16. Mrz 2010, 12:14

Felisa schrieb:
...Hochpolierte Kisten mit gebürsteter Edelstahlfront sehen natürlich besser aus und sind z.T teurer. Aber ich dachte, darauf käme es hier nicht an...


Richtig,
darauf kommt es mir auch nicht an,deshalb sprach ich ja auch vom Innenleben!


[Beitrag von Class_B am 16. Mrz 2010, 12:16 bearbeitet]
bossa
Stammgast
#18 erstellt: 16. Mrz 2010, 21:58

Class_B schrieb:
Nochmal zur Erinnerung das Innenleben desRA-1

Boaah ! wie gruselig :D

Booooaaahhh!

Den seh ich ja so zum ersten Mal. DAS is ja mal ein Hammer

Hahahahaha! Ich komm gar nicht mehr aus dem Lachen raus.


Und dafür wollen die hier 500€ sehen? Das ist ja der Oberhammer. Ich glaub ich arbeite in der falschen Branche!

Materialwert von <15€.


Super klasse sowas, offenbar haben wir Deutschen wirklich den wenigsten Humor auf der Welt, wenn unsere Hersteller versuchen mit einigermaßen durchdachten Lösungen und etwas knapper kalkulierten Preisen ihre Produkte an den Markt zu bringen...
Felisa
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 17. Mrz 2010, 20:49
Wie das Innenleben klingt, darauf kommt es an.
Gibt es einen guten deutschen KHV? Würde mich interessieren...
m00hk00h
Inventar
#20 erstellt: 17. Mrz 2010, 20:56
Einen ist gut, davon gibt's so einige!

meier-audio, Lehmannaudio, lake people, SPL...um mal die wohl größten Anbieter zu nennen.

m00h
bossa
Stammgast
#21 erstellt: 17. Mrz 2010, 21:12

Felisa schrieb:
Wie das Innenleben klingt, darauf kommt es an.
Gibt es einen guten deutschen KHV? Würde mich interessieren...

Jaja, blabla

Ganz ehrlich, das ist einfach mal ÜBERschlecht. Was is'n da für'n IC drin? Nen 627 werden sie bei der auch sonst so spärlichen Ausrüstung sicher nicht verbaut haben.


Keine getrennten Mono-Wege, nichtmal mittelklassige Hifi-Potis, Ne Kabelführung, dass einem schlecht wird, durch die Verkleisterung absolut serviceunfreundlich (nix mit OpAmp-Modding) und ein Holzgehäuse, was natürlich abartig toll gegen Einstreuung abschirmt.


Ich bau dir als Laie in einer Stunde nen besseren Amp. Nur ohne Holzschale, okay.

Und kommt mir nich mit Klang. Mein Behringer klingt nicht viel schlimmer.
ZeeeM
Inventar
#22 erstellt: 17. Mrz 2010, 21:17

Felisa schrieb:
Wie das Innenleben klingt, darauf kommt es an.


Ja, das rechtfertigt aber nicht den Preis.
Wenn schon so eine popeleinfache Schaltung, dann muss der Rest mehr als stimmen.
Dann noch lieber ein TPA-Amp oder einen Mini3.
holzohr33
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 18. Mrz 2010, 08:15
x2... ich glaube mit dem RA 1 hat sich Grado ein echtes Kuckucksei ins Nest gelegt. Das gibt dann Auftrieb über generelle Gedanke Preis-/Leistungsverhältniss bei Ihren Produkten. Der RA 1 wird ja selbst bei dem eher Grado freundlichen head-fi doch nüchtern gesehen und in der Regel dann ein c-moy empfohlen...
Ich hoffe nur dass bei den KHs von ihnen Verarbeitung und Material besser sind. Eddie hat das in einem anderen thread mal als "Hemdsärmelig " beschrieben und damit kann ich leben. Ich höre nach wie vor gerne mit allen meinen drei Gradessandros... um den Bogen zum SR325i(s) zu bekommen. Ich finde ihn einen sehr feinen Hörer für akkustischen Singer /Sonwriter Krempel. Da bevorzuge ich ihn dann sogar dem MS-Ulti, weil zu der Musik manchmal es besser für mih passt, wenn keine solche Bühne wie beim Ulti vorhanden ist.
Weiterhin ist der SR325i KH der Wahl wenn ich angetrunken Musik Höre - hämmert wohl besser aufs Trommelfell und so dringts leichter unter den Umständen zum Hirn vor...
Beste Grüsse
Martin
Felisa
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 11. Apr 2010, 19:49
Nach einigen Wochen Hörerfahrungen mit dem SR325is nochmal zurück zum Thema, welches ja eigentlich nicht RA1 lautet. Wenngleich ich der Meinung bin, dass er hervorragend klingt...

Habe meine Hörerfahrungen mit dem SR 325is ausgebaut, u.a. ihn ausführlichst mit dem HD 650 verglichen, der vorher 1 1/2 Jahre mein Flagschiff war. Bei längerem Hören traten in der Tat die Grado-spezifischen Komfort-Defizite auf: Die ohraufliegenden Polster drückten.

Hab ein wenig geforscht nach mod-Möglichkeiten. Hab in diversen US-Foren den Vorschlag gefunden, den SR325is durch die ohrumschließenden Polster des Grado GS 1000 (G-Cushs)aufzurüsten, wenngleich die klanglichen Auswirkungen in den Foren kontrovers diskutiert werden. Hab mir die Dinger trotzdem bestellt.
Folgende Ergebnisse nach 14-tägiger Hörerfahrung: Deutliche Komfortsteigerung, sogar gegenüber dem HD 650, da bei dem Grado der Druck durch Verbiegung des Bügels ganz individuell einstellbar ist. Klanglich: Weitung des Raumes. ich finde, dass es noch einmal eine Verbesserung ist, wobei ich verstehen kann, dass manche es als distanzierter bezeichnen gegenüber dem direkten Klang mit den originären Polstern. Ich höre überwiegend Klassik. Bin Berufsmusiker und weiß, dass Gehör nicht gleich Gehör ist, jeder anders hört und empfindet, jeder auch individuelle Hörschäden hat. Die Hör-Kurve eines jeden verläuft anders, habe es bei mir und einigen Kollegen, mir denen ich häufig zusammenspiele, mal von einem befreundeten HNO untersuchen lassen. Aber ich bleibe dabei: Der HD 650 ist gegenüber dem SR 325is eine Dumpfbrumme. Ich weiß, seit ich den Grado habe, nicht mehr, was mich mal - außer Tragekomfort- daran begeistert hat.

Habe den HD 800 neulich bei einem Händler nochmal ausführlich probegehört, weiß nicht, ob ich ihn gegen den 325is tauschen würde, das würde ich in einem stundenlangen Test im direkten Vergleich erstmal testen wollen. Der Grado ist, was Auflösung kleinster Details betrifft, Räumlichkeit und Natürlichkeit das Beste, was ich jemals auf den Ohren hatte. Und im Übrigen auch schon mit dem Creek OBH 21Se oder dem Meier Corda 3Move davor. Wenn ich mir für den HD 650 zur Entfaltung seiner Fähigkeiten (kann mir momentan nicht vorstellen, welche das gegenüber dem Grado sein sollten) erst den Lehmannaudio Black Cube kaufen muss, dann bleibe ich lieber beim Grado.
Nickchen66
Inventar
#25 erstellt: 12. Apr 2010, 07:27
Haben sich keinerlei Mitten verbogen durch die Jumbopads?
Felisa
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 12. Apr 2010, 12:00

Haben sich keinerlei Mitten verbogen durch die Jumbopads?

Ich finde nicht. Ausgewogen, natürlich, luftig, schwerelos, so würde ich den Klang mit den Jumbopads beschreiben.
Aber ich war heute etwas verrückt: Hab mir die GS 1000 bestellt. Werde beide vergleichen und dann hier was zu schreiben.


[Beitrag von Felisa am 12. Apr 2010, 12:01 bearbeitet]
m00hk00h
Inventar
#27 erstellt: 12. Apr 2010, 16:35

Nickchen66 schrieb:
Haben sich keinerlei Mitten verbogen durch die Jumbopads?


Das sollte man vielleicht niemanden fragen, den schon die von Haus aus verbogenen Mitten nicht stören.

SCRN!

m00h
Felisa
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 14. Apr 2010, 19:12

m00hk00h schrieb:

Nickchen66 schrieb:
Haben sich keinerlei Mitten verbogen durch die Jumbopads?


Das sollte man vielleicht niemanden fragen, den schon die von Haus aus verbogenen Mitten nicht stören.

SCRN!

m00h


Wie meinst Du das? Solch sibyllinische Rede an sich ist alles andere als neutral.
bossa
Stammgast
#29 erstellt: 15. Apr 2010, 06:43

Felisa schrieb:

Aber ich war heute etwas verrückt: Hab mir die GS 1000 bestellt. Werde beide vergleichen und dann hier was zu schreiben.

Der GS 1000 ist sehr viel besser.

Trifft zwar nicht 100%ig meinen Geschmack - eher so 85%, weshalb ich ihn zu DEM Preis nicht kaufen würde - aber ist ein guter Kopfhörer. Bei DEM kann ich durchaus nachvollziehen, dass mancher glücklich wird..
Nickchen66
Inventar
#30 erstellt: 15. Apr 2010, 07:20
Das Problem vom GS1000 (zumindest dem Exemplar, das hier die Runde machte) war ein übles Mittenloch. Davon abgesehen (Bühne, Bass, Auflösung) aber ein tolles Konzept für einen Grado.
Felisa
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 16. Apr 2010, 20:20
Wie versprochen ein vorläufiger 1.Bericht: Habe den GS 1000 jetzt 2 Tage. Hatte im Web viel drüber gelesen. Viele Superlative. Sie stimmen alle!

Nach 30 ziemlich teuren High-End-try-and-error-Jahren habe ich nun ein Teil auf den Ohren sitzen, dass atemberaubend ist. Ich habe Musik in einer so selbstverständlichen Natürlichkeit nie gehört, es sei denn live und selbstgemacht!

Was bei bestens bekannten Aufnahmen zuerst auffällt ist zunächst durchaus zwiespältig: Ich höre in meinen z.T. jahrzehntelang geliebten und immer wieder gehörten Klassikaufnahmen Nebengeräusche.
Beispiel: Bei allen Streichquartettaufnahmen, die ich mit dem Grado GS 1000 bisher gehört habe, kann ich jederzeit hören und lokalisieren, wo und wann jeder der 4 Musiker atmet! Ich war zuerst darüber etwas irritiert, weil ich diese Geräusche nie wahrgenommen habe. Wenn man dann aber die Aufmerksamkeit davon weglenkt, geben sie einem das Gefühl, Musik live zu erleben.

Man kann bei bestimmten Aufnahmen Töne, die vom Resonanzkörper z.B. einer Geige kommen und reibenden Geräuschen, die der Bogen beim Streichen über die Saite am Steg erzeugt nicht nur unterscheiden, sondern sie sogar lokalisieren!

Alles bekommt einen Körper, Raum - schwerelos, mühelos. Streichinstrumente vermitteln das Gefühl eines schwingenden Holzkörpers. Überhaupt bekommt alles einen Körper.

Komplizierteste Partituren von Mahler- oder Brucknersinfonien werden ausgeleuchtet bis ins letzte Detail, ich kann in polyphonen musikalischen Strukturen jede Stimme, die ich hören will, mühelos heraushören. Bei allen anderen Geräten (Boxen und Kopfhörern) war das immer nur bei höherer Konzentration möglich, manchmal nur, wenn man die Partitur im Kopf oder vor Augen hatte.

Ich habe mich seit Jahrzehnten nach einer so authentischen Reproduktion von Musik gesehnt. Wenn ich mal geglaubt habe, ich hätte sie annähernd gefunden, dann verblasste das nach gewisser, manchmal sehr kurzer Zeit. Weil immer irgend etwas fehlte. Jetzt ist alles da!

Dieser Kopfhörer ist etwas anderes. Auch wenn ich ihn erst seit 2 Tagen habe, kann ich das schon sagen.
Bei der Aufnahme der 4. Sinfonie von Gustav Mahler mit Eliahu Inbal z.B., die ich seit 20 Jahren habe und mindestens jeden Monat einmal höre, höre ich das Knarren der Drehstühle, auf denen die Kontrabässe sitzen, wenn sie sich bewegen. Bisher nie gehört! Der Dirigent Inbal singt die ganze Zeit mit! Bei leisen Stellen habe ich das bei meinen bisherigen Equipments auch schon ab und an mal gehört! Jetzt höre ich das im Orchestertutti, wenn ich Aufmerksamkeit drauf verwende, die ganze Zeit!
Wenn ein Cellostachel über den Boden reibt, dann hört man das. Wenn der 1. Geiger bei einem schwierigen Einsatz einatmet, hört man das.
Das ist eigentlich unwichtig, man hört Musik ja nicht um der Nebengeräusche willen. Aber: Man hört alles andere auch besser, geradezu potenziert, Studioaufnahmen klingen plötzlich wie Liveaufnahmen: Dass eine Geige nach Holz klingt.
Das Ohr, mein Körper fühlt die Schwingungen eines Holzkörpers.
Blechbläserklang, ein geschlagenes Becken klingt plötzlich nach Metall und man weiß, dass alle anderen bisher gehörten reproduzierten Geräusche nur Annäherungswerte waren. Man hört, wie solche Töne von den Wänden des Aufnahmeraumes reflektiert werden und kann das vom Direktsignal nicht nur durch Zeitverzögerung sondern auch räumlich unterscheiden! Wenn ein Tutti-Einsatz des ganzen Orchesters kommt, dann hat man das Gefühl, der Boden unter den Füßen vibriert! Perfekte Illusion!

Und wenn ihr mich jetzt fragt, was bei mir bisher davor hängt, dann denkt Ihr, ich spinne:
Bis jetzt nur mein Ipod classic 160 GB (Dateien im Apple-Lossless-Format) mit dem Corda3move- Verstärker von Jan Meier, dem ich nun noch einmal ein ganz besonderes Lob aussprechen muss. Was dieses kleine Teil kann, ist offenbar phänomenal!

Ich trau mich gar nicht, den GS 1000 an meine Naim-Anlage mit dem RA 1(Ich weiß, dass jetzt wieder einige meckern!) oder dem Creek OB 21SE zu hängen... Wo soll das noch hinführen?
Vielleicht muss ich mir jetzt tatsächlich sogar noch einen besseren KHV holen, um noch mehr aus dem GS 1000 rauszuholen, wobei das jetzt schon fast kaum vorstellbar ist.

Einfach ein unglaubliches Teil! Der macht alles unangestrengt, mühelos und völlig natürlich. Man hat das Gefühl, er hat nach oben keine Grenzen.
Im Web hab ich mehrere Aussagen gefunden, dass der GS 1000 mindestens 200 Stunden Einspielzeit braucht. Wie soll das noch werden? Ich hab fast Angst...

Da ich von meinem Corda 3move nun aufs Neue und jetzt erst recht so begeistert bin: Hat jemand den GS 1000 an einem anderen Verstärker von Jan Meier mal gehört?
Welchen könntet ihr empfehlen? Der Typ kann offenbar Verstärker bauen.


[Beitrag von Felisa am 16. Apr 2010, 20:28 bearbeitet]
Nickchen66
Inventar
#32 erstellt: 17. Apr 2010, 07:22
Ich fand, der GS1000 ist insofern ein typischer Grado, als ihm Verstärkung einigermaßen egal ist.

Ansonsten: Also, entweder, Du hast ein deutlich besseres Exemplar erwischt (Thema infamous quality spreads), oder Du hast eine etwas abseitige Vorstellung darüber, was natürlich klingt.
Felisa
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 17. Apr 2010, 08:22

oder Du hast eine etwas abseitige Vorstellung darüber, was natürlich klingt.

Kann natürlich sein, dass sich meine Vorstellung von der anderer unterscheidet. Hab oben schon beschrieben, das ich - was das Physische betrifft - von einem HNO-Arzt mal eine Hörkurve habe erstellen lassen. Die war eigentlich unauffällig.
So hört jeder anders, schade - oder vielleicht gerade interessant, dass wir das nicht tatsächlich vergleichen können, sonst gäbe es hier wesentlich weniger zu lesen und zu schreiben.
Hab gestern mit meiner Frau einen Hörtest gemacht, die ist auch Musikerin (interessiert sich sonst aber gar nicht für unser Thema HighEnd). Hab ihr den HD 650 neben den GS 1000 gelegt. Sie bevorzugte klar den HD 650. Meine Argumente, dass der Grado aber viel besser auflöse und einen ganz anderen, realistischeren und größeren Raum abbilde hat sie schon nachvollziehen können. Aber trotzdem gefiel ihr der HD 650 besser, weil er ihr klanglich "angenehmer" war. So sind halt die Geschmäcker verschieden. Bei vielen meiner Musikerkollegen ist das auch so, dass sie, wenn sie reproduzierte Musik hören, keinen Wert auf realistische Abbildung legen, manch einer dieses sogar direkt ablehnt.

Mich würde aber mal interessieren, mit welchem musikalischen Material ihr das Mittenloch beim Grado diagnostiziert oder bemerkt habt. Würde das gern mal versuchen, nachzuvollziehen.
Vielleicht ist es ja meine persönliche Hörkurve, die sich mit den vermeintlichen Schwächen des GS 1000 komplementär ergänzt und so der ideale KH für mich zu sein scheint, jedenfalls bis jetzt. Mir fehlt zum ersten Mal bei einem HighEnd-Gerät nichts, aber auch gar nichts. Selbst das Grado-spezifische Komfort-Defizit besteht nicht einmal mehr Ansatzweise. Bequem, weich, leicht. Man spürt ihn gar nicht.
Habe mehrfach in meinem HighEnd-Leben Meinungen revidiert. Ich weiß, nach ein paar Monaten kann sich alles anders anhören. Will meinen Grado demnächst auch mal zum Händler mitnehmen und gegen den HD 800 mal probehören. Hab den HD 800 schon mal allein gehört. War schon toll. Hat mich aber hinsichtlich Präsenz und Luftigkeit nicht so vom Hocker gehauen wie der GS 1000. Vielleicht ist das bei mir ja angesichts des hohen Preises auch noch ein Kauf-Selbstvergewisserungs-Verhalten. Kenn ich auch zur Genüge. Hab aber diesmal eigentlich das untrügliche Gefühl, dass es das nicht ist. Werde ich in ein paar Wochen wissen.
Noch ein paar Worte zum Vergleich SR 325is gegen GS 1000: der kleinere ist schon auch ein guter Kopfhörer, aber...
So, jetzt muss ich mit meinem Grado Musik hören. Schönes WE


[Beitrag von Felisa am 17. Apr 2010, 08:32 bearbeitet]
Nickchen66
Inventar
#34 erstellt: 17. Apr 2010, 08:57
Äh...Material? Das Mittenloch wurde bei so ziemlich jedem Genre überdeutlich, egal ob Klassik, Drum&Bass oder Postrock.

Könnte sein, daß es der HD800 schwer hat, gegen Deinen neuen Grado-Darling zu punkten, in Sachen Spielfreude und Emotionalität prallen dann wirklich die Extreme aufeinander.
Felisa
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 17. Apr 2010, 17:04

Äh...Material? Das Mittenloch wurde bei so ziemlich jedem Genre überdeutlich, egal ob Klassik, Drum&Bass oder Postrock.

Ich bin ja hartnäckig! Hab mich erinnert, dass ich eine CD mit Sinustönen habe.
Hab die durch meine verschiedenen CD-Player und Verstärker-Kombinationen mit dem GS 1000 laufen lassen. Habe einzelne Töne sowie gesweepte Sequenzen gehört, auch getrennt auf beiden Kanälen. Ich habe nirgendwo einen Einbruch oder ein Loch bei den Mitten hören können. Ganz im Gegenteil, er scheint dort sogar etwas angehoben. Das bestätigt meinen Eindruck beim Hören der Musik.
Halte es, wohlgemerkt - nur auf der Basis meiner jetzt gemachten Erfahrung - für eine kühne These, dass der Grado generell ein Mittenloch hat. Das ist von so vielen Faktoren abhängig: Verstärker, CD-Player, Kabel, Aufnahmen etc...und vielleicht auch von
infamous quality spreads)

Also meiner hat jedenfalls kein Loch bei den Mitten.
Hab auch nochmal einen Vergleich mit dem HD 650 gemacht. Mir ist schleierhaft, wie dieser KH auch nur ansatzweise mit HighEnd in Zusammenhang gebracht wurde. Hab ihn mit ganz ausgewählten Aufnahmen (z.Bsp. Denon one-point) im Vergleich mit dem GS 1000 getestet, weil ich mir darüber Klarheit verschaffen wollte, ob ich ihn abstoße oder eventuell behalte. Im direkten Vergleich verhält der HD 650 sich derart enttäuschend! Das ist ein Qualitätssprung zwischen den beiden wie von Mono zu Stereo. Unglaublich! Könnte das mit vielen Hördetails belegen, will aber niemanden langweilen oder der Illusion berauben, der HD 650 wäre ein guter Kopfhörer.
Nickchen66
Inventar
#36 erstellt: 17. Apr 2010, 18:15
Ein GS1000 ohne Mittenloch wäre natürlich ein endgeiler KH

Ich behaupte übrigens keineswegs, daß alle Grados eins haben (im Gegenteil, Grados haben prima Mitten), nur halt dieser eine GS1000 nicht...
j!more
Inventar
#37 erstellt: 18. Apr 2010, 07:32

Felisa schrieb:
Also meiner hat jedenfalls kein Loch bei den Mitten.


Ihr seid halt im besten Sinne für einander bestimmt
Felisa
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 18. Apr 2010, 19:59

Ihr seid halt im besten Sinne für einander bestimmt

Vielleicht ist das wirklich so. Vielleicht ist es sehr subjektiv, schließe ich ja gar nicht aus.
Je mehr ich mit dem GS 1000 höre, desto
Einfach affengeil, man hört alles! Hab die Gebrauchsanweisung von meinem HD 650 nochmal rausgekramt, weil er mir fast ein bisschen leid tut . Da lese ich: "Mit dem HD 650 ist Sennheiser dem Wandel im Klangerleben und in den Hörgewohnheiten von Musikfreunden gefolgt. Bei allem Purismus und höchsten Ansprüchen an die Präzision der Wiedergabe ist eine leichte Veränderung im Hörverhalten zu spüren. Viele Musikliebhaber möchten Klang heute stärker empfinden und ihn weniger analysieren. Der HD 650 nimmt sinnlich gefangen, wo man vorher beobachtend davorstand."
Vielleicht bin ich ja ein Fossil. Der GS 1000 zeigt mir jedes Detail, aber auch den musikalischen Zusammenhang und zieht mich dadurch soghaft in die Musik rein. Detail und Ganzes steht in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Ich bin gerne ein Fossil!


[Beitrag von Felisa am 18. Apr 2010, 19:59 bearbeitet]
Nickchen66
Inventar
#39 erstellt: 19. Apr 2010, 07:28
Das hat nichts mit Rückwärtsgewandtheit zu tun. Ich bin auch ein Grado Mann, bei mir ist es halt der MS Pro. Mir geht Musikalität auch über alles, und da schwächeln einige der üblichen "Audiophilen" beträchtlich.


[Beitrag von Nickchen66 am 19. Apr 2010, 07:30 bearbeitet]
Felisa
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 29. Apr 2010, 17:52
Hier bin ich nochmal, nach 2 Wochen GS 1000-Erfahrung. Meine Begeisterung ist jeden Tag gewachsen. Ich habe noch nie bei einem High-End-Teil einen derartigen anhaltenden Zufriedenheitsgrad gehabt.
Aber was ich auch gemerkt habe: Der GS 1000 klingt nicht an allen Verstärkern gleich gut.
Etwas vereinfacht lässt sich das auf die Formel bringen: Je billiger, desto besser!
Ich hatte mal in einem Anflug von Wahnsinn für 20 € bei ebay aus China einen Röhren-KHV ersteigert, um billig einmal Röhrensound zu testen. Der klingt an meinem Naim CD 3 (direkt verbunden) phänomenal!
Ebenfalls sensationell: Jan Meiers Corda 3move. Mit Ipod (im Applelossless-Verfahren gespeicherten Dateien) ein Konzertsaal zum Mitnehmen.
Dann flacht es etwas ab: Der RA1-Nachbau hat eindeutig nicht das Niveau des GS 1000, muss Abbitte leisten . Der kleine Cordamove zeichnet demgegenüber ganz andere Details.
Am meisten enttäuscht bin ich allerdings von meinem Creek OHB 21 SE. Ein mattes Teil!
Jetzt eine Frage: Wer hat eine Empfehlung für einen adäquaten KHV? Ich kann nicht glauben, dass die Billiglösung aus China der Weisheit letzter Schluss ist. Da geht nach oben noch mehr. Aber wie? Und womit?
ZeeeM
Inventar
#41 erstellt: 29. Apr 2010, 18:16

Nickchen66 schrieb:
Mir geht Musikalität auch über alles, und da schwächeln einige der üblichen "Audiophilen" beträchtlich.


Ich denke auch, das man als Musikhörer dann angekommen ist, wenn der Spass am Gehörtem im Vordergrund steht und nicht der technische Hifi Gedanke.
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