SE535, TF10 und FA3 und das Sealproblem

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outstanding-ear
Gesperrt
#1 erstellt: 10. Nov 2012, 23:13
Im letzten Jahr kaufte ich einen Triple.Fi-10 und dieser verschand nach wenigen Tagen in seine Schatulle und fristete ein Schattendasein. Der Grund war der schlechte Sitz und somit eine schlechte Abdichtung, die sein Klangpotantial überhaupt nicht zur geltung kommen ließ.

Flipsidemode war zu lesen und ich Trottel habe die Dinger einfach umgedreht, sodaß das Kabel nach unten hing. Da drückte der Stecker derart gemein auf auf das Ohr, dass nach 10 Minuten Schluß mit lustig war. Erst später kam ich auf die triviale Lösung, Links und Rechts zu vertauschen und die Kabel umzustecken, sodaß es nach wie vor über den Ohren zu tragen ist. Seit dem genieße ich den TF10 wie kaum einen anderen. Satter Bass und schön tief, relaxte Mitten und toller Superhochton. Besser als im Kino.

Dann kam ein FA3 ins Haus. Auch diesen wollte ich zuerst wieder zurückschicken, weil es Sealprobleme gab und ich keine Lust hatte, ständig Foamis nachzukaufen. Zum Glück kam ich auf die Idee mit den Biflanges von CM, die nicht nur perfekt passen, sondern auch sehr weich und anschmiegsam sind und bei mir nahezu perfekt abdichten. daher habe ich mir auch direkt wieder welche nachbestellt (Lange Lieferzeiten ). Mit diesen - und den Ultimate Ears 700 Silikonstöpsel - bekomme ich einen hervorragenden Sitz hin und ich genieße seit dem auch den FA3 in ausgiebigen Sitzungen. Der FA3 lullt mich regelrecht ein in die Musik. Als ich gestern Abend, nach ungefähr einer Stunde FA3, den SE215 einsetzte, glaubte ich meinen Ohren nicht, wie brutal schlecht der klingen kann. Extrem metallische Höhen und irgendwie bedeckt und verfärbt. Bäh!!! Das Bessere ist des Guten Feind, aber der Vergleich war schon krass. Kurzer Gegencheck mit dem EP830 und CX200 machten klar, dass es nicht am Sitz des Shure lag.

Zum Abschluß sollte noch der SE535 wieder Einzug in meine Sammlung finden, nachdem ich die Kosten für die teuren Customs doch eher scheue und ich ja auch sehr gerne mit Bügelhörern höre und da wollen wir mal nicht übertreiben. Die ersten Hörversuche waren ernüchternd, denn es wollte sich nicht das Klangbild einstellen, dass ich von ihm in Erinnerung hatte. Ich erinnerte mich daran, dass ich zum Schluß mit den Triflanges, auf 2 Lamellen beschnitten, sehr gute Ergebnisse erzielte. Und ja, nach diveresen Einführexperimenten konnte ich hin und wieder sein Klangpotantial erleben. Aber sobald ich mich hinlegte, zum Ausruhen, oder das Gesicht zum Grinsen verzog, lupfte sich eine Seite immer frei und Essig war es mit Klanggenuß. Und wenn ich dann mal den perfekten Seal hatte, war das Tragen unbequem, weil sich die Lamellen wohl irgendwie verkantet hatten. Auf Dauer ist das nix und verursacht Schmerzen. Wunde Ohrkanäle und Angst vor Entzündungen ließen mich den SE535 betrübt wieder einpacken und versandfertig machen.

Aber dann kam mir gestern - mitten in der Nacht um 3 Uhr (!!) - eine Idee. Die Biflanges von CM passen ja leider nicht und die hätte ich im Moment auch nicht verfügbar, die brauche ich für den TF10 und FA3. Aber ich habe ja auch noch Triflanges von Xcessor, Größe L. Die sind aber vom Innendurchmesser ebenfalls zu groß. Also habe ich eine Shure-Olive genommen, die Kleinste, und habe den Gummipfropfen von der Überwurflamelle getrennt. Dieses kleine Stück Gummi habe ich dann übers Schallrohr gezogen und so eine Verdickung gebastelt. Über diese Rohrverdickung habe ich nun die Xcessor Flanges gezogen, aber unbeschnitten, also in Auslieferungszustand. Dann so weit drauf geschoben wie möglich, damit sie nicht zu lang sind und eventuell anstoßen. ...Mann, wie schreibt man sowas unzweideutig?

Jetzt setze ich die SE535 an und drücke sie einfach ins nach hinten langgezogene Ohr. Eventuell vorher etwas anfeuchten, dann flutscht es besser. Jedenfalls habe ich dann eine absolut perfekte, wie dauerhafte Abdichtung und kann den SE535 in seiner ganzen Pracht genießen! Präzise und knackige Bässe, unglaublich durchhörbare Mitten (kann kein mir bekannter IE so überzeugend) und an den Höhen vermisse ich bestenfalls den Glanz, wie es der FA3 macht, der ganz oben (ab 10 KHz) bedeutend mehr Pegel aufzuweisen scheint. Aber das passt nicht immer und klingt zuweilen auch irgendwie aufgesetzt. Der Shure klingt mehr wie aus einem Guß, wie man so schön sagt. Auch der TF10 klingt im Vergleich ein wenig so, als hätten man unten am Bass und in den Höhen was drangehängt. Effektvoll, aber eben nicht immer stimmig. Jammern auf höchstem Niveau, also relativ gesehen!

So "modifiziert" kann ich meinen Neuzugang jetzt in vollen Zügen genießen und freue mich über 3 hervorragende Vertreter ihrer Klasse und hoffe, mit meinem kleinen "Trick" kommen auch andere, die so merkwürdige und auch noch asymmetrische Ohrkanäle haben wie ich, zu einer preiswerten Lösung. für mich ist der Gang zu den Customs daher erst einmal wieder auf Eis gelegt.

Oh, Mann. Wieder viel Text geworden.
KoRnasteniker
Inventar
#2 erstellt: 11. Nov 2012, 05:05
Ist das nicht das falsche Unterforum? Sonst super beschrieben. Gibts sicher einige, die sich darüber freuen

Gruss, Thomas
outstanding-ear
Gesperrt
#3 erstellt: 11. Nov 2012, 13:09
Shit, du hast vollkommen recht. Das sollte nicht in die Kaufberatung, sondern Kopfhörer allgemein. War schon spät. Liebes Moderatorenteam, wäre es möglich.....schieb schieb?

EDIT: VIELEN DANK!!!


[Beitrag von outstanding-ear am 11. Nov 2012, 13:50 bearbeitet]
outstanding-ear
Gesperrt
#4 erstellt: 11. Nov 2012, 17:16
Warum sollte es beim Phiaton PS200 grundsätzlich anders sein? Eben! Habe diesmal einen verbrauchten Shureschaumi zerlegt und die Xcessor aufgezogen. Aufgrund der geraden Bauweise scheint es aber sicherer zu sein, die oberste Lamelle abzutrennen. Man kann dann auch hervorragend die CM Biflanges nehmen, die einfach vom Material eine Klasse hochwertiger sind und noch besser abdichten können.

So modifiziert, gefällt er mir noch besser als ohnehin schon. Insbesondere bei Filmmusik meine ich eine "Verbässerung" feststellen zu können. Seine extreme Transparenz, jedes kleineste Detail zutage zu fördern, behält er und es scheint aufgrund der größeren Schallöffnung sogar noch besser zu funktionieren. Allerdings ohne, dass eine größere Höhenbetonung einhergeht. Jedenfalls klingen Hi-hats und Zwillingsbecken weder harsch, nervig oder stumpf, sondern mit einer gehörigen Portion Glitzerzeugs. Man sollte aber dennoch eine Vorliebe für hellere Abstimmungen hegen, um mit dem PS200 - ohne Comply Foams - glücklich zu werden. Leider sieht das Kabel mittlerweile echt strapaziert aus. Ich hoffe, es hält noch eine Weile.

Jetzt muss noch der SE9850 herhalten und dann bin ich durch.
Knutze
Stammgast
#5 erstellt: 15. Nov 2012, 20:10
Wie kriegst du denn die CM Biflanges auf die TF10 bzw die FA3? Haben die Hörer nicht nen zu dicken Schallkanal?
outstanding-ear
Gesperrt
#6 erstellt: 15. Nov 2012, 22:18
Nö. Wenn man weiß, wie man dicke Rohre in Gummi...nee, ich lasse das jetzt lieber.
Knutze
Stammgast
#7 erstellt: 15. Nov 2012, 23:01
Okay, also nur sanfte Gewalt. Ich dachte du hättest da irgendwie noch handwerklich irgendwie Hand angelegt.
outstanding-ear
Gesperrt
#8 erstellt: 15. Nov 2012, 23:04
Man muss das Schallröhrchen oder den Gummi etwas mit Sabber anfeuchten. Dann flutscht es besser. Die gleiten dann praktisch fast von selbst rein.


Knutze schrieb:
irgendwie Hand angelegt.


Wie muß ich das denn jetzt verstehen?
Knutze
Stammgast
#9 erstellt: 16. Nov 2012, 11:49

etwas mit Sabber anfeuchten. Dann flutscht es besser. Die gleiten dann praktisch fast von selbst rein.

Ich merk schon, da scheints ne Menge Parallelen zu geben. Besser wir vertiefen das nicht weiter.
Allgemeiner68er
Inventar
#10 erstellt: 16. Nov 2012, 20:40
Was'n hier los
outstanding-ear
Gesperrt
#11 erstellt: 16. Nov 2012, 21:13
Hier wird erörtert, wie man CM Biflanges über ein UE Schallrohr stülpt und sonst nichts. Beim ersten mal ist es ein wenig frickelig, aber mit der Zeit dehnen sich die Dinger und dann klappt das ruckizucki. Nach dem Reinigen gehen die also relativ leicht wieder drauf.
KoRnasteniker
Inventar
#12 erstellt: 16. Nov 2012, 21:16
As usual
Allgemeiner68er
Inventar
#13 erstellt: 16. Nov 2012, 21:34

outstanding-ear schrieb:
Hier wird erörtert, wie man CM Biflanges über ein UE Schallrohr stülpt und sonst nichts.

Ja, sicher doch
Knutze
Stammgast
#14 erstellt: 17. Nov 2012, 16:50

Nach dem Reinigen gehen die also relativ leicht wieder drauf.

Oo
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