Visaton BSG 40 o.38 für Subwoofer ?

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sschall
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jun 2010, 15:51
Hallo,
kann man PA-Bässe wie die Visaton BSG 40 o.38 eigentlich auch für den Bau von Subwoofern für eine ganz normale Heim-Hifi-Anlage verwenden oder sind diese Chassis dafür nicht zu gebrauchen?
Freue mich über jede Antwort.
A._Tetzlaff
Inventar
#2 erstellt: 12. Jun 2010, 15:59
Ja, kann man. Allerdings braucht dieser für eine mustergültige Bassreflexkiste viel Volumen - obendrein ist der lineare Xmax. mit ±2mm eher gering, aber das kommt ja auf die Pegelanforderungen des Kunden an. Ein Basshorn wäre eine bessere Behausung für den Visadöner.

Was mich persönlich noch stört, ist der Aluschwingspulenträger, der erhebliche Wirbelstromverluste einbringt.

Also: Möglich ist es, aber es gibt andere Treiber fürs gleiche Geld.
sschall
Stammgast
#3 erstellt: 12. Jun 2010, 16:12
Hallo Tetzlaff (toller Nickname übrigens),
vielen Dank für die schnelle Antwort. Technisch bin ich leider viel zu unbeleckt, um Deine Ausführungen zu verstehen, aber Dein grundsätzliches "Okay" habe ich natürlich verstanden- und darum ging es mir. Die Feinheiten muß dann ein Sachkundiger erledigen, ich liefere nur die Töner, die ich geerbt habe; von daher muß ich mir über bessere Treiber keine Gedanken machen, die Visatons sind eben schon da. Bekommt man für meinen Anwendungsfall - Heim-Subwoofer - irgendwo fertige Baupläne oder muß man für so etwas selbst sein Gehirn (nicht ich) anstrengen?
A._Tetzlaff
Inventar
#4 erstellt: 12. Jun 2010, 16:21
Ich bin mir nicht sicher, aber ev. hat Visaton selbst Vorschläge für den/die Tieftöner. Es gibt auf jeden Fall ein kleines Basshorn, aber für Heimanwendungen hat dieses zu wenig Tiefbass. Eventuell gibt es ältere Bauvorschläge als Bassreflexkiste, auf die Schnelle habe ich aber nichts gefunden.

Ich kann mir vorstellen, dass der Aufbau als Compound- oder Bandpass (oder beides) sinnvoll ist, um das Gehäusevolumen zu reduzieren - in BR habe ich irgendwas von weit über 200 Litern netto im Hinterkopf, das ist ein Kühlschrank im Wohnzimmer.

So schwer ist der Entwurf eines Gehäueses nicht, wenn man die Volumina hat, der Treiber muss natürlich auch reinpassen!
Quaqua
Stammgast
#5 erstellt: 13. Jun 2010, 10:30
Ich würde auf keinen Fall in Compound bauen, der Hub der Treiber ist so gering, dass man es sich nicht leisten kann, diesen auch noch zu halbieren. Wenn es ein Subwoofer werden soll, würde ich die Lautsprecher auf jeden Fall verkaufen, die sind einfach nicht dafür geeignet.
sschall
Stammgast
#6 erstellt: 13. Jun 2010, 10:47
Hallo,
was heißt oder ist COMPOUND ??? Und wenn ich ihn nicht als Subwoofer gebrauchen soll, wofür kann ich ihn denn dann sinnvoll bei mir in der Heimanlage einsetzen? Sind ernstgemeinte Fragen, denn ich bin da völlig unbeleckt.
Quaqua
Stammgast
#7 erstellt: 13. Jun 2010, 15:07
Verbaut wird er hier in einem von Visaton selber kommenden Vorschlag:

http://www.visaton.de/de/bauvorschlaege/2_wege/mb115_h/index.html

Das fetzt sicher auch daheim gut, warum nicht. Es kommt halt darauf an, was man damit vor hat.

Für Basswiedergabe ist er nicht nur wegen der sehr geringen mechanischen Belastbarkeit ungeeignet (einfach: die Membran kann nicht besonders weit hin und her Schwingen, das muss sie vor allem im Bass können um einigermaßen laut zu sein), auch die Parameter des Chassis sind denkbar ungünstig (Er bracuht ein sehr großes Gehäuse um überhaupt ein bisschen tieferen Bass zu erzeugen und dann ist wegen der mech. Belastbarkeit auch schon ziemlich schnell das Pegellimit erreicht).

In einer 2 oder 3 Wegebox, wo er nur als Tieftöner gebraucht wird, wenn möglich noch mit aktiver Frequenzweiche, die die tiefsten Bässe wegfiltert, wird das aber sicher sehr gut und auch laut werden können.
sschall
Stammgast
#8 erstellt: 13. Jun 2010, 15:17
Zunächst mal danke für die Antwort - ich merke, ich muß noch einiges lernen. So sind für mich als Laie Aussagen wie
"für Basswiedergabe ungeeignet" und "wenn er in einer Mehrwegebox nur als Tieftöner gebraucht wird, durchaus geeignet", absolut widersprüchlich, weil Bass-und Tieftonreproduktion für mich bisher dasselbe waren, aber wie gesagt, ich muß noch lernen...
Quaqua
Stammgast
#9 erstellt: 13. Jun 2010, 15:36
Du musst einfach noch lesen, wie der Satz weiter geht. Ansonsten hättest du natürlich Recht.
sschall
Stammgast
#10 erstellt: 13. Jun 2010, 15:39
Daraus schließe ich messerscharf, daß er als (sinnvoll eingesetzter) Tieftöner möglichst eine aktive Frequenzweiche braucht?
A._Tetzlaff
Inventar
#11 erstellt: 13. Jun 2010, 16:25
Nein, nicht zwangsweise. Es kommt auf die Pegelanforderungen an, die gestellt werden - man kann sich vorstellen, dass ein Tieftöner, dessen Membran nur 2mm nach vorne und hinten schwingen darf, nicht die gleiche Lautstärke rauspusten kann, wie einer, dessen Membran vielleicht 5mm oder mehr ausgelenkt werden kann. Die ±2mm Xmax. des Visaton beziehen sich übrigens auf die lineare Auslenkung, innerhalb dieser verlässt die Spule nicht den Luftspalt - man kann aber immer etwas drübergehen, dann nehmen die Verzerrungen und Kompression zwar schon merklich zu, aber bei einem Subwoofer ist das unkritisch.

Weil die Auslenkung bei gleicher Lautstärke tendenziell mit abnehmender Frequenz (=tiefere Töne) zunimmt, kann man diesen Bereich durch einen Filter (der sich noch vor dem Verstärker befindet) ausblenden bzw. reduzieren.


Quaqua schrieb:
Ich würde auf keinen Fall in Compound bauen, der Hub der Treiber ist so gering, dass man es sich nicht leisten kann, diesen auch noch zu halbieren. Wenn es ein Subwoofer werden soll, würde ich die Lautsprecher auf jeden Fall verkaufen, die sind einfach nicht dafür geeignet.

Das stimmt nicht. Der Hub wird durch Compound nicht reduziert, die erzielbare Maximallautstärke ist identisch mit der eines einzelnen Treibers. Der Preis für das halbierte Volumen ist der schlechtere Wirkungsgrad (6dB weniger).
Dem letzten Satz stimme ich zu, der Treiber ist als reiner Subwoofer überfordert, es gibt geeignetere Lautsprecher für diesen Zweck!

Trotzdem gebe ich einen Gehäusevorschlag ab: Da eine Simulation pro Treiber 300 Liter netto(!) als Bassreflex braucht, wäre ein Bandpass der sinnvollste Kompromiss: Dieser hätte zwar immer noch 210 Liter netto, (wobei man das Rückkammervolumen bei Compound von 150 auf 75 Liter reduzieren könnte), liefert aber immerhin 37Hz (-3dB) bei anständigen 89,5dB Wirkungsgrad. Die geschlossene Rückkammer verhindert größere Membranauslenkungen, aber wie gesagt: Ein Pegelmonster wird der Sub nicht, dafür ist der Treiber nicht gemacht!
Quaqua
Stammgast
#12 erstellt: 13. Jun 2010, 16:43
Hmm, war vielleicht missverständlich. natürlich wird der Hub durch die Compoundanordnung nicht direkt reduziert. Aber man setzt 2 Chassis in einer Anordnung ein, in der der Hubraum von praktisch nur einem genutzt wird. Man reduziert den Hubraum also eigentlich auf die Hälfte. So meinte ich das.
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