Kopfhörer - Wahrnehmung und Technik

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Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 15. Okt 2010, 11:04

Timar schrieb:
Ich finde der UE700 ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine Überbetonung ist Brillianzbereich als "höhere Auflösung" wahrgenommen wird. Nehme ich die nämlich heraus, dann lässt er sich klanglich kaum mehr vom PFE mit grauen Filtern unterscheiden, und wenn, dann durch die schlechtere Basswiedergabe. Und damit ist er auch ein Beispiel dafür das mehrere Treiber nicht unbedingt besser sein müssen, aber ich will jetzt nicht weiter auf dem Thema herumhacken :D


Hallo,

das kann durchaus sein.... ich laß' mich gerne von sowas "foppen". Muß ich bei Gelegenheit auch mal ausprobieren.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von kptools am 15. Okt 2010, 18:15 bearbeitet]
The_Great_X
Gesperrt
#2 erstellt: 15. Okt 2010, 11:16

lässt sich nämlich auch mit einem Equalizer nicht hinbekommen


DAS möchte ich doch sehr schwer bezweifeln!!!!

derartiges Geschwafel zeugt von Unkenntniss technischer Sachverhalte!

Youtube: Samson Auto EQ Demo

gutes Beispiel wären auch die Brainworx EQ´s

du meinst wohl deine Wiedergabegeräte sind gegenüber dem Kopfhöhre dermassen fehlbetont das der Winamp EQ alles nurnoch schlimmer macht.

Kopfschüttelnd TGX
Timar
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Okt 2010, 11:36

The_Great_X schrieb:

lässt sich nämlich auch mit einem Equalizer nicht hinbekommen


DAS möchte ich doch sehr schwer bezweifeln!!!!

derartiges Geschwafel zeugt von Unkenntniss technischer Sachverhalte!

Hör mal, ich glaube es hakt!? Du solltest dir noch einmal die Beiträge ansehen, die ich bisher in diesem Forum verfasst habe. Ich bin wirklich der letzte, auf den eine solche Anschuldigung zutreffen würde. Ganz im Gegenteil habe ich hier schon oft Anfeindungen auf mich gezogen, weil ich es gewagt habe zu behaupten, dass der Klang eines Kopfhörers sich nahezu auschließlich durch den Frequenzgang bestimmt.

Dennoch unterscheide ich zwischen praktischen Erwägungen, wenn ich z.B. wie hier jemanden berate und theoretischen Betrachtungen. Theoretisch sollte es durchaus möglich sein (sie die von mir verlinkte Studie), praktisch hat kaum ein Normalnutzer die Mittel, die Zeit oder die Lust eine solche Anpassung des Frequenzganges vorzunehmen. Alleine die Dämpfung ist bei den grünen Filtern so hoch, dass für einen verzerrungsfreien Ausgleich d.h. mit adequatem Pregain an einem DAP am Ende nicht mehr genug Pegel bleibt.


[Beitrag von Timar am 15. Okt 2010, 11:40 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 15. Okt 2010, 11:58

Timar schrieb:
Alleine der Dämpfung ist bei den grünen Filtern so hoch, dass für einen verzerrungsfreier Ausgleich d.h. mit adequatem Pregain am Ende nicht mehr genug Pegel mit einem DAP bleibt.


Das geht am PC so einigermaßen. Sind ja, wenn ich mir die Filterkurven anschaue, im Brillanzbereich bis zu 13 dB Differenz. Das ist ganz ordentlich.
An der Stelle werden die 13dB aber nicht so dramatisch wahrgenommen wie im unteren Mitteltonbereich.

Wenn man einfach mal den Gesamtpegel in einem moderaten Bereich hält und der Treiber sich mit Verzerrungen zurück hält, dann bleibt nicht sehr viel mehr als der Frequenzgang.

Allerdings wenn ich mir mal den ETY ER4S gegen einen Sennheiser IE8 anschaue, dann klotzt der Ety vegleichsweise mit Verzerrungen.





Im Wavelab gibt es ein Tool, das nennt sich Spektralizer, mit dem man gezielt Oberwellen hinzufügen kann und ich kann sagen, das an dem "Knopf" das Detailreichtum auch quasi einstellbar ist, mit dem EQ allerdings auch...

Interessantes Thema, vieleicht schon x-mal durchgekaut, aber hier könnte die Diskussion aufgeteilt werden.
Timar
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Okt 2010, 12:13

ZeeeM schrieb:
Das geht am PC so einigermaßen. Sind ja, wenn ich mir die Filterkurven anschaue, im Brillanzbereich bis zu 13 dB Differenz. Das ist ganz ordentlich.

Am PC geht das natürlich, aber ich gehe mal nicht davon aus der der TE die Dinger nur am PC benutzen will


Allerdings wenn ich mir mal den ETY ER4S gegen einen Sennheiser IE8 anschaue, dann klotzt der Ety vegleichsweise mit Verzerrungen.

Das war ja auch die möglich Erkenntnis aus dem Treiber-Thema: das mehrere Treiber evtl. mehr verzerrungsfreien Pegel besonders im Bassbereich liefern. Allerdings tanzen die Etymotic auch ziemlich aus der Reihe was die Verzerrungen betrifft. Andere Single-BA Modelle bei Headroom haben ganz unauffällige Verzerrungen, die durchaus mit denen von dynmaischen Treiber konkurrieren können.


Im Wavelab gibt es ein Tool, das nennt sich Spektralizer, mit dem man gezielt Oberwellen hinzufügen kann und ich kann sagen, das an dem "Knopf" das Detailreichtum auch quasi einstellbar ist, mit dem EQ allerdings auch...

Interessant. Mehr(!?) Oberwellen nimmt man also subjektiv als einen größeren Detailreichtum war? Lässt sich auch das Verhältnis von Oberwellen gerader und ungerader Ordnungszahl einstellen?


[Beitrag von Timar am 15. Okt 2010, 12:15 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 15. Okt 2010, 12:54

Timar schrieb:
Interessant. Mehr Oberwellen nimmt man also subjektiv als einen größeren Detailreichtum war? Lässt sich auch das Verhältnis von oberwellen gerader und ungerader Ordnungszahl einstellen?


Kann man.

Ich habe gerade mal ein Freeware Musikstück geladen (Flac), Drei Exemplare erstellt und mit zweien davon was gemacht.
Was habe ich da gemacht?
Wie Unterscheiden die sich?

Link: http://www.filefactory.com/file/b3f5g74/n/Test123.rar

Sind 27MB, 320Kbit/MP3 Passw: 4hififorum
Dave_D
Stammgast
#7 erstellt: 15. Okt 2010, 16:02
Vielen Dank für eure Anregungen! Ich werde mir das Wochenende mal überlegen ob ich sie repariere oder an einen Reparaturwilligen verscherble und mir die Perfect Bass kaufe;)

Die Filter bekomme ich also auch nachträglich? Ansonsten unterscheiden sich die Modelle nicht?
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Okt 2010, 16:04

Dave_D schrieb:
Die Filter bekomme ich also auch nachträglich?

Ja, klar!

Dave_D schrieb:
Ansonsten unterscheiden sich die Modelle nicht?

Nur durch das Zubehör. Bei den "Perfect Bass" ist fast nix dabei (nur ein paar Gummi-Aufsätze in verschiedenen Größen). Bei den PFE 11x gibt's noch eine Aufbewahrungstasche, Comply Foams (Schaumstoffaufsätze), Ersatzfilter und das Werkzeug zum Filterwechseln.

Viele Grüße,
Markus
Timar
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Okt 2010, 16:35

ZeeeM schrieb:

Ich habe gerade mal ein Freeware Musikstück geladen (Flac), Drei Exemplare erstellt und mit zweien davon was gemacht.
Was habe ich da gemacht?
Wie Unterscheiden die sich?

Link: http://www.filefactory.com/file/b3f5g74/n/Test123.rar

Sind 27MB, 320Kbit/MP3 Passw: 4hififorum

Hier mein erster Eindruck: Nr. 3 ist das Original und Nr. 1 & 2 sind mit Obertönen angehübscht. Beide klingen etwas "heller", dabei finde ich den Klang von Nr. 1 als angenehmer, harmonischer als den von Nr. 2, also tippe ich mal darauf das dort die ungeraden Obertöne in einem stärkeren Maße erhöht wurden.

Ich finde "heller" oder "lebendiger" trifft es am besten, wenn ich den Klang von Nr. 1. gegen den von Nr. 3 stellen sollte. "Hochauflösender" würde ich nicht sagen, denn ich kann in Nr. 1 keine neuen klanglichen Details entdecken. Allerdings habe ich in diesem Fall ja auch den Vergleich ...
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 15. Okt 2010, 16:45

Timar schrieb:

Hier mein erster Eindruck: Nr. 3 ist das Original und Nr. 1 & 2 sind mit Obertönen angehübscht. Beide klingen etwas "heller", dabei finde ich den Klang von Nr. 1 als angenehmer, harmonischer als den von Nr. 2


Neu Details sind ja auch nur dann zu hören, wenn die vorher nicht hörbar waren. Bei 1 sind es die gradzahlig harmonischen, bei 2 ein Peak von 10dB bei 7,5Khz wie er auch bei div. Kopfhörern in der Messung auftaucht.

Edit:

... So, ein netter Mod hat mir meinem Gedächnis auf die Sprünge geholfen und das hervorgekramt: http://tinyurl.com/sprungantwort
Dort gibt es zu einigen Kopfhörern Sprungantworten und einige Messungen. Das ist zumindest recht interessant.


[Beitrag von ZeeeM am 15. Okt 2010, 17:58 bearbeitet]
j!more
Inventar
#11 erstellt: 15. Okt 2010, 19:01

Timar schrieb:
Interessant. Mehr(!?) Oberwellen nimmt man also subjektiv als einen größeren Detailreichtum war? Lässt sich auch das Verhältnis von Oberwellen gerader und ungerader Ordnungszahl einstellen?


Der Vater aller Klirrgeneratoren: Aphex Aural Exciter. Kann man auch hernehmen, um "seidigen Röhrenklang" zu erzeugen.
audiophilanthrop
Inventar
#12 erstellt: 15. Okt 2010, 23:50

ZeeeM schrieb:
... So, ein netter Mod hat mir meinem Gedächnis auf die Sprünge geholfen und das hervorgekramt: http://tinyurl.com/sprungantwort
Dort gibt es zu einigen Kopfhörern Sprungantworten und einige Messungen. Das ist zumindest recht interessant.

Holla, der Herr hat ja ordentlich aufgerüstet, seit ich das letzte Mal dort war. Und da sieht man auch tatsächlich mal was.
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 16. Okt 2010, 00:04

audiophilanthrop schrieb:
Holla, der Herr hat ja ordentlich aufgerüstet, seit ich das letzte Mal dort war. Und da sieht man auch tatsächlich mal was.


Ich hab mir nochmal Stax 404 und Beyer angeschaut.
Ab dem Mitteltonbereich ist der Beyer im Impulsverhalten klar besser. Was man aber sieht ist, das bei der 3 Frequenz Messung, die 3 Töne beim Stax sauber dastehen, bei dem Beyer sieht man Differenzprodukte. Ohne jetzt deren Einfluß bewerten zu wollen.
Timar
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 16. Okt 2010, 10:36
Diese Seite ist wirklich unglaublich. Die Japaner sind doch immer noch die besten Freaks

Die Wasserfalldiagramme legen jedenfalls nahe, dass die Abhängigkeit des Impulsverhaltens vom Frequenzgang in der Realität nicht gerade trivial zu sein scheint. Vielleicht ist es auch der Frequenzgang oberhalb der gemessenen 20khz, der hier eine Rolle spielt!?

Schade nur, dass es keine Messungen für In-Ears gibt.
audiophilanthrop
Inventar
#15 erstellt: 16. Okt 2010, 14:35

Timar schrieb:
Diese Seite ist wirklich unglaublich. Die Japaner sind doch immer noch die besten Freaks :D

Wem sagst du das. Wenn ich nur daran denke, was es schon Anfang/Mitte des letzten Jahrzehnts im sudostasiatischen Raum an Tastaturfreaks gab, während ein entsprechende Forum im englischsprachigen Raum erst 2007 etabliert wurde...

Timar schrieb:
Schade nur, dass es keine Messungen für In-Ears gibt.

Das wird wohl sein Meßsystem nicht hergeben, vermutlich sitzen an der Stelle schon die Mikrofone. Auch bei geschlossenen Hörern ist mangelhafte Abdichtung mehr die Regel als die Ausnahme.

Wenn man aus den Messungen etwas lernen will, sollte man sich gerade auch die weniger guten Hörer ansehen. Beim PX100 etwa gibt's eine dicke Reso bei 5 kHz, die man sowohl im CSD wie auch in der Impulsantwort prima sieht. Wie das Verzerrungsverhalten besser nicht aussehen sollte (abgesehen vom Frequenzgang), zeigen die Ultrasone iCans - als vorbildlicher Gegenpart kann dann der 120-Ohm-HD595 dienen. Bei einigen Modellen findet sich die Resonanz am oberen Ende des Übertragungsbereichs noch im hörbaren Bereich, und geschlossene Exemplare zeigen zuweilen im CSD deutlich erkennbare Hohlraumresonanzen (oft im Bereich 500 Hz bis einige kHz). Und wenn die 3. Harmonische schon weit oberhalb von 100 Hz den Frequenzgang schneidet, würde ich von ziemlichem Matschbaß ausgehen. Partialschwingungen kann man ganz gut durch Abgleich von Klirr und Wasserfall finden (typisch sind verzögertes Ausschwingen + Peak in der 2. Harmonischen).


[Beitrag von audiophilanthrop am 16. Okt 2010, 14:51 bearbeitet]
Timar
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 21. Okt 2010, 12:42
Drüben bei hydrogenaudio gibt es einen ganz interessanten Thread über die psychoakkustischen Eigenschaften von nichtlinearen Verzerrungen.
Suche:
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