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EL34 Chinaböller umstricken

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battlecore
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Jan 2010, 20:35
Hallo Leute, schönes neues Jahr erstmal :-)

Ich habe hier noch einen 1 Jahr alten China-AMP. Wie es dazu kam ist einfach, ich habe ihn für unter 100 Euro bekommen können nachdem ich über ein Jahr immer wieder gesucht habe.

In der Bucht stand er dann für sehr wenig Geld drin und nach wenigen Geboten stand der Preis bei etwa 60 Euro, Versandkosten hinzu und schon stand er bei mir.

In die Auswahl kam er weil ich ein wenig Leistung haben wollte, also kam die EL34 in Frage. Dazu ist sie einfach zu bekommen falls Ersatz nötig ist, ebenso die ECC83.

Der zweite Punkt war das Gehäuse das mir optisch sehr gefiel und wirklich sehr stabil geschweißt und auch sauber gebaut ist.

Nun ist es an der Zeit die Sache fortzusetzen.

Aus der Doppel-Monoplatine habe ich einen Schaltplan abgeleitet. Allerdings ist der für mich absolut unverständlich. Ich habe es dreimal kontrolliert bis ich sicher war das ich nicht zu doof bin ne Platine zu lesen -.-

Erstmal Fotos von der Platine:





Okay, die Kabelführung ist ungeschickt und die Lötstellen sehen "interessant" aus Aber die Substanz ist da und um die ging es.

Vorag die Frage ob von euch schon jemand so eine Platine gesehen hat??

Den Schaltplan reiche ich Freitag nach, muss ihn nochmal sauberzeichnen sonst blickt niemand durch. Ich fertige ihn so an wie die Bauteile auch auf der Platine liegen, das sollte die Identifizierung etwas erleichtern (hoffe ich).

Sinn der Sache:
Ich brauche Rat und Tips wie ich die Scaltungsauslegung verbessern kann. Insbesondere Die Beuteilewerte könntet ihr euch mal anschauen um abzuschätzen ob die grobe Richtung passt. Meine Röhrenbücher konnten mir da noch nicht helfen weil dort völlig andere Werte herauskommen und auch existierende Schaltungen haben nicht annähernd ähnliche Werte. Sehr irritierend für mich zumal meine Röhrenkenntnisse eher im Restaurieren von Geräten liegen und das auch schon 10 Jahre her ist.

Ich hoffe ihr könnt mich mal auf den richtigen Weg bringen und mir einige Sachen wieder ins Gedächtnis rufen

Freitag schiebe ich den Schaltplan von einem Kanal noch hier rein.

Gruß,
Michael.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Jan 2010, 21:13
Moin,

der Schaltplan in dem die Teile so liegen wie auf der Platine, dürfte reichlich unübersichtlich werden.

Im Normalfall ist die Grundschaltung so eines Chinesen nicht verkehrt.
(Standard 50-60er Jahre)

Die Engpässe liegen zumindest teilweise in der Qualität der Übertrager und der Belastbarkeit des Trafos.
(daher evtl. komische Arbeitspunkte um den Strom niedrig zu halten)

Wenn das Ding so wie es ist zuverlässig funktioniert, würde ich nichts ändern.

Natürlich lassen sich offensichtlich unterdimensionierte Bauteile ersetzen, z.B. Kondensatoren mit knapp ausgelegter Maximalspannung.

Ansonsten kann man z.B. Widerstände die nach längerer Betriebszeit braun wurden gegen gössere (meht Watt) ersetzen.

Am Klang wird das nur wenig bis nichts ändern.

Es kann sein, dass irgendwo in der Schaltung Fehler sind, die den Klang verschlechtern.

Um diese zu finden, sollte ein richtiger Schaltplan vorhanden sein.

Bei grösseren Bastelambitionen könnte ein kompletter Neuaufbau infrage kommen.

Dann sollte die Verstärkerschaltung frei verdrahtet (mit Lötleisten) und nach klassischer Schaltung ausgelegt werden.

Die funktionieren am zuverlässigsten und lassen sich vernünftig reparieren.

Andererseits ist die Frage, ob sich das mit diesen Übertragern loht.
(ich kenne sie nicht, müssen nicht schlecht sein)

Im Grunde könntest du fast mit ähnlichem Aufwand etwas komplett eigenständiges bauen, mit neuen Teilen.
(es käme der Gehäusebau hinzu)

Es gibt aber Leute, die mit Chinesengeräten schon mehr Erfahrung haben als ich, warte mal auf deren Antworten, bzw. suche mal hier unter Röhrengeräte.
(z.B. Gorgtech)

Gruss, Jens
battlecore
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Jan 2010, 21:40
Oh danke für die schnelle Antwort.
Hier noch ein Bild von Verstärker selbst, hatte ich vergessen reinzumachen. Vielleicht kennt den ja schon jemand. Was super wäre.



Also, zum Klang kann ich sagen das der Umstieg von den Original verwendeten russischen Militärversionen der ECC83 auf die Funkwerk ECC83 ein gigantomanischer Schritt waren. Der Klang löst sich mehr von den Lautsprechern und der Hochtonbereich ist wesentlich besser aufgelöst. Da mir von den Funkwerk aber zwei kaputtgegangen sind habe ich jetzt nahezu baugleiche JJ ECC83S gekauft. Klanglich nur ganz minimal schlechter als die Funkwerk.

Der AMP ist sehr Brummarm, nur beim aufwärmen ist für wenige Sekunden sehr sehr leicht etwas Brumm zu hören wenn man direkt am Lautsprecher horcht. In 1 Meter Abstand hört man aber schon rein gar nichts mehr davon. Rauschen hält sich auch in sehr engen Grenzen, ich empfinde den Klang insgesamt als eher angenehm gefärbt. Von Neutralität möchte ich bei Röhren eher nicht sprechen, eher von angenehmem Klang. Das spricht zumindest nicht gänzlich gegen Trafo und Übertrager.

Aber da müsste noch was gehen.

Die Kohleschichtwiderstände wären sicher besser in der Metallausführung und die Elkos müssten tasächlich etwas mehr Spannungsfestigkeit haben. Bei gemessenen 463 Volt werden die 450er schon bald ausfallen.

Den Trafo werde ich wohl ersetzen, hier in der Nähe in Detmold gibt es / oder gabs eine Trafowicklerei, muss mal schauen ob es die noch gibt, da werd ich das dann machen lassen nach den Werten die ich brauche und dem Material das gut ist. Vor vielen Jahren hatte ich schonmal gefragt und da sollte so ein Trafo ungefähr 40 Euro kosten.

Also kommen wir mal vom offensichtlichen (Elkos) zum versteckten.

Okay ich mache zwei Schaltpläne, einen so wie es auf der Platine angeordnet ist und einen bei dem man auch durchblicken könnte Aber das wird schwierig, ich habe die Schaltung an sich noch nie gesehen. Habe schon alles mögliche durchforstet aber nichts vergleichbares gefunden. Daher mein Dilemma.

Ich hoffe auf kundige Leute die vielleicht Fehler bzw falsche / schlechte Teilewerte entdecken können die mir bei meinen Kentnissen einfach nicht auffallen. Berechnungen gemäß Literatur bringen mich selbst nicht weiter da mir aufgrund der unbekannten Schaltung auch die Anhaltspunkte fehlen

Ein Neubau wäre auch möglich, aber bisher finde ich die Basis des Gerätes ganz gut. Das weiterverwenden ds Gehäuses wäre ja kein Problem. Lötleisten lassen sich ja auch gut schrauben und ich mag Lötleisten auch. Damit habe ich auch schon OP-Schaltungen gebaut, geht schön einfach

Ich werde Gorgtech mal eine Info schicken. Danke für den Hinweis :-)

Gruß,
Michael.


[Beitrag von battlecore am 06. Jan 2010, 21:47 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Jan 2010, 22:43
Moin,

die Funkwerk/RFT ECC83 waren/sind bei mir ein Tickchen heller im Klang als "Standard".
(div. Valvo, Telefunken, Siemens, Tesla usw.)

Dadurch wirkt das Klangbild präsenter und die räumliche Darstellung kann deutlicher werden.

Da meine Lautsprecher ganz leicht mittenlastig sind, treffen die Röhren nicht ganz meinen Geschmack.

Es handelt sich aber nur um Nuancen, so dass das nur im direkten Vergleich auffällt.

In Phonostufen haben mir die Funkwerk/RFT zu sehr gerauscht.
(waren auch etwas mikrofonisch)

In Treiberstufen ist das aber ziemlich egal.

Das spricht für etwas bedeckte Hoch-Mitteltonwiedergabe deines Verstärkers oder deiner Boxen.

Häufig ist es auch nur eine Abstimmungssache aufgrund des Impedanzverlaufes der LS.

Passende LS sind gerade bei Röhren ein sehr wichtiger Punkt.

An "richtigen" LS kann eine Röhre sehr wohl neutral und angenehm klingen.

Auch Präzision und "Kontrolle" (Gegenteil von Blubberbass) sind dann oft gegeben.


Die RFT/Funkwerk EL34 sind übrigens sehr gut und robust.

Metallfilmwiderstände sind zwar theoretisch besser, klingen aber eher nicht anders.

Die Elkos sind auf jeden Fall zu erneuern.

Da besteht wirklich ernste Gefahr.

Wenn der Trafo nicht mechanisch brummt oder sehr warm wird, kann er ruhig bleiben.

Gruss, Jens
GorgTech
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 06. Jan 2010, 23:39
Hallo Michael,

anscheinend besitzt du eine ähnliche Version meines Meng Music Angels EL34 PP BK .

Soweit ich das auf dem Bild erkenne, fehlt wie bei mir einst der Schutzleiteranschluss. Da die Sekundärmasse mit dem Gehäuse verbunden ist, würde ich auf jeden Fall den Schutzleiter nachträglich befestigen ( siehe meinen Music Angel EL34 PP BK Erfahrungsbericht ).

Was ich auf jeden Fall auch überprüfen würde wären die 230V-115V Umschalter-Kontakte ( bei mir waren diese NUR mit Schrumpfschlauch befestigt, nicht angelötet ).

Den X2 Koppelkondensatoren habe ich von Anfang an nicht übern Weg getraut ( noch dazu werden solche Kondensatoren eher als Entstörkondensatoren eingesetzt...entsprechend minderwertig ist der Aufbau ), ich habe 100nF 630V Wima FKP1 verwendet, zusätzliche Eingangskondensatoren nachgerüstet und letztendlich auch die komplette Eingangsverkabelung von den Chinchbuchsen zum Quellenumschalter und Potentiometer ( Restbrumm war danach 100% weg ). Die Chinesen haben den Schirm des Kabels NICHT angeschlossen = kapazitiver Aufbau.

Ansonsten prüfe auch ob bei dir die Heizspannung zu niedrig ist.

Die 2 kleinen Elkos ( 150µV 250V habe ich sicherheitshalber durch 2x 470µF 450V Elkos getauscht, die Betriebsspannung bleibt relativ stabil und das ursprüngliche Brummen wurde auch minimiert ).

Meine Version ist im Grunde sehr ähnlich aufgebaut ( jedoch wurden 6N2 / 6n2p statt ECC83 / 12AX7 als Vorverstärker und Phasenumkehrstufe verwendet ).

Bei weiteren Fragen, kannst du dich gerne melden.

Gruß,

Georg
battlecore
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Jan 2010, 23:56
Also meine LS sind Dynaudios, zusammen mit einem Röhrenamp eventuell unglücklich weil diese ja eher zurückhaltend sind. Aber mithilfe der richtigen ECC83 passt es jetzt ganz gut Der Impedanzverlauf der Dynaudios ist begradigt, normalerweise wäre der Verlauf sehr wellig.

Meine EL34 sind momentan NOS Siemens mit hohen Bakelitsockel, baugleich mit den Telefunken EL34, hergestellt von RFT soweit ich weiß. Zwei weitere baugleiche von RFT und eine mit HOGES-Aufdruck habe ich auch noch.

Mikrofonieempfindlich sind die Funkwerk ECC83 ganz leicht, die JJ auch. Scheint am allgemeinen Aufbau der Röhre zu liegen. Die russischen Versionen waren komischerweise noch empfindlicher, obwohl ich dachte die seien recht unempfindlich.

Den Trafo wollte ich austauschen um die Präzision vielleicht etwas zu verbessern. Von Transistorverstärkern kenne ich es so das dies oft eine Verbesserung bringt und der Bass präziser und Standfester klingt. Eine gute Stromlieferfähigkeit ist dabei hilfreich. Lässt sich das auf Röhrenverstärker nicht auch so direkt anwenden? Korrigier mich da wenn ich mal auf dem falschen Schiff bin.

Klanglich ist mir aber die völlige Neutralität nicht so wichtig wie ein angenehmes offenes Klangbild das eine gewisse Präzision besitzt. Ein wenig "schönfärben" ist nicht immer negativ.

Bei den Widerständen bin ich skeptisch weil die Werte einiger ausgelöteter Teile doch sehr heftig von den Farbcodes abwichen. Teilweise waren sie nichtmal in der groben Richtung. So hatte ein Draht-Widerstand mit 560 Ohm in Wirklichkeit nur 320 Ohm. Das ist doch ein bisschen sehr weit weg

Dabei ist ja nichtmal wichtig das ein Widerstandswert möglichst genau der aufgedruckten Vorgabe entspricht finde ich, sondern das er den Wert hat der in der Schaltung nötig ist. Ob durch Selektion oder Kombination.

Nunja, das soll halt das Ziel sein dies herauszufinden.

Die Hoffnung ist immer da :-)

Gruß,
Michael.


:EDIT:
Jetzt kam deine Antwort GorgTech, auch dir danke für die schnelle Antwort :-)

Den Verstärker gab es tatsächlich auch in der Variante mit 6N2. Die russischen Röhren waren auch 6N2P aber der Aufdruck auf dem Gehäuse neben den Röhrensockeln ist 12AX7. Die ECC83 habe ich dann eingesetzt weil es die NOS und auch neu in guter Qualität gibt.

Eine andere Netzbuchse mit Entstörungskondensator und Drossel habe ich schon hier. Dazu soll dann ein anderer Sicherungshalter in die Rückwand.

Die Kontakte am Netzschalter und der Netzbuchse sind sauber angelötet, hatte ich schon mit als erstes geprüft weil ich da immer ein wenig Bange bin. Einen Umschalter für die Netzspeisung Volt hat meiner nicht.

Die 150/450 Elkos wollte ich durch 330/500 ersetzen, aber etwas mehr schadet nicht wenns nicht zu viel wird. Brummen kann sonst auch schnell zu einem Sirren werden weil das Brummen sich verlagert, in höhrere Frequenzbereiche. Ich werde sie zusätzlich mit kleinen Folienkondensatoren brücken.

Die Gleichrichterdioden kommen auch raus und werden durch grössere ersetzt die ich mit je 47nF brücke. Ist eine bewährte Sache. Drosseln würde ich auch einschleifen aber der Strom steigt vor der Drossel dann sehr stark an, deswegen soll der Trafo auch ausgetauscht werden um die Stromlieferfähigkeit insgesamt zu gewährleisten. Insgesamt sollte das Netzteil dann erstmal auf nem guten Weg sein.

Diese X2 sind bei mir 100nF MKT, ich hatte auch Wima FKP im Sinn.

Was hast du als Eingangskondensatoren verwendet? Normale 1µF MKP?

Das Poti will ich durch ein Alps ersetzen falls es reinpasst ansonsten durch ein anderes hochweritges, der Gleichlauf beim derzeitigen ist hörbar schlecht. Der Stufenschalter kann bleiben, der sieht okay aus.

Die Heizspannung ist für alle Röhren 6,97 Volt. Die Betriebsspannung 435 Volt an den ECC83 und 463 Volt an den EL34.

Souu..nu muss ich mal schlafen, die Nacht ist früh zuende. Morgen schau ich mir deinen Erfahrungsbericht mal an :-)

Gute Nacht,
Michael.


[Beitrag von battlecore am 07. Jan 2010, 00:26 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 07. Jan 2010, 00:06
Hallo,

Chinawiderstände weisen durchaus Toleranzen von teilweise über 30% auf ( trotz genormten Farbcodes).

Anscheinend hatte ich Glück, die von mir gemessenen Widerstände entsprechen ziemlich genau dem Farbcode .

Lautsprecher mit Impedanzkorrektur sind für den Betrieb von Röhrenverstärkern sehr gut geeignet ( und teilweise sogar zwingend notwendig ). Ich besitze zur Zeit nur eher "billige" Lautsprecher...entsprechend schrill können sich die Mitten bemerkbar machen.

NOS Röhren sind schön und gut aber meiner Meinung nach nicht notwendig. Röhren aus aktueller Fertigung sind teilweise besser ( und vor allem deutlich günstiger ).

RFT Röhren sind sehr solide, jedoch aufgrund des Telefunken Hypes gnadenlos überteuert, daher investiere ich lieber etwa 60 inkl. für ein komplett neues, auf Emission und dynamische Steilheit selektiertes Quartett EH EL34 als für den Preis evtl. 1 NOS Röhre, ohne Garantie und garantierte Funktion zu erwerben.

Gruß,

Georg


[Beitrag von GorgTech am 07. Jan 2010, 00:07 bearbeitet]
battlecore
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 07. Jan 2010, 00:28
Waaahhh wir überschneiden uns immer mit dem Antworten

Siehe oben im EDIT
Aufgrund des Preises habe ich auch die Siemens und RFT genommen, kosten nichtmal ein Viertel der Röhren mit Telefunken-Logo. Die wenigsten wissen ja wer was hergestellt hat.

Wenn die mal Schlapp werden nehme ich aber auch neu hergestellte, warscheinlich von JJ, die ECC83S von JJ gefallen mir ganz gut und da werd ich die JJ EL34 auch mal probieren. Die EH sind auch in der Auswahl drin.

Jetzt wird aber gepennt :-)


[Beitrag von battlecore am 07. Jan 2010, 00:35 bearbeitet]
Felix_B.
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Jan 2010, 11:45
!ACHTUNG LEBENSGEFAHR!
Moin Michael,
bei diesen Bildern kommen mir arge Bedenken!
Auf dem 2. Foto (von oben ohne Deckel) ist deutlich zu sehen, dass unterhalb des EL34 Sockels (2. von rechts im Bild) 2 schwarze Kabel beschädigt sind! Liegen direkt über den 560 Ohm Widerständen. Wahrscheinlich werden sie bei montiertem Deckel gegen selbigen gedrückt und die Hitzeentwicklung der Keramikwiderstände hat die Isolierung verschmort.
Die Kabel scheinen die Anoden-Spannungen für die Vorstufen- und Treiberröhren zu führen! Da wie es aussieht kein Schutzleiter montiert ist, besteht im Betrieb LEBENSGEFAHR.
Bitte prüfe dies nach und verlege neue Kabel mit intakter Isolierung so, dass sie nicht mehr anschmoren können. Schutzleiteranschluss kann hier auch nicht schaden.

Gruß Felix


[Beitrag von Felix_B. am 07. Jan 2010, 13:15 bearbeitet]
battlecore
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 07. Jan 2010, 18:39
Hallo Georg,
Habe deinen Beitrag über den AMP auch gerade gelesen, ist der gleiche wie meiner. Wenn du ihn Mitte bis Ende 2009 hattest dann ist deiner etwas neuer. Meiner ist von Anfang 2008. Es scheint da geringe Unterschiede zu geben. Meiner hat zum Beispiel vergoldete und isolierte Buchsen für Chinch und grosse vollisolierte Goldschraubklemmen für die LS. Ein paar Kondensatoren scheinen anders zu sein und ich sehe bei deinem keinen Trimmer für die Heizspannung der ECC83. Oder sie sind verdeckt.

Aber wenn ich alles so lese und sehe dann brauche ich wohl nicht nochmal einen Schaltplan ableiten. Die Modifikationen die du gemacht hast werde ich ja auch so in etwa machen. Und wenn mir noch was einfällt mussich mal schauen und euch fragen was ihr so meint :-)


Hallo Felix,
Da ist die Isolierung nicht verschmort, ich hatte das Kabel dummerweise hochgenommen und beim einschrauben der Platine dann gegen den Deckel gedrückt, die ist etwas plattgedrückt.

Der AMP ist aber eh nicht in Betrieb, die Platine hatte ich nur wieder reingeschraubt damit die nicht lose an den Kabeln baumelt da die recht brüchig sind.

Ich tausche die Kabel ohnehin aus weil diese sehr brüchig sind, ich musste schon eines vom Übertrager wieder anflicken weil es an der Lötstelle abgeknickt war. Scheint eine "sehr preiswerte" Art von Kabeln zu sein

Die Verlegung einiger Kabel gefällt mir eh nicht, da muss ich was ändern.

Der Schutzleiteranschluss und ein neuer Sicherungshalter kommt mit der Entstörbuchse die da neu reinkommt.

Aber eine Frage ist mir noch eingefallen. Der Schutzleiteranschluss kommt ans Gehäuse. Allerdings ist die Netzteilmasse und die Signalmasse ebenfalls zusammengelegt und über Messingschrauben durch die Platine geht dies dann ans Gehäuse.

Bei der Netzteilmasse seh ich das noch als okay an. Bei der Signalmasse aber eher nicht. Ich würde die lieber von der Netzteilmasse trennen, reicht auch ein 100Ohm-Widerstand den ich in die Masseleitung der Chinchbuchsen einfüge um die Signalmasse negativer zu machen?? Die Massen auf der Platine direkt zu trennen wird ziemlich unmöglich.

Die zweite Möglichkeit wäre das ich die Masseverbindung der Platine zum Gehäuse auflöse und nur das Gehäuse an den Schutzleiter anschliesse. So könnte ich vermeiden das Störungen über den Schutzleiter in die Schaltung gelangen, zum Beispiel Einschaltknacken von anderen Geräten. Das Problem hatte ich nämlich bei meinen V72 die ich vorher auch mal hatte.

Oder sollte ich beides kombinieren??

Gruß,
Michael.


[Beitrag von battlecore am 07. Jan 2010, 19:18 bearbeitet]
RoA
Inventar
#11 erstellt: 07. Jan 2010, 19:22

battlecore schrieb:
Nun ist es an der Zeit die Sache fortzusetzen.


Nach allem, was ich hier bislang gelesen und gesehen habe, ist es an der Zeit, mit der Sache aufzuhören. Wenn das Teil trotz der tatsächlichen und angeblichen Schwächen funktioniert und gefällig ist, dann würde ich es dabei bewenden lassen. Wenn aber vom Trafo bis zur Verkabelung alles auf den Prüfstand kommt, dann würde ich jemand anders die Entscheidung überlassen.

3, 2, 1, Deins!
GorgTech
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 07. Jan 2010, 19:27
Hallo,

bevor man das Ding am Ende für 1 Euro loswird, sollte man doch das beste daraus machen Ok, verglichen mit nem Edelchinesen a la Cayin, Yaqin ist der Musikengel wohl eine Nummer kleiner...gut umgebaut aber durchaus ein sehr netter Verstärker.

Ok, ich würde meinen garantiert nicht nochmal kaufen...und jeden anderen Chinesen meiden ( dafür nen nicht ganz so schönen, dafür besseren Verstärker für das Geld bauen ).

Btw. Mein Musikengel hat ein noch schlechteres Design als dieser hier ( Spannungsverdoppler im Netzteil statt Vollweggleichrichtung...dieses 50Hz Brummen ist wirklich nicht so leicht in den Griff zu kriegen ).:L

Gruß,

Georg
RoA
Inventar
#13 erstellt: 07. Jan 2010, 19:37

GorgTech schrieb:
bevor man das Ding am Ende für 1 Euro loswird, sollte man doch das beste daraus machen ;)


In einem anderen Thread haben wir gelernt, daß ein defekter Verstärker, der neu um 250 Euro kostet, immerhin noch 200 Euro gebracht hat. Wenn ich bei ibäh sehe, wie preiswert hochwertige, gebrauchte Röhrenverstärker geworden sind, kann ich mir nur verwundert die Augen reiben. Entweder das Konzept der Billigheimer geht für einen auf - dann ist es gut. Ein klein wenig "tunen" ist auch okay. Wenn man aber fast alles rausschmeißt (außer den Übertragern natürlich ), kann man sich gleich was Vernünftiges kaufen oder bauen.
battlecore
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 07. Jan 2010, 20:22
Hallo RoA,
klar, hätte würde könnte.

Ich hätte mir für 500 Euro einen leicht besseren kaufen können. Dann würde ich aber genauso handeln. Und bei den Kosten könnte ich auch gleich einen selber bauen.

Wär ich immer gleich zufrieden mit allem dann würd was falsch laufen. So bin ich nicht.

Aber..ich hab meinen ja nicht für xxx Euro gekauft sondern für weit unter 100 Euro inklusive der Nebenkosten wie Versand und Zoll. Daher ist also noch Luft. Einige Kondensatoren Kabel und was sonst so angedacht ist kosten nicht die Welt und die Arbeit macht mir nichts aus. Die meisten Teile habe ich ohnehin noch im Lager das sich im Laufe der Jahre so aufgebaut hat.

Das teuerste Bauteil ist dabei erstmal der Trafo mit etwa 40 Euro. Den muss ich tatsächlich noch kaufen. Aber dafür kann ich ihn auch so wickeln lassen wie er sein soll.

Die Übertrager sind schon wieder was anderes, auch vom Preis her, wenn sie besser als die Originalen sein sollen brauche ich dafür ja noch einige Ratschläge. Sind zwar auch nur Trafos aber ich kenne mich bei Übertragern wirklich nicht aus was für Bleche usw zu empfehlen sind. Deshalb kommt das erstmal am Schluss wenn ich wieder ein wenig eingeübter bin. Immerhin ist es Ewigkeiten her das ich mich öfters mit sowas beschäftigt habe.

Zudem bin ich mir auch nicht ganz sicher ob das tauschen der Übertrager nicht auch eine Verschlechterung bewirken könnte. Da brauch ich wie gesagt erstmal viele Infos und Erfahrungen von anderen die das schon gemacht haben.

Wenn es letztendlich nichts gebracht hat..okay..auch egal. Dann bin ich um einige Erfahrungen reicher und das Gerät bleibt als nett anzuschauends Relikt in der Vitrine. So sind Hobbys nunmal

Wär es anders würd man weder was lernen noch seinen Spaß haben.

Gruß,
Michael.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 07. Jan 2010, 21:55
Moin,

ich denke auch, dass es nicht schaden kann, einige Erfahrungen zu sammeln.

Vielleicht stimmt am Ende das Zeit- Leistungsverhältnis nicht, aber man hat etwas gelernt.

Für 100 Euro ist das Ding doch eine relativ günstige Bastelkiste.

Hochwertigere Gebrauchtgeräte sind mit Sicherheit die bessere Anschaffung, auch wenn ein ähnlicher Um/Aufbauaufwand ins Haus stehen kann.

Im Endeffekt hat man damit aber am Ende ein wertigeres Gerät, das auch einen guten Preis erzielen kann.
(bzw. sehr gut klingt)

Wie gesagt, zum Üben ist doch das Ding hier sicherer.

Schlimmstenfalls sind die 100 Taler futsch.


Ach ja, zu den Dynaudio:

hast du die schon mal ohne die Impedanzlinearisierung betrieben?
(an Röhren)

Oft klingt es lebendiger, vielleicht weniger "nett", wenn nicht soviel Zeugs am Lautsprecherausgang herumhängt.
(kann aber auch komplett nach hinten losgehen)


Gruss, Jens
battlecore
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 07. Jan 2010, 22:20
Nabend,

Ja ich hatte die Impedanzglättung erst nach Anschaffund des AMP gemacht. Ehrlichgesagt hat sich nur minimal der Mitteltonbereich verändert. Ob besser oder schlechter kann ich gar nicht sagen, es ist weder schlechter noch besser.

Stimmen sind etwas weniger präsent aber dafür klingt es angenehmer. Man kann das eine oder das andere bevorzugen. Ich für meinen Teil bevorzuge eine angenehme Darstellung und kann dafür das letzte bissel Neutralität aussen vor lassen.

Die Weichen werden aber auch überarbeitet, Pläne dafür sind fertig. Aber ich warte die Ergebnisse alle mal ab und schaue ob ich die Weichen vielleicht nochmal etwas anpasse. Ich bin auch immer dafür wenig Zeug in den Lautsprechern zu haben. Manchmal ist es brauchbar, manchmal nicht. Sind immer alles Einzelfallentscheidungen die ich nicht pauschalisieren würde.

Gruß,
Micha.
RoA
Inventar
#17 erstellt: 07. Jan 2010, 22:25

rorenoren schrieb:
ich denke auch, dass es nicht schaden kann, einige Erfahrungen zu sammeln.

Vielleicht stimmt am Ende das Zeit- Leistungsverhältnis nicht, aber man hat etwas gelernt.


Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Aber es kommt so rüber, als ob am Ende außer Gehäuse und Übertrager kein Bauteil mehr beim alten bleibt, und das ist es nicht wert.


battlecore schrieb:
Das teuerste Bauteil ist dabei erstmal der Trafo mit etwa 40 Euro.


Ich bin mir nicht sicher, ob es für 40 Euro überhaupt einen passenden Trafo gibt. Selbst wenn, dürfte er kaum besser sein als der Verbaute, und der sollte es tun, oder was stimmt nicht damit? Brummt er? Wird er extrem heiss? Stinkt er oder ist er sonst irgendwie defekt? Ein Röhrenverstärker klingt nicht automatisch besser, nur weil ein Trafo für 150 Euro nachgerüstet wird, auch wenn er länger hält, solange der bereits verbaute angemessen dimensioniert ist. Diesen hier könnte ich Dir empfehlen, einen besseren wirst Du kaum finden, aber er kostet doppelt so viel wie der ganze Verstärker und bringt Dir höchstwahrscheinlich gar nichts.
battlecore
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 07. Jan 2010, 23:24
Hi,

das mit dem Trafo hast du vielleicht falsch verstanden.
Ich lasse den anfertigen in einer Wickelei hier um die Ecke. Mit den Werten die ich haben will, also kein Trafo von der Stange. Ich kann mir das Material und alles auch aussuchen wenn ich will.

Ich will den Trafo allein schon aus Sicherheitsgründen tauschen. Langfristig trau ich dem nicht ganz.

Zudem kann ich die Heizspannung anpassen so das sie auch unter Last den richtigen Wert hat. Eine Schirmwicklung aussen zum abschirmen wäre auch nicht schlecht und wenn sich die kapazitive Kopplung verringern lässt bin ich ja auch nicht abgeneigt.

btw..ich hab vergessen zu Fragen in welchem Bereich die Betriebsspannung für die EL34 und die ECC83 empfehlenswert ist. Einfach nach Datenblatt vorgehen oder doch ein wenig variieren? Erfahrungen?

Gruß,
Michael.
RoA
Inventar
#19 erstellt: 08. Jan 2010, 01:11

battlecore schrieb:
Ich lasse den anfertigen in einer Wickelei hier um die Ecke.


Für 40 Euro wäre das ein absoluter Preisbrecher, wenn die Qualität stimmt.


ich hab vergessen zu Fragen in welchem Bereich die Betriebsspannung für die EL34 und die ECC83 empfehlenswert ist


Anodenspannung für die ECC83 im Bereich von 250-325V, für die EL 34 in PP AB UL 420-440V bei Raa~3,4k, wobei Ug2(max)=450 V lt. Datenblatt schon fast erreicht wird. Das passt zumindest für die EL34 zu den oben angegebenen Daten, wobei die gemessenen 463V etwas zu hoch sind. Gemessene 435V an den ECC83 ist eigentlich jenseits von gut und böse. Vermessen oder vertippt?
battlecore
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 08. Jan 2010, 09:22
Hi ROA,
Ja also diese umgerechnet 40 Euro waren Schätzpreis für einen Röhrentrafo dieser Grössenordnung, das hatte ich zu DM-Zeiten mal angefragt weil ich da einen anderen AMP gebaut hatte.

Okay wenns heute 50 oder 60 euro sein sollen ist es ja auch noch voll okay. Aber es ist auf jeden Fall günstiger einen wickeln zu lassen als einen fertigen zu kaufen weil da vielleicht auch ein "Röhrenfan-Zuschlag" mit drauf ist.

Die Firma dort macht auch für uns viele Sachen wie Trafos, Motorreparaturen usw. Es ist also kein auf Hifi-Geräte ausgerichteter Betrieb sondern ein Industriebetrieb.

War aber schon lange nicht mehr dort und muss erstmal gucken ob die da überhaupt noch sind.

Die Spannungen die ich angegeben hatte sind natürlich Leerlaufspannungen weil ich ja den Trafo gemessen habe. Unter Last hatte ich noch nicht gemessen weil ich da erstmal wieder alles richtig zusammenschrauben muss. Bin noch nicht dazu gekommen.

Bei den ECC83 hab ich mich wohl vertippt. Es sind bestimmt 335 Volt gewesen und nicht 435
Ich messe nochmal inklusive Spannung unter Last wenn ich wieder zuhause bin.

Aber auch unter Last dürfte die Spannung in diesem hohen Bereich schon sehr deutlich das Röhrenleben verkürzen. Wäre vielleicht ein Grund dafür das mir die RFT ECC83 durchgebraten sind. Allerdings laufen sie mit etwas mehr Spannung auch stabiler oder?

Gruß,
Michael.
RoA
Inventar
#21 erstellt: 08. Jan 2010, 09:48

battlecore schrieb:
Aber es ist auf jeden Fall günstiger einen wickeln zu lassen als einen fertigen zu kaufen weil da vielleicht auch ein "Röhrenfan-Zuschlag" mit drauf ist.


Moin,

für den Wickler ist es sicher günstiger, einmal ein Los (z.B. 50 Stück) zu wickeln und abzuverkaufen, als 50mal jeweils einen, aber vielleicht kriegst Du ja einen supergünstigen Spezialpreis.

Grüße,
Rolf
rorenoren
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 08. Jan 2010, 10:57
Moin,

im Leerlauf kann an den Anodenwiderständen der ECC83 durchaus eine so hohe Spannung anliegen.

Es fällt ja keine Spannung darüber ab.

Damit relativieren sich auch die Spannungen an den EL34.

Das sollte dann im Betrieb alles im grünen Bereich liegen.

Gruss, Jens
battlecore
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 10. Jan 2010, 00:32
Souu..ich hab mal einen Schaltplan und ein Layout für ein Netzteil für Chinaböller angefertigt.

So in etwa lässt sich die Schaltung auch für andere AMPs anwenden. Auf Platine ist die Luxusversion, wenn ein AMP noch Platz auf der Platine hat kann man die Teile aber auch dort einfügen.

Auf den Platinen habe ich Schraubkontaktleisten vorgesehen damit man es einfach anschliessen kann, es sind die MKDSN von Phoenix Contact, eine 10er und eine 3er. Der Gleichspannungsausgang kann auf die Plus- und Minusanschlüsse des Gleichrichters / Gleichrichterdioden gelegt werden. Die alten werden einfach ausgelötet und das wars auch schon. Die alten Trafozuleitungen werden ebenfalls ausgelötet und stattdessen mit dieser Netzteilplatine verbunden.

Die Wechselstrom-Heizspannung wird dort angeschlossen wo sie auch ab Werk beim Verstärker angeschlossen ist. Auf die Wickelrichtung des Trafos achten, es kann sonst leicht brummen wenn man die Röhren unterschiedlich anschliesst. Am besten markiert man sich die Kabel und die Lötstelle auf der Platine wie die Kabel angschlossen waren. So verwechselt man die Richtung nicht so schnell. Dementsprechend werden sie dann mit der Netzteilplatine auch wieder verbunden.

Die Heizung an die Netzteilplatine anzuschliessen ist aber nur eine Option, sie wird dort lediglich durch einen Filter geführt und dann wieder nach draussen.

Die Kennzeichnung mit den 450Volt ist nur allgemein gehalten, es können auch andere Spannungen angeschlossen werden. Übersteigt die Spannung 450 Volt dann müssen die Widerstände R7 und R8 grösser dimensioniert werden. Statt 12,1 Kiloohm können dann 15 Kiloohm (500 Volt)bis 18 Kiloohm (550 Volt) oder 20 Kiloohm (600 Volt) verwendet werden.

Einen Netzfilter habe ich nicht eingefügt, den sollte man lieber gleich als Netzbuchse mit Entstörung in das Gehäuse des Verstärkers einbauen.





Schaut euch die Schaltung an, vielleicht habt ihr ja noch Ideen.
battlecore
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 10. Jan 2010, 17:20
Ich habe die Spannungen nochmal unter Last gemessen.

Die Heizung fällt nur um etwa 0,2 Volt ab unter Last, auf 6,72 Volt.

Die EL34 laufen mit 450V (463Volt im Leerlauf)und die ECC83 mit 285 Volt. Da hatte ich mich vorher bei der ECC83 verschrieben *schäm*

Sieht also ganz gut aus mit den Spannungen, der Trafo bleibt also drin

Insgesamt tausche ich erstmal nur einige Elkos die mir etwas zu klein dimensioniert sind und füge eine Netzfilterbuchse und einen separaten Sicherungshalter hinzu.

Die kleinen Gleichrichterdioden weichen schnellen MUR860. Sie werden parallel beschaltet mit 0,1 Ohm 5W in Reihe mit 100nF MKP. Das filtert Störungen und Rauschen heraus.

Die Elkos im Netzteil haben ja ab Werk schon kleine 100nF MKT Kondensatoren parallel. Bei den neuen 470µ/500V-Elkos werden 0,1µF MKP parallel geschaltet. Eventuell auch Styroflex.

Die restlichen blauen 100nF MKT (waren wohl grad im Angebot bei denen) fliegen auch raus und werden durch MKP ersetzt.

Alle anderen Elkos werden ebenfalls jeweils einen Wert höher dimensioniert.

An den Chinch-Eingängen werden direkt je 1µ MKP postiert und dann geschaut ob sich klanglich etwas verändert.

Da sich Brummmäßig nichts tut bei meinem Gerät bleiben auch die Kabel erstmal so wie sie sind.

Vorerst soll es das dann gewesen sein um die Lebensdauer zu erhöhen.
Röhrengrufti
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 15. Jan 2010, 23:00
Moin,
habe mir gerade einen gekauft in Version 3 - als Basis für Experimente. Bei dem Preis (129€)..
Mein erster Dynaco ST70 1976 hat mich fast ein Jahresgehalt als Lehrling gekostet..

Der Schaltplan ist allerdings etwas wirr.. wenn die Kiste angekommen ist, schaue ich mal, was da wirklich verdrahtet wurde..

Immerhin ist jetzt eine Vollbrücke als Glr drin und die Elkos sind mit kleinen C`s gebrückt..

http://up.picr.de/3596274.jpg


Gruß Niels
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#26 erstellt: 16. Jan 2010, 00:38
warum immer so geräte kaufen????dann umbauen... da kann mann doch lieber selber bauen, und sich nicht tagelang gedanken machen ob ein kondensator richtig, oder fehl am platz ist....
battlecore
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 16. Jan 2010, 14:51
Röhrengrufti,
Die Schaltung ist bei meinem auch drin. Ich habe sie aus der Platine heraus ermittelt. Bei meinem Sind die Elkos im Originalzustand schon mit kleinen MKT gebrückt die auf der Rückseite der Platine sitzen. Es scheint kleine Unterschiede bei den AMPs zu geben, meiner ist offensichtlich etwas besser ausgeführt, scheint ein Gerät für den Europäischen Markt zu sein. Der hat auch keinen Umschalter für 115/220 Volt.

Duke of Tubes,
Ist doch ganz einfach. Ich hab meinen gekauft weil ich das Gehäuse schick finde, die Bestückung an röhren ist leicht beschaffbar, ich spare sehr viel Geld weil ich unter 100 Euro bezahlt habe.

So schlecht kann die Schaltung auch nicht sein, immerhin klingt er brauchbar.

Es ist eine schöne Basis um ein bissel was zu optimieren. Unterm Strich spart man viele hunderte Euros und hat dann ein Gerät das deutlich besser klingt als es für den Preis selber zu machen wäre.

Absolut gesehen ist es natürlich nicht das beste Gerät, sehr wohl aber für den Preis.
Dynacophil
Gesperrt
#28 erstellt: 16. Jan 2010, 14:53

Röhrengrufti schrieb:
Moin,
habe mir gerade einen gekauft in Version 3 - als Basis für Experimente. Bei dem Preis (129€)..
Mein erster Dynaco ST70 1976 hat mich fast ein Jahresgehalt als Lehrling gekostet..

Der Schaltplan ist allerdings etwas wirr.. wenn die Kiste angekommen ist, schaue ich mal, was da wirklich verdrahtet wurde..

Immerhin ist jetzt eine Vollbrücke als Glr drin und die Elkos sind mit kleinen C`s gebrückt..

http://up.picr.de/3596274.jpg


Gruß Niels

da wäre ich doch bei dem US-Alteisen geblieben... zig mal besser als die Plagiate...
DB
Inventar
#29 erstellt: 16. Jan 2010, 19:10
Interessante Schaltung. So ganz ohne Gegenkopplung um den AÜ herum. Das läßt dem Lautsprecher genügend ... ähm... Freiraum. Glücklicherweise gibt es das hier:
Chinese Tube Amp Tuning Kit



Ist doch ganz einfach. Ich hab meinen gekauft weil ich das Gehäuse schick finde, die Bestückung an röhren ist leicht beschaffbar, ich spare sehr viel Geld weil ich unter 100 Euro bezahlt habe.

Wenn die AÜs das wert sind was Du bezahlt hast, ist es immer noch Gammel.


So schlecht kann die Schaltung auch nicht sein, immerhin klingt er brauchbar.

Brauchbar war in der Schule eine 4... An sich sollen Verstärker gar keinen Eigenklang haben.


Es ist eine schöne Basis um ein bissel was zu optimieren. Unterm Strich spart man viele hunderte Euros und hat dann ein Gerät das deutlich besser klingt als es für den Preis selber zu machen wäre.

Hört sich für mich enorm nach Zweckoptimismus an. Wenn man einmal dabei ist, kann man den Verstärker auch so "optimieren", daß man die Innenschaltung neu macht (original ist suboptimal). Wenn man einmal dabei ist, kann man auch gleich die Übertrager + Netztrafo rauswerfenund ordentliche Exemplare draufbauen. Ein neues Chassis, welches die schwereren Wickelgüter auch verträgt ohne sich zu verbiegen ist dann auch schnell bestellt, man optimiert ja nur ein wenig ein billiges Gerät.
In der Zeit und für das Geld hat man auch was Richtiges auf die Beine gestellt.

MfG
DB


[Beitrag von DB am 16. Jan 2010, 19:17 bearbeitet]
battlecore
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 17. Jan 2010, 00:28
@DUKE_OF_TUBES:
Klar, vieles ist besser vieles ist schlechter. Hätte, könnte, wenn und aber.

@DB:
Der Preis den ich bezahlt habe war möglich nachdem ich ein halbes Jahr lang gewartet hab und dann Glück hatte ein Gerät zu finden das in der falschen Kategorie stand und zudem eine Gebotsauktion war. Der Normalpreis betrug seinerzeit um die 420 Euro, dafür hatte ich sonst nur Übertrager bekommen, allerdings auch sehr gute.
Mit brauchbarem Klang meinte ich das er nicht von vornherein komplett durchgefallen ist.

@Dynacophil:
Die Amerikanischen Modelle sind auch nicht unbedingt sooo gut. Ich habe zwei alte Amerikanische Verstärker hier gehabt und die waren echt nicht der Brüller. Die Marke stand nicht drauf da ich nur das Innenleben hier hatte. Aber klanglich konnten mich die Teile nicht umhauen, beide sind letztlich in die Tonne gewandert. Ist aber auch schon ewig lange her.

Wenn ich einen Verstärker haben will der "gut" klingt im Sinne von Neutral präzise usw dann nehm ich meinen Marantz oder wie früher meinen Accuphase.

Aber manchmal möcht ich halt Röhre. Eben weil die einen Eigenklang haben.

Denk mal drüber nach was man unter persönlichem Geschmack versteht und wie er sich manchmal ändert. Ich denke nicht in Kategorien wie "das ist super weil alle sagen das es so ist" und ich höre nicht konzentriert Musik um von jeder Aufnahme die Fehler zu analysieren. Wäre bei meiner Musikrichtung auch Blödsinn. Entweder es rockt oder es rockt nicht. Und Röhre rockt auf jeden Fall.


[Beitrag von battlecore am 17. Jan 2010, 11:31 bearbeitet]
Dynacophil
Gesperrt
#31 erstellt: 17. Jan 2010, 01:01

battlecore schrieb:
Dynacophil,
Klar, vieles ist besser vieles ist schlechter. Hätte, könnte, wenn und aber.

antwortest du jetzt für Röhrengrufti? Der war eigentlich gemeint..
battlecore
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 17. Jan 2010, 11:26
Oh..da hab ich was durcheinandergeschmissen, ich alter Kalkeimer

Habs oben jetzt korrigiert^^
Dynacophil
Gesperrt
#33 erstellt: 17. Jan 2010, 12:46
Dachte das wäre eindeutig auf seinen 76 vom Munde abgesparten 1. ST70 bezogen
Röhrengrufti
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 17. Jan 2010, 21:20
Moin,

Also den ST70 hatte ich nach etwa 10J wieder verkauft,.. es gab Gründe ausserhalb von Musikhören.
Auch der Dynaco hatte etliche Schwächen, u.A. wurde der Netztrafo sehr heiß, die Anodenspannungen waren (zumindest damals an 220V) um 30V zu niedrig und der Frequenzgang war bei etwas über 20KHz am Ende.. usw.. sooo toll war der Verstärker nicht!

Ich zahle jetzt vielleicht 250€ gesamt - und kann die Schaltung sicher um einiges verbessern. "Spitzenklasse" wird das natürlich nicht - das ist mir klar. Aber als Wiedereinstieg in die Audiowelt ist das Ding sicher nicht falsch. Immerhin habe ich ein Chassis, einen Netztrafo, die Fassungen u.v.m., das alleine ist den Preis schon wert.
Vielleicht baue ich auf Blackcat2 um oder so - aber erstma hören! Und eines muß man bedenken: die 126€ KP haben ich China eine umgerechnete 8- fache Kaufkraft. Ich war beruflich schon 4x da - ich weiß was die können und was nicht!

Gruß Niels..
DB
Inventar
#35 erstellt: 18. Jan 2010, 09:13

Röhrengrufti schrieb:
Ich war beruflich schon 4x da - ich weiß was die können und was nicht!

Ja. Wenn man sich die zahlreichen Threads samt Fotos im Roehren-und-Hoeren-Forum ansieht, wird das sonnenklar.

Mir kommt kein chinesischer RÖhrenverstärker ins Haus.

MfG
DB
battlecore
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 18. Jan 2010, 11:05
Wie jetzt? Es gibt Röhrenverstärker die nicht aus China sind?
GorgTech
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 18. Jan 2010, 12:44
Hallo,

Yaqin, Cayin, Meng, Dynavox etc. sind chinesische Röhrenhersteller ( so mancher "Highender" besitzt so ein Gerät und hat sich nie die Frage gestellt, ob so ein Gerät tatsächlich auch die Bezeichnung "Highend" verdient ).

Die Firma Destiny verkauft im Grunde aufbereitete Yaqin Röhrenverstärker, leistet aber auch 2 Jahre Garantie auf die angebotenen Geräte.

Im Grunde würde ich mir jetzt nicht den Kopf über den Meng Verstärker zerbrechen, selbst wenn dieses Gerät nie im Leben die technischen Daten einhalten wird, so lange man über halbwegs empfindliche Lautsprecher verfügt und nicht dem "Ausgangsleistungswahn" verfallen ist, sollte man auch so seine Freude ( bei moderaten Pegeln ) haben.

Ich persönlich würde nicht nochmal einen chinesischen Verstärker importieren ( der Verstärker war letztendlich der Grund wieso ich mir letztendlich einen Eintakter aus richtigen Bauteilen gebaut habe ).

http://www.hifi-foru...m_id=111&thread=3454


Letztendlich ist ein 80%ig gut verarbeiteter Verstärker ( den man sich leisten kann ) besser als ein Gerät welches einige % messtechnisch besser ausfällt ( dafür aber auch entsprechend teuer und unerschwinglich ist ), wenn man selber mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Gruß,

Georg
Röhrengrufti
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 20. Jan 2010, 00:01
Moin,
Na, da habe ich wohl ungewollt in ein Wespennest gestochen.
Am Donnerstag ist der Apparat da.
Ich messe dann mal alles übliche - danach kann ich mir den Kopf zerbrechen, wie und was besser geht. Danach Vergleichsmessungen. Darüber berichte ich kurz.
Falls ich feststelle, daß ich wirklich nochmal was auf die Beine stellen will im Audiobereich, wird was gutes von Grund auf gebaut - aber da werde ich mit guten (deutschen) Übertragern und Röhren usw. wohl locker über 1000 liegen.

Übrigens: hat jemand Erfahrung mit Beyma AMT`s?
Wie verhalten die sich an Röhren?
Ich hatte damals die AMT 1b an dem ST70, im Bass aber Transistorverst. mit aktiver Weiche davor - umwerfend. Den Druck im Bass des Transistors und darüber die Röhre. Sowas ähnliches plane ich jetzt wieder. Ich will den Röhrenverstärker gar nicht mit Bässen "belästigen".
Gruß Niels
battlecore
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 25. Jan 2010, 01:22
@Röhrengrufti
Machste ein paar Fotos von dem Verstärker? Platine undso? Und was du änderst?


Hmm, ich erinner mich noch dunkel daran das ich als Jugendlicher mal einen EL84-Mono-Amp aus einem alten zerdepperten Tannhäuser gebaut habe. Auf einer Holzplatte fliegend verdrahtet inklu dieser stylischen "Orchester-Jazz-Bass-Sprachedingsda"-Klangregelung. Man war des ein krasses Ding. Ging an sehr Wirkungsgradstarken Lautsprechern auch ganz gut ab. Wenn ich irgendwann mal viel Zeit und Muße habe dann bau ich den nochmal.

Ein Tannhäuser in Super 1A-Zustand hab ich hier auch noch im Wozi stehen. Dann brauch ich nur noch zwei alte zum schlachten *gg*. Ich mag solche Dinger total.
battlecore
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 06. Mrz 2010, 22:19
Sou jetzt mal ein paar Bilder von den ersten Veränderungen. War ganz schön beschäftigt in letzter Zeit.

Bilder sind net so toll geworden, habe meine andere Kamera bei jemand liegen lassen der weiter weg wohnt.

Nachdem ich meinen 20 Jahre alten Multitip erstmal mit einer neuen Spitze bestückt habe gings los.





Mit bleifreiem Silber-Gold-Lot isses echt übel zu löten. Anderes bleifreies Silberlot war auch nicht besser. Zum Glück hatte ich auch noch altes bleihaltiges. Übrigens das erste mal das ich bleifreies Lot benutzt habe, ich war überrascht wie schlecht das ist -.-

Als erstes gab es neue Panasonic Elkos, allerdings weiß ich grad nicht ob es FC oder andere sind. Die lagen schon lange Originalverpackt im Sammelsurium.

Die drei 150u 400V Nippon Elkos im Netzteil wichen drei 470u 450V. Wobei die Nippon an sich gar nicht schlecht sind, lediglich die Grösse und die 85 Grad sagten mir nicht zu, die Panasonic haben 105 Grad, so wie alle die ich neu eingesetzt habe. Die Lebensdauer wird es auch danken. Die blauen 100nF X2 Folienkondensatoren durften drin bleiben.

Die kleineren Elkos wichen ebenfalls deutlich Spannungsfesteren und grösseren Panasonics. Teilweise mit Kabeln verlängert weil die Platine zuwenig Platz bietet und das Gehäuse von der Höhe her nicht viel zulässt. Später wird ein Sockel für Kabelbinder eingeklebt der die drei Elkos hält.

In der Gleichrichtung wurden die 1N4007 mit 100nF überbrückt was Störungen ein wenig mindert. Dank eines Denkfehlers konnte ich die Dioden nicht austauschen, habe die Beinchen der neuen Dioden abgebrochen
Muss mal welche bestellen.

Desweiteren wichen die restlichen X2-MKTs den Styroflex, ich mag Styros

Das Lautstärkepoti verschwand und ein kleines ALPS-Poti nahm seinen Platz ein. Der Gleichlauf des originalen Potis war hörbar schlecht.

Die Eingangskondensatoren habe ich noch nicht eingelötet. Irgendwie sind mir die WIMA 1u doch etwas zu gross. Vielleicht hol ich zwei MKP von Audyn oder so. Die haben auch lange Anschlüsse und das ist sehr von Vorteil.

Jetzt muss ich noch den Ausschnitt für die Netzbuchse in zwei Ecken vergrössern damit die neue Entstörbuchse reinpasst. Da fehlen echt nur son paar Zehntel dann würd die reinpassen *grummel*

TO DO:
Dioden holen
Netzbuchse einpassen
Audyn MKP holen
Neuen Schrumpfschlauch holen
Litze zum austauschen brüchiger Drähte
Glasfaserisolierschlauch holen

:EDIT:
Schon wieder was vergessen.
Um die Platine und Teile zu schonen habe ich die alten Bauteile mit Entlötlitze ausgelötet statt mit einer ruppigen Pumpe.

Leider habe ich die Reste von dem Flussmittel nun überall, auch waren ab Werk schon viele Reste von Flussmittel und weisse Verfärbungen vom Lötdampf vorhanden. Lässt sich das mit einem Flussmittelentfernungs-Stift entfernen? So wie diese von Conrad die so aussehn wie ein Edding??
Oder was nehmt ihr dafür?

Und...
weiß jemand wo man Styroflex mit mehr als 250 Volt bei etwa 47nF bis 100nF bekommt?? Für die Netzteil-Elkos würde ich gern Spannungsfestere zum überbrücken benutzen, zur Zeit hab ich die Originalen 300V drin gelassen. Hab nur noch 250er Styroflex als grösste hier über. Wima sind zu groß da auch einige andere Bauteile im Weg sind.

Unnddd..
Gewebeschlauch bräucht ich auch. Diesen Isolierschlauch den ich über die Übertragerkabel ziehen kann, normaler Polyamid-Gewebeschlauch ist nicht sehr dicht gewebt. Ich weiss das es früher solche Gewebeschläuche zum isolieren gab, aber ich find die nirgends mehr


[Beitrag von battlecore am 07. Mrz 2010, 01:01 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 07. Mrz 2010, 00:43
Hallo,

ich hab meinen Verstärker komplett auseinandergenommen und sozusagen von 0 wieder aufgebaut.

Ganz kurz meine Modifikationen auflisten:

1) Netzschalterposition verändert
2) Platine entfernt, Schaltplan daraus gezeichnet und zum Entschluss gekommen, dass der Verstärker neu aufgebaut werden MUSS.

In diesem Verstärker wurden offensichtlich 8KOhm raa Übertrager verbaut, der Ruhestrom entsprach auch ziemlich genau 50ma pro Endröhre --> Verdacht liegt nahe, dass EL84 PP Übertrager verwendet wurden.

3) Oktal- und Novalfassungen fest mit dem Gehäuse verschraubt, eine dritte Novalfassung eingebaut.

Ich habe mir Gedanken über eine sinnvolle Verwendung der EL34 Röhren gemacht und habe die komplette Schaltung neu erstellt. Die EL34 Röhren werden als Triode beschaltet an einem gemeinsamen 280Ohm Katodenwiderstand ( 2x 560Ohm 5W China Widerlinge parallel ) mit einem 100µF 200V Elko gebrückt.

Ich habe eine 12AX7 ( ECC83 ) Röhre als Kleinsignalvorverstärker eingesetzt mit hoher Stromgegenkopplung. Als zusätzlichen Vorverstärker und Phasendreher habe ich pro Kanal je eine E80CF ( ECF80, PCF80 geht auch ) verwendet.

Der Pentodenteil wurde dabei als Triode beschaltet, der Triodenteil als Phasenumkehrstufe verwendet.

Der Verstärker funktioniert bis jetzt einwandfrei, trotz des optisch eher schrillen Aufbaus..

Klangeindruck:

Der Verstärker hört sich wesentlich entspannter an, der Mitteltonbereich wird bei manchen Musiktiteln nicht mehr schrill wiedergegeben, der Tieftonbereich hört sich etwas kräftiger an.

Bei Bedarf werde ich die Schaltung reinstellen.

Gruß,

Georg

Ein erstes Bild von der neuen Verdrahtung:

http://www.abload.de/image.php?img=gorgtech_neuhuyj.jpg
battlecore
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 07. Mrz 2010, 01:05
Auwei..da haste ja was angerichtet

Sieht wirklich krass aus. Aber ich mag das so schön frei verdrahtet. Allerdings ist so ein AMP für mch ne Nummer zuviel zum selber verdrahten. Hab das so lange net mehr gemacht.

Ich bin da mehr auf der EL84-Schiene mit 5 Bauteilen drumrum.

Respekt Mann!!
Hast dir ja echt richtig viel Gedanken gemacht.

BTW..
Weisst du wo man diesen Gewebeisolierschlauch bekommt??? Solchen wie er über den Übertragerkabeln ist, ich find den nirgends mehr. Normaler Polyamid-Gewebeschlauch wie er auch in PCs drin ist hat kein leider sehr dichtes Gewebe.

Ich brauch da was um die neuen Kabel zu überziehen.

Und..100nF 630er Styros. Auch elendig die zu finden, scheints vielleicht gar net zu geben?!?!


[Beitrag von battlecore am 07. Mrz 2010, 01:06 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 07. Mrz 2010, 01:26
Hallo,

Styroflex Kondensatoren in dieser Spannungsfestigkeit habe ich noch nicht gesehen, was spricht gegen Wima MKP oder FKP Folienkondensatoren?

Ich habe bei diesem Verstärker Neubau fast nur alte Teile verwendet um nicht bei Reichelt bestellen zu müssen

So wurden auch einige Chinawiderstände gemessen und verwendet, Kabelreste von kaputten Netzteilen, uralte Widerstände etc.

Das einzige "teuere" Bauteil in diesem Verstärker ist wohl der blaue Alps Potentiometer...wobei dieser ein China Imitat mit SMD Widerständen ist ( von mir aufbereitet ).

An den EL34 Endröhren liegen knapp 390V an, am Katodenwiderstand fallen etwa 29V ab --> ergibt ziemlich genau einen Katodenstrom von 50mA pro Röhre.

Der freiverdrahtete Aufbau war wirklich eine Herausforderung...dieses Gehäuse schreit regelrecht nach Platinen.

Ich werde demnächst die Schaltung genauer messen, nicht dass mir die E80CF Röhren einen Strich durch die Rechnung gezogen haben und schwingen

Ich würde dir von diesen "Audyn" oder ähnlichen "Hifi Kondensatoren" abraten, ein einfacher Wima MKP 250V DC reicht definitiv als Eingangskondensator aus.

Habe ich schon erwähnt, dass sich der Verstärker auch mit günstigsten Bauteilen bestückt erstaunlich entspannt anhört ?

Gruß,

Georg
battlecore
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 07. Mrz 2010, 02:48
Ja qualitativ oder so spricht nichts gegen Wima. Aber wie ich ja schrieb sind die langen Drähte der Styros oder ähnlicher Folienkondensatoren praktischer. Da sind einige Teile im Weg die mich zwingen würden die Beinchen der Wima mit Draht zu verlängern. Das musste ich schon bei vier anderen Elkos machen, ich will das nicht unnötig machen weil ich dann auch das Problem habe die Kondensatoren anderweitig zu befestigen wenn die an Kabeln hängen.

Als Alternative hätte ich auch noch 47nF 630V Styros. Meinste die könnt ich anstelle der 100er nehmen?


[Beitrag von battlecore am 07. Mrz 2010, 02:49 bearbeitet]
DB
Inventar
#45 erstellt: 07. Mrz 2010, 11:32
Hm. Tja. Also. Um die Auswirkungen der einzelnen Veränderungen abschätzen zu können, wären vorherige umfassende Messungen (Klirr, Intermodulation, Fremd- / Geräuschspannungsabstand, Innenwiderstand, Ausgangsleistung, Frequenzbereich, Leistungsbandbreite) des Gerätes notwendig gewesen. Schade, daß das unterblieb.

Ansonsten kommen mir die Umbauaktionen an Chinaverstärkern immer so vor wie das Tuning eines Fiat Panda, wo man zum Schluß den Fiataschenbecher in einem 7er BMW hatte.

Evtl. könnte man aber die Chinesen dazu bringen, alle zweifelhaften Teile des Gerätes wegzulassen und die Verstärker als Tuningobjekte etwas preisgünstiger unfertig zu verkaufen. Also ungefähr so: Statt für 300€ ein Komplettgerät zu erwerben, erhält man für 120€ einen leeren Karton mit Füllcräckern und der Kopie einer Sicherheits-Konformitätserklärung (nach der das Gerät alle Gesetze des Sultanats Hamudistan erfüllt). Für diese Umverpackung kann man sich dann nach Herzenslust einen Verstärker selbst gestalten, mit wirklich ordentlichen Bauteilen, aufgelegtem PE, einem stabilen Chassis und einer Innenverdrahtung, die auch gewisse Ansprüche erfüllt. Alles verpacken, auf die Post bringen und sich selbst zusenden.

Diese Chinagerätschaften mögen begehrt sein. Preisgünstig sind sie mit Sicherheit nicht.

MfG
DB
rorenoren
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 07. Mrz 2010, 11:57
Moin,

die Sache ist einserseits natürlich so, dass es vom Chinamann eine Blechbüchse mit Schrott darin zum Zauberpreis gibt.

Andererseits sind die Übertrager und der Netztrafo nicht zwangsläufig so schlecht,
dass mit einer halbwegs ordentlichen Schaltung nicht ein vollkommen ausreichender Klang herauskommen könnte.

Für mich als eingefleischtem Pfusch- Bastler käme alternativ eher ein Trafopaket (2x AÜ, 1x NT) von einem der vielen (mehr oder weniger) seriösen Trafowickler hier im Lande in Frage.
(wenn ich mit Neuteilen bauen müsste!)

Röhren kämen noch als Kostenfaktor dazu.

Der Rest der Teile kostet kaum Geld, grössere Mühe nur das Gehäuse und dessen Bearbeitung.
(oder viel Geld, wenn man es bauen lässt)

Der Trafosatz kostet in ordentlicher Qualität (kein Schickimicki oder "High- End") etwa dasselbe wie der komplette Chinese.

Eine Schaltung lässt sich im Netz problemlos finden.

Auf diese Weise hat man zwar zunächst nur Teile auf dem Tisch und nichts, das einfach "nur verbessert" werden muss,
aber man ist in der Auswahl von Design und Schaltung fast völlig frei.

Der Teilehaufen ist natürlich nicht so schnell zu einem Verstärker zusammengebaut, aber das Ergebnis dürfte wohl kaum schlechter ausfallen.
(ausser, man verhaut sich total)

Je nach Aufbau sieht´s zumindest nicht nach Chinakracher aus.

Dafür sind die Herzstücke sicher und von vernünftiger Qualität.

Denn im Grunde bleiben vom Chinesen eh nur Gehäuse und Trafos übrig.

Gerade diese Teile bestimmen aber die Qualität.

"Einfach nur so" zum Basteln und für deutlich unter 100 Euro, würde aber sogar ich vielleicht einen Versuch wagen.
(allerdings kein PP, sondern Eintakt)

Gruss, Jens
battlecore
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 07. Mrz 2010, 12:26
Morgen.

Klar wärs schön vorher-nacher-Messwerte zu haben undso. Allerdings muss man mal so denken..
Wenn ich Messequipment für einige tausend Euro habe, dann habe ich auch die tausende Euro für einen anderen AMP als einen Chinaböller. Dann wiederum brauch ich so eine kleine Umbauaktion aber auch nicht machen weil so ein AMP dann eh kein grosses Potential zum umbauen hat.


Ein Röhrenamp sol FÜR MICH einen gewissen Eigenklang haben. Will ichs neutral dann nehm ich den Accuphase oder Marantz. Aber ne Röhre soll rocken. Ist natürlich nur mein persönlicher Geschmack, jeder handhabt das halt so für sich auf ne ganz eigene Weise.

Und ja, der kleine Umbau lohnt sich da ich den AMP ja für einen Bruchteil des Preises bekommen habe.

In erster Linie gehts hier darum die unterdimensionierten Bauteile vorsorglich zu erneuern und fürs Auge offensichtliche Schwächen zu beseitigen. Preislich liege ich dann immer noch deutlich unter dem Normalpreis des Gerätes. So gesehn is also alles Paletti.

Ich überlege immer noch ob ich einen neuen Trafo wickeln lasse. Die Wickelei wo ich mal war macht das nebenbei für kleines Geld aber ich weiss nicht was für Bleche usw man nehmen sollte. Zur Auswahl hab ich da alles mögliche an Materialien. Hat von euch jemand Kenntnisse über sowas?
GorgTech
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 07. Mrz 2010, 15:21
Hallo DB,

grundsätzlich stimmt deine Behauptung, aus einem günstigen Chinagerät für den Massenmarkt wird wohl nie ein "vernünftiges" Gerät. Ich war damals neugierig und wollte den Verstärker so oder so als Lernobjekt verwenden ( bis zu diesem Zeitpunkt habe ich nur Eintaktverstärker gebaut ), ich habe letztendlich doch einiges an Geld verschleudert, die Einsicht und der Lerneffekt, die zusätzliche Erfahrung haben sich dennoch gelohnt. Ich würde jedoch niewieder einen Chinaverstärker kaufen, dann spare ich eben 200-300 Euro mehr und baue mir etwas vernünftiges..

Weil der umgebaute Verstärker so unschön aussieht, gibt es noch ein paar Bilder..

http://www.abload.de/img/gorg_1ojo9.jpg

http://www.abload.de/img/gorg_2vvw2.jpg

http://www.abload.de/img/gorg_3wwqb.jpg

Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen um das Loch zu stopfen.

Georg
battlecore
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 07. Mrz 2010, 23:17
In das Loch würde doch eine schön glimmende Skalenlampe passen?!

Vom Preis her haste Recht, du hast auch ne Ecke mehr bezahlen müssen für deinen. Bei meinen knapp 80 Euro die ich gelöhnt habe ist da noch Luft nach oben. Einige Teile musste ich ja auch bei Reichelt holen. Schätze so insgesamt wirds so bei 15 bis 200 euro liegen, inklusive dem was ich fürs Gerät mal bezahlt hatte. Immer noch besser als die 420 Normalpreis die damals für das Gerät ausgerufen wurden.
GorgTech
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 08. Mrz 2010, 13:39
Hallo,

ich hab bei diesem Verstärker genug Verstärkungsreserven, dass im Grunde nichts gegen eine passive Klangregelung sprechen würde.

Der Verstärker funktioniert zur Zeit ohne Spannungsgegenkopplung, nur die Vorverstärkerstufen werden mit einer normalen Stromgegenkopplung betrieben.

Bei Bedarf werde ich meinen Plan skizzieren und reinstellen ( dieser ist jedoch noch nicht 100% erprobt ).

Zur Zeit betreibe ich den Verstärker mit den 4x EH EL34 Röhren, 1x gebrauchter uralter Valvo ECC83 und 2x neuen Valvo E80CF Röhren.

Eigentlich hätte ich lieber eine 6N2 / 6N2P Röhre statt der ECC83 verwenden wollen, mein Heizsystem wäre aber mit 3 Novalröhren nicht aufgegangen. Die Röhren werden seriell, parallel mit 12,6V DC geheizt ( ECC83 über Pin4+5, parallel dazu die 2x E80CF Röhren in Reihe geschaltet ).

Gruß,

Georg


[Beitrag von GorgTech am 08. Mrz 2010, 13:40 bearbeitet]
battlecore
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 14. Mrz 2010, 02:40
Nabend,
könnte mal jemand mit dem AMP im Leerlauf messen wieviel Spannung an den vier MKT anliegt?? Ich habe dort 410Volt Leerlaufspannung gemessen, die MKT sind für 300V Wechselspannung ausgelegt. Unter Last kann ich im Moment nicht messen weil alles auseinandergerupft ist. Ich hatte 360V Styros vorgesehen aber das scheint mir immer noch etwas knapp. Dankeschön


GorgTech,
So eine Klangregelung wäre schon interessant. Ich persönlich steh ja auf diese "Hifi-Konzert-Stereo-blabla"-Rgelungen aus den alten Tagen. Und ebensolche Verstärker, will mir auch einen aus Original alten Teilen bauen wenn ich mal Zeit undso alles habe. Einen richtigen Dampfradioverstärker. Willst du die schaltbar rein mit Widerständen und Kondensatoren machen?


Nochwas,
hat jemand mal nen Tipp für Silberlot??
Ich hab jetzt das erste mal zwei neue benutzt die beide bleifrei sind. Das war wirklich grausam zu löten. Die Lötstellen sind an sich schön und sauber, aber die Oberfläche ist matt, nicht direkt wie bei einer kalten Lötstelle aber trotzdem beunruhigend.

Das eine ist Silber-Gold-Lötzinn (von Mundorf glaube ich) und das andere ist Silberlot LÖTZINN N1 51122, bei Reichelt zu finden.

Ich benutz einen Ersa Multitip 230 mit 25 Watt und 45-Grad abgeschrägter Spitze.

Zudem such ich noch was um Flussmittelreste von Entlötlitze zu entfernen. Runterkratzen ist immer so unsauber

Danke Leutz.


[Beitrag von battlecore am 14. Mrz 2010, 03:12 bearbeitet]
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