Dipol(e) der/die laut kann - Erfahrungswerte?

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Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Aug 2007, 22:57
Ich bin auf der Suche nach einer Basslösung für ein altes Philips-Kino-System, das bis etwa 60 Hz runter spielt. Die Bass-Chassis sind pro Seite zwei 12-Zöller auf einer offenen Schallwand.
Ich möchte also auch einen dipol-Bass darunter. Dabei geht's mir genaugenommen weniger um die Richtcharakteristik, als um die Gehäusefreiheit, also es kann irgendein pol aus dem Alphabet sein. Er sollte aber schon bis deutlich unter 30 Hz spielen können, halt laut und vor allem musikalisch.
Die Grösse ist erst mal zweitrangig und zwei Stück machen wohl auch Sinn hinsichtlich Raumanregungen. Eigentlich würde ich ja einen resp. mehrere Ripole favorisieren, ohne praktische Erfahrung kann ich aber schlecht einschätzen, wie viele ich davon mit welchen Chassis bräuchte, um pegelmässig was zu bewegen.
Ich möchte auch kein völliges Neuland betreten, sondern schon auf Erfahrungswerte bauen, soweit das möglich ist.
Konkret gefragt: wenn ich Ripol(e) mit SLS12 baue, wie laut kommen die, resp. wie viele bräuchte ich davon? Wie sieht es mit XLS10 aus? Da könnte ich evtl. günstig mehrere bekommen, bin aber etwas skeptisch gegenüber deren Musikalität.
Oder würde es sich lohnen, gleich den grossen Hammer auszupacken und den Kilomax in einen doppelten Ripol zu stecken. Aber da komme ich Budget-mässig schon arg in Bedrängnis..
Oder eine ganz andere Variante wäre zB zwei Silver Iris Augies in einem grossen H, auf diyaudio schwärmt ja so ein Typ von seinem Riesen-H mit zwei 15" Pyle-Woofern.
Wer hat Erfahrung mit sowas?
Beste Grüsse, MdC
JesusCRamone
Stammgast
#2 erstellt: 17. Aug 2007, 09:29
Hi, meiner Erfahrung nach kommt es sehr auf den Raum an, wieviele Ripole man braucht, mehr schadet jedoch nicht.

Was heißt denn laut?

Normal 'laut' nach meiner Definition, reichen 2 15" in 15m² im Ripol, das ist aber wieder abhängig vom verwendeten Treiber, dessen Hub etc.

Wenn die Tops schon eher potent sind (ex-Kino) dann wage ich mal zu behaupten, dass es schon ein paar mehr Dipole sein sollten, damit es untenrum nicht langweilig(!) klingt.

Habe 20cm Breitband im Horn, dafür reichen 2 15"er im Ripol in 25m² momentan -nicht- (gerade umgezogen in größere Wohnung).
Was wiederum zu meiner ersten Aussage führt.
Also immer schön multiplizieren oder nicht so niedliche Treiber verwenden

Viel Erfolg, Micha
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Aug 2007, 10:28
Cool, genau solche Erfahrungen suche ich. Welche Chassis hast Du verbaut? Und sind das im Ganzen zwei Chassis? Ich ging mal davon aus, dass ich zwei W's, also vier Chassis mindestens einkalkulieren muss.
Was die 'niedlichen Treiber' angeht, ein SLS12 macht bei 2/3 der Membranfläche eines 15ers deutlich mehr Hub als ein 'normales' PA-Chassis. Ein XLS10 liefert bei knapp der Hälfte Fläche ein Vielfaches an Hub. Da verstehe ich zuwenig von der Materie, aber die bewegte Luft hält sich da wohl die Lage und die mittelgrossen Chassis mit eher grossem Hub scheinen bei den Ripol-Konstrukteuren beliebter zu sein.
Grüsse
2eyes
Inventar
#4 erstellt: 17. Aug 2007, 14:12
Ein paar Hinweise zu allem möglichen:
Ein Dipol kann nicht in jedem beliebigen Raum beliebig tief runter (allenfalls im extremen Nahfeld). Näheres hier.
Um noch deutlich unter 30 Hz zu kommen, muss dein Raum in Wirkungsrichtung des Dipols mindestens 6 m lang sein.

Im Tieftonbereich kommt es SEHR darauf an, wo im Raum der Dipol steht. Damit unter 30 Hz der rückseitig abgestrahlte Schall noch zum vorderseitig abgestrahlten Schall beiträgt (anstatt ihn zu reduzieren), müsste der Dipol =>3 m von der Rückwand entfernt sein. Ich schätze mal, dass Du für 30 Hz doppelt so viel Verschiebevolumen brauchst, wenn der Dipol 1 m von der Wand steht statt 3 m.

Viel Membranfläche mit wenig Hub ist im allgemeinen billiger als weniger Membranfläche mit viel Hub. Der Unterschied zwischen SLS 12 und XLS 10 macht das deutlich. Zum kleineren Membrandurchmesser solltest Du nur tendieren, wenn Du zu einer kleinen Baugröße des Dipol gezwungen bist.

Für wirklich tiefen Tiefgang muss die Kammer vor/hinter dem Dipol-Chassis möglichst lang sein. H-Dipole werden da IMHO zu groß. Bauprinzipien der Wahl sind W- oder U-Dipole.

Mein Zimmer ist 22 m² groß. Drin stehen 2 H-Dipole, die bis ~35 Hz reichen, mit 1,2 m Abstand zur Wand. Das reicht für Musik, aber nicht für fettes Heimkino. 2x2 SLS 12 halte ich in deinem Fall für zwingend nötig. Vier ordentliche 15"er wären bässer.
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Aug 2007, 16:33
Ich hänge mal ein Bild an, damit Ihr seht um was es geht, auch wenn es schon nicht mehr aktuell ist. Das stammt aus der ersten Testphase.

Was den Raum angeht, im Moment habe ich Platz, die Anlage steht auf dem Dachboden, gegen hinten habe ich etwa 2 bis 3 Meter Platz.

Ich denke als erstes lass ich mal das "deutlich unter 30 Hz" bleiben, die Hörner werden zwar schon auch für Heimkino gebraucht, aber ich sehe mir kaum moderne Filme an, die meisten meiner DVDs sind sogar mono . Ich möchte einfach wirklich das gesamte Musikspektrum abbilden können, inkl. grossen Orchestern und Orgeln oder tiefen elektronischen Bässen.

Verglichen mit den Hörnern ist so schnell nichts wirklich gross, ich könnte also auch ein relativ grosses H bauen.

Aber wie schreibst läuft es wohl auf das hinaus was ich mir beinahe gedacht habe: 2 W-dipole mit je zwei 15-Zöllern.
Stellt sich nur die Frage nach den Chassis, vier Kilomäxe wären wohl die Ideallösung, sprengen aber mein Budget bei weitem.
Der von Dir verbaute A&D wäre vielleicht eine Lösung. Was sagst Du zu dem hier? 4 Stück in zwei W's.
http://www.partsexpress.com/pe/showdetl.cfm?&Partnumber=290-384
Der Qt-Wert ist für ein W vielleicht eher wieder zu hoch, aber günstig sind sie und ich habe im Netz einige recht positive Kommentare gelesen. Die Frage ist halt, ob sie in einem Ripol/W-Dipol funktionieren.
Grüsse

anymouse
Inventar
#6 erstellt: 17. Aug 2007, 16:39
JesusCRamone
Stammgast
#7 erstellt: 17. Aug 2007, 18:11
Hi, verwende Monacor SP-382PA, die den verlinkten nicht unähnlich sind von Daten und Aussehen, von denen kannst du dann aber wirklich mindestens 4 anpeilen behaupte ich mal.

Bei deinem Bild fällt mir eigentlich nur noch dieses riesige HKM Chassis auf Ebay ein...

Gruß, Micha
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Aug 2007, 19:08
Die sehen ja sogar exakt genau gleich aus, könnte es sein, dass das selbe Chassis ist und in den USA unter anderem Namen verkauft wird?

Wie gefallen Dir denn die Monacors im Ripol? Wäre super, wenn Du was dazu schreiben könntest. Das scheint ja ein richtiger Universaltreiber zu sein, war der nicht auch im 'Original'-Geisthorn drin? Da könnte ich mir natürlich auch zusätzlich so eins bauen mit den gleichen Treibern und dann Horn mit Dipol vergleichen. Das hätte auch seinen Reiz. Hm..

Was den 21er auf ebay angeht, wir wollen mal nicht übertreiben
2eyes
Inventar
#9 erstellt: 17. Aug 2007, 22:18

Monsieur_de_Charlus schrieb:
Der von Dir verbaute A&D wäre vielleicht eine Lösung.

Für den von Dir gewünschten Tiefgang haben die A&D eine ziemlich hohe Resonanzfrequenz. Ich weiß nicht, ob man die bis 25 Hz drücken kann.

Was sagst Du zu dem hier? 4 Stück in zwei W's.
http://www.partsexpress.com/pe/showdetl.cfm?&Partnumber=290-384
Der Qt-Wert ist für ein W vielleicht eher wieder zu hoch, aber günstig sind sie und ich habe im Netz einige recht positive Kommentare gelesen. Die Frage ist halt, ob sie in einem Ripol/W-Dipol funktionieren.

Qts darf auch in W-oder Ripolen ohne weiteres 0,7 oder noch höher sein. Bei preiswerten Chassis stellt sich eher die Frage, ob der Korb oder die Polkernbohrung Geräusche machen. Aber danach kannst Du ja Jesus fragen - der weiss alles.

Ich empfehle sehr, diesen ganz frischen Beitrag von ESELman (so sein Name hier im Forum) zu lesen. Calvin weiß wirklich, wo es lang geht!


[Beitrag von 2eyes am 17. Aug 2007, 22:46 bearbeitet]
JesusCRamone
Stammgast
#10 erstellt: 17. Aug 2007, 23:45
Wenn ich alles wissen würde, wäre ich schon irgendwo angekommen :-)

Das ist jedenfalls nicht das gleiche Chassis von den Daten her, die FS ist vom Monacor etwas tiefer, allerdings imho auch von dem US Treiber niedrig genug. Mit dem Monacor kann ich 25Hz (da ist Subsonic aktiv) nachvollziehen bei Filmen (Apokalypto), der Hub ist dann allerdings der pure Wahnsinn für den Treiber bei recht gehobener Zimmerlautstärke.

Zum Korb, ja da ist etwas Tuning anzuraten bei den Blecheimern.

Hier macht der Versuch kluch.

Gruß, Micha


[Beitrag von JesusCRamone am 17. Aug 2007, 23:47 bearbeitet]
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 17. Aug 2007, 23:50
Danke für den Hinweis, auch wenn ich den Beitrag schon kannte. Deswegen habe ich auch nachgefragt, ob der Qt nicht zu hoch wäre für eine gefaltete Konstruktion, da Calvin da ja von einem Wert von über 0.4 abrät. Weiter unten taucht dann der Vorschlag auf, gegen Strömungsgeräusche die Dustcap zu entfernen, falls das bei einem billigen Treiber ein Problem sein sollte.
Ich habe zwar nicht wirklich eine Ahnung von der Materie, aber mittlerweile so einiges im Netz gelesen und bin schon irgendwie zum Schluss gekommen, dass in der Praxis einfach immer Sachen passieren, die man nicht voraus sehen kann, resp. Sachen funktionieren die nicht funktionieren sollten laut Theorie.
Bekanntes Beispiel: der Original-Treiber des Klipschorns, oder auch dein Mpol scheint wunderbar zu funktionieren, obwohl das ganz billige Treiber sind.
Dass wirklich teure Treiber auch wirklich gut sind, will ich nicht in Frage stellen, aber tausend Euro für vier Beyma 15LX60 steht nicht wirklich zur Diskussion
Dass der Monacor SP-382PA scheinbar sowohl im gefalteten Dipol, als auch im Eckhorn funktioniert (obwohl es für beide Applikationen bestimmt bessere Treiber gibt) macht das Ding schon verlockend, zumal er noch so günstig ist.
Oder habe ich da irgendein KO-Kriterium übersehen?
Und etwas Hilfe von ganz oben in der Nähe zu haben kann nie schaden.
Burns4k
Stammgast
#12 erstellt: 18. Aug 2007, 19:53
Hey ich hab einen HKM XX-21 immoment hier im Ripol verbaut und es ist einfach nur toll was da raus kommt. Und das obwohl er sich noch nichtmal eingespielt hat (spielt grad 2h). Der Maximalpegel ist bei einem schon weit über Zimmerlautstärker und ich hab hier noch nen zweiten rumliegen :cut. Man brauch aber schon viel Verstärkerleistung um ihn auszufahren(hab 2x450W an 8ohm). Ehrlich gesagt wenn ich mir so deine LS angucke halte ich den XX-21 garnicht für so übertrieben . Ich trenne übrigens auch bei 60hz. Sofern du mit dem Bass deiner Standboxen zufrieden bist ist der XX-21 Ripol eine super Ergänzung nach unten. Andere PA Chassis mit weniger Membranmasse spielen aber obenrum(80hz+) um einiges schneller und dynamischer.


Grüße,

Tim
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 17. Sep 2007, 17:48
Ich war eigentlich schon drauf und dran halt doch zwei Eckhörner zu bauen und die nebeneinander an die Wand zu stellen. Wegen rel. günstiger Chassis und hohem Wirkungsgrad, d.h. ich könnte sie über den 6-Kanal Amp laufen lassen, der eine Volumecontrol eingebaut hat - leidiges Problem mit der Behringer DCX2496.

Aber: jetzt habe ich 4 Stück Monacor SP-380P praktisch geschenkt bekommen und frage mich gerade, ob die im RiPol funktionieren würden. Bei dem Preis geht eigentlich Probieren über Studieren, ich wollte aber trotzdem die Experten nochmals konsultieren, was wohl am sinnvollsten wäre.

Was mich an einem 'echten' RiPol abschreckt, ist die kleine Bautoleranz mit den hervorstehenden Magneten. Meine Erfahrung sagt mir, dass ich immer ein bisschen daneben war..

Viel einfacher wäre sowas wie das letzte Bild auf
http://linkwitzlab.com/woofer3.htm

So wie ich den Herrn Linkwitz dort verstehe, sind seine Kriterien für die Kammergrössen, dass der Treiber halt einfach noch eingebaut werden können muss.

Oder gerate ich da auf den Holzweg, wenn ich einfach ein 'Gehäuse' plane, das hinten gleich hinter den Magneten schliesst und in der Mitte soviel Platz lässt, dass die beiden Treiber gerade noch eingebaut werden können?

Grüsse, MdC
JesusCRamone
Stammgast
#14 erstellt: 17. Sep 2007, 20:37
Hi,

hab auch den Magnet nicht herausstehen, nur etwa 1,5cm eingefräst, geht auch so (bei mir).
Die Kammer kann man hinterher immer noch verkleinern durch aufkleben von Platten mit 'Loch'.

Wegen dem Treiber, da hilft denke ich nur probieren, mit solchen Parametern habe ich keine Erfahrungen im Ripol.

Gruß, Micha
2eyes
Inventar
#15 erstellt: 18. Sep 2007, 00:11

Monsieur_de_Charlus schrieb:
Oder gerate ich da auf den Holzweg, wenn ich einfach ein 'Gehäuse' plane, das hinten gleich hinter den Magneten schliesst und in der Mitte soviel Platz lässt, dass die beiden Treiber gerade noch eingebaut werden können?
Grüsse, MdC

Du denkst daran, dass die Polkernbohrung irgendwohin entlüften muss????
Und wenn Du in der Mitte soviel Platz lässt, dass Du den Treiber von dort aus montieren kannst, ist es garantiert kein Ripol mehr. Rechne mal nach.
Aber es ist natürlich überhaupt nicht verboten, statt dessen einen normalen W-Dipol a la Linkwitz zu bauen. Man muss eigentlich nur wissen, was man will.
Shefffield
Inventar
#16 erstellt: 18. Sep 2007, 09:17

Monsieur_de_Charlus schrieb:

Aber: jetzt habe ich 4 Stück Monacor SP-380P praktisch geschenkt bekommen und frage mich gerade, ob die im RiPol funktionieren würden. Bei dem Preis geht eigentlich Probieren über Studieren, ich wollte aber trotzdem die Experten nochmals konsultieren, was wohl am sinnvollsten wäre.


Moin, MdC.

Wenn Du's wagst, bin ich sehr interessiert an Deinen Ergebnissen. Ich habe nämlich auch noch zwei SP-380P hier 'rumliegen. Für 'nen RiPol hatte ich die aber noch nicht im Auge, denn durch die leichten Membranen haben die eine enorm niedrige Güte. Ob da Tiefbass 'rauskommt...?

Ich bin gespannt!

Grüße,
Axel
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 18. Sep 2007, 14:22
Die Tiefe der Chassis' beträgt 14.5cm. Damit die Polkernbohrung nicht verschlossen wird, mache ich die Rückkammer also 15cm tief. Bei einem Membrandurchmesser von 30.5, einem Chassis-Aussendurchmesser von 38 und Schallwandgrösse von 40cm bekomme ich eine rückseitige Öffnung von etwa 82% der Membranfläche. Das liegt ja in dem Bereich zwischen 1/2 und 1/1 der laut dieser recht überzeugenden Aussage hier (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=159&thread=831&postID=146#146)
angepeilt werden soll.
Was das vordere Volumen angeht, ist mir nicht klar, ob das durch den Einsatz von zwei Treibern, die sich das ja teilen, verdoppelt werden muss.
Würde ich einfach wieder die Grösse nehmen, damit ich die Treiber gerade noch einbauen kann, also etwa 16cm, dann bekomme ich eine vordere Öffnung von etwa 88% der Membranfläche. Wenn sich das die beiden Treiber aber 'teilen' müssen, bin ich bei 44% und das wäre schon recht wenig, je nach Hub (der mir nicht bekannt ist) schon an der unteren Grenze.
Würde sich der Mehraufwand lohnen, drei offene Kisten zu bauen, die verschraubt sind und von denen die mittlere relativ einfach ausgetauscht werden kann und damit verschiedene vordere Öffnungen realisiert werden können?
Grüsse
bon_voyage
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 18. Sep 2007, 14:56
Hi,

bevor ich irgendwas anfange zu basteln, würde ich das Chassis erstmal Free-Air testen!
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Minipolkernbohrung bei großem Hub ruhe gibt.
Der Spulenüberhang beim SP-380P beträgt nur 4mm und nicht 6,5mm - wie in K+T 1/99 angegeben.
Bei der weichen Aufhängung wäre eine Resoabsenkung auf 10hz(!) möglich. Pegelwunder dürften IMHO nicht zu erwarten sein.

Mit den offenen Fragen würde ich mich an deiner Stelle an den Axel Ridtahler wenden!

Gruß
Henner
2eyes
Inventar
#19 erstellt: 18. Sep 2007, 15:06

Monsieur_de_Charlus schrieb:
Was das vordere Volumen angeht, ist mir nicht klar, ob das durch den Einsatz von zwei Treibern, die sich das ja teilen, verdoppelt werden muss.
Würde ich einfach wieder die Grösse nehmen, damit ich die Treiber gerade noch einbauen kann, also etwa 16cm, dann bekomme ich eine vordere Öffnung von etwa 88% der Membranfläche. Wenn sich das die beiden Treiber aber 'teilen' müssen, bin ich bei 44% und das wäre schon recht wenig, je nach Hub (der mir nicht bekannt ist) schon an der unteren Grenze.

Untere Grenze ist doch 25-33 %, nicht 44?

Würde sich der Mehraufwand lohnen, drei offene Kisten zu bauen, die verschraubt sind und von denen die mittlere relativ einfach ausgetauscht werden kann und damit verschiedene vordere Öffnungen realisiert werden können?
Grüsse

Am geeignetesten scheint mir zum Ausprobieren die Konstruktion a la Timo: Zwei äußere Kisten und dazwischen 3 Leisten als mittlere Kammer. das ganze mt zwei Spannbändern zusammengehalten. Wenn man dann das Optimum gefunden hat, kann immer noch "massiv" gebaut werden.
el`Ol
Inventar
#20 erstellt: 18. Sep 2007, 15:13
Wieso den Kilomax in einen doppelten Ripol, einer reicht doch.
Bei Thomann ist er auch nicht soo teuer:
http://www.thomann.de/de/eminence_kilomax_pro_18.htm


[Beitrag von el`Ol am 18. Sep 2007, 15:17 bearbeitet]
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 18. Sep 2007, 18:08

bevor ich irgendwas anfange zu basteln, würde ich das Chassis erstmal Free-Air testen!
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Minipolkernbohrung bei großem Hub ruhe gibt.
Der Spulenüberhang beim SP-380P beträgt nur 4mm und nicht 6,5mm - wie in K+T 1/99 angegeben.
Bei der weichen Aufhängung wäre eine Resoabsenkung auf 10hz(!) möglich. Pegelwunder dürften IMHO nicht zu erwarten sein.


Ich habe eines der Chassis jetzt mal Free-Air angeschlossen und sowohl mit Musik als auch mit 10 und 20Hz Sinus war das absolut geräuschlos bis die Schwingspule anschlug
Hat mich eigentlich positiv überrascht, aber wie Du sagst, Pegelwunder wird das keine geben..


Untere Grenze ist doch 25-33 %, nicht 44?


Da hast Du natürlich recht. Ich hatte da irgendeinen Denkfehler gemacht.


Am geeignetesten scheint mir zum Ausprobieren die Konstruktion a la Timo: Zwei äußere Kisten und dazwischen 3 Leisten als mittlere Kammer. das ganze mt zwei Spannbändern zusammengehalten. Wenn man dann das Optimum gefunden hat, kann immer noch "massiv" gebaut werden.


Super Idee, werde ich auch so machen. Wobei die Baugrösse spielt hier keine grosse Rolle und die Reso ist ja ohnehin schon relativ tief. Da ziehe ich eigentlich keine Vorteile aus einer möglichst kompakten Bauweise. Oder gibt's da noch andere? Würde es dann evtl. Sinn machen, vorne und hinten gleich tief zu bauen? Und wenn ja, teilen sich die Treiber die mittlere Öffnung, also müsste die so gross sein wie die beiden rückwärtigen zusammen?
2eyes
Inventar
#22 erstellt: 18. Sep 2007, 21:27

Monsieur_de_Charlus schrieb:
Würde es dann evtl. Sinn machen, vorne und hinten gleich tief zu bauen? Und wenn ja, teilen sich die Treiber die mittlere Öffnung, also müsste die so gross sein wie die beiden rückwärtigen zusammen?

Ich glaube, jetzt wird es Zeit, dass Du post #18 noch mal liest. Besonders den letzten Satz.
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 20. Sep 2007, 08:52
Höhö, werd ich wohl machen. Ich dachte nur, das wären allgemein bekannte Parameter, von denen ich einfach nichts weiss. Aber das scheint ja echt so zu sein, dass der Axel weiss was er macht und alle anderen tappen im Halbdunkel..

Umso mehr wäre es doch höchste Zeit für einen Erfahrungswerte-Thread so im Stil: "Die Entmystifizierung des kleinen gefalteten Dipols - vom Glauben zum Wissen"
2eyes
Inventar
#24 erstellt: 20. Sep 2007, 09:26

Monsieur_de_Charlus schrieb:
Würde es dann evtl. Sinn machen, vorne und hinten gleich tief zu bauen?
"es besteht keinerlei Notwendigkeit Kammern für Vorder- und Rückseite auf gleiche Volumina hin zu dimensionieren" Stammt nicht von mir, habe ich irgendwo mal aufgeschnappt und ist deshalb völlig ohne Gewähr.
Shefffield
Inventar
#25 erstellt: 20. Sep 2007, 10:04

Monsieur_de_Charlus schrieb:

Umso mehr wäre es doch höchste Zeit für einen Erfahrungswerte-Thread so im Stil: "Die Entmystifizierung des kleinen gefalteten Dipols - vom Glauben zum Wissen" :)


Moin.

Wenn ich mal Zeit finde (2008?), werde ich mit Axels Unterstützung meinen Groß-RiPol bauen - mit zwei Beyma 21L50. Die Chassis sind bald unterwegs, vielleicht finde ich ja über den Winter Zeit zum Sägen.

Wenn das Ding dann endlich spielt, kann ich Dir gerne meine Erfahrungen weitergeben. Du brauchst also nur etwas Geduld...

Grüße,
Axel

P.S.: Tim, wie bist Du eigentlich vorgegangen? Hast Du Pläne, Fotos etc.?
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 20. Sep 2007, 11:04

meinen Groß-RiPol bauen - mit zwei Beyma 21L50


von kleinem gefaltetem Dipol kann da wohl nicht mehr die Rede sein.
An so einen RiePol (so habe ich das Projekt in meinem Kopf mal benannt, weil riesig sind die ja schon) habe ich auch schon gedacht, aber mit meinem Halbwissen und den Chassispreisen wäre mir das zu gewagt ohne kundige Unterstützung. Aber wenn da der Meister persönlich mitmischelt und Du hast ja wohl auch schon Erfahrung, dann wird das bestimmt ein geiles Projekt!
Würde mich also sehr interessieren wie das weitergeht damit!
Grüsse
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 11. Okt 2007, 20:13
Um das Thema vorerst zu einem Abschluss zu bringen..

Ich habe mich mit den ganzen Unwägbarkeiten dann doch nicht getraut auf gut Glück Ripole zu bauen und habe die 4 Chassis einfach mal in eine offene Schallwand gesteckt. Das klang ganz ok, aber die Wand bestand eigentlich nur noch aus Löchern also habe ich nur schon aus Stabilitätsgründen ein H-frame draus gemacht.

Also 81x81cm mit 40cm tiefer Umrahmung (also vorne und hinten je 20cm).

Nachdem ich den Sub ausgemessen und entzerrt habe, bin ich sehr angetan, auch wenn es bestimmt noch viel besser geht. Zumal mich der Sub nicht mal 60 Euro gekostet hat. Wobei da natürlich die DCX2496 und PA-Endstufe nicht mitgerechnet sind.

Falls jemand mit einem ähnlichen Gedanken spielt, vielleicht sind ja die Messergebnisse hilfreich, deshalb poste ich die hier auch noch. Gemessen habe ich mit einem OKM Klassik II Kunstkopfmikro, sicher keine dezidiertes Messmikro aber gut genug für meine Ansprüche.

Danke für die Auskünfte und Unterstützung!

Best, MdC

Zuerst mal ein Bild des Subs:



Messung ca. 50cm vor dem Sub ohne EQ:



Messung ca. 50cm vor dem Sub mit EQ:



Messung am Hörplatz ca. 5m entfernt ohne EQ:



Messung am Hörplatz ca. 5m entfernt mit EQ:

JesusCRamone
Stammgast
#28 erstellt: 11. Okt 2007, 22:45
Jetzt noch den Dachboden ausbauen und da einziehen, möbliert is ja schon


Sieht doch gut aus!

Gruß, Micha
2eyes
Inventar
#29 erstellt: 11. Okt 2007, 23:00
Monsieur,
Glückwunsch! Das Ergebnis rechtfertigt sich selbst. Nur zu meiner Vergewisserung:
Die beiden Messungen "mit EQ" sind auch mit gleichen EQ-Einstellungen gemacht? Oder wurde jeweils auf das beste Ergebnis neu eingestellt?

Ansonsten: Bleibt der H-frame auch stehen, ohne dass er am Boden festgeschraubt ist? Oder wandert er über den Dachboden?
Wenn es genau so gewaltig klingt wie es aussieht, werde ich schon beim Hinschauen neidisch!
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 13. Okt 2007, 16:48

Die beiden Messungen "mit EQ" sind auch mit gleichen EQ-Einstellungen gemacht? Oder wurde jeweils auf das beste Ergebnis neu eingestellt?


Nein, für die Einstellung in Hörposition kamen noch zwei EQs dazu.

Die Tiefbassanhebung ist beinahe die gleiche: +5dB bei 25Hz, parametrisch mit einem Q-Wert von 5 (gegenüber 3 bei der ersten Messung). Bei 20 Hz kommt dann schon der Subsonic-Hochpass mit 48dB pro Oktave.

Damit hatte ich am Hörplatz aber immer noch, wie auf der unkorrigierten Messung zu sehen ist und worauf Du wohl auch anspielst, ein ziemliches Loch bei 50 und eine massive Überhöhung bei knapp 100 Hertz.

Deshalb noch zwei EQs dazu:
- +8dB bei 60Hz (nicht 50), 'relativ' breitbandig mit Q = 2.8
- -9dB bei 95Hz, sehr schmal mit Q = 10

Das interessante daran finde ich, dass die Tiefbassanhebung letztlich die kleinste von drei Korrekturen ist, um den Frequenzgang ungefähr zu linearisieren.

Oder anders gesagt, in einem akustisch nicht bearbeiteten Raum ist die Chance sehr gut, dass der Tiefbassabfall durch die Dipolbauweise kleiner ist, als durch den Raum bedingte Berge und Täler im Frequenzgang. Das könnte man auch so interpretieren, dass der Qt-Wert eines Chassis viel weniger wichtig ist, als immer gesagt wird.

Deswegen würde ich im Nachhinein zwei H-Frames mit je zwei Chassis bauen, in der Hoffnung, dass damit weniger Raumprobleme entstehen. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden und kann so ein Ding jedem empfehlen, gerade auch mit scheinbar unpassenden Chassis, einfach ausprobieren.

Und das Ding hüpft auch nicht im Geringsten, steht stramm wie ein Schweizergardist im Vatikan.

Was den Klang angeht, der ist wie ich das erwartet oder zumindest erhofft hatte: tief, trocken und trotzdem unauffällig im Sinne von einfach selbstverständlich dazu gehörend. Und ich habe durchaus das Gefühl, dass er mit der Schnelligkeit, Lebendigkeit und umwerfenden Livehaftigkeit (schon beinahe Leibhaftigkeit )der Hörner mithalten kann.

Best, MdC
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