neutraler Kopfhörer?

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bukowsky
Inventar
#1 erstellt: 16. Mrz 2005, 20:42
welche Kopfhörer könnt Ihr als "neutrale" Modelle empfehlen?
xxlMusikfreak
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Mrz 2005, 21:01
Meistens werden die Sennheisermodelle 580, 600 & 650 als sehr neutral beschrieben. Trifft beim 600 meiner Meinung nach am ehesten zu. Ansonsten auch die Staxmodelle. Aber mit denen muss man sich anfreunden - entweder man mag sie oder halt nicht.
muwi
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Mrz 2005, 22:28
Die Sennheiser HD 580/600/650 sind in meinen Ohren nicht wirklich neutral und nicht verfärbungsfrei.
Richtig neutral und für mich in dieser Hinsicht bis heute Maßstäbe setzend sind die Vorgängermodelle von Sennheiser HD 530, 540, 560 und deren zweite Versionen. Es gibt sie noch öfter günstig gebraucht bei ebay. Besonders der HD 560 II bietet hohe Klangfarbentreue und ein hohes Maß an Transparenz. Allerdings sind die alten Sennheiser weniger dynamisch und erreichen nicht so hohe Lautstärken wie die neuen. Bei klassischer Musik stört das aber nicht, wenn überhaupt eher bei Pop/Rock.

Der oft als neutral angepriesene AKG K 501 ist zu schlank im Baß abgestimmt und kommt in der Klangfarbentreue bei weitem nicht an den HD 560 II heran.

Unter den neueren elektrodynamischen Kopfhörern der verschiedenen Hersteller sind neutrale Modelle meines Erachtens sehr rar - die meisten klingen "gesoundet" und sind auf effektvollen oder warmem Klang getrimmt, aber verfärben. Das Klangideal hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich verändert, und neutraler Klang scheint heute zumindest bei den bezahlbaren Kopfhörern nicht mehr gefragt zu sein - so jedenfalls mein Eindruck.

Muwi
x-rossi
Inventar
#4 erstellt: 16. Mrz 2005, 22:32
Ich meine mal von mehreren Usern hier gelesen zu haben, dass zwei Modelle von AKG in diese Richtung gehen:

AKG K 271
AKG K 240 DF
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Mrz 2005, 19:16
sennheiser? neutral? nie im leben. die teile klingen auf jeden fall nett, aber nie im leben neutral.

grado klingt recht neutral, find ich zumindestens.
RCH
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 17. Mrz 2005, 19:24
Grado? Neutral? Nie im Leben!!!
Ich bin da genau anderer Meinung.
Aber darüber lässt sich ja eh immer wieder streiten.
Ich finde Sennheiser 600, 650 immer noch am besten( in dieser hinsicht)
Gruß
RCH
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Mrz 2005, 19:55
ich möchte nicht sagen das die 600er serie schlecht ist (die ist wirklich gelungen) aber die dinger haben einen starken eigentklang.

die grados geben sehr viel eher das wieder, was ich von meinem letzten live konzert in erinnerung habe...
RCH
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Mrz 2005, 20:05
Sagen wir mal so.
Ich finde die Grados etwas zu hell im Klang.
Habe aber noch keinen RS1 oder RS2 im direkten Vergleich zu meinem 650er gehört und kann mir daher unter Eigenklang nichts vorstellen.
Die 650er sind nach meinem Geschmack die besten Kopfhörer die ich bis jetzt gehört habe.
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 17. Mrz 2005, 20:11
ich finde besonders bei filmen klingen die teile echt geil. wenn jemand spricht klingt das, als würdest du vor ihm stehen. und wenn ein telefon klingelt, springt man auf, so realistisch klingt das.

aber nen eigenklang haben die dinger trotzdem.

grados hell? naja, heller als sennheiser auf jeden. dafür noch einen tick luftiger...

ich liebe diese diskussionen. jeder hat seine meinung, jeder bleibt dabei, und alle kämpfen verbittert weiter....
RCH
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 17. Mrz 2005, 20:19
Ganz mein Fall!!
Wie viele Seiten sollen wir denn Vollmachen?
Ich gehe davon auß das du einen Grado besitzt.
Welchen denn?
Gruß
RCH

PS. Mir häts das Ding letztens fast vom Kopf gerissen als ich zur Haustür gesprungen bin.
Gott sei dank noch vorher bemerkt, dass ich da was auf dem Kopf hatte.
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 17. Mrz 2005, 20:28
nein. sennheiser *schäm*. naja.. ab 50 beiträge gibts so eine "hot" als belohnung, oder?

Grado klingt natürlicher!
RCH
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 17. Mrz 2005, 20:35
Ja welchen denn nun?
50 Beiträge wird glaube ich doch etwas schwierig.
Aber wir wollen ja auch beim Thema bleiben.Glaube ich. Vielleicht schaffen wirs ja dann.
Gruß
Robin
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 17. Mrz 2005, 20:41
gut... beitrag 1...
geh jetzt offline, also darfst du jetzt noch 49 eintippen.

tut mir echt leid...
RCH
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 17. Mrz 2005, 20:49
Ich warte dann so lange
Alle Anderen sind gefragt!
Noch 36 Beiträge zum Thema neutrale Kopfhörer
Bis demnächst.
Bukowski erwartet Antworten.
Gruß
RCH
muwi
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 17. Mrz 2005, 22:02
Ich finde, besonders gut geeinget, um zu überprüfen, ob ein Kopfhörer unverfärbt und neutral klingt, ist Streichermusik. Ich habe es beim HD 600 ausprobiert, und er ist dabei für mich ebenso durchgefallen wie der HD 580 und der HD 595. Bei allen drei Modellen klingen Violinen deutlich synthetisch und nicht richtig natürlich. Violinen sind kritisch bei der Wiedergabe, da sie ein weites Obertonspetrum haben, das viel höher geht als zum Beispiel beim Klavier. Auch bei Holzblasinstrumenten wie Oboe und Klarinette hört man Verfärbungen recht schnell, wenn man mit dem Originalklang vertraut ist.
Ob ein Kopfhörer neutral klingt, läßt sich eigentlich nur bei akustischen Instrumenten und beim Gesang richtig feststellen.

Muwi
aleister
Stammgast
#16 erstellt: 18. Mrz 2005, 09:48
tja, da würde ich mal expliziet nach studio- kopfhörern suchen, denn die müssen neutral sein! typischer vertreter seiner gattung ist wohl der akg k141.
muwi
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 18. Mrz 2005, 16:46
Der Sennheiser HD 250 II linear ist ein geschlossener Studio-Kopfhörer, der vom Hersteller auch für den professionellen Einsatz empfohlen wird und könnte daher neutral klingen. Ich hab' ihn vor Jahren mal gehört - das Modell ist schon sehr lange und immer noch auf dem Markt -, kann mich aber an den Klang nicht mehr genau erinnern.


[Beitrag von muwi am 18. Mrz 2005, 16:47 bearbeitet]
RCH
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 18. Mrz 2005, 17:15
Ich spiele Gitarre!
Akustische wie Elektrische und höre auch (natürlich) Gitarrenmusik.
Die neue CD von Chris Jones hört sich über meine Kopfhörer aber so an als würde ich selber spielen( wenn ichs so könnte)
Da is nix "synthetisch".
Allerdings habe ich noch kein Violinenkonzert über sie und auch nicht in echt gehört.
Gruß
RCH
muwi
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 18. Mrz 2005, 18:14
Bei Gitarren habe ich beim HD 580/600 auch keine Verfärbungen gehört, nur bei Violinen. Das Klangbild war hierbei auch nicht extrem verfärbt, sondern eher nur leicht synthetisch. Hat mich aber trotzdem z.B. bei Orchestermusik so sehr gestört, daß ich den HD 580 wieder verkauft habe und seitdem wieder meinen guten alten HD 560 II benutze. Außergewöhnlich gut finde ich die HD 580/600 eigentlich nur für Rock/Pop, bei klassischer Musik würde ich sie dagegen kaum höher als "obere Mittelklasse" einstufen.

Viele Grüße
Muwi
RCH
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 18. Mrz 2005, 18:36
Die hab ich ja auch nicht, ich hab ja den 650er aber du sagtest ja glaube ich, dass das auch auf den zutrifft.
Von nem 560II habe ich noch nichts gehört.
Muss schon etwas älter sein? oder???
Gruß
RCH
Toni
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 18. Mrz 2005, 20:08
Hey Leute,

die Sache hier zu lesen ist sehr amüsant. Es hat mich dann doch dazu gebracht hier zu antworten. Ich glaube zuerst muss geklärt werden was überhaupt "neutral" ist. Meiner Meinung nach ist "neutral" auch abhängig von der persönlichen Hörkurve. Nicht jedes Ohr ist bei jeder Frequenz gleich empfindlich. Also wird man um das leidige Probehören nicht drumrum kommen. Hierfür erscheint mir Orchestermusik am besten. Man sollte aber die Sachen auch mal im Original gehört haben. Nur so hat man einen guten Vergleich. Neutral hin, neutral her, der eigene Geschmack spielt selbst hier eine grosse Rolle. Ich persönlich empfinde zB. die Akg K 401 / 501 als neutrale Kopfhörer. Der K 240 DF ist auch sehr neutral, arbeitet mir aber nicht genug Details herraus. Kaufen würde ich mir keinen der drei, weil sie mir zu wenig Bässe haben und ich es mit E-Musik nicht so habe. Die Sennheiser HD 600/650 sind da ganz andere Teile. Klanglich sehr überzeugend, laufen aber leider erst mit einem vernünftigen KHV zur Hochform auf. Angesichts des Preises beider Hörer, besonders des 650, keine preiswerte Angelegenheit. Da kann man sich ja schon fast einen Stax oder Grado für kaufen. Auch die sind aber nicht neutral. Lange Rede kurzer Sinn. Jeder muss für sich persönlich, seinen eigenen "neutralen" Hörer, durch langes Probehören und Vergleichen, herrausfinden. "DEN" neutralen Hörer gibt es nicht.

Viel Spass dabei.

Tonio
muwi
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 18. Mrz 2005, 20:21
Der HD 560 II ist schon ziemlich alt, ich habe ihn 1994 gekauft.
Den HD 650 kenne ich nur aus dem Laden. Es war nur mein erster Eindruck, daß auch er nicht verfärbungsfrei ist, ich maße mir aber kein endgültiges Urteil an, da ich ihn noch nicht ausgiebig testen konnte und kann mich auch täuschen. Leider ist es schwer geworden, Läden zu finden, in denen man Kopfhörer richtig probehören kann - viele Hifi-Geschäfte haben Kopfhörer nicht mehr im Programm oder keine große Auswahl, da sich das Geschäft angeblich nicht richtig lohnt. Und beim Media-Markt ist die Auswahl zwar ganz gut, man kann die Modelle aber nur an der Wand mit einer einzigen, peinlich schlechten Test-CD hören: Auf einer Tastatur lassen sich "Blues", "Klassik, "Rock" etc. anwählen. Die Hörbeispiele sind vor allem nach klanglichem Effektreichtum zusammengestellt und völlig unzureichend.

Muwi
muwi
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 18. Mrz 2005, 20:43
@Toni

Die Hörkurve ist zwar individuell verschieden, dennoch lassen sich zumindest statistische Aussagen machen in der Art "90% der Hörer beurteilen den Klang des Kopfhörers x als dumpf und undeutlich". Kopfhörerhersteller testen ja ihre Modelle in dieser Weise mit einer größeren Zahl Personen, bevor sie sie auf den Markt bringen. Und beim HD 580/600 hat sich Sennheiser bei der klanglichen Abstimmung für mich erkennbar weniger Mühe gegeben als beim HD 560 II. Ich habe den HD 580 ebenso wie den HD 600 an verschiedenen Vollverstärkern ausprobiert und klangliche Unterschiede bemerkt, würde jedoch den Einfluß des Verstärkers nicht überbewerten - an einem guten Kopfhörerverstärker mag das Klangbild dynamischer und räumlicher sein, die Verfärbungen werden dennoch nicht verschwinden.

Muwi


[Beitrag von muwi am 18. Mrz 2005, 20:44 bearbeitet]
Otscho
Stammgast
#24 erstellt: 18. Mrz 2005, 22:38

muwi schrieb:
Und beim Media-Markt ist die Auswahl zwar ganz gut, man kann die Modelle aber nur an der Wand mit einer einzigen, peinlich schlechten Test-CD hören: Auf einer Tastatur lassen sich "Blues", "Klassik, "Rock" etc. anwählen. Die Hörbeispiele sind vor allem nach klanglichem Effektreichtum zusammengestellt und völlig unzureichend.

Also ich hab mit dem MM nur gute Erfahrungen gemacht. Hab mich dort auch mal umgesehen, weil eben doch einiges zur Auswahl da ist. Ab so einer Wand wollte ich natürlich nicht hören. Aber wenn man freundlich fragt, darf man die normalerweise immer mit zu den Verstärkern nehmen. Bei "meinem" MM gibt es da einen durch Glas abgetrennten Bereich für hochwertigeres Hifi. Dort hat man normalerweise Ruhe und es stehen auch Verstärker 3000 Euro aufwärts dort. Da hab ich wirklich 2 Stunden lang an einer tollen SACD-Player / Verstärker Kombi von Maranz testen können. Natürlich ohne Beratung, aber wenn man weiß was man will, lieb nach Hörmöglichkeiten fragt kann man im MM durchaus glücklich werden.
Mohol
Stammgast
#25 erstellt: 23. Mrz 2005, 11:43
Hallo muwi,

kennst Du auch den noch älteren HD 560 Ovation von ca. 1990 ?
Wie ist Deine Meinung hierzu ?

Danke
Gruß
muwi
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 23. Mrz 2005, 14:21
Hallo Mohol,

die erste Version des HD 560 von Ende der 80er Jahre habe ich nicht mehr genau in Erinnerung. Sie war aber klanglich ziemlich ähnlich wie die zweite Version, die Anfang der 90er auf den Markt kam; es wurden wohl nur Feinheiten überarbeitet.
Für mich ist der HD 560 ein sehr "ehrlich" klingender, nicht schönfärbender Kopfhörer und wegen seiner Neutralität eben auch für Tonstudios geeignet. Das ist aber zugleich auch ein Nachteil: Viele ältere Orchesteraufnahmen aus den 80ern, der Anfangszeit der Digitaltechnik, klingen damit in lauten Passagen etwas scharf - dies ist jedoch meines Erachtens zu 90% auf die Aufnahmequalität zurückzuführen. Sicher gibt es Kopfhörer, mit denen solch mäßige Aufnahmen angenehmer klingen. Bei neueren, hochwertigen Klassik-CD-Produktionen ist beim HD 560 keine Schärfe mehr zu hören und gibt es keine Lästigkeitserscheinungen.
Die Dynamik, Impulsivität und Baßwiedergabe des HD 560 ist zwar ganz ordentlich, bleibt jedoch weit hinter den Nachfolgemodellen HD 580 und HD 600 zurück. Ich glaube, daß Sennheiser in dieser Hinsicht die größten Fortschritte gemacht hat, während die Klangfarbentreue wie gesagt für mich deutlich schlechter geworden ist als beim HD 560. Während der HD 560 noch ein einigermaßen universell einsetzbarer Kopfhörer ist, habe ich bei den neueren Modellen den Eindruck, daß Sennheiser vor allem Pop- und Rockmusikhörer als Zielgruppe anvisiert hat - für Klassik-Liebhaber sind zumindest der HD 580 und HD 600 nicht ideal.

Gruß
Muwi


[Beitrag von muwi am 23. Mrz 2005, 14:34 bearbeitet]
AH.
Inventar
#27 erstellt: 23. Mrz 2005, 14:49
Hallo,

"Neutralität" ist bei Kopfhörern schwer zu erreichen, da jeder Mensch eine andere Außenohr-Übertragungsfunktion (HRTF) hat.
Bei Kopfhörer-Wiedergabe wird die HRTF quasi "umgangen" und damit ist der Amplitudenfrequenzgang auf dem Trommelfell, also das, was wir wirklich hören, gegenüber dem natürlichen Hören verändert.

Wenn Kunstkopf-Aufnahmen wiedergegeben werden, ist ein Kopfhörer mit linearem Freifeld-Frequenzgang nötig, allerdings bleibt das Manko, daß die HRTF des Kunstkopf-Mikrophons nur ein "Durschnittsohr" darstellt und nicht das individuelle Ohr. Beim Kunstkopfmikrophon wird der Einfluß der HRTF nachgebildet, indem zwei Mikrophone in einem nachgebildeten (Durschnitts-)Kopf an der Stelle der Trommelfelle eingebaut werden.

Sollen Lautsprecher-Aufnahmen wiedergegeben werden, sollte der Amplitudenfrequenzgang so angepaßt werden, daß sich dieselben Trommelfellsignalspektren (Amplitudenfrequenzgang auf dem Trommelfell) ergibt, wie bei LS-Wiedergabe. Denn bei Lautsprecherwiedergabe wirkt die individuelle HRTF.

Ein System, welches dies gewährleistet, ist der AKG K1000 mit dem HRTF-Simulator BAP 1000. Insbesondere, wenn die individuelle HRTF (kann man messen lassen) Grundlage der Simulation sind.
Dieses System funktioniert gut, was aber nicht bedeutet, daß das Ergebnis jedem Hörer gefallen muß. Der K1000 ist zudem bei verzerrungsfreien Pegel im Tieftonbereich limitiert.

Gruß

Andreas


[Beitrag von AH. am 23. Mrz 2005, 14:54 bearbeitet]
RCH
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 23. Mrz 2005, 18:23
Hallo

Willst du damit sagen, dass der Kopfhörer oder der vom Kopfhörer wiedergegebene Schall nicht durch den individuellen Gehörgang beeinflusst wird?

Der Schall wird doch bei fast jedem Hörer auf die Ohrmuschel geworfen und nicht bis zum Trommelfell geleitet. Dies ist nur bei In-Ear Hörern der Fall.

Es ist vielleicht etwas anders, weil der Entstehungsort direkt am Ohr liegt, aber der Gehörgang wird ja nicht umgangen oder verändert. Deshalb glaube ich, dass diese Begründung nicht stimmt.

Das AKG K1000 System ist doch nur Geldmacherei. Von wegen mal ebend ins Internet gehen und sich seine eigene Hörkurve aussuchen und schon klingt alles perfekt. Das ist absolut nicht möglich.
MG
RCH
AH.
Inventar
#29 erstellt: 24. Mrz 2005, 02:02
Hallo,

schau Dir bitte die HRTF als Funktion des Schall-Einfallswinkels an, dann siehst Du klarer. Die HRTF ist immer wirksam, aber sehr stark winkelabhängig (das sind Unterschiede in den Trommelfellsignalspektren von 10dB und mehr!). Höre Dir ggf. dieselbe Schallquelle z.B. 0° von vorne und zum Vergleich 90° seitlich an, um die Auswirkungen auch praktisch zu erfahren.

Beim BAP 1000 kann man sich meines Wissens die HRTFs nicht im Internet herunterladen, die HRTF wird mit einem Sondenmikrophon auf dem Trommelfell gemessen. Alternativ sind neun Standard-HRTFs einprogrammiert, die Auswahl dürfte jedoch die meisten Hörer überfordern.
Die HRTF-Simulation ist die technisch einzig sinnvolle Lösung, wenn es darum geht, Lautsprecheraufnahmen kompatibel zu Kopfhörern zu machen. Normale Kopfhörer ohne HRTF-Simulation funktionieren schlicht nicht. Der Vorwurf der Geldmacherei wirkt daher etwas seltsam, es ist eine der ganz wenigen technisch sinnvollen Entwicklungen in der Audiobranche in den letzten Jahren.

Gruß

Andreas


[Beitrag von AH. am 24. Mrz 2005, 02:05 bearbeitet]
RCH
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 24. Mrz 2005, 13:05
Hi
Ich bin von dem System des AKG Hearo888 ausgegangen.
Da schrieb Stereoplay in einem Test zumindest, dass man sich seine Ohrkurve im Internet aussuchen könne und dann eine Karte mit den erforderlichen Daten zugeschickt bekäme.
Klar kann man einen Lautsprecher vom Frequenzgang nicht mit einen Kopfhörer vergleichen, aber ein Kopfhörer gibt einem auch immer das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Der Schall kommt also praktisch aus verschiedenen Winkeln, genau so, als ob man bei den Künstlern auf der Bühne steht, alle um einen herum versammelt sind und musizieren. Das Klingt dann über einen Kopfhörer genau so wie in echt. Ein Programm zur Frequenzganganpassung würde da nur das Signal verändern und damit auch verschlechtern. Wenn ich mir einen Kopfhörer kaufe, will ich ja nicht, dass das genau so klingt wie ein Lautsprecher. Dazu müsste man ganz einfach den Schalleinfallwinkel an den einer Lautsprecherbox anpassen. Allerdings hat man dann wiederum kein Kopfhörer mehr.
Grüße
RCH
Chamix
Stammgast
#31 erstellt: 26. Mrz 2005, 14:17
In dieser Preisklasse empfinde ich nur den Audio-Technica ATH-W1000 als neutral und breitbandig genug. Hierbei verbinde ich den Begriff Neutralität mit der Eigenschaft dieses KH, jede Musikrichtung mit sehr hohem Klangniveau, bzw. störungsfreier Glaubwürdigkeit wiedergeben zu können. Verzerrungsfrei laut kann der ebenfalls spielen, vielleicht etwas weniger als der HD650. Der Preis liegt z. B. über bluetin.com bei 338,-€ plus ca. 50,-€ Versand und Zollgebühren. Die benötigte Einspielzeit liegt mit ca. 500 Stunden ähnlich hoch wie beim HD650.
RCH
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 26. Mrz 2005, 16:41

Chamix schrieb:
Die benötigte Einspielzeit liegt mit ca. 500 Stunden ähnlich hoch wie beim HD650.


Hallo Chamix!
Hast du eine Null zuviel gesetzt oder stimmt das? Mich würde echt mal interessieren wo du das her hast! Mein HD650 hat vielleicht 200 Stunden hinter sich und soll noch nicht eingespielt sein? Das hört sich echt komisch an. Allerdings habe ich dazu noch nichts gelesen.
Grüße
RCH
bukowsky
Inventar
#33 erstellt: 26. Mrz 2005, 16:58
eine Einspielzeit von 500 Stunden finde ich schon verblüffend ...

Isophon gab für seine Tieftöner seinerzeit 20 Hertz mit 5 Volt bei 20 Minuten an ...
Frank_K.
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 26. Mrz 2005, 17:07
[quote="RCH"]
Willst du damit sagen, dass der Kopfhörer oder der vom Kopfhörer wiedergegebene Schall nicht durch den individuellen Gehörgang beeinflusst wird?
[/quote]
Du hast zwei gut trennbare Einflüsse:
* Außenohrfunktion
* Innenohrfunktion
Die Innenohrfunktion wird bei Lautsprechern und Kopfhörern
(nicht aber bei Ohrhörern) gleichartig durchlaufen.
Die Außenohrfunktion abr unterschiedlich:
* Kopfhörer: Der Schall kommt aus der Richtung (-90°,0°)
für das linke und (+90°,0°) für das rechte Ohr.
* Bei Lautsprechern sind diese Winkel
** für den Direktschall (-30°,0°) und (+30°,0°)
** für den Diffusschall die Mittelung aller Richtungen
** Hinzukommt das Übersprechen auf das gegenüberliegende Ohr, was bei KH völlig fehlt.

Mit "Kopflautsprechern" kann man diese Unterschiede etwas verringern.


[Beitrag von Frank_K. am 26. Mrz 2005, 17:13 bearbeitet]
RCH
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 26. Mrz 2005, 17:31
Wenn man aber, wie ich bereits schrieb zwischen den einzelnen Instrumenten stehen würde, käme der Hauptschallanteil auch aus -90° und +90°. Das einzige Problem ist nur, dass das rechte Ohr keine Schallanteile des linken Ohrs bekommt. Dies wird aber schon selten bei Kopfhörerverstärkern berücksichtigt. Zum Beispiel beim CORDA HA-1 MkII.
Gruß
RCH
Chamix
Stammgast
#36 erstellt: 26. Mrz 2005, 23:22
Hallo RCH,

die Zahl stimmt. Die Angabe basiert auf meiner eigenen Erfahrung mit beiden Hörern. Darüber hinaus kann ein HD650 an einem normalen Verstärkerausgang nicht linear und somit auch gar nicht neutral spielen. Schon der deutliche Höhenabfall, welcher sich durch das dunkle Klangbild darstellt, verhindert dies.
Ob es sich mit der Einspielzeit aber für jeden so darstellt, hängt von den eigenen Hörgewohnheiten, der Qualität der Kette und der persönlichen Erfahrung ab.

Ferner bin ich davon überzeugt, dass gerade ein HD650 einmal an einem guten und dafür passend entzerrtem KH-Verstärker gehört, jede weitere Diskussion über die Frage nach der Notwendigkeit eines solchen erübrigt. Es bleibt meiner Ansicht nach letztlich eine Frage der persönlichen Entwicklung im audiophilen Bereich.
RCH
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 28. Mrz 2005, 15:01
Hallo Chamix!
Was meinst du damit, dass er an einem normalen Ausgang nicht linear spielen kann? Willst du damit den Ausgangswiederstand eines normalen Verstärkers ansprechen? Es ist ja so, dass der HD650 nur an einem 0Ohm Ausgang so richtig gut spielen soll. Aber welche Kopfhörerverstärker haben schon 0 Ohm? Mir fällt jetzt nur der CORDA HA-1 MkII ein. Kennst du noch andere oder glaubst du, dass es rein garnichts mit dem Ausgangswiederstand zu tun hat?
Grüße
RCH
Chamix
Stammgast
#38 erstellt: 28. Mrz 2005, 19:47
Hallo RCH,

hierbei ist der Ausgangswiderstand kaum entscheidend, sondern die Linearität des Frequenzgangs beim Verstärker allgemein, selbst wenn es im Zusammenspiel mit verschiedenen KH und Ausgangswiderständen auch dort kleinere Verschiebungen geben sollte. Der HD650 beispielsweise hat, wie viele andere Kopfhörer auch, eben keinen linearen Frequenzgang. Deswegen müsste eigentlich ein Equilizer von einem linearen Verstärker ausgehend diesen verbogenen Frequenzgang ausgleichen bzw. entzerren. Dies geschieht im optimalen Falle durch Einsatz geeigneter Bauteile direkt im Verstärker. Natürlich gäbe es dann Einschränkungen mit verschiedenen KH. Dennoch ist dies aus klanglicher Sicht erste Wahl. Gebe es einen KHV mit Einstellmöglichkeiten für verschiedene KH-Modell, wäre dies für alle Nutzer ein Segen.
AH.
Inventar
#39 erstellt: 28. Mrz 2005, 22:26

Der Schall kommt also praktisch aus verschiedenen Winkeln, genau so, als ob man bei den Künstlern auf der Bühne steht, alle um einen herum versammelt sind und musizieren. Das Klingt dann über einen Kopfhörer genau so wie in echt. Ein Programm zur Frequenzganganpassung würde da nur das Signal verändern und damit auch verschlechtern. Wenn ich mir einen Kopfhörer kaufe, will ich ja nicht, dass das genau so klingt wie ein Lautsprecher. Dazu müsste man ganz einfach den Schalleinfallwinkel an den einer Lautsprecherbox anpassen. Allerdings hat man dann wiederum kein Kopfhörer mehr.


Hallo,

der Bemerkung von Frank Klemm ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen.

Ich versuche nochmals zu wiederholen, daß es Lautsprecherstereophonie und Kopfhörerstereophonie gibt. Die meisten Aufnahmen sind für Lautsprecher abgemischt.
Wenn man diese Aufnahmen über Kopfhörer wiedergibt, kommt es zu starken Klangverfärbungen, die Klangfarbe ist viel zu hell und völlig unnatürlich. Um Kompatibilität der Lautsprecheraufnahmen zur Kopfhörerstereophonie herzustellen, muß der Einfluß der HRTF samt Übersprechen zwischen den Kanälen nachgebildet werden.
Für Kopfhörerstereophonie benötigt man dagegen Kunstkopfaufnahmen, welche den Einfluß der HRTF bereits aufnahmeseitig enthalten. Die klingen dafür dann bei Lautsprecherwiedergabe stark verfärbt.

Natürlich steht es jedem frei, die Verfärbungen bei der Wiedergabe von Lautsprecheraufnahmen über Kopfhörer zu mögen oder sich gar einzubilden, es klänge "so, als wenn man mit den Künstlern auf der Bühne stände" - was aber nicht der Fall sein kann, denn die Trommelfellsignalspektren wären andere. Selbst wenn bei einer Originaldarbietung alle Instrumente exakt seitlich unter 90° angeordnet wären (unrealistisch, wie soll das bei einem Sinfonieorchester gehen?), hört das linke Ohr auch die Instrumente von rechts und zwar durch die Abschattung und Beugung am Kopf stark "verfärbt". Damit es bei der Kopfhörerwiedergabe so klingt, müßte ein Kunstkopfmikrophon auf die Bühne gestellt werden oder eben der Einfluß der HRTF simuliert.

Gruß

Andreas


[Beitrag von AH. am 28. Mrz 2005, 22:37 bearbeitet]
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 29. Mrz 2005, 11:02
von diesen Kunstkopf aufnahmen hab ich auch schon gehört. soll angeblich sogar welche zu kaufen geben (?) und es sollen einige "Köpfe" im Handel erhältlich sein, mit denen man aus normalen aufnahmen solche KH aufnahmen zurechtbiegen kann.
da man nur 2 ohren hat, sollten 2 membranen auch für ein realistisches Klangbild, und nicht dieses "im Kopf spielen", ausreichen.

hast du schon mal solche aufnahmen gehört? kommt das in punkto räumlichkeit wirklich mit ner stereoanlage mit?
bukowsky
Inventar
#41 erstellt: 29. Mrz 2005, 11:07
eigentlich sollte man Messungen an Lautsprechern im Raum auch nur mit Kunstkopfmikrophonen machen ... die Frage ist nur, ob es diese überhaupt gibt?
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 29. Mrz 2005, 11:20
jo, die gibt es. hab mal einen gesehen, sah aus wie ein kopf

naja, gehört habe ich die ergebnisse noch nicht...
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