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(Aktuelle) CD-Produktionsqualität mit Blick auf die Kopfhörerwiedergabe

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ruedi01
Gesperrt
#52 erstellt: 01. Apr 2008, 15:13
@gambale


Wikipedia:

Erst 1997 kam Supertramp – ohne Hodgson – wieder zusammen, um das Comeback-Album Some Things Never Change zu veröffentlichen, das sich in Europa gut verkaufte und in Deutschland innerhalb kürzester Zeit Gold-Status erlangte und bis auf Platz 3 der Charts vorstieß. Crowded-House-Gitarrist Mark Hart, der schon 1987 und 1988 mitgespielt hatte, übernimmt seitdem bei Konzerten Hodgsons Gesangparts und Songs. Auch Bassist Dougie Thomson war nicht mehr im Band-Lineup vertreten; sein Part wurde von Cliff Hugo übernommen. Weitere Neuzugänge waren der Trompeter Lee R. Thornburg und der Gitarrist Carl Verheyen.


lt. Wikipedia gilt also 1997...

Was stimmt denn jetzt?!?

Wie auch immer, alles von Supertramp nach 1983 konnte man ziemllich vergessen ('Brother Where You Bound' war die letzte ordentliche Produktion), alleine schon weil die Stimme von Hodgson fehlt, aber längst nicht nur deshalb...

Gruß

RD
Kumbbl
Inventar
#53 erstellt: 01. Apr 2008, 15:16

sai-bot schrieb:

ruedi01 schrieb:
@Musicaddicted


Geniale Musik(er) gab es zu fast jeder Zeit - genauso wie populäre. Auch heute gibt es noch Leute die ich durchaus auf Augenhöhe der Großen aus den 60er bis 80er Jahren usw. sehen würde, allerdings ist deren kommerzieller Erfolg nicht mehr so groß wie früher.


So ist es. Aber warum ist das so. Früher wurden gute Musiker von der MI gefördert und heute?

Heute nicht mehr? Ist mir neu. Sie tauchen vielleicht nur wenig oder gar nicht in den Charts auf, werden wenig im Radio gespielt etc. Die Zeit der "Megabands" wie Led Zeppelin ist vorbei, aber abseits davon gibt es heute wie auch damals viel zu entdecken. The Who hatten nie einen No.1-Hit, wenn man sich anschaut, von was für gnadenlosen Gurkensongs (IMHO) die Who-Hits "geschlagen" wurden, dann fasst man sich auch an den Kopf.

Heute ist die Popmusik IMHO wesentlich "spezialisierter" und in kleine Teile zersprengt. Ist interessant, es gibt für jeden eine Nische, aber der große Überblick geht verloren und man gelangt leichter zu der Einsicht, dass heute alles doof ist, weil man im CD-Regal vom Karstadt wirklich zu 90% Mist findet.

Ich seh das genauso wie Musikaddicted:
Großartige Bands gab es immer, die Meinung lass ich mir nicht nehmen. Ich fang ja auch gern an, von gestern zu schwärmen (nur eben nicht von vorgestern), trotzdem bin ich mir sicher, dass es viele neue anhörenswerte Platten gibt. Vielleicht berühren sie mich nicht so, vielleicht finde ich die Aufnahmen grottig, was auch immer, aber eine bestimmte Zeit der Popmusikhistorie zu glorifizieren halte ich für übertrieben. Es fällt immer leichter, sich aus der Retrospektive die "Perlen" rauszupicken.

Ein gutes Beispiel für Musik, mit der ich zu 99% nichts anfangen kann: Das, was heutzutage unter RnB/Soul läuft, über-/totproduziertes Timbaland/Schlagmichtot-Zeug, dem man nicht entgehen kann, wenn man Fan werbefinanzierter Privatradiosender ist ("Willkommen auf Hit-Radio XYZ, wir spielen die besten Hits der 90er und das beste von heute, das Wetter ist toll, ist es nicht toll? Ich heiße Susie und hier ist unser neuester Hit von Superproduzent Timbaland...") *würg* Die Musik hat trotzdem ihre Daseinsberechtigung und in 10 Jahren werden heutige Fans und Feuilletons einige dieser Alben zu modernen Klassikern ausrufen. Vielleicht auch eine Platte einer Band, die vielleicht nicht ganz so groß absahnt derzeit. Wer weiß? Ich find zB einige Dance Hall-Geschichten wie Seeed ganz witzig, würd mir zwar deren Platte nicht kaufen, aber live machen die ne Super-Show. Wat dem einen sin Uhl is dem andern sin Nachtigall...


Im Prinzip stimme ich dir komplett zu. es gibt heutezutage hervorragende Bands und Musiker, ich nenne hier nur mal "The National", "Built to spill" oder auch die "Kings of Leon" oder Black Mountain (die frappierenden retrorock machen ;-) und es gibt noch viele viele viele mehr - in der Hinsicht war früher sicher nicht alles besser, früher gabs geniale bands wie auch absolute Schlumpfnasen, genau wie heute.... das dumme ist nur, dass ich all diese tolle aktuelle Musik nur in nem klanglich alles andere als befriedigendem Sound bekommen kann.... und das ist der Unterschied zu früher...

Wo ich dir nicht zustimme: Jede Musik hat zwar ihre Daseinsberechtigung (wie sollte man diese auch absprechen), aber das derzeitige Charts/Radio-Zeug wird in 10 jahren zu 99,99999% mit Sicherheit von keinem Feuilleton als Klassiker eingeordnet werden, wie auch, bei einen durchschnittlichen Halbwertszeit von einer Saison pro Band/Musiker - dazu steckt in dieser Art von "Musik" dann doch zu wenig (keine) musikalische(!) Substanz - ist alles nur auf Show und Coolness ausgelegt, der Sänger/die Sängering muss irgendwie cool sein oder geil aussehen oder einfach irgendwie die Jugend anmachen, das reicht - ansonsten besteht die gesamte Radio/Chart-Parade sowieos aus immer den gleichen Samples/Loops etc.. eben immer wieder geschickt neu zusammengestellt - wieso meinst du, hat ein Format wie DSDS solch einen Erfolg: weil die Musik gar nix zählt und die dazugehörende Show alles...

Zusammenfassung: es gibt auch heutzutage tollste Musik (kein bischen schlechter gemacht wie früher) aber eher in ner Nische - breitenwirksam ist der ganze Hitparadenschrott und auf den ist die Musikindustrie ausgerichtet - aus monetären Gesichtspunkten durchaus nachvollziehbar, aus kulturellen weniger...
sai-bot
Inventar
#54 erstellt: 01. Apr 2008, 16:35

Kumbbl schrieb:
Im Prinzip stimme ich dir komplett zu.

Ich wusste doch, dass man mit dir diskutieren kann

Spaß beiseite, tolle Diskussionskultur, gerade von dir. Chapeau! Die Größe, sich dafür zu entschuldigen, dass einem der Gaul durchgegangen ist, haben nicht alle - hinzu kommt, dass er dir gar nicht mal sooo sehr durchgegangen ist. War doch noch im Rahmen.

Aber zur Sache:

Kumbbl schrieb:
das dumme ist nur, dass ich all diese tolle aktuelle Musik nur in nem klanglich alles andere als befriedigendem Sound bekommen kann.... und das ist der Unterschied zu früher...

Und eben da bin ich mir gar nicht so sicher. Das erste Stones-Album ist in der original-Aufnahme m.W. (ich hoffe, es war wirklich die original-Original-Aufnahme und nicht doch wieder Nachpressung XYZ) eine klangliche Minderleistung und selbst die glattgebügelten Beach-Boys-Alben finde ich jetzt nicht überirdisch gut. Und war das nicht damals state-of-the-art? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Bei den Beatles muss ich mehr oder weniger passen, denn da kenn ich erst die original-Aufnahmen der späteren Alben und die sind IMHO (bis auf die leidigen Stereo-Spielereien) durchweg brauchbar.

Kumbbl schrieb:
Wo ich dir nicht zustimme: Jede Musik hat zwar ihre Daseinsberechtigung (wie sollte man diese auch absprechen), aber das derzeitige Charts/Radio-Zeug wird in 10 jahren zu 99,99999% mit Sicherheit von keinem Feuilleton als Klassiker eingeordnet werden (...)

Wieder etwas, das wir etwas unterschiedlich sehen. Ich kann und will nicht für die jetzige Musikergeneration sprechen, da fehlt mir jegliches Reflexionsvermögen. Wie gesagt, die Musik gibt mir nichts, ich kann da "gut" von "schlecht" nicht trennen, aber IMHO nur, weil mir der Zugang fehlt. Aber schon heute werden nachträglich Alben von Bands wie Public Enemy (deren Flavor Flav grad sein eigenes Denkmal einreißt ) zu absoluten Meilensteinen ausgerufen. Im deutschen Hip Hop wurden schon vor Jahren mehr oder weniger postum Bands wie Advanced Chemistry für Pionierarbeit abgefeiert oder Alben wie das erste von den Kinderzimmer Productions als Meilenstein hingestellt. Hätte ich das damals ahnen können? Nö. Hörte sich alles gleich an Aber trotzdem haben die Jungs offenbar die Zeichen der Zeit erkannt, einen besonderen Nerv getroffen, achwasweißich. Jetzt zu sagen, aktuelle Geschichten wie z.B. Kenye West, The Streets, meinetwegen auch Nelly Furtado (vielleicht schlechte Bsp, aber ich kann es schlecht einschätzen) hätten überhaupt keine Substanz, halte ich schlicht für voreilig. Ich bin mir da jedenfalls nicht so sicher.

ruedi01 schrieb:
@sai-bot


Die Zeit der "Megabands" wie Led Zeppelin ist vorbei,


warum?!?

Hat sich damals verkauft, verkauft sich ja heut auch noch Nur stehen die Kids nicht mehr drauf und die sind Hauptzielgruppe von MTV/Viva und Co.

ruedi01 schrieb:
in den Medien findet außer glatt gebügeltem Chartsound nur noch herzlich wenig statt, seit dem die MI über ihre eigenen Vermarktungssender (MTV, Privatradio usw.) verfügen.


Großartige Bands gab es immer,...


...sicher auch heute noch, nur sie finden medial einfach nicht mehr statt.

Mag alles sein. Ich bestreite nur, dass "damals" (wann immer genau das jetzt war) ausschließlich tolle Musik lief. Im Beat Club sind oft grausig-nichtssagende Bands aufgetreten. In den Siebzigern liefen auch so wahnsinnige Singles wie "Willst du mit mir geh'n" von Daliah Laiv im Radio, Beatles und Co. waren ja lange Zeit "revolutioniär" und wurden von den Rundfunkstationen gerne mal vernachlässigt.
Zuzugeben ist, dass eine Band wie die Beatles heutzutage wohl weniger Möglichkeiten hätte, sich gegen die Musikindustrie "durchzusetzen". Nur hat die MI immer schon so funktioniert, dass man das verkauft, was die Leute haben wollen. Wenn man den Leuten heute auch noch sagen kann, was sie denn haben wollen, dann geht das natürlich einfacher.

Außerdem war auch nicht von jedem anerkannt, was angeblich "gute Musik" ist: Nicht wenige haben den Pomp bei Led Zeppelin kritisiert, Feuilletonisten bekritteln noch heut gern die ewig langen Gitarrensoli usw. Auch Spector's Wall of Sound war nicht jedermann's Geschmack. Vermutlich haben zu der Zeit genauso viele Leute rumgemeckert, wie bombastisch und überproduziert diese Bands daherkommen, wie wenig Beachtung "wirklich gute Bands" haben usw.

"Das waren noch Zeiten" versus "glattgebügelter MTV-Sound" generalisiert für meinen Geschmack jedenfalls ein bisschen zu stark.
ruedi01
Gesperrt
#55 erstellt: 01. Apr 2008, 16:57

Und war das nicht damals state-of-the-art? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Bei den Beatles muss ich mehr oder weniger passen, denn da kenn ich erst die original-Aufnahmen der späteren Alben und die sind IMHO (bis auf die leidigen Stereo-Spielereien) durchweg brauchbar.


Ich habe alle original Beatles Alben (ich glaube 12 sind das, oder waren es 10?). Egal, jedenfalls brauchbar und musikalisch stimmig sind sie, keine Frage. Aber sie klingen alle recht ‘mittig‘ und die Dynamik könnte auch besser sein. Und da ist es egal ob man ‘Please, Please me‘ oder ‘Abbey Road‘ nimmt. Das war damals tatsächlich Mode so. Bei der damaligen Abspieltechnik spielte es ohnehin keine Rolle.

Hört man aber mal die Remixes, (Anthology, Beatles in Love), die von George Martin komplett neu abgemischt wurden, von den original Master Bändern, dann weiß man, dass das Urmaterial tatsächlich um Längen besser gewesen ist. Hier stimmt einfach (fast) alles. Die Höhenbrillanz und die Feindynamik sind da und auch endlich ein brauchbarer Bass. Selbst das leichte Rauschen wurde ins digitale Zeitalter herübergerettet.


Mag alles sein. Ich bestreite nur, dass "damals" (wann immer genau das jetzt war) ausschließlich tolle Musik lief. Im Beat Club sind oft grausig-nichtssagende Bands aufgetreten.



Das ist richtig, Schrott gab es zu jeder Zeit (kennst Du noch Gary Glitter?:D). Wenn ich aber sehe, wie viel sich aus den 60 und 70er Jahren bis heute (zu Recht!) herübergerettet hat und wenn ich mir dagegen angucke, was von den 90ern übrig geblieben ist und dabei waren die 80er schon nicht mehr gut. Für das neue Millennium sehe ich da sogar vollkommen schwarz...dann komme ich zu dem Schluss, früher war zwar nicht alles besser aber es gab mehr, über das sich zu reden bzw. was sich anzuhören lohnt...heute noch und auch noch in 20 Jahren.

Gruß

RD
Kumbbl
Inventar
#56 erstellt: 01. Apr 2008, 17:03

sai-bot schrieb:


Kumbbl schrieb:
das dumme ist nur, dass ich all diese tolle aktuelle Musik nur in nem klanglich alles andere als befriedigendem Sound bekommen kann.... und das ist der Unterschied zu früher...

Und eben da bin ich mir gar nicht so sicher. Das erste Stones-Album ist in der original-Aufnahme m.W. (ich hoffe, es war wirklich die original-Original-Aufnahme und nicht doch wieder Nachpressung XYZ) eine klangliche Minderleistung und selbst die glattgebügelten Beach-Boys-Alben finde ich jetzt nicht überirdisch gut. Und war das nicht damals state-of-the-art? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Bei den Beatles muss ich mehr oder weniger passen, denn da kenn ich erst die original-Aufnahmen der späteren Alben und die sind IMHO (bis auf die leidigen Stereo-Spielereien) durchweg brauchbar.

Völlig richtig, aber vielleicht hab ich mich vorher mißverständlich ausgedrückt, ich versuchs nochmal. Klar du hast recht, früher wurde sicher nicht in toller Klangqualität produziert, teilweise gabs auch noch nicht die Mittel dazu (bitte nicht empört aufschreien, ich weiß auch, dass auch schon sehr früh hochwertige Aufnahmen entstanden, aber prinzipiell waren die technischen Möglichkeiten im Vergleich zu heute limitiert) - und da sind wir beim Thema: was ich an den remastered Stones Alben so schätze, ist nicht die absolute Klangqualität, sondern das, was durch gekonntes und behutsames Remastering herausgeholt worden ist - mehr geben die Masterbänder einfach nicht her, aber da wurde zumindest das optimale der heutigen Möglichkeiten rausgeholt...
Früher waren die Aufnahmen auch oft mies aber das Abspiel-Equipment war noch mieser...letztendlich war es in Balance.
Aber vergleich mal mit jetzt: heutzutage haben wir einen Klanglichen Standard (Redbook-CD), der es uns erluabt, a) hervoragend Aufnahmen zu produzieren und b) diese auch - vor allem mit bezahlbarem Equipment - zu hause auch wieder in hoher Qualität abzuspielen
Aber: Weder a noch b nutzen wir aus, vor allem a nicht und das meinte ich mit "ist der Unterschied zu früher" - das ärgerliche ist für mich, dass alle Voraussetzungen gegeben wären, jedermann in den genuß hoher Klangqualität kommen zu lassen, wir (die Musikindustrie aber auch wir durch unser Kauf/Konsumverhalten) verschenken diese Potential mutwillig in geradezu absurden Dimensionen und begeben uns sozusagen FREIWILLIG in die klangliche Steinzeit zurück - früher konnten sie nicht besser, heute schon, da will nur scheinbar keiner...


sai-bot schrieb:

Kumbbl schrieb:
Wo ich dir nicht zustimme: Jede Musik hat zwar ihre Daseinsberechtigung (wie sollte man diese auch absprechen), aber das derzeitige Charts/Radio-Zeug wird in 10 jahren zu 99,99999% mit Sicherheit von keinem Feuilleton als Klassiker eingeordnet werden (...)

Wieder etwas, das wir etwas unterschiedlich sehen. Ich kann und will nicht für die jetzige Musikergeneration sprechen, da fehlt mir jegliches Reflexionsvermögen. Wie gesagt, die Musik gibt mir nichts, ich kann da "gut" von "schlecht" nicht trennen, aber IMHO nur, weil mir der Zugang fehlt. Aber schon heute werden nachträglich Alben von Bands wie Public Enemy (deren Flavor Flav grad sein eigenes Denkmal einreißt ) zu absoluten Meilensteinen ausgerufen. Im deutschen Hip Hop wurden schon vor Jahren mehr oder weniger postum Bands wie Advanced Chemistry für Pionierarbeit abgefeiert oder Alben wie das erste von den Kinderzimmer Productions als Meilenstein hingestellt. Hätte ich das damals ahnen können? Nö. Hörte sich alles gleich an Aber trotzdem haben die Jungs offenbar die Zeichen der Zeit erkannt, einen besonderen Nerv getroffen, achwasweißich. Jetzt zu sagen, aktuelle Geschichten wie z.B. Kenye West, The Streets, meinetwegen auch Nelly Furtado (vielleicht schlechte Bsp, aber ich kann es schlecht einschätzen) hätten überhaupt keine Substanz, halte ich schlicht für voreilig. Ich bin mir da jedenfalls nicht so sicher.


Hmm, muss gestehen, da stecken einige sehr gute Gedankengänge drin ;-) - Ohne dir darum jetzt groß wiedersprechen zu wollen, nur soviel: du hast mit allen beispielen recht, aber genau diese haben eben tatsächlich auch neue Stile geboren, eben Pioneerarbeit geleistet oder zumindest in irgendeiner musikalischen(!) Art und Weise was eigenes/neues beigesteuert - und das will ich nicht abwerten, ganz im gegenteil...nur weil ich mit mancher Musik nix anfangen kann, heisst das nicht, dass ich das für schlechte Musik halte, siehe Jazz...mit Sicherheit sind manche Jazzmusiker rein von ihrem Können her betrachtet den meisten Rockmusiker um Lichtjahre voraus, mir gibts halt nix... oder auch harten Rap oder manchen HipHop

Aber: wo siehst du den musikalischen Mehrwert, einfach nur den musikalischen Beitrag von vielen dieser zusammen-gecasteten Boy- oder Girlgroups - und diese stellen nun mal den Löwenanteil im aktuellen breiten-öffentlich stattfinden Musikbusiness - bei denen immer wieder eine andere Piepsstimme (elekronisch aufgepeppt) die immer gleichen musikalischen Strukturen (eines Herrn Bohlen z.B.) "runtertanzen"?? wohl gemerkt, ich meine den musikalischen beitrag! Einen Beitrag zur Eventkultur liefern diese Darbietungen sicher, aber IMHO nicht zur Musikkultur - und somit wird all das zeug aus musikalischer Sicht sehr schnell in Vergessenheit geraten...
lotharpe
Inventar
#57 erstellt: 01. Apr 2008, 17:05
Ich habe auch noch 3 oder 4 Supertramp Platten irgendwo herumliegen, in welchem Zustand sie sind weiß ich allerdings nicht mehr.
Werde sie mal heraussuchen und einige Titel mit der Phase digitalisieren, diese Aufnahmen müsste man dann mit denen auf der MFSL-CD vergleichen.
Ich denke mal MFSL hat beim remastern entweder die Original Master-Bänder verwendet oder neue Platten mit hochwertigster Hardware aufgenommen und dann neu abgemischt.
Bei Verwendung bester Tonabnehmer und Wandler von Lavry Engineering kann ich mir schon gut vorstellen, dass diese Aufnahmen perfekt klingen.

http://www.lavryengineering.com/productspage_pro_ad122_96mk.html

Dieser Wandler ist das Beste was es auf dem Markt gibt, leider auch sehr, sehr teuer.


[Beitrag von lotharpe am 01. Apr 2008, 17:09 bearbeitet]
Kumbbl
Inventar
#58 erstellt: 01. Apr 2008, 17:18

ruedi01 schrieb:


Mag alles sein. Ich bestreite nur, dass "damals" (wann immer genau das jetzt war) ausschließlich tolle Musik lief. Im Beat Club sind oft grausig-nichtssagende Bands aufgetreten.



Das ist richtig, Schrott gab es zu jeder Zeit (kennst Du noch Gary Glitter?:D). Wenn ich aber sehe, wie viel sich aus den 60 und 70er Jahren bis heute (zu Recht!) herübergerettet hat und wenn ich mir dagegen angucke, was von den 90ern übrig geblieben ist und dabei waren die 80er schon nicht mehr gut. Für das neue Millennium sehe ich da sogar vollkommen schwarz...dann komme ich zu dem Schluss, früher war zwar nicht alles besser aber es gab mehr, über das sich zu reden bzw. was sich anzuhören lohnt...heute noch und auch noch in 20 Jahren.
Gruß
RD


Das sehe ich nun nicht so - stimmt, die 80er waren ein ziemlicher Durchhänger - aber speziell im neuen Millenium gab und gibt es eine Vielzahl an durchaus nennenswerten Künstlern/Bands, deren musiklisches OEuvre durchaus eigenständig von Relevanz ist und bei denen ich es mir durchaus vorstellen kann, dass das eine oder andere zu Klassikern wird und man es in 20 Jahren als "Oldie" noch gerne hört - sicherlich wird vieles in der Versenkung verschwinden, aber ich wage mal die prognose: Da entsteht auch einiges von bleibendem Wert...

Außerdem muss man auch ehrlich sein, dass vieles sich aus den 60er und 70er Jahren sich weniger wegen musikalischer Qualität rübergerettet hat, sondern mehr aus nostalgischen /kultigen Aspekten...

Zusätzlich wars früher auch leichter, was wirklich neues zu bringen - Starkstrom-Musik z.B. war halt mal neu, das zeitalter begann eben erst, nicht nur mehr auf natrülichem Wege Klang zu erzeugen...jetzt gibts die in allen Facetten schon - ähnliches beim Aufkommen von Computern für jedermann, dadurch wurde der elekronischen gesampelten Musik der Weg geebnet und brachte ganz eigene Künstler hervor, die zwar kein einziges Intrument spielen konnten und wohl auch keine Noten lesen, dafür eine unglaubliche Kreativität bei der Arbeit am Computer und mit Musik-versatzstücken - ich sag nur William Orbit - der Großmeister - muss man nicht mögen - aber definitiv sind auch kreative meisterleistungen und Meilensteine auf der Weiterentwickung der Musik - aber was soll jetzt kommen, an neuem bahnbrechenden - gestromt ist die Musik bereits, computerisiert auch, momentan fehlt mir die Phantasie etwas, was da noch bahnbrechendes kommen soll - aber wir werden es sehen/hören ;-)
Ingesamt jedoch sind uns halt auch deswegen soviele Oldies von früher ans herz gewachsen, weil die halt was neues waren...und dieses neue eben auch im Radio stattfand... heutzutage findet jedoch im radio nix neues mehr statt - zumindest nicht aus musikalischer Sicht...

keine Ahnung, ob ich da jetzt meinen roten faden verloren hab, ich lese es mir jetzt nicht mehr durch - ihr werdet mich schon drauf hinweisen, wenn ich wo Blödsinn verzapft habe....
ruedi01
Gesperrt
#59 erstellt: 01. Apr 2008, 17:22

Das sehe ich nun nicht so - stimmt, die 80er waren ein ziemlicher Durchhänger - aber speziell im neuen Millenium gab und gibt es eine Vielzahl an durchaus nennenswerten Künstlern/Bands, deren musiklisches OEuvre durchaus eigenständig von Relevanz ist und bei denen ich es mir durchaus vorstellen kann, dass das eine oder andere zu Klassikern wird und man es in 20 Jahren als "Oldie" noch gerne hört -


Ok, ich gebe ja zu, irgendwie bin ich musikalisch in den 80ern stehen geblieben.:D

Ich hatte einfach nicht mehr die Lust und auch nicht mehr die Zeit, mal nach was Neuem zu forschen.

Vielleicht fange ich mal wieder an...

Gruß

RD
Kumbbl
Inventar
#60 erstellt: 01. Apr 2008, 17:31

ruedi01 schrieb:

Das sehe ich nun nicht so - stimmt, die 80er waren ein ziemlicher Durchhänger - aber speziell im neuen Millenium gab und gibt es eine Vielzahl an durchaus nennenswerten Künstlern/Bands, deren musiklisches OEuvre durchaus eigenständig von Relevanz ist und bei denen ich es mir durchaus vorstellen kann, dass das eine oder andere zu Klassikern wird und man es in 20 Jahren als "Oldie" noch gerne hört -


Ok, ich gebe ja zu, irgendwie bin ich musikalisch in den 80ern stehen geblieben.:D

Ich hatte einfach nicht mehr die Lust und auch nicht mehr die Zeit, mal nach was Neuem zu forschen.

Vielleicht fange ich mal wieder an...
RD


Ging mir vor Jahren auch so, bis ich festgestellt hab, dass das Internet sehr zur musikalischen Weiterbildung taugt, man damit wunderbar am Ball bleiben kann... viele Seiten informieren über Neuerscheinungen, Plattenkritiken etc. etc.. hier nur ein paar Beispiele:

laut.de
Plattentest.de
Schallplattenmann

Wenns dich interessiert, kann ich dir einfach mal ein paar gute Einstiegs-bandnamen etc. nennen, damit du wieder reinkommst, entweder als PM oder an deine mail, wenn du mir die in einer PM schickst
Empfehlungen von einem, der zumindest deinen Supertramp geschmackt teilt...
killertiger
Inventar
#61 erstellt: 01. Apr 2008, 17:53
Es ist schon wahr, was es für riesen Unterschiede in der Qualität von "Aufnahmen" gibt.

Aber, wie hier ja schon erwähnt, höre ich mir doch lieber ALLES mit einem z.B. HD 580/600 + KHV an, egal wie gut/schlecht die Qualität ist.
Diese Kombi muss ja nicht teuer sein, das geht auch recht günstig und trotzdem gut.

Es ist nun mal Fakt, dass man für wenig Geld mit KH eine richtig gute Klangqualität bekommt. (im Vergleich zu LS)
Ich finde, gedenk dieser Tatsache, kann man sich auch für die "schlechten Aufnahmen" einen guten KH gönnen.

Nur weil eine Aufnahme suboptimal ist, höre ich mir diese Musik deshalb sicher NICHT mit einer 20€ KH Gurke an!

PS:
Wenn die Kritik an der Aussage "Phil Collins ist kein wirklich fähiger Drumer" nicht gekommen wäre,
hätte ich sie gebracht.
Der Junge gehört auch technisch zu den Großen! (künstlerisch ja sowieso)
Seine Brand X Vergangenheit etc. wurde ja erwähnt.
lotharpe
Inventar
#62 erstellt: 01. Apr 2008, 18:53

killertiger schrieb:
Es ist schon wahr, was es für riesen Unterschiede in der Qualität von "Aufnahmen" gibt.



Teilweise sogar gravierende Unterschiede, man vergleiche nur mal als Beispiel die gute alte Platte mit der gleichen Aufnahme von CD.
Bei neuen Produktionen, gerade im Bereich Charts ist der Großteil allerdings für junge Leute mit ihren Mp3-Playern oder Handys abgemischt.
Hauptsache laut mit viel Bass, natürlich auch gut geeignet für die Brüllröhren im Auto.
Vermeintlich schlechte Aufnahmen können bei entspanntem Hören und nicht zu hohen ansprüchen sehr gut gefallen, man darf nur nicht versuchen jede Nuance zu analysieren.
Selbstverständlich gibt es gute und schlechte Musiker, mir ist das aber manchmal schon egal, hauptsache der Song selbst geht unter die Haut.
Kumbbl
Inventar
#63 erstellt: 02. Apr 2008, 10:43

killertiger schrieb:

Es ist nun mal Fakt, dass man für wenig Geld mit KH eine richtig gute Klangqualität bekommt. (im Vergleich zu LS)
Ich finde, gedenk dieser Tatsache, kann man sich auch für die "schlechten Aufnahmen" einen guten KH gönnen.

Nur weil eine Aufnahme suboptimal ist, höre ich mir diese Musik deshalb sicher NICHT mit einer 20€ KH Gurke an!


Du hast natürlich recht: jemand, der nicht nur schlechte Aufnahmen hört, für den rentiert sich auch eine hochwertige KH/KHV-Kombi...

Und da hast auch recht, dass mit KH im vergleich zu LS für relativ(!) wenig Geld sehr gute Qualität möglich wird, zumindest wenn die grundsätzlichen - auch nicht für sehr viel geld eliminierbaren - KH-Einschränkungen nicht stören...

Aber: auch diese Geld ist relativ - für nen Studenten z.B. mag auch schon ein Budget von 300,- zu viel sein - ganz zu schweigen von einer Kombi wie z.B. Corda Opera (oder CEC...) + KH

Somit bleib ich dabei: Vieles der heutigen veröffentlichten Musik (der mehr oder weniger gesamte Radio/MZV-Sektor z.B.) ist nicht nur supoptimal aufgenommen sondern grottenschlecht - und dafür tuts auch was weit aus billigeres - und ich spreche hier aus eigener Erfahrung - ja manchmal nervt so mießer Klang mit weniger hochwertigem Equipment weniger...
ruedi01
Gesperrt
#64 erstellt: 02. Apr 2008, 11:06
Ich höre mir Musik, die nicht einen gewissen technischen Mindestlevel besitzt, nicht mehr an. Es nervt mich einfach nur...es ärgert mich geradezu. Allerdings hängt das auch ein bisschen von meiner jeweiligen Tagesform und meiner Laune ab.

Ich habe am Wochenende nach Jahren mal wieder meinen guten alten Tuner (Onkyo T9900) in Betrieb genommen. Obwohl ich im Augenblick nur eine provisorische Wurfantenne benutze, klingt das Teil einfach göttlich, ordentliche und nicht Dynamik reduzierte Sendungen vorausgesetzt. Habe bei WDR4 mal in irgendeine Barockmusik reingehört (via Kopfhörer) – normalerweise wirklich nicht meine Musik und wegen des noch mäßigen Empfangs auch nicht wirklich störungsfrei . Die Klangqualität ist schlicht überwältigend. Die Liveaufnahme klang dermaßen räumlich, natürlich und feindynamisch, dass mir die Spucke weg blieb. Habe vor einiger Zeit mal mit digitalem Satellitenrundfunk rumprobiert, da war ich eher enttäuscht, obwohl ich auch hier klanglich hochwertige Sender gewählt habe, hat mich das alles nicht angemacht, irgendwie ‘steril‘ und im Grunde unmusikalisch, lässt sich schlecht beschreiben.

Ich werde jetzt mal einen Antennenbauer kommen lassen, der mir eine gute Richtantenne auf’s Dach setzt, es lohnt sich.

Jetzt weiß ich, wofür ich einen guten Kopfhörer brauche...

Gruß

RD
Hüb'
Moderator
#65 erstellt: 02. Apr 2008, 11:08
Barockmusik auf WDR4?
Ganz sicher?

Dürfte eher WDR3 gewesen sein.
ruedi01
Gesperrt
#66 erstellt: 02. Apr 2008, 11:22
...ok, dann war's WDR3...der T9900 hat kein RDS, deshalb würde ich mich da jetzt nicht festlegen...ist WDR4 nicht der ‘Hausfrauensender‘ mit Schlagermucke? Kenne mich da nicht mehr so aus, ist halt schon lange her, als ich das letzte mal Radio gehört habe.

Dagegen kann man jedenfalls den Dynamik reduzierten Kram auf 1LIVE, WDR2 und SWR3 komplett vergessen.

Gruß

RD
Hüb'
Moderator
#67 erstellt: 02. Apr 2008, 11:23

ruedi01 schrieb:
...ist WDR4 nicht der ‘Hausfrauensender‘ mit Schlagermucke?

Ja, eben...


[Beitrag von Hüb' am 02. Apr 2008, 11:24 bearbeitet]
ThSp
Stammgast
#68 erstellt: 02. Apr 2008, 15:50

Hüb' schrieb:

Ein Großteil ist IMHO verachtenswerter Dreck, dem ich bewußt keime Millisekunde meines Lebens widmen möchte. ;)


Ich mag solche Aussagen nicht! Zum einen, weil ich dieses (implizierte) „Elitär“-Gehabe (E- u. U-Musik) für bedenklich halte (im Rückschluss auf die so denkende Person), zum anderen, weil am Zweck von Musik völlig vorbei. Musik soll unterhalten, und da ist es ohne Bedeutung welche Musik unterhält, ob nun Schlager oder Schostakowitsch, wenn Musik gute Gefühle auslöst, ist es gute Musik!

Thomas


[Beitrag von ThSp am 02. Apr 2008, 15:51 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#69 erstellt: 02. Apr 2008, 15:56

ThSp schrieb:
(...)wenn Musik gute Gefühle auslöst, ist es gute Musik!

Genau!

Vieles in den Charts löst BEI MIR halt keine "guten Gefühle", sondern allenfalls Reizungen der Verdauungsorgane aus.

Für mich persönlich spielt die Unterscheidung von E und U mit Blick auf die Qualität übrigens keine große Rolle.
Zwischen Brahms und Millencolin, Johnny Cash und Iron Maiden, Keith Jarrett und Hot Water Music gibt es da sehr vieles, was ich schätze (und durch andere abgelehnt wird).


[Beitrag von Hüb' am 02. Apr 2008, 16:07 bearbeitet]
gambale
Hat sich gelöscht
#70 erstellt: 02. Apr 2008, 16:06

Hüb' schrieb:

ThSp schrieb:
(...)wenn Musik gute Gefühle auslöst, ist es gute Musik!

Genau!

Vieles in den Charts löst BEI MIR halt keine "guten Gefühle", sondern allenfalls Reizungen der Verdauungsorgane aus.

Für mich persönlich spielt die Unterscheidung von E und U mit Blick auf die Qualität übrigens keine große Rolle.
Zwischen Brahms und Millencolin, Johnny Cash und Iron Maiden, Keith Jarret und Hot Water Music gibt es da sehr vieles, was ich schätze (und durch andere abgelehnt wird).
:prost


Keith Jarrett , soviel Ordnung muß sein
Hüb'
Moderator
#71 erstellt: 02. Apr 2008, 16:07
"Sorry" für das unterschlagene "t".
gambale
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 02. Apr 2008, 16:35

Hüb' schrieb:
"Sorry" für das unterschlagene "t".
:prost



natürlich, solange du nicht Chick Corega oder gar Korea schreibst


[Beitrag von gambale am 02. Apr 2008, 16:36 bearbeitet]
civicep1
Inventar
#73 erstellt: 02. Apr 2008, 16:40
Trauriger Höhepunkt meiner Musiksammlung, habe mir heute die aktuelle Pennywise gegönnt und die ist noch weiter ausgepegelt, als die aktuelle No Use For A Name ... Schon beim Intro mächtiges Dauerclipping ... als Hardcorler ist man halt doch ganz schön angearscht, wobei ich meinen DT 880 doch einem Billigteil vorziehe, denn da klingt wennigstens alles, wenn auch gleich laut, real und knackig

gruß


[Beitrag von civicep1 am 02. Apr 2008, 16:41 bearbeitet]
JoergSch.
Stammgast
#74 erstellt: 02. Apr 2008, 16:43
Kennt ihr den folgenden Artikel eigentlich. Da kommt die traurige Wahrheit deutlich zum Ausdruck:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/555/153165/

Viele Grüße

Jörg
Kumbbl
Inventar
#75 erstellt: 02. Apr 2008, 16:48

JoergSch. schrieb:
Kennt ihr den folgenden Artikel eigentlich. Da kommt die traurige Wahrheit deutlich zum Ausdruck:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/555/153165/

Viele Grüße

Jörg :prost


Klaro - vielleicht dringt damit jetzt das Thema auch wenig mehr in der Breite durch...
MTL-CH
Stammgast
#76 erstellt: 02. Apr 2008, 16:53
[quote="Hüb'"][quote="ThSp"](...)wenn Musik gute Gefühle auslöst, ist es gute Musik![/quote]

Hmm - geht zwar jetzt am OT vorbei, kann man soo aber auch nicht einfach stehen lassen, finde ich.

Ich würd mich zwar nicht gerade dem "verachtenswerten Dreck" anschließen wollen, weil Musik schlichtweg etwas mit geschmacklichen Vorlieben zu tun hat, und man über Geschmack tatsächlich nichtz streiten kann oder sollte.

Nur dass sie in irgendwem gute Gefühle auslöst, Macht Musik nicht automatisch 'gut'.
Das mag jetzt nach sprachlicher Haarspalterei klingen, aber man kann schon - und dies durchaus objektiv - zwischen qualitativ guter und, sagen wir, weniger guter oder von mir aus auch schlechter Musik unterscheiden.

Man muss dabei nicht E gegen U ausspielen und sagen, dass Wagner besser komponiert hat als die Wildecker Herzbuben (obwohl das wohl keiner ernsthaft bestreiten würde - und ich nicht mal weiss, ob man die so schreibt...).

Aber auch innerhalb der Genres gibt es qualitative Unterschiede, die sich nicht leugnen lassen. Es hat seinen Grund, dass vieles etwa von Rheinberger der Vergessenheit anheimgefallen ist und fast alles, was Mozart je zu Papier gebracht hat an Noten in zig Aufnahmen vorhanden ist und tagein tagaus aufgeführt wird oder im Radio gespielt wird.
Natürllich gibt es immer auch wieder Dinge, die kaum wer kennt, und die trotzdem von immenser Qulität sind (man denke an S.L. Weiss, den Lautenisten und Bach-Zeitgenossen, den vor 20 Jahren kaum einer kannte, und der jetzt endlich wieder seinem Rang entsprechend gehandelt wird).

Und so könnte man es auch in Rock, Pop oder Jazz fortsetzen: ein Miles Davis hat einen anderen künstlerischen Rang als ein Larry Carlton, Donald Fagen hat sicherlich ein anderes Kaliber als The Corrs und Jethro Tull hat vielleicht doch interessantere Dinge veröffentlicht als Status Quo.
Wie gesagt: da spielen immer auch persönliche Vorlieben mit rein, und nur weil jemand das eine dem anderen gegenüber vorzieht, ist er kein Ignorant oder Musikbanause. Aber unterscheiden zwischen der qulitativ-handwerklichen oder kompositorischen Machart einer Musik gegenüber einer anderen muss man doch können.

Zurück zum OT: Für mich ist der Jazz eigentlich das Genre, das aufnahmetechnisch am wenigsten leidet. In der Klassik hat das ein oder andere Label schon besser geklungen als heute und im Rock und Pop ist vieles tatsächlich offensichtlich nicht mehr auf eine qualitativ hochwertige Reproduktion hin produziert - und das geht bisweilen tatsächlich über die Grenze zur Unhörbarkeit hinweg.
Kumbbl
Inventar
#77 erstellt: 02. Apr 2008, 17:06

MTL-CH schrieb:
Hmm - geht zwar jetzt am OT vorbei, kann man soo aber auch nicht einfach stehen lassen, finde ich.

Ich würd mich zwar nicht gerade dem "verachtenswerten Dreck" anschließen wollen, weil Musik schlichtweg etwas mit geschmacklichen Vorlieben zu tun hat, und man über Geschmack tatsächlich nichtz streiten kann oder sollte.

Nur dass sie in irgendwem gute Gefühle auslöst, Macht Musik nicht automatisch 'gut'.
Das mag jetzt nach sprachlicher Haarspalterei klingen, aber man kann schon - und dies durchaus objektiv - zwischen qualitativ guter und, sagen wir, weniger guter oder von mir aus auch schlechter Musik unterscheiden.

Man muss dabei nicht E gegen U ausspielen und sagen, dass Wagner besser komponiert hat als die Wildecker Herzbuben (obwohl das wohl keiner ernsthaft bestreiten würde - und ich nicht mal weiss, ob man die so schreibt...).

Aber auch innerhalb der Genres gibt es qualitative Unterschiede, die sich nicht leugnen lassen. Es hat seinen Grund, dass vieles etwa von Rheinberger der Vergessenheit anheimgefallen ist und fast alles, was Mozart je zu Papier gebracht hat an Noten in zig Aufnahmen vorhanden ist und tagein tagaus aufgeführt wird oder im Radio gespielt wird.
Natürllich gibt es immer auch wieder Dinge, die kaum wer kennt, und die trotzdem von immenser Qulität sind (man denke an S.L. Weiss, den Lautenisten und Bach-Zeitgenossen, den vor 20 Jahren kaum einer kannte, und der jetzt endlich wieder seinem Rang entsprechend gehandelt wird).

Und so könnte man es auch in Rock, Pop oder Jazz fortsetzen: ein Miles Davis hat einen anderen künstlerischen Rang als ein Larry Carlton, Donald Fagen hat sicherlich ein anderes Kaliber als The Corrs und Jethro Tull hat vielleicht doch interessantere Dinge veröffentlicht als Status Quo.
Wie gesagt: da spielen immer auch persönliche Vorlieben mit rein, und nur weil jemand das eine dem anderen gegenüber vorzieht, ist er kein Ignorant oder Musikbanause. Aber unterscheiden zwischen der qulitativ-handwerklichen oder kompositorischen Machart einer Musik gegenüber einer anderen muss man doch können.


Sehr schön beschrieben, meinen respekt - stimme dir 100% zu


MTL-CH schrieb:
Zurück zum OT: Für mich ist der Jazz eigentlich das Genre, das aufnahmetechnisch am wenigsten leidet. In der Klassik hat das ein oder andere Label schon besser geklungen als heute und im Rock und Pop ist vieles tatsächlich offensichtlich nicht mehr auf eine qualitativ hochwertige Reproduktion hin produziert - und das geht bisweilen tatsächlich über die Grenze zur Unhörbarkeit hinweg.


Speziell den letzten nachsatz unterschreibe ich komplett - und diese Unhörbarkeit wird meiner Ansicht nach manchmal durch hochwertiges Equipment noch unerträglicher - manchmal stört mich extrem Clipping und dumper Soundbrei über meinen Opera/650-Kombi deutlich mehr als über nen kleinen Bügelhörer am iPod...
gambale
Hat sich gelöscht
#78 erstellt: 02. Apr 2008, 17:08
[i]"Und so könnte man es auch in Rock, Pop oder Jazz fortsetzen: ein Miles Davis hat einen anderen künstlerischen Rang als ein Larry Carlton, Donald Fagen hat sicherlich ein anderes Kaliber als The Corrs und Jethro Tull hat vielleicht doch interessantere Dinge veröffentlicht als Status Quo."[/i]

ja schwer zu vergleichen da Miles keine Gitarre und Carlton keine Trompete spielen konnte
bildhafter wäre dann z.B. der Vergleich Herb Alpert mit Miles gewesen

und der andere Vergleich ist natürlich auch sinnlos... aber egal...

Gruß


[Beitrag von gambale am 02. Apr 2008, 17:11 bearbeitet]
MTL-CH
Stammgast
#79 erstellt: 02. Apr 2008, 17:57

gambale schrieb:
und der andere Vergleich ist natürlich auch sinnlos... aber egal...


Und ich dachte schon, ich wäre haarspalterisch...

Natürlich hinken solche Vergleiche (auch wenn es ja nicht direkt um die Vergleichbarkeit der Musik, sondern den ihres Ranges bzw. der Bedeutung des Interpreten für ein übergeordnetes Genre ging). Diese Extreme sind selbstverständlich überzogen, aber ich glaube, man weiss eigentlich, wie's gemeint war, oder?

Ansponsten kann man natürlich auch bei einzelnen Interpreten kreative Hochs und Tiefs ausmachen...
Hansen77
Ist häufiger hier
#80 erstellt: 02. Apr 2008, 20:18
Nach dem ich diesen Thread mit grossem Interesse gelesen habe möchte ich nun auch meine Meinung dazu kunttun und eine Lanze für aktuelle Produktionen im Rock, Independent Bereich brechen, denn nicht alles ist so schlecht wie es hier dargestellt.

Z.b alle Radiohead Produktionen von KID A an sind ausnahmelos klanglich gut und sogar eine Verbesserung zu OK COMPUTER, dass bekanntlich vor KID A endstand. Weiterhin kann man hier noch die letzten Produktionen von Nick Cave (aussnahme Grindermann das war wirklich schlecht), Pulp, Jarvis Cooker, Simone White, Wilco, Beth Gibbons und viele andere anführen.

Es ist auch immer zu hinterfragen ob eine Produktion auch nicht so gewollt war wie sie ist.
Neil Youngs "Mirror Ball" wurde komplett live aufgenommen und es war gerade dieser rohe Soundbrei gewünscht. Dieser Sounbrei verleiht dem Album erst seine ganze Wucht.

Natürlich wird heute viel schrott produziert doch darf man auch nicht pauschall alles verteufeln.

Gruß
Micha
ThSp
Stammgast
#81 erstellt: 03. Apr 2008, 00:14

Hüb' schrieb:

ThSp schrieb:
(...)wenn Musik gute Gefühle auslöst, ist es gute Musik!

Genau!

Vieles in den Charts löst BEI MIR halt keine "guten Gefühle", sondern allenfalls Reizungen der Verdauungsorgane aus.

Für mich persönlich spielt die Unterscheidung von E und U mit Blick auf die Qualität übrigens keine große Rolle.
Zwischen Brahms und Millencolin, Johnny Cash und Iron Maiden, Keith Jarrett und Hot Water Music gibt es da sehr vieles, was ich schätze (und durch andere abgelehnt wird).
:prost


Hallo Hüb,

allein, dass Du Deinen Musikgeschmack konkretisierst, zeigt, dass wir beide nicht gleich denken.

Thomas
RelaeAm
Ist häufiger hier
#82 erstellt: 03. Apr 2008, 00:51
Ich persönlich mag mich nicht über die Politik der Major Labels, wie sie im verlinkten SZ-Artikel angesprochen wird aufregen, schon gar nicht aus der auch hier leider recht üblichen Perspektive vom hohen Ross herunter. Die haben ihre Zielgruppe - ich gehöre nicht dazu, insofern muss es mich nicht interessieren, was die treiben, solange es in Nischen genügend Alternativen für mich gibt.

Ignorance is bliss!

Ich erfreue mich lieber an der Musik, die mich mit aufgesetztem Kopfhörer regelmäßig in andere Sphären entführt und mir nachhaltige Freude bereitet.

Und da ich Freude vorallem an einer Aufnahme habe, die sich nicht scheut, zulasten einer Autoradiotauglichkeit musikalische Dynamik als Stilmittel einzusetzen, ich "Rockmusik" im weitesten Sinne zu meinen Präferenzen zähle und mit dem musikalischen Angebot im Moment nachhaltig zufrieden bin, liegt der Verdacht nahe, dass die oben getroffene Pauschalaussage, es gäbe nur noch totkomprimierte Rockmusik, nicht haltbar ist.

Ganz im Gegenteil gibt es einen gewaltiges Spektrum von Bands, die im weitesten Sinne dem "Rock" zugeordnet werden können und sich nicht dem Komprimierungs-Wahn der großen Labels anschließen. Bands, die nicht primär Wert darauf legen, dass sie aus jedem Set 1,99€-Brüllwürfel eine gleichbleibend-druckvolle Dauerberieselung hinlegen können. Insbesondere im weiten, weiten Feld des sogenannten Progressive Rock dürften Bands mit komprimierten Sound eher die Ausnahme als die Regel sein.

Der Kompressions-Schwarzmalerei möchte ich weiterhin als positive Entwicklung der letzten Jahre entgegensetzen, dass es für kleinere Bands offenbar immer erschwinglicher wird, Zeit im Studio zu verbringen, oder gar ein "Heimstudio" aufzusetzen. Weiterhin sind professionelle Produktionstools auch im privaten Computersektor immer ausgereifter und preisgünstiger einsetzbar - und letztendlich ist auch das Pressen von Tonträgern günstiger geworden. All das fördert die Entwicklung einer Musikszene, die immer heterogener wird und sich zunehmend den Krallen der Musik-Großindustrie entzieht. Die Sparten und Nischen leben - was interessieren mich dann die ollen Lärm-Charts?

Nur einige Beispiele für Bands, die toll und dynamisch produzierte Platten für die Ewigkeit aufgenommen haben:

Die schwedischen Änglagård mit ihrem Album "Epilog":



Träumerischer Akustik-Sound mit Querflöte, Gitarre und Piano trifft auf vertrackten von 70er-Jahre-Keyboards getragenen Rock in komplex verwobenen klassisch inspirierten Arrangements. Das wohl beste Progressive-Rock-Album der 90er Jahre. Wenn man nicht aufmerksam zuhört, können einen die raschen Dynamikwechsel manchmal regelrecht erschrecken.

--

Anekdoten mit "From Within"



Der düster-melancholische Sound der Schweden lebt geradezu von seiner großen Dynamik, die auch durch die Wahl der Instrumente gefördert wird. Wenn besonders dunkle Stellen nach großem Spannungsaufbau von Mellotronfanfaren und Beckengewitter überrollt werden, kommt man an der Gänsehaut nicht vorbei.

--

Peter Gabriel - "UP"



Der erste Song, "Darkness", kann gleich als Verweis in Richtung überkomprimierte Mainstream-Musik verstanden werden. Wer in den ersten Sekunden den Fehler macht, mit der Bemerkung "Boah ist das leise" die Lautstärke auf gewohnten Pegel hochzudrehen, wird an die Decke springen, wenn der Song plötzlich aus dem Nichts mit brutaler Intensität *richtig* loslegt. Fast ein Wunder, dass Herr G-Punkt dafür noch nicht in den USA auf Schadenersatz verklagt wurde.

--

King Crimson - "The Power to Believe"



Die Altmeister haben sich mit ihrem 2003er Studioalbum wieder einen deutlichen Schritt weiterentwickelt. Elektronisch-vertrackt mit verzwirbelten Gitarrenlinien und teilweise heftig schräg wird hier gewerkelt. Die Qualität der Produktion ist dabei fast atemberaubend gut und bereitet insbesondere beim Kopfhörern geradezu Abgründe vor einem auf. Beispielhaft sei der Song "Dangerous Curves" genannt, bei dem der Songtitel auf die Dynamik bezogen Programm ist.

--

Big Big Train - "The Difference Machine"



Ich habe schon anderswo von diesem Album geschwärmt. An dieser Stelle sei auf die in meinen Ohren fantastische Produktion des fantastisch gespielten Schlagzeuges hingewiesen. Transparent, trocken, dynamisch, druckvoll, ohne aufdringlich zu sein, wie das so oft der Fall ist.


[Beitrag von RelaeAm am 03. Apr 2008, 00:54 bearbeitet]
gambale
Hat sich gelöscht
#83 erstellt: 03. Apr 2008, 09:48

ThSp schrieb:

Hüb' schrieb:

;)


, wenn Musik gute Gefühle auslöst, ist es gute Musik!

Thomas


n ja das mag für Dich gelten, aber so simpel ist die Gleichung dann doch nicht. Es gibt ja jenseits von Geschmack und Gefühl auch eine Betrachtung rein von künstlerischen und handwerklichen her. Da kann natürlich Punk zumindest als Musik oder Tokyo Hotel diesem Anspruch nicht standhalten,insofern ist das dann mitnichten gute Musik, auch wenn der Einzelne noch so tolle Gefühle dabei hat....


[Beitrag von gambale am 03. Apr 2008, 09:51 bearbeitet]
zuglufttier
Inventar
#84 erstellt: 03. Apr 2008, 10:30
Wo ist Punk denn nicht künsterlich und handwerklich anspruchsvoll?

Handwerklich, naja, lassen wir mal so stehen. Aber künsterlisch? Wie soll man das denn bewerten?
gambale
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 03. Apr 2008, 10:41

zuglufttier schrieb:
Wo ist Punk denn nicht künsterlich und handwerklich anspruchsvoll?

Handwerklich, naja, lassen wir mal so stehen. Aber künsterlisch? Wie soll man das denn bewerten? :D


ja wo ist denn Punk künstlerisch und handwerklich anspruchsvoll??

Wenn man gar nicht spielen kann und eigentlich null Plan vom Instrument hat, könnte man das Geholze höchstens noch als körperlich anstrengend im Sinne von handwerklich bezeichnen

beim Punk bleiben höchstens noch die Lyrics....
civicep1
Inventar
#86 erstellt: 03. Apr 2008, 10:49
Ich glaube, nicht alle Punk-Bands sind unmusikalisch, es gibt genügend Bands, die ihre Instrumente bedienen können. Nur weil du den Stil als Geholze empfindest, würde ich das nicht pauschaluisieren mit "die haben nichts drauf außer vielleciht den Lyrics".

Gruß
gambale
Hat sich gelöscht
#87 erstellt: 03. Apr 2008, 11:03

civicep1 schrieb:
Ich glaube, nicht alle Punk-Bands sind unmusikalisch, es gibt genügend Bands, die ihre Instrumente bedienen können. Nur weil du den Stil als Geholze empfindest, würde ich das nicht pauschaluisieren mit "die haben nichts drauf außer vielleciht den Lyrics".

Gruß


ich lerne ja gerne dazu, nenne mir welche..

na gut ich gebe es zu, ich höre nie Punk, sehe das manchmal zufällig beim Zappen Im Fernsehen, dat langt dann aber auch.

Höre eher Jazz und Fusion und gemessen daran sind Punk-Musiker einfach total unterbelichtet, das sind spieltechnisch ja W e l t e n dazwischen. Teilweise können z.B.die Punk-Gitarristen noch nicht mal sauber einen Akkord greifen , von Timingproblemen und anderen Mängeln mal ganz abgesehen, aber woher solls auch kommen??

Ich behaupte sogar, das eigentlich jeder, der den Mut hat auf die Bühne zu gehen und ansonsten aber talentfrei ist, Punk machen kann. Da Publikum erwartet ja außer purer Energie auch nichts großartiges...


[Beitrag von gambale am 03. Apr 2008, 11:55 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#88 erstellt: 03. Apr 2008, 12:33
Wahrscheinlich sind wir uns einig darüber, dass bei Punk und Hardcore instrumentale und vokale Virtuosität nicht im Fokus des Interesses stehen.
zuglufttier
Inventar
#89 erstellt: 03. Apr 2008, 12:35
Was hat denn perfektes Spielen mit guter Musik zu tun? Was ist, wenn überhaupt keine klassischen Instrumente mehr genutzt werden, ist das dann keine Musik mehr?

A propos Punk, da empfehle ich immer wieder "The shape of punk to come" von Refused. Ist aber schon eine härtere Gangart.

Eine gute Stimme macht auch keinen guten Sänger aus, denn sonst würde bei Deutschland sucht den Superstar auch was rauskommen...
Hüb'
Moderator
#90 erstellt: 03. Apr 2008, 12:37

zuglufttier schrieb:
A propos Punk, da empfehle ich immer wieder "The shape of punk to come" von Refused. Ist aber schon eine härtere Gangart.

Ausnahmen bestätigen die Regel.
gambale
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 03. Apr 2008, 12:49

Hüb' schrieb:
Wahrscheinlich sind wir uns einig darüber, dass bei Punk und Hardcore instrumentale und vokale Virtuosität nicht im Fokus des Interesses stehen.
:prost


he, he

Hüb'
Moderator
#92 erstellt: 03. Apr 2008, 12:53
Das ist gar nicht zynisch oder überheblich gemeint...
gambale
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 03. Apr 2008, 12:54

zuglufttier schrieb:
Was hat denn perfektes Spielen mit guter Musik zu tun? Was ist, wenn überhaupt keine klassischen Instrumente mehr genutzt werden, ist das dann keine Musik mehr?

A propos Punk, da empfehle ich immer wieder "The shape of punk to come" von Refused. Ist aber schon eine härtere Gangart.

Eine gute Stimme macht auch keinen guten Sänger aus, denn sonst würde bei Deutschland sucht den Superstar auch was rauskommen...


ja wenn du es nicht weißt, kann ich es dir auch nicht erklären

um es mal ganz plastisch zu machen: um z.B Flamenco oder Tango auf einem gewissen Niveau zu spielen, muß man schon über eine gewisse Perfektion am Instrument verfügen, sonst kann keiner erkennen, was es überhaupt darstellen soll

was verstehst du denn unter klassichen Instrumenten??
gambale
Hat sich gelöscht
#94 erstellt: 03. Apr 2008, 13:12

Hüb' schrieb:
Das ist gar nicht zynisch oder überheblich gemeint... :)



nein ist ja auch wahr... aus meiner Sicht ist es einfach nur substanzlos, es gibt dort weder Spielkultur, noch guten Sound bzw Musiker, die auch das nicht interessiert.. erstaunlich ist allerdings. das auch dort edelstes Equipment verwendet wird, ohne dessen Möglichkeiten auch nur ansatzweise auszuschöpfen. Das tut dann sehr weh, zu sehen,was da benutzt wird, wo es auch Sachen für ein Drittel des Preises tun würden...

In der Volksmusik z.B.wird oft auch mit Ovation-Gitarren musiziert und man fragt sich natürlich, warum eigentlich??
Hüb'
Moderator
#95 erstellt: 03. Apr 2008, 13:14

gambale schrieb:

Hüb' schrieb:
Das ist gar nicht zynisch oder überheblich gemeint... :)

nein ist ja auch wahr... aus meiner Sicht ist es einfach nur substanzlos, es gibt dort weder Spielkultur, noch guten Sound bzw Musiker, die auch das nicht interessiert..

Das sehe ich allerdings nicht so. Bei weitem nicht.
civicep1
Inventar
#96 erstellt: 03. Apr 2008, 13:17
Eure "Überheblichkeit" ist echt erschreckend. Ihr kennt sicher die wenigsten Musiker aus der Punk- oder Hardcorescene persönlich sowie deren beweggründe, gerade diese Musikrichtung zu zelebrieren. Sicher treffen auf einen Teil der Bands und Musiker diese Vorurteile auch zu, aber das hier mal wieder alle über einen Kamm geschert werden, ist doch sehr traurig.
Einen Musiker nach der Wahl seiner Musikrichtung zu bewerten, wenn man dessen reales Können garnicht kennt, zeugt doch von einer gewissen Intoleranz.

Gruß
MTL-CH
Stammgast
#97 erstellt: 03. Apr 2008, 13:20
An der Sache mit der technischen Beherrschung und der Musik, die dann daraus wird oder eben nicht ist das allerdings so eine Sache...

Es gibt und gab sicherlich 'bessere' Trompeter als Miles Davis. Ob das allerdings die besseren Musiker waren, sei dahingestellt.

Und wo grad Flamenco angetönt wurde. Wenn ich mir diese 'Live in San Francisco' Platte von de Lucia, Meola und McLaughlin anhöre ist das spieltechnisch zwar eindrücklich - sehr musikalisch ist dieses Wettspielen aber auch nicht wirklich...

Ich hör zwar auch keinen Punk - aber wer weiss - vielleicht ist dieses Moment der Imperfektion ja auch gewollt - und manchmal ists es ja auch wirklich wurscht: Cassandra Wilson singt häufig zu tief, was (mich) nicht richtig stört. Wenn andereseits Lisa Ekdahl versucht zu singen, dann bereitet mir (!) das Schmerzen.
zuglufttier
Inventar
#98 erstellt: 03. Apr 2008, 13:35
@gambale: Mit klassischen Instrumenten meine ich in diesem Fall so ziemlich alles, was man mit der Hand bedienen kann und was physikalische Einwirkung braucht

Als krasses Gegenbeispiel seien z.B. Künstler wie Aphex Twin oder Autechre genannt, die so ziemlich alles am PC zusammenschustern bzw. komplett alles selber programmieren, was noch meilenweit entfernt ist von am PC zusammenklicken, bei sowas kommt dann DJ Bobo raus

Das ist auch Musik, die mir teilweise sehr viel Spaß macht. Da kann man dann aber deine Kriterien nicht mehr anwenden. Oder meinetwegen können wir auch Ambient als Musikrichtung betrachten, dort fehlen zum großen Teil normale Songstrukturen und dennoch ist's Musik!
umher
Inventar
#99 erstellt: 03. Apr 2008, 14:04
Ich hör zwar auch eher Jazz und Funk - Punk ist mir deshalb noch lange nicht weniger gut, im Gegenteil, manchmal brauch ich was anderes zum Hören.

Am zwar gemässigteren Beispiel Joe Jackson in seinen früheren Jahren war Timing und Präzision ebenso Bestandteil seiner Musik wie Wildheit oder Rohheit. Kein elegant-jazzy-brassy-whoobahopp und auch kein kreischender James Brown kann je rüberbringen, was andere eben können.


gruss umher


[Beitrag von umher am 03. Apr 2008, 14:05 bearbeitet]
gambale
Hat sich gelöscht
#100 erstellt: 03. Apr 2008, 14:34

MTL-CH schrieb:
An der Sache mit der technischen Beherrschung und der Musik, die dann daraus wird oder eben nicht ist das allerdings so eine Sache...

Es gibt und gab sicherlich 'bessere' Trompeter als Miles Davis. Ob das allerdings die besseren Musiker waren, sei dahingestellt.

Und wo grad Flamenco angetönt wurde. Wenn ich mir diese 'Live in San Francisco' Platte von de Lucia, Meola und McLaughlin anhöre ist das spieltechnisch zwar eindrücklich - sehr musikalisch ist dieses Wettspielen aber auch nicht wirklich...



das war ja auch kein Flamenco, sondern ein puplikumswirksamer Wettstreit zwischen Spanien und USA bzw England einzeln betrachtet ist allerdings jeder sehr ernst zu nehmen und Paco de Lucia für den Flamenco sowieso :-)


[Beitrag von gambale am 03. Apr 2008, 14:36 bearbeitet]
gambale
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 03. Apr 2008, 14:40

Hüb' schrieb:

gambale schrieb:

Hüb' schrieb:
Das ist gar nicht zynisch oder überheblich gemeint... :)

nein ist ja auch wahr... aus meiner Sicht ist es einfach nur substanzlos, es gibt dort weder Spielkultur, noch guten Sound bzw Musiker, die auch das nicht interessiert..

Das sehe ich allerdings nicht so. Bei weitem nicht.



dein gutes Recht aber es gibt so viel wirklich gute Musik auf diesem Planeten von Jazz, Rock,Elegant Pop,Prog-Rock, Funk,Flamenco,Samba, Tango, African Jazz bis zu arabischer Musik das ich mich mit diesem aus meiner Sicht Bullshit nicht beschäftigen muß, das ist für mich schlichte Zeitverschwendung...
gambale
Hat sich gelöscht
#102 erstellt: 03. Apr 2008, 14:53

zuglufttier schrieb:
@gambale: Mit klassischen Instrumenten meine ich in diesem Fall so ziemlich alles, was man mit der Hand bedienen kann und was physikalische Einwirkung braucht

Als krasses Gegenbeispiel seien z.B. Künstler wie Aphex Twin oder Autechre genannt, die so ziemlich alles am PC zusammenschustern bzw. komplett alles selber programmieren, was noch meilenweit entfernt ist von am PC zusammenklicken, bei sowas kommt dann DJ Bobo raus

Das ist auch Musik, die mir teilweise sehr viel Spaß macht. Da kann man dann aber deine Kriterien nicht mehr anwenden. Oder meinetwegen können wir auch Ambient als Musikrichtung betrachten, dort fehlen zum großen Teil normale Songstrukturen und dennoch ist's Musik!


da haben wir in der Tat einen verschiedenen Ansatz, da ich auf reine Elektronikgeschichten nicht abfahre, so aufwendig das auch gemacht sein mag...Bei mir kommt immer das von Hand bediente Tnstrument und die Elektroniksachen als Beiwerk bzw gesampelte Klangfarbe obendrauf. Da bin ich erzkonservativ....
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