Probleme mit Einschaltverzögerung

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Tunfisch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Jul 2016, 16:17
Scannen0001

Hallo,
habe für meinen neuen Röhrenverstärker eine Einschaltverzögerung aus dem Elektorheft Röhren1 nachgebaut (siehe Schaltplan).Sie ist ziemlich aufwendig konstruiert und schließt über Relaiskontakte den Übertragerausgang kurz. Beim Ausschalten wird der Ausschaltknack unterdrückt. ca 2 min. ,nach dem Durchlauf der Zähler IC5 und IC6, schaltet das Relais durch. Versorgt wird dir Schaltung über die 6,3V Heizungswechselspannung (bzw 12,6V) vom Netztrafo.
Leider schaltet bei mir das Relais schon beim Einschalten des Verstärkers durch, ohne den 2 min Durchlauf durch die Zähler zu beginnen?!
Was muß ich an der Beschaltung ändern, damit die Einschaltverzögerung klappt?
Danke für eure Ideen,


Gruß Tunfisch
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2016, 21:58
Zunächst solltest du mal deinen Schaltungsaufbau überprüfen. Dann solltest du dich fragen, ob der Aufwand lohnt und ob es nicht viel einfachere Schaltungen gibt.

Ich wundere mich auch über ein Ausschaltknacken bei Röhrenverstärkern.
Nertsch
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Jul 2016, 23:22
Hallo,

Wie soll Dir denn jemand helfen, wenn Du einen Verdrahtungsfehler gemacht hast ?
Wie mein Vorredner bereits gesagt hat, kannst Du nur den Fehler im Schaltungsaufbau suchen.

Bei der Schaltung fragt man sich echt, ob es überhaupt möglich ist, das noch komplizierter zu machen.
Wie eine renommierte Zeitschrift auf die Idee kommt eine Schaltung in einen Röhrenverstärker zu geben, bei der (vollkommmen unsinnigerweise) ständig ein Oszillator schwingt ist mir auch ein Rätsel...


Gruß
Gerhard
Rolf_Meyer
Inventar
#4 erstellt: 04. Jul 2016, 06:27
Moin,
6 IC...für eine Einschaltverzögerung? Wer denkt sich solchen Unfuch aus?

10-15 Minuten Arbeit und 15€....Mit garantierter Funktion und ohne Oszillator
Hier

Gruß, Matthias
Tunfisch
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Jul 2016, 19:17
Hallo,
habe den Aufbau überprüft und keinen Fehler gefunden. Könnte es auch an Toleranzen von Bauteilen liegen?

Gruß Tunfisch
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 04. Jul 2016, 21:20
Nein. Es kann aber an defekten Bauteilen liegen.
Anro1
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Jul 2016, 10:32
Abgesehen davon das ich die Schaltung für den Zweck auch überkandidelt empfinde.
Jetzt hast Du diese gebaut, und da hilft nur messen, prüfen und vorantasten
wo der Fehler liegen könnte;)

Schau mal als erstes ob alle Spannungen stimmen, dann was an der
Basis des BD140 beim Einschalten passiert.
Was passiert an den "Nand" Gattern des IC´s 3 ?
Was passiert am Pin 15 (Reset) des Counter IC´s ?

Ist doch eine prima Gelegenheit sich durch die Schaltung durchzumessen.
Viel Erfolg bei der Fehlersuche.
Denke das bekommst Du hin.
Grüsse

Im Zweifelsfall gibts für den Zweck nette kleine NE555 Schaltungen.
12V DC, 8 externe Bauteile + Relais, fertig ist die Laube.


[Beitrag von Anro1 am 05. Jul 2016, 10:35 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 05. Jul 2016, 14:42
Servus Tunfisch,

abgesehen von allem, was meine Vorredner schon so sagten (komplizierter geht's nimmer usw.) hätte ich noch ein paar Anregungen, falls Du diese Dir vorliegende Schaltung unmodifiziert in die Gänge bringen möchtest:

Sofern Du die ICs auf Fassungen sitzen hast, würde ich:

  1. Sämtliche CMOS-ICs der 4000er Familie durch LOCMOS-Typen mit dem Präfix "HEF" ersetzen (also z.B. CD4017 gegen HEF4017). Der Grund dafür ist der, daß die HEF-Typen (unter Einhaltung der normgerechten Logikpegel) erheblich mehr Strom am Ausgang können - und bei IC3D und IC4C (die statisch Ströme > 1[mA] liefern können sollen) ist das nicht ganz egal.
  2. Angesichts der für Logikschaltungen zumindest mal diskutablen Schaltungsgeschichten wie z.B. Differenzierglieder (R7, C11, D9), Power-On-Reset Schaltungen, die langsam durch den ganzen Versorgungsspannungsbereich durchfahren (R6, R10, C10, D10) und Schaltungsteilen, die erstens dafür sorgen, daß Eingangsgrößen langsam durch den gesamten Versorgungsspannungsbereich durchfahren (R8, R9, C8, D8) und diese Eingangsgrößen aufgrund der Zeitkonstanten zweitens auch noch am Eingang anliegen können, wenn die Versorgungsspannung des ICs bereits unter der Eingangsspannung liegt, würde ich für IC2, IC3 und IC4 statt der vorgegebenen CD4011 welche vom Typ HEF4093 (die sind zum CD4011 pin- und funktionskompatibel) einsetzen. Erstens ist die HEF-Logik (wie oben bereits angedeutet) erheblich robuster gegen schaltungsbedingte Mißhandlung und zweitens ist der 4093 ein Schmitt Trigger, der beim Durchlaufen durch den gesamten Eingangsbereich nicht in den analogen Betrieb (mit dem dazu gehörenden, zu großen Querstrom des Ausgangstreibers) wechselt.

Meiner Vermutung nach ist einer von den fünf CMOS-ICs (vielleicht auch schon durch nicht korrekte antistatische Behandlung vom Auspacken bis zum Einbau, vielleicht aber auch durch die schaltungstechnischen Besonderheiten) "gestorben". Das stellt man am leichtesten durch Austausch aller CMOS ICs gegen HEF-Typen und Austausch der 4011er gegen 4093er fest - das sind ja alles Pfennigartikel, die das Hobbybudget nicht stark belasten.

Daß gerade bei CMOS ICs (mit ihren hohem Stromspitzen auf der Versorgungsspannung im Moment des Umschaltens) für eine sichere Funktion der Schaltung direkt AN JEDEN IC zwischen der Versorgungsspannung und Masse mit kürzestmöglichen Anschlußdrähten je ein keramischer X7R Kondensator mit 100[nF] / 50[V] gehört, um die Störspitzen auf der Versorgungsspannung durch die Umschaltströme klein zu halten, daß sei nur noch am Rande erwähnt. Da nützen auch die drei parallelgeschalteten Elkos C3, C4 und C5 am Ausgangs des Spannungsreglers nichts mehr.....

Hier ist (leider) die Schaltungsbeschreibung nicht dabei - und trotzdem sehe ich hinter dem Gleichrichter und vor dem Spannungsregler keinen größeren Ladekondensator als C6 mit 22[µF]. Das erscheint mir - auch bei einer CMOS-Schaltung - sehr knapp dimensioniert. Wenn dann die Trafowechselspannung nicht 13[V] ist, sondern niedriger liegt, dann kommt am Ausgang des Spannungsreglers möglicherweise Brumm raus (der dann "irgendwie" mit C3, C4 und C5 weggebügelt wird). Ein Spannungsregler, der mangels ausreichender Höhe der Eingangsspannung jedoch an seinem Ausgang keine geregelte Spannung mehr abliefern kann, ist komplett für die Katz. Nun kann man zwar sagen: Das ganze CMOS-Zeugs braucht ja kaum Strom. Aber: Das gilt nur für den statischen Betriebsfall (und wir haben hier eine dynamisch dauernd getaktete Schaltung) und außerdem gibt es da noch ein Relais, eine LED, zweimal niederohmige Basisansteuerung von Transistoren usw. - ein paar [mA] dürften da schon zusammenkommen. Und bei z.B. 15[mA] Laststrom (da stecken die typisch 5[mA] Ruhestrom des 7812 schon mit drin) beträgt die Brummspannung an einem 22[µF] Ladekondensator bei Brückengleichrichtung und 50[Hz] Netzfrequenz immerhin ca. 5.5[Vss] - die Brummspannung ist unabhängig von der Absoluthöhe der Versorgungsspannung und wird nach folgender Näherungsformel berechnet:



Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Jul 2016, 17:08 bearbeitet]
Tunfisch
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Jul 2016, 17:30
Vielen Dank an Dich Pragmatiker. Die Schaltung arbeitet exakt ,nachdem ich deiner Anleitung gefolgt bin und sie umgebaut habe.
Grüße von Tunfisch
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