Einfluss der Schallwand auf Räumlichkeit

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Böötman
Inventar
#1 erstellt: 14. Feb 2018, 23:38
Hallo zusammen,

ich besitze mehrere der Ultimate LX Compos. Mehr Daten wie auf dem Bild angegeben hab ich nicht. Der Hersteller wurde mit der Bitte um weitere Informationen angeschrieben, antwortet jedoch nicht. Die Chassis sind an sich sehr hochwertig, der damalige Kaufpreis betrug mehrere hundert € / Compo.

Jetzt zum eigentlichen Problem:

Das erste Paar wurde von mir in ein altes, vorhandenes, an sich viel zu großes Gehäuse verbaut. Die sind etwa 110 cm hoch, 8-Eckig mit einer Außenkantenlänge von ~ 20 cm. In diesem spielen sie - für meine Verhältnisse - einfach phänomenal gut mit einer extremen Räumlichkeit. In folge dieser Begeisterung bestellte ich mir zwei weitere dieser Composysteme und baute mir schmale Lautsprechersäulen als alten Alu Zaunspfosten (100er Vierkantprofilrohr). Leider ist bei der Alukonstruktion nichts aber wirklich gar nichts von der Räumlichkeit übrig geblieben. Darin klingen die Teile schlechter wie PC Brüllwürfel. Wie dem auch sei, an sich kann dieses Delta nur am Gehäuse bzw dessen Schallwand liegen. Nun bin ich am überlegen die nach etwa 8 Jahren aus ihrer Parkposition zu ziehen und in neue Holzgehäuse zu verfrachten. Da es nur 10er Chassis ohne TSPs sind, würde ich sie in etwa 4 ltr GG Stecken wollen. Tiefgang ist eh nicht zu erwarten, darum geht es mir auch nicht. Welche größe sollte die Schallwand in etwa aufweisen, um unter den genannten Zwangspunkten den Grundstein für eine maximal Räumliche Klangdarstellung zu gewährleisten?

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Unbenannt
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 16. Feb 2018, 15:16

Welche größe sollte die Schallwand in etwa aufweisen,
um unter den genannten Zwangspunkten den Grundstein für eine
maximal Räumliche Klangdarstellung zu gewährleisten?

Ohne weitere Erkenntnisse (z.B. messen) bleiben dir nur die Ursprungskisten

oder nehme dir APO-EQ und drehe solange an den Filtern,
bis sich ein nährungsweiser ähnlicher Fgang wie beim Ursprung ergibt.
Überprüfe dann die Räumlichkeit.


[Beitrag von Kay* am 16. Feb 2018, 15:20 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#3 erstellt: 16. Feb 2018, 16:05
Das ist es ja ... es gibt keine Ursprungskisten. Das Compo wurde wie jedes Handelsübliche CH Compo so geliefert wie es war, 4 Chassis, zwei Weichen.

Edit: Selbst ein nach hinten offenes Gehäuse wäre denkbar da sie mit Ihren 120 Hz keinen Nennenswerten Bass können. Was mich faszinierte war die Räumliche Musikwiedergabe und auf eben die scheint die Gehäusefront einen Einfluss zu haben.


[Beitrag von Böötman am 16. Feb 2018, 16:24 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#4 erstellt: 16. Feb 2018, 16:58

und auf eben die scheint die Gehäusefront einen Einfluss zu haben

aber das ist doch klar,
ändert sich doch über die Schallwandgrösse auch der Fgang
Böötman
Inventar
#5 erstellt: 16. Feb 2018, 18:26
Das das so ist ist bekannt, nur in wie weit sich das beeinflusst und wie der F-Gang konkret mit dem Räumlichen Gesamteindruck der Lautsprecher zusammen hängt das ist eben unklar.

Zum Stichwort Bufflestep hab ich versucht mich zu belesen da ja das in etwa die angesprochene Thematik sein sollte, nur verstanden hab ich's nicht wirklich. Sinngemäß: je größer die Gehäusefront, desto mehr wird der Tieftonanteil gerichtet abgestrahlt. Das Extrem wäre eine ebene Schallwand. Frequenzgang gut und schön, da die Chassis von hause aus nicht tiefer als - glaub - 120 Hz können, war mein Ansatz mangels TSPs auf ein GG zu gehen. Übliche Volumina liegen bei 10 cm Chassis meist im Bereich um die 3-5 Ltr, dann allerdings BR. Die jetzigen Alusäulen haben 10 ×10 × ~110 cm = 11 Ltr Volumen, das allerdings bei einer absolut minimalen Gehäusefront. Klanglich residiert das ganze etwas über Radioweckerniveau.

Ich wollte mir nun neue Lautsprecher für mein Büro kaufen doch warum neu kaufen wenn doch hochwertige Chassis daheim rumliegen? So kam dann eines zum anderen. Die Chassis sollen nun wieder in ein Mdf Gehäuse, nur welche Frontfläche wäre am Sinnvollsten zu wählen? Das Volumen wurde ja quasi schon festgelegt. Große Säulen wie das 8 Eck Konstrukt mit etwa 100 Litern sind verständlicherweise nicht mehr Bürotauglich.
Kay*
Inventar
#6 erstellt: 17. Feb 2018, 05:26
nimm dir sechs Regalbretter,
je eins Links, eins Rechts und oben über deiner Säule zum Testen montieren
..
oder anders probiere es aus!
Wenn nicht, dann kommste ums Messen nicht herum
lonelybabe69
Inventar
#7 erstellt: 17. Feb 2018, 15:34
eigentlich sind das ja Car-hifi Lautsprecher. Das bedeutet, dass deren Frequenzweichen keinerlei Buffle Step Korrekturen drinne haben.
Das wiederum bedeutet möglichst breites undefinierbares Gehäuse und alles wird gut.
Deine alten Gehäuse waren ja als 8-eck mit 20cm Kantenbreite schon ziemlich breit. Deshalb klang das auch ganz passabel.

Deine neue Gehäuse sind dagegen ziemlich schmal........merkst du worauf ich hinaus will?!



[Beitrag von lonelybabe69 am 17. Feb 2018, 21:49 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#8 erstellt: 17. Feb 2018, 17:03
Servus,

ich mach's kurz (lange Texte nerven nur):

- ob das ursprüngliche CH Chassis sind, weiß ich nicht, man findet ja nicht's drüber
- altes Gehäuse vs. neue Gehäuse kann man so nicht sagen da das "alte" ja noch existiert (hab in Summe 3 der Compos), das Große ist aus Holz, aufgrund der größe sind das quasi free Air Bedingungen, die Säulen sind deutlichst kompakter und bei weitem nicht so massiv, Sie verhindern den akkustischen Kurzschluss viel mehr vermutlich nicht
- nach meinen Lesungen hat das Buffle Step lediglich auswirkungen auf den F-Gang als auf das Bündelungsverhalten im Tieftonbereich, mit Ihren 120 Hz kommen die Chassis aber nicht wirklich tief so das diese Thematik nach meinem Verständnis der falsche Ansatzpunkt ist, nach meiner Einschätzung wäre selbst ein Dipol machbar (daher auch oben die Anspielung auf das hinten offene Gehäuse)
- ich habe meine Verständnisprobleme beim Brückenschlag vom F-Gang zur Räumlichen Klangempfinden, bei den Großen stehe ich in einer Klangwolke, ich bin mitten drin statt bei den Säulen nur dabei

Steinigt mich ruhig wenn ich oben falsch liegen sollte, nur würde ich der Sache gern auf den Grund gehen.

@ lonelybabe69:
Deine Empfehlung geht ganz klar in Richtung maximale Frontfläche, doch wo fängt man an bzw welche Grenzen bieten für 10er Chassis eine gute Ausgangslage?

Bei 12" Subs passen beispielsweise 45 Ltr netto mit Port 100 cm^2 × 26 cm nahezu immer um einen guten Grundstein zu legen. Nur wie sieht's hier aus?
lonelybabe69
Inventar
#9 erstellt: 17. Feb 2018, 20:18
generell ist für die car hifi chassis eine breite Schallwand am besten. Warum schrieb ich bereits.
Ohne die TSP bleibt dir nur Stochern im Nebel bzw. Try and Error, was aber das Selbe ist.
Wenn du der Sache dennoch auf den Grund gehen willst, dann bau halt mehrere Prototypen mit unterscheidlichen Schallwandbreiten und nähere dich deinem Ideal langsam an.
Ob das des Aufwandes wert ist steht auf einem anderem Blatt.



[Beitrag von lonelybabe69 am 17. Feb 2018, 21:51 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#10 erstellt: 18. Feb 2018, 17:06

ich habe meine Verständnisprobleme beim Brückenschlag vom F-Gang zur Räumlichen Klangempfinden

#2
ausprobieren!

nur würde ich der Sache gern auf den Grund gehen

völlig ok,
aber
um Literatur zum Thema Räumlichen Klangempfinden müsste ich erst suchen,
findet sich aber auch im www, müsste ich aber auch wieder suchen.

Bündelung verbessert die Ortungsschärfe, weil weniger/schwächere Reflexionen vom Raum ans Ohr kommen
(Diffusfeld)

einen Eindruck vom Fgang zur Schallwandgrösse, nehme Boxsim mit irgendeinem dort vorhanden Projekt,
und drehe an der Schallwand/Positionierung vom HT.
Du wirst feststellen, dass 10cm Breite bis in den oberen MT-Bereich Auswirkungen hat

edit:
dort finden sich Fragen, aus denen man Suchbegriffe herausnehmen kann:
http://www.sengpielaudio.com/RaeumlichkeitAntworten.pdf


[Beitrag von Kay* am 18. Feb 2018, 17:19 bearbeitet]
Viper780
Inventar
#11 erstellt: 19. Feb 2018, 18:52
Mit The Edge kannst du den Schallwandeinfluss simulieren http://www.tolvan.com/index.php?page=/edge/edge.php
Basta kann sogar noch etwas mehr.

Das recht neue VituixCAD https://kimmosaunisto.net/Software/Software.html kann auch Sonogramme erstellen.
Auch XOver http://www.igdh.eu/?page_id=964 kann Winkeleinflüsse berechnen
Joern_Carstens
Stammgast
#12 erstellt: 22. Feb 2018, 12:07
Moin

Böötman (Beitrag #1) schrieb:


Das erste Paar wurde von mir in ein altes, vorhandenes, an sich viel zu großes Gehäuse verbaut. Die sind etwa 110 cm hoch, 8-Eckig mit einer Außenkantenlänge von ~ 20 cm. In diesem spielen sie - für meine Verhältnisse - einfach phänomenal gut mit einer extremen Räumlichkeit.

na, den Schlüssel für Dir zusagenden Klang hast Du doch schon selbst gefunden.....

Das "dünn und schmal" zwar dem Auge gut tut, jedich für den Klang eher kontraproduktiv ist, ist doch nix neues ....
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