Auslegung auf Niedrigimpedanzen (<120 Ohm) noch sinnvoll?

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ta
Inventar
#1 erstellt: 02. Aug 2021, 23:36
Hallo,

ich frage mich gerade, ob es rein perspektivisch noch sinnvoll ist, Kopfhörer für den ambitionierten Hörer mit geringen Impedanzen anzubieten. Ich besitze z.B. noch einen alten AKG K240 DF und einen 141 Monitor mit 600 Ohm aus den 1990ern. Damals galt eine derartige Impedanz eher noch als Qualitätsmerkmal, weil sie

1) oft durch filigranere Spulendrähte zustande kommt.
2) unempfindlicher ist gegenüber höherohmigen Kopfhörerausgängen billiger Geräte

Dann kam in den 2000ern die Phase, wo Firmen wie AKG ihre Hörer redesignten und plötztlich hatte ein K141 nur noch 55 Ohm. Der Hauptgrund welcher überall angegeben wurde: Trend zu Musikhören unterwegs und bessere Zusammenarbeit mit schwachem portablen Equipment.

Und genau hier frage ich mich, ob der Grund noch gegeben ist. Portables Hören läuft besser als je zuvor. Aber die meisten Leute dürften wohl ihr Handy dafür nutzen. Und hier hat sich die Welt mittlerweile weitergedreht. Meist werden Bluetooth-Kopfhörer genutzt, oft mit ANC. Und es gibt immer mehr Handies ohne Klinkenausgang!

Von daher stellt sich mir die Frage, ob niedrige Impedanzen überhaupt noch sinnvoll sind. Die Relevanz des Hauptvorteils sehe ich schwinden. Die Kopfhörer, um die es hier in diesem Forum hauptsächlich geht, werden wohl meist stationär betrieben, und da sehe ich einen Vorteil für höhere Impedanzen. Auch früher hat sich mir ehrlich gesagt der Vorteil niedriger Impedanzen nicht wirklich erschlossen. Alle meine portablen Geräte haben auch an den 600-Ohmern für mich ausreichende Lautstärken erzielt.

Also, für "große" Kabelhörer: zurück zu hohen Impedanzen?
Basstian85
Inventar
#2 erstellt: 03. Aug 2021, 06:43
Mein Senf: Nicht jeder der portabel oder "transportabel" Musik hört steht auf geschlossene akkubetriebene Bluetooth KHs. Ich persönlich glaube nicht an "besseren" Klang durch hohe Impedanz, es gibt zahlreiche high-end KHs mit niedriger Impedanz. Vielleicht war das Damals so, ich denke da sind andere Dinge wichtiger als der Draht auf der Spule... Bei manchen Beyern ist es auch umstritten, ob die 600er wirklich besser klingen als die 250er. Auf Head-fi gab es mal einen großen Thread über die klanglichen Unterschiede beim DT880. Einige hörten keinen Unterschied. So viel wird es nicht bringen.

Dein 2ter Punkt mit der geringeren Empfindlichkeit gegenüber hohen Ausgangsimpedanzen... Wenn man schon die Impedanz als "Qualitätskriterium" hernimmt und dann mit "billigen Geräten" mit hoher Ausgangsimpedanz argumentiert grenzt das für mich schon ein wenig an einen Widerspruch. Bei Vollverstärkern AVRs die oft mehrere 100Ohm haben nutzt eine hohe Impedanz auch nicht so viel. Wichtiger ist deren Verlauf.

Also von mir aus Nö, es ist lästig an jedem Gerät wo man einen KH mal betreiben will dick Leistung zur Verfügung haben zu müssen. Eine niedrigere Impedanz ist IMO flexibler. Ausgangsimpedanz hin oder her, einige Niederohmer juckt das auch nicht (flacher Impedanzverlauf) und wenigstens wirds laut genug (Wirkungsgrad mal außen vor)...


[Beitrag von Basstian85 am 03. Aug 2021, 07:29 bearbeitet]
burki111
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Aug 2021, 08:14
Ich sehe es etwas anders:
Da ich gerne diverse Röhren-KHVs einsetze (die keineswegs zu den billigen Vertretern gehören), wünsche ich mir weiterhin KHs mit höheren Impedanzen.
Allerdings glaube ich nicht, dass bei den KH-Herstellern wieder ein Umdenken stattfindet, sondern hier weiterhin niedrige Impedanz und hoher Wirkungsgrad als großer Vorteil vermarktet wird.
Odalis
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Aug 2021, 23:43
Ich sehe die Zukunft eher bei Magnetostaten, die meist eher geringe Impedanzen und geringe Empfindlichkeiten haben.
Da es aber heute sowieso keine Herausforderung mehr ist, gute KHVs selbst für recht wenig Geld zu bauen (JDS Labs, Schiit, Topping etc.) die mit hoher Ausgangsspannung und Strombelastbarkeit, geringer Ausgangsimpedanz, hohem Rauschabstand und niedrigem Klirrfaktor jedem KH gewachsen sind, sind die Überlegungen sowieso überflüssig.
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