AKG 701 und ein KH-Dilletant

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gbrost
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Mrz 2009, 01:40
Hallo zusammen,

ich habe es getan:
Ich habe mir einen AKG 701 gekauft.
Bisher besass ich (jahrelang) einen Sennheiser HD-570.
Viele haben auf dem armen 570 rumgehackt, ich persönlich fand ihn immer ziemlich sympathisch. Nun hat er den Geist aufgegeben und ich dachte mir: Wenn schon, denn schon. Die größte Kritik bestand immer an der Passform. Also brav in den Einzelhandel und anprobiert (und auch ebenso brav da gekauft, Internetshops können _immer_ günstiger, systembedingt). Richtig auf Probe hören konnte ich dort nicht (zu laut, nicht genug Musik dabei, einfach nicht in Ruhe).

Nun bin ich zufrieden, aber doch im Zweifel:
Der 570 hat natürlich ein wenig mehr "gemauschelt" und die Bässe angehobe und das Ganze ein wenig warm gemalt. Persönlich finde ich eine präzisere Wiedergabe prima, besonders im Bassbereich. An der Frequenzkurve manipulieren kann ich auch selber.

Nun zu meinem Neuen:
Im Gesamtbild präziser, man fühlt sich einfach mehr "da".
So weit - so gut. Aber der Preisabstand ist dennoch enorm.

Nun habe ich viel gelesen über "einspielen" und Kopfhörerverstärker. Gerade bei diesem KH scheint eine lange Einspielzeit tragend zu sein. Nun zwei Fragen:

- Wird sich der Abstand zum 570 für mein mittelmäßig ausgebildetes Ohr mit der Zeit deutlich erhöhen (A: Einspielzeit, B: Bildung der Höransprüche)?

- Ich habe einen Onkyo 674 receiver. Ich bin mit ihm sehr zufrieden, wobei hier sicher kein großes Augenmerk auf den KH-Verstärker gelegt wurde (einfacher Widerstand?): Lohnt sich definitiv ein KH-Verstärker? Kann mir jemand etwas zu der Qualität der Onkyo Kopfhörerausgänge sagen? Bringt ein dedizierter KH-Verstärker hier so einen großen Hub?

Genau genommen waren das mehr als zwei Fragen, ich hoffe ihr vergebt mir

Danke und viele Grüße,
Gerd
MacFrank
Inventar
#2 erstellt: 12. Mrz 2009, 01:49
Guten Abend Gerd,

gratuliere zum Kauf!

Bzgl. der KHV-Thematik:
Ich würd's einfach mal ohne probieren. Der K701 ist von Haus aus ein sehr guter Hörer, der dir auch ohne adäquate Verstärkung schonmal ein Mehr an Klang bietet. Das bisschen Mehrklang mit einem KHV herauszuholen ist hier bei uns quasi Volkssport, aber steht in deutlich schlechterem Kosten-Nutzen-Verhältnis als der Kauf eines hochwertigen Hörers wie es der K701 per-se schon ist. Wenn es dir ohne KHV schon gefällt, prima. Wenn nicht, können wir ja noch immer darüber nachdenken, am Setup etwas zu ändern.

Zum Einspielen kann ich leider nichts sagen, da ich den K701 nicht besitze.

lg,
Chris
m00hk00h
Inventar
#3 erstellt: 12. Mrz 2009, 02:45
Ich prophezeie mal, dass dir der K701 an einem KHV nicht gefallen wird. Ein normaler Verstärkerausgang über einen Widerstand fügt dem Klangbils normalerweise etwas Wärme hinzu, die du ja zu vermissen scheinst. Ich befürchte fast, dass du besser bei Sennheiser geblieben wärst...

m00h
ax3
Inventar
#4 erstellt: 12. Mrz 2009, 10:55
Hi Gerd,

gib dir etwas mehr Zeit.

Im Gesamtbild präziser, man fühlt sich einfach mehr "da"


Das wird so bleiben und sich mit der Zeit noch verstärken.


Nun habe ich viel gelesen über "einspielen" und Kopfhörerverstärker. Gerade bei diesem KH scheint eine lange Einspielzeit tragend zu sein. Nun zwei Fragen:

- Wird sich der Abstand zum 570 für mein mittelmäßig ausgebildetes Ohr mit der Zeit deutlich erhöhen (A: Einspielzeit, B: Bildung der Höransprüche)?


Punkt A ist ein Faktor, wird nach meinem Dafürhalten aber überbewertet.
Punkt B ist m.E. entscheidend: Ein Sprung nach oben ist gewöhnungsbedüftig und die Unterschiede werden erstmal als subtil eingestuft.
Aber - der Sprung nach unten, nach einer gewissen Zeit mit dem neuen KH, ist für viele sehr gut zu erhören und eigentlich ein No-Go.

Deshalb wollen die meisten auch immer eine helixartige Steigerung > spiralförmig immer weiter nach oben. Leider ist der Weg nicht immer so linear.

Deshalb - lass dir etwas Zeit und gewöhn dich an das

Im Gesamtbild präziser, man fühlt sich einfach mehr "da"

und gehe mal nach dieser Eingewöhnungszeit den Step back.
Möglicherweise erhellend.

Gruß
gbrost
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Mrz 2009, 14:27
Danke für eure Kommentare.
MacFrank: Ich denke, du hast Recht. Aufrüsten kann man immer noch.
m00h: Ich denke, dass man sich durchaus an neue Dinge gewöhnen kann. Mein Lieblingsbeispiel ist immer Wein. Kaum jemand mag von Anfang an Wein, schon garnicht einen alten Bordeaux. Aber irgendwann reicht das Alte nicht mehr, der langweilige Massenwein bietet nichts mehr. Und nach und nach mag man Weine, von denen man sich das nie vorstellen konnte. Deshalb kann ich auch den Beitrag von ax3 gut nachvollziehen. Wenn ich jetzt irgdendwo einen lieblos gemachten Massenwein trinke, fehlt mir eine ganze Menge, obwohl ich damals diesen Wein genauso gut fand wie jetzt den besseren.
Peterb4008
Inventar
#6 erstellt: 12. Mrz 2009, 16:15
Hey

ich habe mich damals auch für den
AKG 701 entschieden,brauchte auch
eine gewisse Zeit um mit ihm warm
zu werden.

Heute möchte ich ihn nicht
mehr hergeben.

Besonders bei Klassik und Jazz
finde ich ihn sehr schön.

Habe mir nach 3 Monaten noch
einen KHV zugelegt.

Den Klangunterschied mit KHV
finde ich nicht soooo groß,
aber ohne möchte ich auch nicht mehr Hören.

Könnte aber auch daran liegen,
das ich den Kopfhörer, über den
Cd Playereingang beim Marantz SA 7001 K1
angeschlossen habe,dem nachgesagt wird das
er ab Werk über einen guten KH Ausgang verfügt.

Gruß

Peter
petitrouge
Inventar
#7 erstellt: 13. Mrz 2009, 10:54
Gratulation zu Deinem 701!
Gib ihm Zeit von an die 200Stunden und das gute Stück wird vom klanglichen wesentlich runder wirken als vorher, da der Bass wesentlich an Form gewinnt.
Bereue meine Kauf bis dato auch nicht und kann meinen Vorrednern nur zustimmen was der KHV anbelangt ein vernünftiger Ausgang direkt am CDP langt für den Weissen.
Er ist aber kein Schönspieler sondern offenbart auch nur das was vorhanden und geliefert wird.



Grüsse Jens
gbrost
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:14
Da probier ich den alten Kopfhörer noch ein paarmal zum Vergleichshören und prompt fällt die Spitze des Klinkenadapters ab und bleibt in der Buchse des Verstärkers stecken. Mal schauen wie lang es dauert bis die Ersatzbuchse kommt. Zum Glück hat der CD-Player auch noch einen Ausgang...

Was würdet Ihr als besser empfinden?
a) Technics SL-PD770D optisch an Onkyo TX-SR674E und Kopfhörer an dessen Ausgang oder
b) direkt an den Technics?
Peterb4008
Inventar
#9 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:36
Was würdet Ihr als besser empfinden?
a) Technics SL-PD770D optisch an Onkyo TX-SR674E und Kopfhörer an dessen Ausgang oder
b) direkt an den Technics?[/quote]

Hey

das musst Du wohl selbst entscheiden,
einfach auf deine Ohren hören
wo es besser klingt.

Gruß

Peter
Flaneur
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Mrz 2009, 21:29
Ich hatte mir damals einen KHV und den K701 zeitgleich gekauft, und ihn nie woanders drangestöpselt. Deswegen kann ich dazu nicht viel sagen.
Ich habe den Corda Cantate KHV, der eh schon eine leicht warme Signatur hat. Dazu noch den DacMagic, der drei verschiedene Filter bietet. Einer davon (Minimum) hat fast schon analoge Klangeigenschaften und macht das ganze noch einmal etwas wärmer. Den Klang der gesamten Kombi finde ich absolut phantastisch

Ok, aber das war ja auch nicht ganz deine Frage...

Also, langfristig ist ein KHV bestimmt keine schlechte Investition.

Ich habe meinen KH damals mit 150 Stunden Pink Noise eingespielt, der Klang wurde in der Tat minimal strukturierter.
Und wie Peter schreibt: für Klassik und Jazz ist der Hörer wirklich sensationell. Nein, ein Bassmonster ist er nicht, aber er bildet den Klang IMO sehr originalgetreu ab - mit einer leichten Höhenbetonung.

Ausserdem braucht man immer eine gewisse Zeit, bis man sich an die Klangcharakteristik eines neuen KH gewöhnt hat!
DerFan
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 13. Mrz 2009, 23:46
Hallo Gerd,

im Dezember letzten Jahres hatte ich genau das gleiche Problem wie Du. Mein HD 570 hat den Dienst quittiert.

Seiner Zeit bestellte ich mir bei Amazon einen HD650 und einen K701, um beide zu Hause in Ruhe zu vergleichen.
Zunächst gefiel mir der Sennheiser total, ein dicker Bass - warm, einfach genial und goovig dachte ich. Aber irgendwie griff ich dann doch immer öfter zum K701, was wohl auch dem unbequemen Sitz des HD650 geschuldet war. Da ich Brillenträger bin, drückte der Hörer nach ca. einer Stunde sehr heftig.

Dennoch faszinierte mich am K701 etwas mehr als der bequeme Sitz. Die tolle Bühne, der Detailreichtum und die Luftigkeit waren es auch. Dass der KH etwas weniger Bass hat, störte mich sonderlich. Im Gegenteil es scheint meiner Meinung nach genau die richtige Dosis zu sein. Wenn man nämlich Musik hört, der ordentlich Bass beigemischt ist, so bringt der K701 diesen auch ans Tageslicht. Z.B. bei Vamp von Trentemøller kann man seinen K701 ja mal testen.

Der K701 spielt bei mir jetzt ca. 100 Stunden und seit Mitte Januar betreibe ich ihn auch an einem KHV. Im Vergleich zu den ersten Stunden ist er deutlich runder - ja noch angenehmer geworden.

Bei mir ist es auf Empfehlung des Forums hier ein LakePeople G100 geworden. :-)
Der Unterschied gegenüber dem Kopfhörerausgang meines AV Recievers, einem Denon AVR 3805, ist meiner Meinung nach erheblich. Während der K701 am Denon etwas weit weg klingt, ist man am LakePeople viel näher am Geschehen. Der Bassbereich ist ebenfalls etwas fülliger. Außerdem hat der Denon meiner Meinung nach die Eigenart, den Hochton etwas zu betonen. Das kann bei manchem Musikmaterial etwas nervig sein.
Einen KHV brauchst Du nicht unbedingt, aber langfristig könnte es einen Klanggewinn für Dich darstellen. Probehören :-)

Wie viele hier schon geschrieben haben, kann ich auch nur sagen, gib dem K701 etwas Zeit und Du wirst sehen, dass Du Deine Musik neu entdeckst.

Sonnige Grüße
Mario
gbrost
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 14. Mrz 2009, 02:42
Ich merke schon, das Alles reift noch
@Peter: Im Nachhinnein klingt meine Frage nicht allzu intelligent. Ich bin nur ungeduldig, weil mein Kopfhörerausgang ja nun für > 1 Woche nicht existent ist. Deshalb die Frage, ob ich mir mit meinem CD-Player ein Bild machen kann. Ich bin ganz fürchterlich ungeduldig wenn ich ein neues Spielzeug habe. Und will natürlich alles jetzt und gleich

Ich versuche schon seit geraumer Zeit, ein gutes Hörerlebnis zu haben. Dabei fällt mir halt immer auf, dass das Ganze sehr subjektiv ist (was natürlich in der Natur der Sache liegt). Deshalb die Unsicherheit.

Generell bin ich der Meinung, dass mein alter HD 570
garnicht schlecht im Detail war. Sicher ein wenig warm gemalt. Auch ein wenig Bass hinzugemogelt. Aber: Gute Abbildung (Prosition der Musiker) und tolles Gesamterlebnis. Mehr Authentizität ist mir sehr recht, ich will ehrliche Kopfhörer. Nur macht mir da manchmal der Preisunterschied Sorgen. Ist die Kurve tatsächlich logarithmisch und ich muss für Faktor 2 in der Qualität den Faktor 10 bezahlen?

Wahrscheinlich ist, wie schon geschrieben: Ein Jahr dran gewöhnt und man weiss garnicht mehr wie man die alten KHs hören mochte und weiss garnicht warum


[Beitrag von gbrost am 14. Mrz 2009, 02:51 bearbeitet]
Peterb4008
Inventar
#13 erstellt: 14. Mrz 2009, 12:25
Hey gbrost

klar kann dich schon verstehen
das Du ungeduldig bist.

Finde das gar nicht so schlimm,
jezt kannst Du den KH eine Woche am Cd Player
betreiben,und danch am Verstärker Testen.

Habe meinen KH auch am Anfang auch
nur über den CD Spieler betrieben,
und war mit dem Klang sehr zufrieden.

Also ich möchte dich nicht verunsichern,
klangmäßig sollte Dir der AKG schon
gefallen,sonst wäre es der falsche KH
für dich.

Ob dir der Unterschied zum HD 570
die Euronen wert sind, kannst nur
Du entscheiden.

Gruß

Peter
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