AV-Receiver beherrscht HD-Formate nicht - 5.1-Analog als Alternative?

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Nulldreier
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 15. Feb 2010, 13:45

Hallo,

mein etwas betagter, aber ansonsten untatdeliger AV-Receiver kann die neuen Audio-Formate (DD True HD & Co.) nicht dekodieren. Nach meinem Verständnis behandelt er diese nun beim Dekodieren wie "normales" DD oder DTS, d.h. die Qualität ist eben auch die herkömmliche.

Wenn ich nun stattdessen die Dekodierung dem Blu-Ray-Player (Sony BDP-S500) übertrage und das Signal analog über den 5.1-Ausgang zum Receiver übertrage, s.d. dieser das Ganze für die 5 Kanäle nur noch zu verstärken hat - komme ich dann in den uneingeschränkten Genuss der neuen Audio-Formate? Oder gibt es hier Einschränkungen gegenüber der "Idealkonstellation", dass man einem neuen AV-Receiver, der das alles uneingeschränkt dekodieren kann, das Signal als Bitstream per HDMI zuspielt und dieser das dann dekodiert, verstärkt und ausgibt?

[Beitrag von Nulldreier am 15. Feb 2010, 13:48 bearbeitet]

Passat
Inventar

#2 erstellt: 15. Feb 2010, 14:00

Da hast du keine Einschränkungen.

Wenn dein Receiver schon HDMI-Anschlüsse hat und darüber Mehrkanal-PCM unterstützt, so kannst du den Player auch darüber anschließen und ihn die Tonformate dekodieren lassen.

Grüsse
Roman

Nulldreier
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 15. Feb 2010, 14:18

Passat schrieb:

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Nein, der Receiver hat keinen HDMI-Anschluß, nur opt. und koax. Digital. Verstehe Deinen einleitenden Satz als Bestätigung meiner Vermutung, dass auf die beschriebene Weise ein besseres Ergebnis zu erwarten ist als bei der bisher praktizierten (Anschluss über digit. Koax und Decodierung als "herkömmlices" DD bzw. DTS). Werde mich also mal nach einem geeigneten 5.1-kabel umsehen.

Passat
Inventar

#4 erstellt: 15. Feb 2010, 14:20

Du brauchst kein spezielles 5.1-Kabel.
Drei Stereokabel erfüllen den gleichen Zweck und sind i.d.R. sogar deutlich günstiger.

Grüsse
Roman

Lowther
Stammgast

#5 erstellt: 17. Feb 2010, 20:51

Moin,
ich glaube nicht das es einen "erlebbaren" Klangvorteil der HD Tonformate bei analogem Anschluss geben wird.
Bei dieser Anschlussart muss der BR Player zunächst von digital in analog wandeln und der Receiver dann wieder von analog in digital. Ich kann mir vorstellen das durch den zusätzlichen Wandlungsprozess einiges auf der Strecke bleibt.

Aber wie heisst es immer so schön: Versuch macht kluch.....

Gruß
Matthias

halo_fourteen
Stammgast

#6 erstellt: 17. Feb 2010, 20:54

Warum sollte der Receiver nochmal A/D wandeln?
Um danach wieder D/A zu wandeln?

Lowther
Stammgast

#7 erstellt: 17. Feb 2010, 21:01

Sorry,

das war ein Dreher. Der Receiver wandelt von analog zurück in digital.

Gruß
Matthias

Mickey_Mouse
Inventar

#8 erstellt: 17. Feb 2010, 21:59

Passat schrieb:

Da hast du keine Einschränkungen.

das hängt vom AVR ab, aber in der Regel wird man auf jeden Fall Einschränkungen haben!!!
LS Konfiguration (LZK, Lautstärkeanpassung, Bassmanagement) muss alles der Player machen, der das i.d.R. nur elementar kann.
Sämtliche DSP Funktionen, inkl. EQ fallen (bei nahezu allen AVR) weg.

Also ob man das "keine Einschränkungen" nennen darf?!?

Passat
Inventar

#9 erstellt: 17. Feb 2010, 23:22

Sehe ich nicht.
Wenn es ein altes Gerät ohne HDMI ist, hat es höchstwahrscheinlich eh keinen EQ und bei den alten Kisten ist auch das Baßmanagement i.d.R. lange nicht so flexibel wie bei moderneren Geräten.
Da wird u.U. sogar das Baßmanagement des Players mehr zu bieten haben.

Grüsse
Roman

Mickey_Mouse
Inventar

#10 erstellt: 17. Feb 2010, 23:35

ok, da ich noch niemals irgendwas mit AV in der Beschreibung besessen habe (Sony TA-E1000, TA-E9000, Yamaha AX-1, RX-V1900), das keinen DSP hatte und diese(n) immer als das eigentlich Herzstück betrachtet habe, habe ich wohl eine völlig andere Sicht auf die Dinge als du...

Nulldreier
Ist häufiger hier

#11 erstellt: 18. Feb 2010, 10:24

Lowther schrieb:

Sorry,

das war ein Dreher. Der Receiver wandelt von analog zurück in digital.

Ich dachte, der AV-Receiver reicht das über den 5.1-Eingang empfangene analoge Signal an seinem Wandler quasi vorbei direkt zu den Endstufen? Wozu sollte da noch mal was hin- und zurückgewandelt werden?

Habe meine Bedienungsanleitung gerade nicht zur Hand, glaube aber, dass ich auch für die Anwahl des Einganges "5.1" die Lautstärken der 6 Kanäle anpassen kann. EQ benutze ich bei meinem NAD sowieso nicht, dem traue ich einfach zu, dass er das so einigermaßen realistisch rüberbringt.

Lowther
Stammgast

#12 erstellt: 18. Feb 2010, 14:46

Moin,

ich bin davon ausgegangen, dass Du das DSP/LSP Management des AV nutzen willst bzw. mußt.Der SONY 500 hat bei der 5.1-Ausgabe über den entsprechenden Cinch-Mehrkanalausgang nur folgende Einstellmöglichkeiten: Center ja/nein, Surround L/R ja/nein, L/R groß/klein. Für Center und Surrounds ist keine Größe wählbar. Damit sind die Justagemöglichkeiten des internen LS-Setups bereits erschöpft - etwas dürftig.

Gruß
Matthias

hifi-privat
Inventar

#13 erstellt: 18. Feb 2010, 18:59

Hi!

Passat schrieb:

Wenn es ein altes Gerät ohne HDMI ist, hat es höchstwahrscheinlich eh keinen EQ und bei den alten Kisten ist auch das Baßmanagement i.d.R. lange nicht so flexibel wie bei moderneren Geräten.
Da wird u.U. sogar das Baßmanagement des Players mehr zu bieten haben.

Sorry, aber das ist so nicht.

Geräte mit EQ und Einmessung sowie sehr gutem Bassmanagement gibt es auch aus der Vor-HDMI Zeit. Und nicht nur vereinzelt.
Selbst habe ich z.B. einen Pioneer VSX D2011 auf den das genau zutrifft.

Und an der Stelle hat man dann eben diese Einschränkungen wenn man den analogen 5.1 Eingang nutzt. Habe selbst damit leben müssen (für DVD-A und SACD). Natürlich hat der Player diverse Einstellmöglichkeiten, mein Pioneer DV 868 war da schon recht gut, kam aber nicht an den AVR heran. Ärgerlich halt auch, dass man alles doppelt einstellen muss. Vor allem weil man nicht einfach die Werte (z.B. aus der Einmessung des AVR) abschreiben kann. So zumindest meine Erfahrung.

[Beitrag von hifi-privat am 18. Feb 2010, 18:59 bearbeitet]

Nulldreier
Ist häufiger hier

#14 erstellt: 19. Feb 2010, 12:29

Na, da hat sich doch das "Gespräch" mit der kompetenten Gemeinde mal wieder gelohnt

. Was ich glaube gelernt zu haben (oder besser gesagt, was mir bewusst wurde - hätte ich eigentlich bei mittelschwerem Nachdenken auch selber drauf kommen können

) ist, dass die Einstellungen zum Lautsprechermanagement, die ich am AV-Receiver vornehmen kann, zum Teil über den DSP realisiert werden. Nun habe ich mir mal angeschaut, welche der Einstelloptionen mir das Menü anbietet, wenn ich den 5.1-Eingang anwähle, und welche hierfür deaktiviert sind. Letztere müssten dann die sein, die über den DSP geregelt werden.

1. Channel balance: ist möglich. Hätte mich auch gewundert, wenn man da nicht 'ne "herkömmliche" Alternative gewählt hätte, die das z.B. für diesen Fall auch möglich macht. Weiss nicht, ob es überhaupt AV-Receivern gibt, die das über DSP machen.

2. Channel delays: deaktiviert

2. Dymamic Range (Absenkung des Dynamikbereiches): deaktiviert

3. Channel settings (gemeint ist die Möglichkeit einzugeben, ob man Full range oder Mini-Speaker nutzt): Hier bin ich m ir nicht so sicher, ich glaube aber, das ging sogar auch einzustellen.

Fazit: Da ich den Dynamikbereich ggf. am Player ebenfalls vierstufig ändern kann (was ich i.d.R. jedoch nicht tue

), geht mir eigentlich nur die Option verloren, unterschiedliche Entfernungen zu den einzelnen Lautsprechern durch Verzögerung der Signale einzelner Kanäle auszugleichen. Da ich aber leidlich mittig sitze (die eingestllten Verzögerungen bewegen sich zwischen 0 und 3 ms), ist das sicher zu verschmerzen (zumal mir mein AVR das ohnehin nur für DD, nicht aber für DTS anbietet).

Habe damit mit Eurer Hilfe (Danke!) die Sache zumindest theoretisch ein Stück weit durchleuchtet. Jetzt mal testen, was die Praxis dazu liefert