Grundsätzliche Diskussion zum Modifizieren von Kopfhörer

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Silent117
Inventar
#1 erstellt: 15. Mai 2008, 18:25
Hi Leute,

durch die MS-1 Mod´s bin ich auf eine Frage gekommen , die ich gern mal mit euch weiter diskutieren möchte. Ich habe dies explizit nicht im Stammtisch oder so gemacht , weil ich denke die Geschichte hier könnte ein wenig länger werden. Weiterhin meine ich das viele hier vielleicht ein Intresse daran haben.

Das modifizieren von Audio-Equipement oder Kopfhörern fand ich immer schon ein wenig eigenartig. Warum ist aus meiner Sicht (die durchaus irrtümlich sein kann) leicht erklärt:

Der Entwickler und Konstrukteur hat jahrlang versucht das beste aus dem Gerät rauszuholen oder einen bestimmten Klang zu erreichen. Wenn man etwas modifiziert ändert man ein beliebig kompliziertes Gebilde vehemeht ohne dessen Änderung genau zu kennen. Jeder kann dies gerne mal ausprobieren indem man leicht die Hände (ohne Druck) gegen einen offenen Kopfhörer hebt , das ändert sich gewaltig. Bei einem geschlossenen Kopfhörer einfach mal den Anspressdruck mit den Händen ändern (d.h. von draussen fester drauf drücken). Solch ein sensibeles Gebilde leichtsinnig zu ändern (auch Soundkarten oder KHV) halte ich für sehr riskant.

Was ich jedoch vollkommen verstehen kann , ist wenn man durch Modifikationen versucht den Optimalzustand zu erreichen! D.h. Taschentücher beim Audio Technica W5000 um eine Abdichtung zu erhalten oder ein Akg K518 auseinanderbiegen. Auch irgendwelche Geschichten um den Komfort zu erhöhen: Aufsätze bei In-Ears zweckentfremden , Pads tauschen oder auch Pads die den Klang ändern tauschen (Grado) , alles 100%ig verständlich. (*)

Aber gerade beim MS1 denke ich , das muss doch auch Konsequenzen haben , quasi das gesamte Gebilde zu ändern. Oder der Blu-Tac-Mod beim A900. Woodify your Beyer , auch so eine Sache.

Ich denke wenn etwas "einfach" zu modifizieren wäre , warum hat der Hersteller es dann nicht gemacht?

Ich möchte hiermit keinen angreifen , nur offen darüber diskutieren , ob modding außer (*) wirklich so "einfach" ist. Oder ob man sich damit das sauber konstruierte Gerät evtl. empfindlich ändert (ein wenig ins positive , aber auch viel ins negative).

Ich hoffe ihr versteht ein wenig was ich meine , habe schwierigkeiten das genau in Worte zu fassen. Da ich nur ein Teil des Moddings unverständlich finde.

Mfg Silent


[Beitrag von Silent117 am 15. Mai 2008, 18:26 bearbeitet]
NoXter
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Mai 2008, 18:34
Ich wundere mich ja auch das die ganzen headphiled beyers, Sennis etc, scheinbar noch gut klingen sollen. Gerade Beyer ist da aus _Erfahrung extrem kritisch.

Die Grados hingegen sind ziemlich simpel zusammengeschustert. Da kann man das machen und die Ergbnisse sprechen für sich. So einfach.
zephyr90
Stammgast
#3 erstellt: 15. Mai 2008, 19:40
ich finde, was silent beschreibt, trifft besonders auf diese mods zu, bei denen irgendwas aufgedremelt oder zugestopft wird, z.b. beim alessandro oder bei den Koss KSC-75. Da hat man normale clip-ons, und die sollen bombastischen sound bringen, aber nur wenn man ein paar löcher reindremelt?? ich verstehe, was du meinst, silent
m00hk00h
Inventar
#4 erstellt: 15. Mai 2008, 19:47

zephyr90 schrieb:
ich finde, was silent beschreibt, trifft besonders auf diese mods zu, bei denen irgendwas aufgedremelt oder zugestopft wird, z.b. beim alessandro oder bei den Koss KSC-75. Da hat man normale clip-ons, und die sollen bombastischen sound bringen, aber nur wenn man ein paar löcher reindremelt?? ich verstehe, was du meinst, silent :.


Hast du es probiert?
Ich bin von Natur aus skeptisch, gerade was die Mods von head-fi angeht. Aber ich bin durchaus neugierig und gebe den Mods eine Chance, bevor ich (ver)urteile.
Wenn es mit einem Taschentuch, einem neuen Polster oder einen kleinen Abstandshalter, von mir aus auf Löcher in der Abdeckung der Billigclipons oder Blue-Tac in den Hörschalen ist. Solange es dem Hörer (dem Menschen) danach ein höheres Vergnügen bereitet damit zu hören, ist das voll OK für mich.

Beispiel Denon AH-D2000. Denon hat dem einen mächtigen Bass spendiert - zu viel für meinen Geschmack. Erleichterung brachte ein simples Taschentuch. Schnell, günstig, reversibel. Da ist mir dann auch egal, was die Entwickler sich dabei gedacht haben.


m00h
Silent117
Inventar
#5 erstellt: 15. Mai 2008, 19:54
Ich muss dazu sagen , das ich meinen Koss KSC55 (nackenbügel) auch aufgebohrt habe. Es hat wirklich etwas genützt , aber man hat sich auch Stabilität und ein Risiko damit eingehandelt. Man ändert die Gesamtkonstruktion.

ABER: Bei einem 20€ Produkt kann ich mir vorstellen , dass hier "nicht zu Ende gedacht" wurde. Bei einem 200€ Produkt das eine jahrelange Entwicklungszeit hinter sich hatte?

@m00h

Nun ist die Frage ob du dir nicht Resonanzen oder sonstwelchen Quark mit rein holst? Wie gesagt , ich glaube und verstehe das Mods vieles gutes haben. Ich finde es nur so eigenartig das sie:
-so schnell gefunden werden
-absolut ohne Nachteile beschrieben werden
-so einfach zu machen sind

Warum hat der Hersteller das Ding dann nicht direkt so gebaut? Die einzige Antwort die ich kenne: Er wollte das es genau so klingt wie es "Stock" klingt. Aber die erscheint mir oft nicht wirklich Sinnvoll.
m00hk00h
Inventar
#6 erstellt: 15. Mai 2008, 20:30

Silent117 schrieb:
@m00h

Nun ist die Frage ob du dir nicht Resonanzen oder sonstwelchen Quark mit rein holst? Wie gesagt , ich glaube und verstehe das Mods vieles gutes haben. Ich finde es nur so eigenartig das sie:
-so schnell gefunden werden
-absolut ohne Nachteile beschrieben werden
-so einfach zu machen sind

Warum hat der Hersteller das Ding dann nicht direkt so gebaut? Die einzige Antwort die ich kenne: Er wollte das es genau so klingt wie es "Stock" klingt. Aber die erscheint mir oft nicht wirklich Sinnvoll.


Also zumindest was "meinen" Mod angeht, hat er einen Nachteil: er dünnt nicht nur Bass, sondern auch Grundton aus.
Und warum der so schnell gefunden wurde? Diese Schaumstoffdinger springen einem ja förmlich ins Gesicht, wenn man die Polster abnimmt, was wieder Standardprozedur bei mir bei neuen Hörern gehört (Neugier siegt). Und ohne die Dinger klingt's wie Telefon, kein, der Rest ist Physik.
Man macht also mit dem Mods nichts anders, als die Entwickler auch, nur dass man es nicht so übertreibt (aus meiner Sicht) mit der Dämpfung.

m00h
bebego
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Mai 2008, 21:12
Eigentlich ein Fall für den Stammtisch, aber der
Stax Smegma
passt hier doch ganz gut rein...

Edit: Noch ein Foto.


[Beitrag von bebego am 15. Mai 2008, 21:16 bearbeitet]
Nickchen66
Inventar
#8 erstellt: 15. Mai 2008, 21:43
Ich bin nicht sicher, was es bringen soll, eine "akademische" Grundsatz-Diskussion über Sinn und Unsinn von Modifikationen vom Zaun zu brechen. Das ist immer vom Einzelfall abhängig, d.h. vom einzelnen behandelten KH, und vom Hörempfinden und Genreauswahl desjenigen, der ihn gerade auf der Rübe hat.

Meistens geht's ja eh' nicht, aber selbst im positiven Fall wird da natürlich immer was verändert, was der allwissende und alleskönnende Entwickler des KH so nicht gewollt hat oder (im Idealfall) übersehen hat. Und? Das ist genauso müßig wie "verbotenes" EQing oder eigenmächtige Abänderung eines Dr. Oetker Back-Rezeptes ("Ich nehm' jetzt einfach eine Prise Pfeffer mehr" - "Steinigt ihn!!!")

Irgendwelche bestimmten Modifikationen (z.B. A900 bluetac, D2000 Papiertaschentuch oder MS1000) ohne eigenen Erfahrungshorizont hochzuhypen oder abzulehnen ist IMO bestenfalls als zu HTML-Code gewordene Wichtigtuerei anzusehen.


[Beitrag von Nickchen66 am 15. Mai 2008, 21:57 bearbeitet]
Musikaddicted
Inventar
#9 erstellt: 15. Mai 2008, 22:30
Ich denke es gibt solche und solche Mods.
Natürlich ist ein KH eine durchgedachte Sache, aber sie ist nicht für jemanden persönlich entwickelt worden. Und wenn sich jemand etwas mehr/weniger in irgendeinem Bereich wünscht, warum dann nicht einen KH etwas verändern. Und wer weiß wirklich wie sich K1000/HP1000 Treiber in nem Holz CD3k anhören?!? (Ich wills lieber gar nicht wissen)
Dazu kommt, dass viele Leute einen KH an den sie selbst Hand angelegt haben mehr lieben, denn hören ist einfach auch eine subjektive Sache. Wenn sie ihren KH also mehr lieben als vorher (selbst wenn jemand drittes sagt, dass kein Unterschied ist, oder aber er sogar schlechter ist) - so what?
Jeder muss für sich entscheiden ob es ihm das Wert ist, ist letztendlich sein Eigentum.
Ich persönlich würde nie irreversible Mods an einem meiner KHs machen - ich verkaufe ihn lieber und suche einen anderen KH der besser zu mir passt.
Ebenfalls blödsinnig finde ich teure Mods an günstigeren KHs (z.B. Darth Beyer), aber ich glaube hier spielt auch Exklusivität eine Rolle. Das ist auch der Punkt weswegen viele (fast alle?) neuen DIY-Projekte immer erstmal in den 7. Himmel gelobt werden - teilweise zu Recht, teilweise unverständlich (Head-Fi ist da aber noch deutlich anfälliger).
Was ich persönlich nicht mag, ist wenn jemand einen exklusiven KH "verhunzt" (z.B. teures recable) und dann erwartet, dass sich die Käufer beim Verkauf noch bedanken, dass da soviel "Mehrwert" drin steckt.
Silent117
Inventar
#10 erstellt: 15. Mai 2008, 23:02
@Nickchen

ich bin immer offen für gute Ideen , ich wollte nur besprechen ob es wirklich "so einfach" und vor allem wirklich "ohne Nachteile" ist. Ich denke man erkauft sich mit jeder (!!) Modifikation ein Nachteil , diese zu finden und damit eine Risikoabschätzung machen zu können , dass ist denk ich eine Kunst für sich.

Warum habe ich diesen Thread angefangen? Hauptsächlich weil mich intressiert was andere Leute darüber denken , ich möchte hier nicht verurteilen oder loben. Ich möchte nur meinen Horizont erweitern. Da ich es Eigenartig finde , dass ein Produkt in dem viel Denkarbeit steckt , anscheinend oft mit einfachen Mitteln "besser" zu machen ist.

Ich gebe ein Beispiel:
In der Softwarebranche kannst du schnell etwas basteln , aber um die Qualität eines ausgereiften Produktes zu verbessern , muss man schon viel von der Materie wissen und viel Aufwand betreiben.

Eine Sache die mich spezifisch intressiert hat (damals habe ich darüber geschwiegen): OpAmp wechseln in einem KHV. Ich denke jeder OpAmp braucht eine andere Umgebung (Spannung , Qualität und Art des Eingangssignales , usw). Diese einfach über einen Sockel tauschen zu können , mag toll klingen (was damit auch vollkommen legitim ist , da es nur um den eigenen Geschmack geht) , aber aus technischer Sicht betreibt man den KHV dann doch suboptimal. Könnte man dann nicht eher um den OpAmp der gefällt , einen DIY-KHV bauen , der genau gleich klingt , aber evtl. nicht klirrt oder ähnliches?

Mit anderen Worten , meine Idee in diesem Thread: Kann man aus einer modifikation die einem gefällt , nicht Möglichkeiten schaffen einen KH so personalisieren das er genau so klingt wie man ihn haben möchte. Mit nahezu keinem Risiko (Flausen von Taschentücher usw) und optimalem technischen Ergebnis?

Ist eine modifikation nicht die Vorstufe für ein "besseres Endprodukt"?

@Musikaddicted

schönes Aspekt , ich denke auch ein sehr wichtiger. Mein eigenes Bett , dass ich selbst: geplant , entworfen und gebaut habe. Ist auch etwas subjektiv besonderes auf das man Stolz sein kann.

Ich denke es hat aber auch viel damit zu tun , ob ein KH ein Gebrauchsgegenstand (so ist es bei mir der Fall) oder ein "Luxusgut" ist , an dem man seine Freude hat.

Ansonsten teile ich deine Ansichten. Mods die einfach zu machen sind und reversibel sind , sollte man trotz allem Überlegungen mal gemacht haben. Nur der Neugier wegen und weil man nie eine Idee verwerfen sollte , bevor man sie nicht intensiv bedacht/betrachtet/ausprobiert hat.
m00hk00h
Inventar
#11 erstellt: 15. Mai 2008, 23:31

Silent117 schrieb:
Da ich es Eigenartig finde , dass ein Produkt in dem viel Denkarbeit steckt , anscheinend oft mit einfachen Mitteln "besser" zu machen ist.


Da habe ich gerade länger drüber nachgedacht. Auffällig ist, gerade bei uns, dass fast nur günstige Kopfhörer davon betroffen sind, wenn wir "Padrolling" mal außen vor lassen. Wenn da wirklich mehr Gripps reingeflossen wäre, wären sie teurer und würden von vorn herein in einer anderen Klasse spielen und damit vielleicht gar nicht moddingbedürftig sein.
"Wir" sind einfach zu viele, als dass nicht irgendjemandem, sei es zufällig, eine günstig durchzuführende Verbesserung findet. Verbesserung dabei aus unserer Sich, wenn aus einem -z.B. für die Preisklasse typische Zielgruppe- basslastigen, vermupften Ding ein ausgewogener Hörer mit Spaßfaktor wird.


Silent117 schrieb:
Eine Sache die mich spezifisch intressiert hat (damals habe ich darüber geschwiegen): OpAmp wechseln in einem KHV. Ich denke jeder OpAmp braucht eine andere Umgebung (Spannung , Qualität und Art des Eingangssignales , usw). Diese einfach über einen Sockel tauschen zu können , mag toll klingen (was damit auch vollkommen legitim ist , da es nur um den eigenen Geschmack geht) , aber aus technischer Sicht betreibt man den KHV dann doch suboptimal. Könnte man dann nicht eher um den OpAmp der gefällt , einen DIY-KHV bauen , der genau gleich klingt , aber evtl. nicht klirrt oder ähnliches?


OP-Rolling habe ich auch schon immer kritisch gesehen. Bzw. dass Hersteller die Möglichkeit des Wechselns sogar bewerben, weil ich schon immer der Meinung war, dass eine ausgereifte Schaltung um einen guten OP überlegen sein sollte. OK, bei so "Witzschaltungen" wie einem CMoy spielt das wohl keine Rolle. Aber wenn man sich mal anschaut, welchen Aufwand Jan Meier betrieben hat, um die LM6171 zu bändigen (OK, die sind keine Audio-OPs, aber trotzdem).


Silent117 schrieb:
Ist eine modifikation nicht die Vorstufe für ein "besseres Endprodukt"?


Jaein...wie ich schon weiter oben schrieb, sind die Hörer oft vom Hersteller für eine andere Zielgruppe bestimmt. Durch Mods werden sie für uns auch attraktiv, weil es dann z.B. einen Hörer für "uns" in eben dieser Preisklasse gibt, wo es vorher keinen gab.
Aber wie viele sind wir? Eben.
Ein Produkt, dass auf Grundlage unserer Mods entstünde, wäre wohl auch wieder höher im Preis angesiedelt, was ja den Ursprungssinn des Moddings kaputt macht.

Disclaimer: nur laut gedacht.


m00h
Nickchen66
Inventar
#12 erstellt: 16. Mai 2008, 17:56

Silent schrieb:
Ich finde es eigenartig, daß ein Produkt, in dem viel Denkarbeit steckt, anscheinend oft mit einfachen Mitteln "besser" zu machen ist.

DAS ist genau Deine Grundprämisse, an der Du alles aufhängst, und diese Grundprämisse ist IMO falsch (und auch ein bißchen naiv). Falsch deshalb, weil sie impliziert, daß die Herren Konstrukteure und Ingenieure absolut unfehlbare Koryphähen sind, die es richtig "drauf" haben und entsprechend nahezu vollkommene Produkte auf den Markt werfen.

Ich werde jetzt nicht sonderlich ins Detail gehen, aber eine der Säulen meiner Lebenserfahrung in der sogenannten Erwachsenenwelt besteht darin, daß Menschen eher dazu neigen, einen ziemlichen Murks zu fabrizieren, als fehlerfreie Produkte. Es wundert mich manchmal ehrlich, wie Daimler oder Siemens es überhaupt zustande bringen, halbwegs funktionierende Autos und Handys auf die Beine zu stellen.

Es kann natürlich sein, daß die Kopfhörer-Hersteller in dieser Hinsicht die ganz große Ausnahme darstellen und tatsächlich makellose und vollständig perfekte KH auf den Markt werfen - aber das finde ich ziemlich unwahrscheinlich. Das ist IMO immer noch ganz normales Menschenwerk mit ganz normal "Luft nach oben". Daher ist es durchaus möglich, daß zufällige Modifikationen durch unsystematisches Ausprobieren u.U. tatsächliche Verbesserungen nach sich ziehen. Ich betone das Zufällige, weil ich mich keinesfalls über die Entwicklungsabteilungen der KH erheben möchte - ich bin ja selbst auch nur so ein Halbkompetenter.

Der MS1000 als ein solches Zufallsprodukt stellt für mich eine umfassende Verbesserung (und starke Veränderung) des MS1 dar, und die meisten, die ihn bis jetzt gehört haben, haben sich diesem Urteil angeschlossen. Für andere wären diese Veränderungen vielleicht nicht so dolle, der hartgesottene Blues- und Rockfan, der in seiner Signatur stehen hat Grado - need to sit in 1st row würde das "feinere" Auftreten des MS1000 vermutlich nicht so gutheißen und lästern, man könne ja dann gleich einen AKG kaufen.

Diese Diskussion ist sooo alt, und ich habe sie schon sooo oft führen müssen. Warum ich denn meine Guzzi so derart umgebaut hätte, das wäre doch überhaupt nicht mehr serienmäßig und von daher per se abzulehnen. Nerv.

Am Ende noch was zur Fragestellung Fachmann versus Amateur. Ich habe beruflich auch mit Herstellern von Klimaanlagen, Telefonanlagen u.ä. zu tun, und einer dieser Herren verriet mir mal im Vertrauen, daß nur ca. die Hälfte aller Verbesserungen und Neuentwicklungen auf dem Mist der Herren Fachingenieure gewachsen wären, die sähen oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Der Rest der Verbesserungen kam von den "Amateuren", den Hausmeistern und Orgaleuten der Kunden, die sich täglich mit diesen Geräten befassen und dabei zu Lösungen kamen, die herstellerseitig so ursprünglich nicht vorgesehen waren.


[Beitrag von Nickchen66 am 16. Mai 2008, 19:28 bearbeitet]
zuglufttier
Inventar
#13 erstellt: 16. Mai 2008, 18:36
Außerdem: Warum sollten die Hersteller, denn ein perfektes Produkt auf den Markt bringen, wenn es trotzdem gut verkauft wird? Und teilweise kosten auch kleine Modifikationen unter Umständen in der Herstellung viel Geld bzw. würden große Umbauten an der Maschinerie bedeuten oder die nötigen Teile sind einfach nicht lieferbar bzw. stehen in keinem Preis/Leistungsverhältnis.

Außerdem wollen die das Folgeprodukt und Zubehör auch ja noch verkaufen...
rpnfan
Inventar
#14 erstellt: 17. Mai 2008, 00:03

Silent117 schrieb:

Der Entwickler und Konstrukteur hat jahrlang versucht das beste aus dem Gerät rauszuholen oder einen bestimmten Klang zu erreichen. Wenn man etwas modifiziert ändert man ein beliebig kompliziertes Gebilde vehemeht ohne dessen Änderung genau zu kennen. [...]
Ich denke wenn etwas "einfach" zu modifizieren wäre , warum hat der Hersteller es dann nicht gemacht?


Ich denke auch, dass deine Grundannahme oft nicht richtig ist. Die Hersteller wollen zumeist erstmal Geld verdienen. Es gibt wenige Firmen, bei denen der Spaß im Vordergrund steht und wenn, dann sind es eben oft nicht die Firmen, sondern "Amateure" im besten Sinne des Wortes -- also jemand, der das was er macht einfach gerne macht. Könnten sich so manche Profis eine Scheibe abschneiden. Im Interview mit John Grado sagt er so etwa, dass er keinen Sinn darin sehe die KH zu verbesseren, da sie auch so gut gekauft würden und er einfach eine kleine Firma und eine Familie hat, für die er zu sorgen hat. Das würde mit den jetzigen Produkten erreicht. Das Verbessern und die Innovation hat bei ihm also gar nicht mal so eine hohe Priorität. (Hoffe ich hab' das aus der Erinnerung noch richtig wiedergegeben).

Sicher ist es nicht verkehrt, wenn der Mann neben seiner Firma noch andere Dinge für wichtig findet und wohl offensichtlich seine Familie höher einschätzt. Aber generell kam in seiner Aussage auch die häufig amerikanische Einstellung "good enough" heraus. Wir Deutschen sind tatsächlich oft etwas pingeliger -- im positiven, wie negativen. So ist es nicht verwunderlich, wenn vielleicht ein engagierter Amateur alles mögliche austestet oder sich mehr Gedanken, als der Hersteller selbst macht und so dann ggf. eine Verbesserung erreichen _kann_. Sicher sind aber nicht alle Mods oder Basteleien von Erfolg gekrönt und neben dem "Häuslebauerstolz" dürften manche bei objektiverer Betrachtung nicht standhalten.

Aber gerade bei Billig-KH kann ein Mod durchaus etwas bringen. Vielleicht hat der Hersteller da nicht viel Mühe in die Entwicklung/Produktion gesteckt und damit einen günstigen Preis erzielt? Oft ist der Unterschied von einem guten zu einem sehr guten Gerät ja "nur" die sorgfältige -- und damit teure -- Auswahl der Einzelteile. Zum anderen werden auch bei günstigeren Produkten oft bewusst nicht optimale Lösungen vom Hersteller eingesetzt, die evtl. nur wenige Cent kosten würden, damit man die eigenen teureren Produkte besser von den eigenen Einstiegsprodukten abheben kann.

Natürlich muss ein Mod nicht immer einfach und ohne Probleme oder Nachteile sein. Dass es oft so dargestellt wird, liegt sicher zum einen daran, dass viele Modder selbst Erfahrung haben und es _für_sie_ tatsächlich leicht sein kann. Zum anderen ist man menschlicherweise bei eigenen Ideen und Kreationen oft ein bisschen weniger empfänglich für Kritik und lobt von daher etwas eigenes vielleicht etwas "zu viel"?
SilverME
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 17. Mai 2008, 03:13
@ Silent117

Ich denke auch das die Anahme Kopfhörer seien zu 99-100 Prozent ausgetestet nicht ganz richtig ist.Wie hier schon geschrieben wurde nehmen Hersteller auf die Kosten und wohl auch auf das Aussehen rücksicht.Angeboten wird oft ein Kompromiss.Auch wenn es dir suspekt erscheint so kann sicher der eine oder andere "seine" Modifikation finden die denjenigen näher an sein Ideal bringen.Ich selber bin jetzt eher der Typ der sich aus dem vorhandenen Kopfhörern bedient.Aber wem es gefällt der soll halt probieren was machbar ist.Im besten Fall profitiert man davon oder man ignoriert es.

Silver
sai-bot
Inventar
#16 erstellt: 17. Mai 2008, 05:34
Also ich weiß echt nicht, was es gegen Mods einzuwenden gibt. Grad im Lowfi-Sektor ist es doch manchmal soooo einfach:



PLUS



Zwei-, dreimal beherzt draufgeklopppt - voilà. Kein deutsches Ingenieurwissen kriegt das besser hin.
Musikaddicted
Inventar
#17 erstellt: 17. Mai 2008, 10:26
Da würde ich lieber einen guten KH mit pinkem Stoff beziehen, wenn man das wirklich haben will vom Aussehen her.
Ordoron
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 17. Mai 2008, 13:24
In meinen Augen ist die Antwort ganz einfach...

Wieso gibt es Stereoanlagen von Sony mit EXTREM BOOMBASS?

Weil es menschen gibt (einige) mit extrem BOOMBASS OHREN. Sobald der Bass voll da ist (Hauptsache laut) sind sie zufrieden. Wieso sollte man nach dem Prinzip nicht auch Kopfhörer bauen?

Ich find das in Ordnung.

Bei Geräten aus dem Hifi Bereich hingegen ist es fehl am Platz, da Personen die hunderte von Euros ausgeben ja auch dementsprechenden klang wollen. In dem Preissegment gibt es aber immer noch Geschmacksachen. 10 Ingenieure bauen 10 unterschiedliche Kopfhörer weil wenige Menschen gleich hören.
zephyr90
Stammgast
#19 erstellt: 18. Mai 2008, 14:08
man müsste mal stax-treiber in die skullcandy bauen, sie einem audiophilen in die hand drücken, der davon nichts weiss, und abwarten, ob er sie verteufelt
Matzio
Inventar
#20 erstellt: 18. Mai 2008, 14:11

zephyr90 schrieb:
man müsste mal stax-treiber in die skullcandy bauen, sie einem audiophilen in die hand drücken, der davon nichts weiss, und abwarten, ob er sie verteufelt :D

Wie hinterhältig und gemein!
NoXter
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 18. Mai 2008, 14:25

zephyr90 schrieb:
man müsste mal stax-treiber in die skullcandy bauen, sie einem audiophilen in die hand drücken, der davon nichts weiss, und abwarten, ob er sie verteufelt :D


Davon ist auszugehen da diese Umbauaktion, sofern überhaupt durchführbar, nie im Leben gut klingen wird.
Nickchen66
Inventar
#22 erstellt: 18. Mai 2008, 14:27
Vermutlich würde er das verteufeln, und das vermutlich zu Recht. Irgendeinen Treiber einfach so in irgendeine andere Umgebung zu implantieren, geht IMO mit einer 97%igen Wahrscheinlichkeit schief. Grado oder KSC75 Systeme machen zwar einiges mit, aber das ist leider eher die Ausnahmr als die Regel.
zephyr90
Stammgast
#23 erstellt: 18. Mai 2008, 14:44
...aber besser als die skullcandy klingt es bestimmt!
NoXter
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 18. Mai 2008, 14:47

zephyr90 schrieb:
...aber besser als die skullcandy klingt es bestimmt!


Staxe klingen wie ein altes Küchenradio wenn man die Gehäuse abdeckt und die geschlossenen 4070 sahen auch nicht so aus hätte Stax einfach nur ein gedämmtes Gehäuse drumherum gebaut.


[Beitrag von NoXter am 18. Mai 2008, 14:49 bearbeitet]
sunlite
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 18. Mai 2008, 15:47
"Moddings" sind IMHO Hobby. Und Hobbies gehorchen keinem strengen Regelwerk (und schon gar keiner wirtschaftlichen Überlegung). Müßig darüber nachzudenken. Einfach Spaß haben
Nickchen66
Inventar
#26 erstellt: 18. Mai 2008, 16:04
...glaube, wir haben Silent in die Flucht geschlagen...
fabifri
Inventar
#27 erstellt: 18. Mai 2008, 17:13

Nickchen66 schrieb:
...glaube, wir haben Silent in die Flucht geschlagen... :?


ach, so leicht gibt der schon nicht auf

übrigends interessanter Thread. Ich finde es toll, wie man z.B. aus einem recht günstigen MS1 - in den nicht sehr viel Konstrukteursarbeit geflossen sein kann - einen nahezu audiophilen Hörer basteln kann.

Gruß
Fabian


[Beitrag von fabifri am 18. Mai 2008, 17:14 bearbeitet]
Nickchen66
Inventar
#28 erstellt: 18. Mai 2008, 17:27
Richtig, nahezu audiophil. Daß das ein K701-Killer ist, behauptet ja auch keiner. Das fällt in die Zuständigkeit des nicht gerade erschwinglichen MS Ultimate.
SRVBlues
Inventar
#29 erstellt: 18. Mai 2008, 17:49

Silent117 schrieb:

Ich gebe ein Beispiel:
In der Softwarebranche kannst du schnell etwas basteln , aber um die Qualität eines ausgereiften Produktes zu verbessern , muss man schon viel von der Materie wissen und viel Aufwand betreiben.

Es sind aber auch bei angeblich ausgereiften Softwareprodukten oft Kleinigkeiten, die eine Verbesserung bringen.
Nicht umsonst kupfert MS auch nach Jahren der sehr intensiven und teuren Eigenentwicklung andere Ideen ab (tab-browser um nur eins zu nennen).
- DT931 mod. Der KH ist für einen 120Ohm Ausgang ausgelegt. Nur haben die meisten KHV's einen 0 Ohm Ausgang, also habe ich die 120OHm Widerstände eingelötet um keinen Adapter verwendet zu müssen.
- K701 mod. Der Kopfhörer soll sich durch eine aufwendige Zugkonstruktion jedesmal beim Aufsetzen neu anpassen. Dadurch drückte mir das Kopfband so auf den Schädel, dass ich Kopfschmerzen bekam. Erst als ich das Band fixierte, konnte ich den KH schmerzfrei Tragen und noch mehr, er ist mit dem DT931 der bequemste KH.
- E9 mod. Die Hörmuscheln sind recht klein und haben wenig Platz für die Lauscher. Durch meine abstehenden Ohren drücken die Muscheln unangenehm. Ein Kabel unter dem Polster schaft mehr Raum für die Ohren und etwas mehr Bühne von der ich persönlich nicht genug haben kann.
- HD53r mod - da ich sehr gerne auch sehr leise höre, war mir der HD53r in der geringsten Gain-Stellung noch zu laut (rechts/links Gleichlaufprobleme im leisen Bereich). Ein Spannungsteiler bringt noch mal -10db und jetzt kann ich entspannt hören.

Das sind alles ganz einfache Sachen, die es mir aber erst ermöglichen, Freude mit den Geräten zu haben. Warum nun die Entwickler diese Mods nicht gleich selbst durchgeführt haben ist für mich auch unverständlich

Chris
abalamahalamatandra
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 19. Mai 2008, 12:40
Eine Modifizierung ist letztlich so etwas wie eine Personalisierung eines Massenprodukts (ich ringe dem Produkt ja nichts ab, was nicht generell schon in ihm steckt, ich arbeite es lediglich stärker heraus). Meine bisherigen Modifizierungen haben die Produkte immer etwas mehr dorthin gebracht, wo ich sie klanglich gerne haben wollte. Allerdings haben sich auch offenkundig Nachteile ergeben, die aber durch die entstanden Vorteile/Verbesserungen aus meiner subjektiven Sicht mehr als aufgewogen wurden. Da muss ich dann wie der Entwickler eben eine Entscheidung treffen: will ich das eine oder eben das andere. Und manches, was der Entwickler so konzipiert hat, wie es dann am Ende in die Serie einfließt, hat wohl auch etwas mit Praktikabilität zu tun. Andere Lösungen sind eventuell klanglich besser, aber für die Masse vielleicht nicht alltagstauglich. Da kann man jetzt wahrscheinlich seitenlang drüber diskutieren.

Darf man auch nicht vergessen: Eine Modifikation stellt gegebenenfalls einen zusätzlichen Arbeitsschritt dar, der bei einem Serienprodukt auch wieder zusätzlich Geld kosten würde.


[Beitrag von abalamahalamatandra am 19. Mai 2008, 14:48 bearbeitet]
Silent117
Inventar
#31 erstellt: 19. Mai 2008, 19:47
Es wurde zumeist bemängelt , das meine Annahme ein Produkt sei gut entwickelt worden , ein wenig neben der Realität sei.

Ich denke das stimmt in vielen vielen Teilen der Industrie , aber ihr müsst bedenken , es handelt sich bei einem Hifi-Kh um ein Luxusprodukt. Bei dem wird alles getestet und wenigstens gut entworfen , hiermit meine ich Hd650 , K701 , W5000 , Stax und dergleichen. Das ein Ms1 oder ähnliches evtl nicht ganz zu Ende gedacht ist , kann ich mir durchaus vorstellen , das war nur ein schlecht gewähltes Beispiel.

Einen Kopfhörer einer bestimmten Güte zu erreichen halte ich für nicht "mal eben gemacht" , gerade wenn wir im Hifi bereich uns bewegen. Wir (und wir sind die Hauptkundschaft) testen die Kopfhörer auf unzählige Aspekte , da darf sich eine Firma nur ein paar kleinere Schnitzer erlauben.

Ich denke nicht das die Produkte 99%ig sind , ich denke das sie einem gewissen gehobenem Standard entsprechen und kostengünstig hergestellt werden. Ich schätze so 85%ige Qualität wird bei den Topmodellen schon drin sein , wenn ich das unbedingt Quantifizieren müsste. Anders liese sich alleine das klangliche Niveau nicht erreichen , dass diese Kopfhörer bieten.

Ich denke die Firmen AKG , Sennheiser und Beyer Dynamic werden nicht unbedingt "den" Kopfhörer gebaut haben , aber sie liefern doch ein wenig mehr Qualität als ihr ihnen zugesteht. Das ist aber meine Meinung. Davon möchte ich allerdings noch anmerken , dass ein großteil des Qualitätsmanagements (Spekulation!) durch "Testen und Ändern" bzw "Try and Error" erreicht wird.

Vielleicht habe ich die Empfindlichkeit eines akustischen Systems unterschätzt und man kann doch relativ viel ändern ohne wirklich grössere negative Wirkungen sofort herauf zu beschwören. Hier bin ich mir nicht ganz sicher.

@Srvblues

du hast mich vollkommen falsch verstanden. Bei allen von dir genannten Beispielen trifft das hier zu:


Was ich jedoch vollkommen verstehen kann , ist wenn man durch Modifikationen versucht den Optimalzustand zu erreichen!


Du modifizierst das Produkt nicht , sondern du optimierst es nur auf deine Bedürfnisse. Dies habe ich eben von vorne herein als verständlich beschrieben. Du erreichst den Optimalzustand eben nur so , völlig klar!

Sie haben es nicht gemacht , weil es eben an deiner Situation liegt , dass es nicht perfekt ist. Aber ich denke durch den Smiley , war dir das auch so klar , wollte das nur nochmal hervorheben.

@Nickchen

du schreibst:
Irgendeinen Treiber einfach so in irgendeine andere Umgebung zu implantieren, geht IMO mit einer 97%igen Wahrscheinlichkeit schief. Grado oder KSC75 Systeme machen zwar einiges mit, aber das ist leider eher die Ausnahmr als die Regel.


Warum ist dann ein bestehendes Gehäuse (sehr entscheidend , bzw gravierend) zu ändern , nicht das gleiche?

Wie gesagt , ich rede hier nicht über Mid-Fi , da denk ich mir müssen auch die Entwicklungskosten mitspielen , also kann nicht so viel gedacht werden (was die Qualität beeinflusst). Aber bei Hifi wird das ja auch gemacht , Woodify your Headphone , Bluetacs auch bei sehr guten KH , usw.

@fabifri

stimmt es ist toll , wenn man aus einem Mid-Fi KH noch so viel holen kann. Aber das zeugt davon das ein Ms1 sehr viel Veränderung verträgt und das Zusammenspiel der Gs1000 Pads + Abstandshalter zeigen , dass es doch ein recht empfindliches Gebilde ist. Der Abstand muss anscheinend doch "genau" passen und mit anderen Pads passt es auch nicht 100%ig.

Trotz allem bitte ich euch , euch nicht nur auf den Ms1 festzubeissen , er war von mir ein schlechter Beispiel. Weil wegen des Preises ich mir durchaus vorstellen kann , dass noch genug Luft nach oben zum modden ist.

@silverMe

sind die Kosten für einen Hifi-KH nicht bereits hoch genug um entsprechende Kosten wieder rein zu holen. Und die 2. Frage:
Kann man entsprechende Wiedergabequalität und Haptik wirklich mit "Schmalspurentwicklungen" erreichen?

PS: Ich habe zur Zeit viel zu tun und ich wollte etwas länger antworten , daher die späte Antwort.
bastis
Stammgast
#32 erstellt: 19. Mai 2008, 20:23

Silent117 schrieb:
Es wurde zumeist bemängelt , das meine Annahme ein Produkt sei gut entwickelt worden , ein wenig neben der Realität sei.


Vermutlich hängt bei Sennheiser, AKG, Audio-Technica und Stax auch dieser wunderbare Cartoon in der Entwicklungsabteilung aus:

http://www.mumpelweb.de/unsinn/img/Wunder.jpg



Silent117 schrieb:
Ich denke das stimmt in vielen vielen Teilen der Industrie , aber ihr müsst bedenken , es handelt sich bei einem Hifi-Kh um ein Luxusprodukt. Bei dem wird alles getestet und wenigstens gut entworfen , hiermit meine ich Hd650 , K701 , W5000 , Stax und dergleichen. Das ein Ms1 oder ähnliches evtl nicht ganz zu Ende gedacht ist , kann ich mir durchaus vorstellen , das war nur ein schlecht gewähltes Beispiel.


Das seh ich genau anders herum:
Gerade bei günstigen Kopfhörern mit hohen Stückzahlen dürfte es sich eher lohnen, dass man Entwicklungsstunden in das Zusammenspiel der Komponenten investiert und dafür günstigere Komponenten verbauen kann.



Silent117 schrieb:
Ich finde es nur so eigenartig das sie:
-so schnell gefunden werden
-absolut ohne Nachteile beschrieben werden
-so einfach zu machen sind


Zumindest der letzte Punkt stimmt mit der gängigen Lehrmeinung überein, dass einfache Konstruktionen die besten sind. Das Problem dabei ist halt, dass man dafür die richtige Idee haben muss...
Vermutlich sind da die Hobbybastler durch ihre schiere Masse im Vorteil, sie unvoreingenommen an die Sache herangehen und kein Kollege danebensteht, der erzählt, warum ein KSC55 nicht besser klingen kann, wenn man zusätzliche Löcher ins Gehäuse bohrt.

Und die ersten beiden Punkte?
Wer gibt schon gerne zu, dass er ein Dutzend 20€-Hörer versenkt hat, damit er klingt wie ein 40€-Hörer?


[Beitrag von bastis am 19. Mai 2008, 20:27 bearbeitet]
abalamahalamatandra
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 20. Mai 2008, 14:56
Das Beispiel vom MS1 ist so schlecht nun nicht. Denn hier findet im Prinzip die Personalisierung eines KHs statt, bei der das dem Produkt innewohnende Potenzial in eine bestimmte Richtung kanalisiert wird. Was nach der Modifikation zu Tage tritt, ist dem MS1 nicht zusätzlich verliehen worden, es war schon vorher da. Doch was genau ist hier anscheinend geschehen? Der Hersteller hat einen KH intendiert, der sich durch eine sehr direkte, unmittelbare Ansprache auszeichnet, die ihn für sehr spezifische Musikrichtungen prädestinieren soll. Gleichzeitig soll sich der Kopfhörer gut in das Portfolio einfügen (Klang und Preis). Anhand eines vorgegebenen Budgets wurde ein aus dem Empfinden des Entwicklers daraufhin optimierter Kopfhörer gebaut.
Bei der Modifikation spielt nun weder das Budget noch das damit eng im Zusammenhang stehende Portfolio des Anbieters eine Rolle. Ebenfalls unbedeutend ist die ursprünglich intendierte klangliche Ausrichtung. Wesentlich für den Modifizierwilligen ist lediglich ein vorhandenes Produkt, mit dem man tendenziell, aber eben nicht ganz zufrieden ist und die Vorstellung davon, wie es klingen soll. Beim MS1 zeigt nun die Modifikation ein vorhandenes, anderes Gesicht dieses Kopfhörers. Und natürlich zeigen sich bei allen Zugewinnen auch scheinbar Verluste. Der Kopfhörer ist nun nicht mehr in der vorherigen Konsequenz für Rock und Blues geeignet, der Fokus hat sich zugunsten anderer Stilrichtungen verschoben. Der modifizierte MS1 gewinnt in anderen Bassregionen, verliert aber den „punching kick“ gegenüber dem Original. Er gewinnt an Räumlichkeit, wird aber mit Sicherheit an Direktheit einbüßen.
Bei der MS1-Modifikation fällt mir sofort die Quarter-Modifikation beim Koss Porta Pro ein (dickeres Polster mit Loch), auch wenn die Auswirkungen teilweise andere sind. Der Koss legt in der Räumlichkeit leicht zu, der Klang wird weniger direkt, der Bass ist aufgeräumter, die Höhen werden klarer, aber der Koss verliert auch hörbar im Grundtonbereich. Von der intendierten Philosophie eines rundlich-voluminösen und angenehmen Klanges entfernt sich der Koss damit. Es bleibt dabei, eine Modifikation wird in der Regel dazu führten, dass man eine Eigenschaft zu Gunsten einer anderen aufgeben muss.
Die Entwickler des MS1 haben wohl nicht schlampig gearbeitet, sondern sie haben lediglich anhand eines begrenzten Budgets einen weitgehend gnadenlos direkten Kopfhörer mit allen Vor- und Nachteilen auf die Beine gestellt. Dass der MS1 auch etwas anders kann, haben sie wahrscheinlich schon gesehen (alles andere ist unwahrscheinlich, denn es sind ja gerade die Grado-Hörer, bei denen durch verschiedene Original-Polster der Abstand der Treiber zum Ohr variiert werden kann, was hier allerdings gegenüber der MS1-Modifikation fehlt ist der Liberator, der einen auf das Ohr gerichteten Schallkanal bildet und die Verlustleistung durch entweichende Schallwellen gegenüber dem reinen Bowl- oder Jumbo-Pad reduziert), aber dieses „etwas anders können“ entsprach nicht dem Entwicklungsziel und vielleicht auch nicht dem Finanzrahmen. Und somit dann auch nicht dem Portfolio. Und manch einem wird der MS 1 wahrscheinlich auch so gefallen, wie er ist. Und einen separaten Liberator zum Nachrüsten bietet der Originalhersteller eventuell nicht an, weil das Geschäft in seinen Augen nicht rentabel ist (ungünstiges Verhältnis zwischen Produktionskosten/ Zukauf und Gewinn – außerdem gerät man dann auch schnell in die Bastlerecke, wo der Profianbieter natürlich nicht hin will).
sunlite
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 20. Mai 2008, 15:20
Unglaublich wie viele komplizierte Worte und Sätze man benutzen kann, um einen so einfachen Sachverhalt darzustellen.
SRVBlues
Inventar
#35 erstellt: 20. Mai 2008, 16:43

Silent117 schrieb:

Du modifizierst das Produkt nicht , sondern du optimierst es nur auf deine Bedürfnisse. Dies habe ich eben von vorne herein als verständlich beschrieben. Du erreichst den Optimalzustand eben nur so , völlig klar!

Das sollte doch aber bei jeder Modifikation der Sinn sein. Man modifiziert ja nicht, um etwas schlechteres zu erhalten.

Wie würde ein HD650 beurteilt werden, wenn nicht Sennheiser vom HD600 zum HD650 entwickelt hätte, sondern jemand mit einem Mod das hinbekommen hätte? Vermutlich würde viele sagen, dass der Mod schlechter klingt und dass sich Sennheiser etwas beim HD600 gedacht hat, oder?

Chris
m00hk00h
Inventar
#36 erstellt: 20. Mai 2008, 17:41

SRVBlues schrieb:

Silent117 schrieb:

Du modifizierst das Produkt nicht , sondern du optimierst es nur auf deine Bedürfnisse. Dies habe ich eben von vorne herein als verständlich beschrieben. Du erreichst den Optimalzustand eben nur so , völlig klar!

Das sollte doch aber bei jeder Modifikation der Sinn sein. Man modifiziert ja nicht, um etwas schlechteres zu erhalten.

Wie würde ein HD650 beurteilt werden, wenn nicht Sennheiser vom HD600 zum HD650 entwickelt hätte, sondern jemand mit einem Mod das hinbekommen hätte? Vermutlich würde viele sagen, dass der Mod schlechter klingt und dass sich Sennheiser etwas beim HD600 gedacht hat, oder?

Chris


Wo ist der Witz?
Der HD650 klingt schlechter als der HD600. Ob Mod oder von Sennheiser - egal.


m00h
Silent117
Inventar
#37 erstellt: 20. Mai 2008, 17:52
@Srvblues

wie du sehen kannst , ist z.B. das Headphilen von den Beyer´s definitiv keine "optimierung". Es gibt dann auch noch das verhölzern der metall-grados , Recablen , ein KHV OpAmp Rolling , Röhrentauschen , uvm.

@abalamahalamatandra

ich gehe demnächst auf deinen Post ein , habe grad nur wenig Zeit.
Musikaddicted
Inventar
#38 erstellt: 20. Mai 2008, 18:49

m00hk00h schrieb:
Der HD650 klingt schlechter als der HD600. Ob Mod oder von Sennheiser - egal.

Ignorance is bliss!
Nattydraddy
Inventar
#39 erstellt: 20. Mai 2008, 20:15
Es ist eine Optimierung auf meine Bedürfnisse. Wobei man den Klang immer subjektiv empfindet.

Und für viele Menschen ist es so, dass sie Produkte von der Stange als seelenlos empfinden. Aber ein Kopfhörer mit ihrem Mod klingt ganz anders. Sehr brillant, tief sonorend etc.
SRVBlues
Inventar
#40 erstellt: 20. Mai 2008, 21:22

Silent117 schrieb:
@Srvblues

wie du sehen kannst , ist z.B. das Headphilen von den Beyer´s definitiv keine "optimierung".

Es ist dann eine optische Optimierung. Ich habe mir auch schon oft überlegt, welchen KH ich mit Leder beziehen lassen könnte. Beyer bietet die Individualisierung sogar ab Werk an.

@m00hk00h
Der Witz ist, dass evtl sehr wenige einen HD600-Mod hätten, weil der doch nicht so gut wie ein HD600 klingt.

Das man einen HD6x0 aufgrund einer Hochtonhörschwäche nicht verstehen kann, kann man nicht dem Hersteller zum Vorwurf machen.

Chris
m00hk00h
Inventar
#41 erstellt: 20. Mai 2008, 21:41

SRVBlues schrieb:
@m00hk00h
Der Witz ist, dass evtl sehr wenige einen HD600-Mod hätten, weil der doch nicht so gut wie ein HD600 klingt.

Das man einen HD6x0 aufgrund einer Hochtonhörschwäche nicht verstehen kann, kann man nicht dem Hersteller zum Vorwurf machen.

Chris


...*hust*Ironie*räusper*



m00h
Nickchen66
Inventar
#42 erstellt: 20. Mai 2008, 22:00
Naja, Basteln hin, Tinker her, ich käme niemals auf den Gedanken, an einem HD6*0 / DT880 / K701 oder ähnlicher Highendern erfolgreich rumbasteln zu wollen.

Warum hat sich der Unaussprechliche eigentlich gelöscht? Ich mochte ihn eigentlich ganz gerne...
bebego
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 20. Mai 2008, 22:30
Nee, an einem HD6xx und K701 nicht, unter die DT880-Polster hab ich aber zusammengerollte Taschentuchringe gelegt, um den Abstand zu den Ohren noch etwas größer, dh komfortabler zu machen.

Nickchen66 schrieb:
Warum hat sich der Unaussprechliche eigentlich gelöscht? Ich mochte ihn eigentlich ganz gerne... :?

Ich auch... vielleicht hat ihn der unterschwellige Vorwurf gegen seine (stark juristisch oder anderweitig geisteswissenschaftlich - ich tippe auf juristisch - geprägte?) Ausdrucksweise an einem wunden Punkt getroffen? Es gibt ja Menschen, die auf Kritik an ihrem Stil sehr dünnhäutig reagieren und die den Ruf nach mehr Verständlichkeit für Majestätsbeleidigung halten. Ich zum Beispiel.
sunlite
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 20. Mai 2008, 22:45
Häh? Das meinst Du aber jetzt nicht ernst, oder?! Sollte das wegen meines Kommentars geschehen sein, dann kann ich ihm nur wünschen, dass er zukünftig keinen solchen Proleten wie mir mehr begegnen möge.
bebego
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 20. Mai 2008, 22:54
Es fehlte das Ironie-Smilie, stimmt. Im Kern halte ich es aber für möglich - man hat ja schon Pferde kotzen sehen. Sogar vor der Apotheke, wie m00k00h hinzufügen würde.
Ich bin übrigens sehr für die einfachstmögliche und verständlichste Ausdrucksweise und da - anders als viele andere - großer Bewunderer der Bild-Zeitung. Diesmal ganz ohne Ironie... Aber es ist nunmal schwieriger, einfach zu schreiben als schwierig. Nur viel höflicher. Man spart seinen Mitmenschen Zeit und Nerven. Ich schaff' das auch nicht immer.
Nattydraddy
Inventar
#46 erstellt: 21. Mai 2008, 00:45

Aber es ist nunmal schwieriger, einfach zu schreiben als schwierig.

Oh, ja. Den Satz habe ich dreimal lesen müssen, bis ich ihn verstanden habe. Ansonsten kenne ich auch die Versuchung, durch tolle Fachbegriffe zu brillieren. Das ich das Fachwissen nur zur Hälfte habe, ist nur noch ein Grund mehr.


[Beitrag von Nattydraddy am 21. Mai 2008, 00:49 bearbeitet]
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