zuverlässiges, einfaches Oszilloskop

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chalente
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Okt 2011, 16:25
Hallo Community,

Ich habe des öfteren mit Strom und diversen Reparaturen zu tun, da schaff ich mir ein vernünftiges Oszilloskop ohne viel Schnick-Schnack an und bin rundum abgedeckt.

Im Grunde reicht mir Analog völlig aus.

Ich habe schon bei ebay und idealo etwas recherchiert und die Dinger sind ja wesentlich teurer als ich gedacht habe.
Daher bitte ich euch mir welche zu empfehlen, die ganz einfach das tun, was sie sollen, und nen gutes Preis/Leistungsverhältnis haben.

Das Ding kann ruhig etwas größer sein, des wechselt nicht oft den Ort.
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 31. Okt 2011, 18:49
Schau mal hier:
anymouse
Inventar
#3 erstellt: 01. Nov 2011, 23:46
Die größten Frage sind:

  • Gewünschte Bandbreite; bis ~10 MHz ist günstig, bis 100/200 MHz bezahlbar und darüber sehr teuer
  • Kanalzahl; nur 1 Kanal reicht manchmal nicht, vor allem wenn eine XY-Darstellung benötigt wird.
  • Analog-Speicher-Oszis sind mittlerweile ziemlich problematisch; da würde ich entweder nur analog oder rein digital wählen. Andererseits dürften die Analog-Speicher-Oszis gerade deswegen recht billig sein -- solange sie noch funktionieren.


Ich habe ein Philips PM 3233 (echte 2-Kanal, 10MHz); für vieles reicht das, hat mich ~40 € (+Sprit) gekostet.

Wenn es schneller sein soll, habe ich noch ein Tek 475 (2-Kanal, 200 MHz); allerdings hat das mittlerweile etwas Zicken, und war 4x so teuer.
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 05. Nov 2011, 16:44
Wenn es nur um kleinsignal geht, schau doch mal hier vorbei:

http://www.zeitnitz.de/Christian/scope_en

Für großsignal und [VOR ALLEM] HF/RF eher ungeeignet. Für kleinere Audio-Geschichten aber voll und ganz okay...

für lasche 0 Euro.
HinzKunz
Inventar
#5 erstellt: 06. Nov 2011, 14:07
Diese Softwarescopes sind für Laien absolut ungeeignet. Da muss man schon ganz gut wissen, was man tut, denn die Fehlerquellen sind hier gewaltig.

Es fängt damit an, dass für eine Bestimmung des Absolutpegels die Eigenschaften der Soundkarte recht gut bekannt sein müssen, dann hat man viele Software-Einstellungen, die einem u.U. gewaltig quer schießen.
Die geringe Aussteuerbarkeit schränkt die Messaufgaben stark ein, bei ca. 1V ist schließlich Schluss. Desweiteren gibt es keinen Schutz der Wandler, wenn man also einen Fehler macht ist ganz schnell zumindest Mal die Eingangssektion der Soundkarte kaputt. Ein PC ist eine HF-Schleuder allererster Güte, Störungen können hier recht leicht geschehen. Die sehr Eingeschränkte Bandbreite mit (u.U.) relativ hohen Welligkeiten im Frequenzgang tut ihr übriges zur Messunsicherheit.

Und nicht zuletzt ist die Bedienung am Bildschirm mit Maus und Tastatur absolut gruselig.

Man kann eine Soundkarte und insbesondere die Möglichkeiten des PCs (Signalanalyse) gut nutzen, allerdings muss man für ein gutes und zuverlässiges "PC-Messgerät" schon einiges an "herkömmlicher" Messtechnik haben, um es überhaupt einsetzen zu können:
Einen Spektrumanalyzer um die vom PC ausgehenden Störungen (z.B. über kapazitiv gekoppelte Masseschleifen) zu bewerten. Eine lineare Breitbandquelle um den Frequenzgang zuverlässig zu bestimmen (bei RMAA weiß man ja nicht, ob es der Ausgang oder der Eingang ist). Einen schaltbaren Abschwächer, um größere Pegel messen zu können (kann man auch selber bauen). Einen Pegelmesser, um Absolutwertbestimmungen zu ermöglichen, bzw. die SK zu kalibrieren.

Und so weiter.

Und nicht zuletzt kostet eine gute Soundkarte, die anständig genug ist, um damit wirklich zu messen, auch nicht weniger als ein gebrauchtes Oszi.


Martin


[Beitrag von HinzKunz am 06. Nov 2011, 14:13 bearbeitet]
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 06. Nov 2011, 18:38

Diese Softwarescopes sind für Laien absolut ungeeignet. Da muss man schon ganz gut wissen, was man tut, denn die Fehlerquellen sind hier gewaltig.

Pure Ansichtssache - echte Scopes haben auch massig Fehler(=Irrtums)-Quellen


Es fängt damit an, dass für eine Bestimmung des Absolutpegels die Eigenschaften der Soundkarte recht gut bekannt sein müssen,

Stimmt - ist aber kein problem, wenn man ein Multimeter hat


Die geringe Aussteuerbarkeit schränkt die Messaufgaben stark ein, bei ca. 1V ist schließlich Schluss.

Das ist überhaupt nicht wahr. Die Aussteuerbarkeit hängt von der Soundcard ab. Meine Soundblaster hat 2V RMS out und der Input kann (ganz simpel) mit dem Lautstärkeregler der Soundkarte verändert werden. Du kriegst also gerne auch 5VRMS input in die Soundkarte, wenn du den eingangsregler nach unten setzt.


Desweiteren gibt es keinen Schutz der Wandler, wenn man also einen Fehler macht ist ganz schnell zumindest Mal die Eingangssektion der Soundkarte kaputt.

Hörma - wer macht bitte sowas ohne schutzdioden? Logisch, dass der Input der Soundcard mit ein paar Dioden abgesichert werden muss. Aufwand: 1 Minute.


Ein PC ist eine HF-Schleuder allererster Güte, Störungen können hier recht leicht geschehen. Die sehr Eingeschränkte Bandbreite mit (u.U.) relativ hohen Welligkeiten im Frequenzgang tut ihr übriges zur Messunsicherheit.

Schwachsinn. Die Soundkarte ist dazu da, eine möglichst hohe Qualität sicherzustellen. Widergabe und Aufnahme sind sehr rauscharm - HF einstreuungen konnte ich nicht beobachten. Und WENN, dann ist es wahrscheinlicher, dass diese über die Messleitungen einstreuen und nicht über die PC Innereien. Das Problem hättest du mit einem ECHTEN Scope also auch.



Und nicht zuletzt ist die Bedienung am Bildschirm mit Maus und Tastatur absolut gruselig.

Pure Ansichtssache. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Ich mag die Oberfläche sehr.


Man kann eine Soundkarte und insbesondere die Möglichkeiten des PCs (Signalanalyse) gut nutzen, allerdings muss man für ein gutes und zuverlässiges "PC-Messgerät" schon einiges an "herkömmlicher" Messtechnik haben, um es überhaupt einsetzen zu können:
Einen Spektrumanalyzer um die vom PC ausgehenden Störungen (z.B. über kapazitiv gekoppelte Masseschleifen) zu bewerten. Eine lineare Breitbandquelle um den Frequenzgang zuverlässig zu bestimmen (bei RMAA weiß man ja nicht, ob es der Ausgang oder der Eingang ist). Einen schaltbaren Abschwächer, um größere Pegel messen zu können (kann man auch selber bauen). Einen Pegelmesser, um Absolutwertbestimmungen zu ermöglichen, bzw. die SK zu kalibrieren.

Hey - ist doch klar, dass wenn Du wissenschaftlich arbeiten willst, du wissenschaftliches Equipment benötigst. Wir reden hier aber von nem bissel HiFi audio-kram. Wir sind also NF-Beschränkt und dies bei kleinen Pegeln. Das ganze gedöns, was du dort aufzählst ist "overkill" für einfache Hobbyarbeiten.


Und nicht zuletzt kostet eine gute Soundkarte, die anständig genug ist, um damit wirklich zu messen, auch nicht weniger als ein gebrauchtes Oszi.

Überhaupt nicht wahr. Die meisten haben eine Soundkarte - eine Soundblaster Audigy kostet gebraucht nicht mehr als 15-20 Eur. Und funktioniert für Hobbyarbeiten exzellent.

Es bleibt:
Für Kleinsignal - low Level, sind Software-Scopes eine bemerkenswerte alternative

Für allgemeine Aufgaben (großsignal, hi-level, HF usw..) sind gebrauchte analoge Scopes sicher die sinnvollere alternative.

Es hängt ganz vom einsatzgebiet ab. Mir persönlich reicht das Software.Scope dicke aus. Für krassere Messungen gehe ich ins Lötlabor meiner Uni und juut is.

Gruss,

Johannes
HinzKunz
Inventar
#7 erstellt: 06. Nov 2011, 19:35
Moin!


Pure Ansichtssache - echte Scopes haben auch massig Fehler(=Irrtums)-Quellen

Sicher. Aber keinen Windows-Mixer, keine Soundeinstellungen des Herstellertreibers und so weiter.
Wenn der Regler eines Analog-Oszis auf 2V/cm steht und die Feinregelung auf "Cal." dann ist das auch so. Bei einer Soundkarte reicht es, wenn irgendeine Software den "Mic-Boost" eingeschaltet hat und schwuppdiwupp ist die Messung Käse.

Stimmt - ist aber kein problem, wenn man ein Multimeter hat

Je nach Frequenzabhängigkeit. Ein Feld-Wald-und-Wiesen DMM kann durchaus auch bereits bei einigen kHz "Quark" anzeigen. Bei einem Oszi ist zumindest gewährleistet, dass es in seinem Kenn-Frequenzbereich (20MHz z.B.) eine anständige Pegelinearität an den Tag legt.


Das ist überhaupt nicht wahr. Die Aussteuerbarkeit hängt von der Soundcard ab. Meine Soundblaster hat 2V RMS out und der Input kann (ganz simpel) mit dem Lautstärkeregler der Soundkarte verändert werden. Du kriegst also gerne auch 5VRMS input in die Soundkarte, wenn du den eingangsregler nach unten setzt.

Du setzt hier bereits einen Teiler Vorraus. Ich schrieb ja, dass man sich den ggf. bauen muss.
Hier sind wir aber im Bereich von Soundkarten, die bereits richtig ins Geld gehen. Meine Edirol "kann" auch mehr Pegel, klar, aber die hat ja damals auch mehr gekostet als mein erstes Oszi
Das Problem bleibt der nach oben sehr "Enge" Dynamikbereich, durch Transiente Vorgänge kann der Wandler übersteuert werden und so die Messergebnisse (unsichtbar) verfälschen.
Man braucht also zwingend einen guten Abschwächer, der gerne Mal um -60dB abschwächen darf, muss man sich berechnen und bauen (und die Eingasimpedanz nicht vergessen).


Hörma - wer macht bitte sowas ohne schutzdioden?

Fast jeder, nehme ich an. Und Zehnerdioden als Schutz sind auch immer so eine Sache.
Was passiert, wenn ich über die Masseklemme (geht ja auf PE des PC-Netzteils) versehentlich einen Elko entlade?! Die Gerätemasse ist ja auch auf PE, über die Signal-Zuleitung der Soundkarte.
Und das ist absolut kein vollkommen utopisches Szenario, dass man mit der Masseklemme mal die rail-spannung berührt.


Schwachsinn. Die Soundkarte ist dazu da, eine möglichst hohe Qualität sicherzustellen. Widergabe und Aufnahme sind sehr rauscharm - HF einstreuungen konnte ich nicht beobachten. Und WENN, dann ist es wahrscheinlicher, dass diese über die Messleitungen einstreuen und nicht über die PC Innereien.

Immer schön freundlich bleiben
HF-Störungen sind durchaus zu beobachten, gerade aus dem PC heraus, und die meinte ich.
Gerade auch auf der Gerätemasse erzeugt ein PC recht viel "Müll".
Und im Bereich unterhalb des typischen Audio-Spektrums also unter 20Hz fällt der Pegel stark ab und im Bereich der Aliasing-Filter (so ab 15kHz) lassen sich Welligkeiten beobachten, je nach Qualität der Hardware (gilt in dem Fall für SK mit fs = 44,1kHz).
Problematisch ist, dass man mittels RMAA zwar ein "loopback" messen kann, aber keine Aussage darüber treffen kann, was nun der Eingang und was der Ausgang ist. Bei einem Laptop wird die Sache dann oft durch die hohe Integriertheit richtig haarig.


Pure Ansichtssache.

Naja... eher eine Ergonomiefrage, gerade bei Reparaturen.
Zumal die Häufigkeit der Fehlbedienungen bei echten mechanischen Schaltern meiner Erfahrung nach signifikant geringer ist.


Software-Scopes eine bemerkenswerte alternative

Das sicher, aber nichts für Anfänger. Zumindest dann nicht, wenn sie damit mehr machen wollen, als "mal herumzuspielen".



[Beitrag von HinzKunz am 06. Nov 2011, 19:56 bearbeitet]
HinzKunz
Inventar
#8 erstellt: 06. Nov 2011, 19:48
Nochmal an chalente,

in dem von Hmeck genannten Link steht eigentlich alles drin.
Analog-Oszis (gebraucht) fangen bei 30€ an für die alten RFT-Kisten aus der DDR.
Die sind natürlich nicht gerade ein HighLight, aber tun ihren Job, sind aber eher was "für's schmale Schülerbudget"

Wenn du bereit bist bis zu 200€ auszugeben kannst du aus einem sehr reichhaltigen Angebot wählen.

Für 100€ gibt es gerade beim Rainer-Foertig aus Zwingenberg ein kleines Hameg 412. Das ist ein typisches Ausbildungs/Schul/Bastel-Oszi

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