Frequenzweiche interpretieren

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mi-schi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Aug 2022, 23:47
Hallo,

Ich bitte um eure Hilfe
Leider bin ich zu doof oder es ist zu spät, egal wie ich mich anstrenge, ich verstehe die Frequenzweiche nicht Kann sie mir jemand erklären?
Angeblich bei 1200 Hz getrennt und kein Saug- oder Sperrkreis. Nur eine Filterung (aber welcher Ordnung) und Pegelanpassung. Der Hochtöner ist für eine Phasenanpassung verpolt, richtig? Ich stehe auf dem Schlauch.

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P@Freak
Inventar
#2 erstellt: 02. Aug 2022, 01:13
Hallo,

das nennt sich serielle Frequenzweiche. 12db H.P. + 12db L.P. . Ist halt ne Sonderbauform.

P@Freak
mi-schi
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Aug 2022, 08:45
Okay, danke für den Tip. Diese Art von Weichen kannte ich noch gar nicht. Hab mich gerade mal ein bisschen zu belesen
Apalone
Inventar
#4 erstellt: 02. Aug 2022, 11:01
ist auch heutzutage sehr selten geworden.

Bei der Entwicklung zusätzliche Herausforderung, weil eine Veränderung eines einzelnen Bauteils nahezu die gesamte Weiche berührt.
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#5 erstellt: 02. Aug 2022, 19:36
Hallo mi-schi,
P@Freak hat komplett recht. Zu welchen Chassis gehört die Weiche ?
Wenn man das (oder wenigstens jeweils Re) kennt lässt sich die Trenn-
frequenz auch relativ eifach heraus finden.
Oben ist übrigens der Hochtöner, darunter der Tief/Mitteltöner. Beide korrekt
in Phase.
Ohne Messwerkzeug & Erfahrung ist so eine Weiche kaum zu konstruieren.


[Beitrag von Der_RiPol_-_Axel am 03. Aug 2022, 16:09 bearbeitet]
Ezeqiel
Inventar
#6 erstellt: 05. Aug 2022, 21:26
Gibt es irgendeinen besonderen Vorteil dieser Art von Weichentopologie?

Viele Grüße,
Ezeqiel


[Beitrag von Ezeqiel am 05. Aug 2022, 21:29 bearbeitet]
13mart
Inventar
#7 erstellt: 06. Aug 2022, 08:45

Ezeqiel (Beitrag #6) schrieb:
Gibt es irgendeinen besonderen Vorteil dieser Art von Weichentopologie?


Bei sehr niederohmigen Chassis führt deren Reihenschaltung zu einer erträglichen Impedanz.

Gruß Mart
Ezeqiel
Inventar
#8 erstellt: 06. Aug 2022, 16:29
Sonst nichts? Warum macht der ein oder andere dann so ein Gewese darum?

Viele Grüße,
Ezeqiel
thonau
Inventar
#9 erstellt: 06. Aug 2022, 16:47
Hallo,


Sonst nichts?


Ich sehe da mehrere Vorteile, aber das muss eben jeder für sich entscheiden.
Lesestoff:
Beitrag 4

https://www.sound-au.com/parallel-series.htm


13mart
Inventar
#10 erstellt: 06. Aug 2022, 22:39

Ezeqiel (Beitrag #8) schrieb:
Sonst nichts?


Nun, magnetostatische Chassis sind oft recht niederohmig,
da ist eine serielle Schaltung wirklich sinnvoll (Magnepan).

Gruß Mart
Apalone
Inventar
#11 erstellt: 07. Aug 2022, 07:43

13mart (Beitrag #10) schrieb:
....Nun, magnetostatische Chassis sind oft recht niederohmig....


Stimmt das? mMn eher nicht.

Gilt das nicht eher für Bändchen?
13mart
Inventar
#12 erstellt: 07. Aug 2022, 18:05
Nun, Magnepan schaltet die Leiterbahnen seiner Treiber hintereinander,
da sonst zumindest bei den Modellen 1.7 und 3.7 keine brauchbaren
Impedanzen mehr heraus kämen.

Gruß Mart

p.s. Apogee hatte auch mit diesem Problem zu kämpfen,
sie überließen die Lösung dann den Verstärkerherstellern.
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#13 erstellt: 07. Aug 2022, 19:18
Hallo Mart,
aber die Magnepans & Co waren doch Vollbereichs-Lautsprecher, da macht doch eine
Serienweiche keinen Sinn.
Es kann aber sein dass, von Fall zu Fall, mit einem seriellen Filter ein besserer Frequenzverlauf
zu erzielen ist als mit einer parallelen Schaltung. Die Diskussion über die niederohmigkeit halte
ich für Unsinn. So etwas lässt sich immer lösen - nicht nur durch Serienweichen.
Apalone
Inventar
#14 erstellt: 07. Aug 2022, 22:17

13mart (Beitrag #12) schrieb:
Nun, Magnepan schaltet die Leiterbahnen seiner Treiber hintereinander,
da sonst zumindest bei den Modellen 1.7 und 3.7 keine brauchbaren
Impedanzen mehr heraus kämen
.....
p.s. Apogee hatte auch mit diesem Problem zu kämpfen,
sie überließen die Lösung dann den Verstärkerherstellern.


Magnepan muss ich mal schauen.

Apogee sind mErinnerg nach Bändchen, Keine Magnetostaten.
13mart
Inventar
#15 erstellt: 07. Aug 2022, 23:08

Der_RiPol_-_Axel (Beitrag #13) schrieb:
die Magnepans & Co waren doch Vollbereichs-Lautsprecher, da macht doch eine
Serienweiche keinen Sinn..


Meine Magnepan (1.7) haben zwar nur eine Membran, diese aber ist in Segmente unterteilt,
die von einer seriellen Weiche angesteuert werden. Die Gesamtimpedanz kommt so auf 4 Ohm.

Gruß Mart
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#16 erstellt: 09. Aug 2022, 15:50
Hallo Mart/Alle,
Das kann schon sein, dass die Magnepans so verschaltet sind.

Allerding daraus zu schließen dass serielle Filter generell hochohmiger
sind als deren parallele Schwestern wäre definitiv der falsche Schluss.

Wenn man allerdings Lautsprecher einmal mit traditionellen
parallel-Filtern ausstattet und einmal mit seriellen Filtern mit möglichst
identischem Frequenzverlauf, so ist die Impulsantwort des seriellen
Filters meist etwas besser.
ehemals_Mwf
Inventar
#17 erstellt: 09. Aug 2022, 18:08
Hi,
Der_RiPol_-_Axel (Beitrag #16) schrieb:
... mit möglichst identischem Frequenzverlauf, so ist die Impulsantwort des seriellen
Filters meist etwas besser.

Interessant, magst du Details preisgeben?

Dazu:
-- welche Filterordnung ?
-- mit /ohne Verpolung ?

--------------------------------------------
Hier noch nicht erwähnt :
Ein Vorteil von seriellen Filtern 1. (u. 3.) Ordnung:

-- das (letzte) Filterglied liegt parallel zum Treiber (wie bei Parallelfiltern 2. u. 4. Ordnung),
wodurch sich Impedanzschwankungen des Treibers, speziell die Grundresonanz von Hoch- und Mitteltönern, nicht verschärfend auf den meist unerwünschten Peak im eigentlichen Sperrbereich auswirken.

Auch bei den inzwischen verpönten Passiv-Sub-/Sat-Kombis fand ich die serielle Schaltung eines Filters 1. Ordnung klar im Vorteil,
weil zusätzlich zur Soft-Charakteristik noch kommt, dass es sich im Leerlauf (Sub ohne Sat allein am Amp) zu einem Parallelfilter 2. Ordnung wandelt
= hörbar stärkere Filterung der Mitteltöne = weniger Beanstandung von Kunden wenn der Sub alleine spielt


Gruss,
Michael
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#18 erstellt: 09. Aug 2022, 20:03
Hallo Michael,
da es sich bei dem Projekt um eine Auftragsarbeit handelte gibt es nur Angaben ohne Chassis-Typen und
Bauteilewerte. Die beiden 2-Wege- Frequenzweichen wurden für Satelliten entwickelt, die im Bassbereich
<200Hz durch (wie sollte es auch anders sein?) RiPole ergänzt werden.

Seriell vs Parallel

In den Pegelmessungen ist noch ne Menge Raumanteil versteckt. Die Frequenzgänge selber sind bis auf
den Bereich von 1-2kHz, wo das Serienfilter ~2dB weniger hat, identisch.
ehemals_Mwf
Inventar
#19 erstellt: 12. Aug 2022, 14:19
Danke für das interessante Beispiel.

Du wirst sicher deine Gründe gehabt haben, warum im Parallelfilter der HT mit HP 3. statt 2. Ordnung angesteuert, sowie der TMT nicht invertiert angeschlossen ist.
Dadurch ist es wohl ein Weichen-Vergleich zwischen effektiv (= inkl. Mechano-Akustik der Treiber) 4. Ordnung (Parallel) mit 2. Ordnung (Seriell),
bzw. als Ganzes: Allpass 2. vs. 1.Ordung.
Also nicht gleiche Voraussetzungen um auf prinzipielle Unterschiede im Ü-Verhalten zu schließen.

Schätzungsweise wurde das Serienfilter klanglich vorgezogen (?).
Wenn ja, würde ich das aber nicht aufs Zeitverhalten zurückführen (<0.5 ms = jenseits von gut und böse),
sondern auf die angenehmere Tendenz im Mittelton (Verhältnis ~600 zu ~1500 Hz) .


---------------------------
Mein obiges Argument pro Serienfilter 1. und 3. Ordnung
-- Kurzschluß von Impedanzschwankungen der Treiber --
kommt übrigens weder hier noch im Eingangsbeispiel zum Tragen, da jeweils Filter 2. Ordung.
Dazu gibts in beiden Fällen parallel zu den Treibern Korrekturschaltungen (Spannungsteiler, Saugkreis oder RC-Glied), die tendenziell einen ähnlichen Effekt erzeugen.

Mein Tip ist eher was für die Abteilung Keep it simple ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 12. Aug 2022, 17:09 bearbeitet]
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#20 erstellt: 13. Aug 2022, 14:52
Hallo Michael

Du wirst sicher deine Gründe gehabt haben, warum im Parallelfilter der HT mit HP 3. statt
2. Ordnung angesteuert, sowie der TMT nicht invertiert angeschlossen ist.

Natürlich.
Würde man der 'reinen Lehre' nach gehen, käme dabei kein vernünftiger Frequenzverlauf heraus.

Dadurch ist es wohl ein Weichen-Vergleich zwischen . . . . . . . .....

Ausgangspunkt war 2.Ordnung, also 12dB HP/TP in jeder Topologie.
Alle Abweichungen hatten sich dann aus der Optimierung per Simulation ergeben.

Also nicht gleiche Voraussetzungen um auf prinzipielle Unterschiede im Ü-Verhalten zu schließen.

Nein, das war auch nicht das Ziel. Die 'gleichen Voraussetzungen' waren möglichst gleicher Frrequenzverlauf.

Schätzungsweise wurde das Serienfilter klanglich vorgezogen (?).

Letztendlich ja. Allerdings waren die Unterschiede minimal. Der etwas vorlaute Peak
im Frequenzverlauf beim P-Filter war daran evtl. Schuld.
Ich wollte hier auf keinen Fall eine Lanze für das Serienfilter brechen sondern lediglich
darauf hinweisen, dass damit eine alternative Weichentopologie zur Verfügung steht,
die möglicherweise - und von Fall zu Fall - andere oder sogar bessere Frequenzgänge
ermöglicht.
Einer Diskussion über die klangliche Bewertung möchte ich mich ausdrücklich entziehen -
das muss jeder für sich selber entscheiden.
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