Kompaktanlage in maximal 6L

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B-MoN
Stammgast
#1 erstellt: 28. Jun 2015, 16:33
Hey,

Die Semesterferien rücken näher, und es besteht akuter Bedarf an mobiler Beschallung!
Szenario ist folgendes: Meine Freundin braucht eine Möglichkeit, Musik vernünftig zu hören. Momentan ist dies nur über Notebooklautsprecher möglich (ja, so habe ich auch geguckt, ich bin kein Freund von Notebook- und Handylautsprechern) - eine Anlage muss her. Da sie studiumsbedingt zwei Wohnsitze hat, müsste sie diese Anlage auch bequem in ihrem Rucksack transportieren können.

Fokus liegt hier vor allem auf der Mobilität und dem Sound, da die Box auch Indoor verwendet werden soll. HiFi-Qualitäten werden nicht erwartet, allerdings ist ein ausgewogener, voller Sound (ohne Basswunder, versteht sich) gewünscht.

Da es mir sowieso mal wieder in den Fingern juckt, etwas neues zu bauen und ich selber auch Bedarf an etwas Ultrakompaktem hätte, planen wir nun also, uns zwei solcher Anlagen zu bauen.

Da dies nicht mein erstes Projekt in der Richtung ist, habe ich schon ein bisschen geplant:

- Das Gehäuse sollte sowohl in einen Rucksack als auch in eine Umhängetasche passen. Als Maße haben wir erst einmal 25cm*15cm*15cm eingeplant. Damit käme man auf knappe 5L Innenvolumen nach Abzug der Bauteile und Materialstärke. Bei der Holzwahl hatte ich an 10mm Pappelsperrholz oder 10mm MDF/Span/Multiplex mit Verstrebungen gedacht, um das Gewicht im Rahmen zu halten.

- Verstärker sind schon bestellt, sind zwei TDA7492 mit eingebautem Bluetooth, den Link dazu kann ich hier nochmal posten, wenn die jemand sehen möchte. Ausschlaggebend für die Wahl war vor allem, dass wir auf jeden Fall Bluetoothkonnektivität benötigen, dieses Board günstiger ist als Board und Bluetooth separat und wir davon ausgehen, dass die Störgeräusche, die andere separate Lösungen erzeugen, hier nicht zustande kommen sollten (ich werde berichten).

- Lautsprecherchassis sind der nächste Punkt. Ich hatte erst an zwei Visaton FRS8(M) gedacht, allerdings ist der Wirkungsgrad gerade outdoor schon wirklich etwas abschreckend. Nach einiger Recherche bin ich auf die Visaton FR10 gestoßen, die einen etwas höheren Wirkungsgrad besitzen und laut Erfahrungsbericht hier aus dem Forum gut in 3L Bassreflex laufen sollten. Zusammen mit der verdoppelten Membranfläche sollte dann ein annehmbarer Maximalpegel erreicht werden können (relativ zur Größe, versteht sich).
Nach Möglichkeit wäre ein Hochpass bei 50-60 Hertz wünschenswert, um die Chassis zu entlasten.

- Stromversorgung wäre der nächste Punkt. Anfänglich hatte ich an einen 12V 2Ah (oder in der Größenordnung) Bleigelakku gedacht, der das Gewicht der Box allerdings stark in die Höhe treiben würde. Nach einiger Recherche bin ich dann auf LiPo-Packs gestoßen, die vom Gewicht her ideal wären. Bei Hobbyking habe ich dann diese Packs von Turnigy gefunden: Turnigy 4S 5000mAh Akkupack. Kann mir da jemand bezüglich Erfahrungen, Probleme etc weiterhelfen? Die Kapazität sollte nicht zu gering sein, da die Möglichkeit, ein Handy bzw Tablet outdoor aufzuladen gegeben sein sollte. Wenn ich das richtig verstehe, haben diese Packs einen Tiefentladeschutz, oder? In der Beschreibung steht da nichts weiter zu...
Komplett voll geladen sollten aus diesem Pack gute 15V herauskommen, weswegen ich auch den TDA7492 gegenüber dem Modell mit 2*15W an 12V bevorzugt habe, damit ich mir mit Überspannung nichts beschädige.

- Features: Ein 7-24V 3A USB-Lader soll verbaut werden (sind schon 2 von vorhanden), um auch Tablets unterwegs aufladen zu können. Ferner werden selbstverständlch Sachen wie Lautsprechergitter, Griffe, Ladebuchsen, AUX-Eingang, Voltmeter etc eingebaut. Ein Poti (um die Lautstärke des AUX-Eingangs zu kontrollieren, da z.B. die Verwendung an Geräten wie einer Playstation sonst problematisch werden könnte) ist auch eingeplant.

Jetzt wäre ich auf eure Meinung gespannt: Habe ich irgendwo (mir nicht so) offensichtliche Denkfehler drin? Hat jemand andere Chassisempfehlungen? Was haltet ihr von dem Akkupack bzw generell von der Idee, das ganze auf LiPo-Akkus aufzubauen? Wie schließe ich das Ladegerät (Balancerstecker) am besten an die Box an?

Danke für eure Zeit!
Xer0
Stammgast
#2 erstellt: 28. Jun 2015, 17:27
Der HK 4S LiPo hat keinerlei Schutzschaltung,
du brauchst also noch ein 4S BMS oder PCB...
Voll geladen erreicht der übrigens 4 * 4,2 = 16,8V


[Beitrag von Xer0 am 28. Jun 2015, 17:27 bearbeitet]
B-MoN
Stammgast
#3 erstellt: 28. Jun 2015, 18:10
Ok, könntest du mir da was passendes empfehlen? Ansonsten gucke ich mich selber mal um.
Wo lötet man die Schutzschaltung ein? Wenn ich das richtig verstehe, ist der "Ausgang" des Akkupacks ja nur zweiadrig, löte ich das dann in das "Ladekabel" mit ein und beziehe den Strom darüber?

Danke für deine Antwort!
Xer0
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jun 2015, 20:34
Schau mal hier:
http://de.aliexpress...id=SB_20150628103054
und wähle das mit dem passenden Dauerstrom

Du wirst am Akku noch einen Balancer-Stecker haben, da kannst du die einzelnen Zellen abgreifen und an den Pads vom PCB anlöten wie im Bild.
B-MoN
Stammgast
#5 erstellt: 28. Jun 2015, 23:39
Da würde mir ja im Prinzip ein kleines Board mit 4A reichen, ich habe ja kaum Leistung dahinter verbaut, oder lieber größer dimensionieren? Bin bei LiPo echt Neuling.
Xer0
Stammgast
#6 erstellt: 29. Jun 2015, 00:21
Das entscheidet sich an deiner benötigten Leistung - 4A wären hier max 60W - und dem Verstärker
Wenn der beim Einschalten und Laden der Kondensatoren zu viel zieht, schaltet das Board sich ab...

Alternativ: kauf für 2-3$ einen "Lipo Buzzer" und verzichte auf eine Schutzschaltung
Bei drohender Tiefentladung macht das Teil dann höllisch Radau, lauter als die Mucke
B-MoN
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jun 2015, 07:38
Die Idee an sich ist zwar nicht schlecht, aber ich glaube meine Freundin würde das nicht so toll finden, wenn das Ding auf einmal mitten in der Nacht anfängt zu piepen

Wenn ich ein BMS einbauen sollte, wie würde ich das Akkupack dann laden? Normal über den Balancerstecker? Weil bei den meisten BMS auch von Überspannungsschutz und am Ausgang anliegender Ladespannung die Rede ist...

Könnte ich alternativ auch einen Tiefentladeschutz für Bleiakkus nehmen und den auf 13V stellen? Wäre dann zwar nicht gebalanced, aber würde ja auch deutlich früher als die meisten BMS abschalten (häufig sind 2.3-2.5V angegeben ,was ja schon recht niedrig ist).

Danke für deine Zeit!
Xer0
Stammgast
#8 erstellt: 29. Jun 2015, 14:49
Laden immer zusätzlich über den Balancestecker, außer du nimmst ein BMS mit Balancing (~6$) da musst dann aber langsamer laden. Kemo Guard ginge auch, viele betrachten 3,3V auch als schonendere Entladeschlussspannung. Dauernd unter 3,0 gehen zerstört dir den Akku, also die Abtrennung durchs BMS ist eigentlich schon die Notoption, sie sollte die Kiste vorher ausmachen
B-MoN
Stammgast
#9 erstellt: 29. Jun 2015, 20:35
Ich denke, ich werde dann mal nach einem Batteriewächter Ausschau halten...

Habe mich auch gewundert, dass manche EMS bis 2.3 Volt runter gehen, das ist ja nach dem was ich bereits gehört habe absolut schädlich, was die Zyklenanzahl angeht. Wenn ich die Zellen mit Balancer auflade, sollte sie sich doch zumindest in solchem Maße gleichmäßig entladen, dass bei 3.0 - 3.3V keine der Zellen unter 2.5V gelangen könnte, oder sehe ich das falsch? Solch massive Fertigungstoleranzen wären dann ja schon beunruhigend.

Weiss jemand, wie ich den Balancerstecker einbaumäßig in mein Gehäuse bekomme, bzw. wie diese Stecker-/Buchsentypen genannt werden? Irgendwie finde ich die zugehörigen Kabel/Stecker/Buchsen nie...

Grüße
Xer0
Stammgast
#10 erstellt: 29. Jun 2015, 21:30
Diese Turnigy LiPo's debalancieren sich schon heftig bei hoher Dauerlast. Hab deinen ausgewählten selber und hatte nach ~4h voll aufgedrehtem Kinter auf der vorletzen Zelle noch 2,7V und auf der letzen schon 2,4V

JST-XH heißen die und der Hauptstecker ist ein seltener ES2 / HXT 4mm
B-MoN
Stammgast
#11 erstellt: 30. Jun 2015, 23:20
Hauptstecker könnte ich auch einfach abknipsen, oder? Akku soll fest verbaut werden.

Hat irgendjemand eine Idee, wie man von außen bequem an den Balancerstecker gelangen könnte? Finde keine Einbaubuchsen im Internet...
Xer0
Stammgast
#12 erstellt: 30. Jun 2015, 23:56
Wäre ne Wartungsklappe ne Option? dort einfach baumeln lassen
Sonst besorg dir Stiftleiste + 5pol Buchsenleiste print im gleichen Rastermaß

kannste natürlich abknipsen, aber die Zuleitung hat 4mm² oder gar mehr,
da brauchst ordentlich Power um die zu löten. und vllt musst du den Akku irgendwann wechseln
ich mein, der Stecker kostet so 2-3€ auf eBay inkl Versand... gut, der Streik grad wäre ein Argument
B-MoN
Stammgast
#13 erstellt: 01. Jul 2015, 01:01
Wartungsklappe ginge wohl, ich überlege mir da mal was

Ok, dann denke ich bestell ich mir ein paar Stecker dazu. Bis meine Amps ankommen dauerts eh noch.

Danke für deine Hilfe!
Xer0
Stammgast
#14 erstellt: 01. Jul 2015, 01:55
kein Ding

berichte auf jeden Fall, wenn die Kiste ihre "Taufe" hatte
eine <10L Box steht auch schon länger auf meiner Todo
B-MoN
Stammgast
#15 erstellt: 01. Jul 2015, 13:27
Mache ich auf jeden Fall
Xer0
Stammgast
#16 erstellt: 04. Jul 2015, 00:08
Haben heute beim Grillen 4 Stunden Musik bei moderater, Unterhaltungen gestattender Lautstärke über einen PAM Verstärker an 2x BG20 gehört und dabei nur 0,4V (16,4->16,0) verbraucht... das sind laut Kennlinie vielleicht knapp 10%

Solltest mit deinem Setup also lange genug Spaß haben können
Kekskopf
Stammgast
#17 erstellt: 04. Jul 2015, 11:01
Für alles was in einen Rucksack passen soll kann man sich durchaus mal die klassischen kaufbaren Bluetooth Lautsprecher anschauen.
Die holen aus dem verfügbaren Volumen schon viel raus eigentlich, muss man eben abwägen ob sich der Selbstbauaufwand lohnt. Ob man es dann besser hinbekommt ist die nächste Frage. Vor allem weil bei euch "akuter Bedarf" besteht
Nur so als Denkanstoß.
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