BLU RAY vor dem Aus!

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TVSamSung
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Nov 2009, 01:57
Blu-ray steht nach dem Sieg über HD-DVD selbst vor dem Aus
Robin Harris, Peter Marwan
|
31. Oktober 2008
25 Kommentare
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Als Anfang des Jahres mit Toshiba der letzte HD-DVD-Verfechter aufgegeben hatte, stand dem Siegeszug von Blu-ray nichts mehr im Wege - außer der BD-Association und ihrer Vermarktungsstrategie. Jetzt droht dem Standard selbst das Aus.

Blu-ray ist in eine Todesspirale geraten. In zwölf Monaten wird es statt einem Massenprodukt nur noch ein Nischenprodukt für Videophile sein. Bei derzeit lediglich vier Prozent Anteil am US-Markt für Film-DVDs und HD-Downloads werden auch günstigere Blu-ray-Player den Standard nicht mehr retten. Vor sechzehn Monaten schien es bereits so, als ob Blu-ray im Wettstreit gegen HD DVD den Sieg davongetragen habe. Wer hätte damals gedacht, dass am Ende beide Standards verlieren könnten?

Es ist jetzt höchste Zeit, dass Sony seine blaue Brille absetzt und die Realität anerkennt - so wie das der britische Samsung-Manager Andy Griffiths kürzlich gegenüber der Presse tat. Er schätzte, dass das Format in höchstens fünf Jahren bedeutungslos und in höchstens zehn vom Markt verschwunden ist. Das sind deutliche Worte, besonders wenn man bedenkt, dass Samsung nach Sony bisher am meisten Blu-ray-Player verkaufen konnte.
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* blu-ray,
* hdtv

Was mag Griffiths zu diesen drastischen Aussagen getrieben haben? Wahrscheinlich die Einsicht, dass die Privatkunden mit ihrer Kaufentscheidung den Markt bestimmen und dass sie sich um die theoretischen Vorteile von Blu-ray wenig Gedanken machen - schon gar nicht während einer weltweiten Wirtschaftskrise. Vielleicht erinnert sich Griffiths aber auch einfach an das Schicksal von Betamax, SACD, Minidisk, Laserdisc und DVD-Audio. Alle hatten technisch gesehen Vorteile, fielen aber beim Publikum durch.

Denn die Entscheidung für oder gegen eine Technologie fällt im Endverbrauchersegment letztendlich nicht aufgrund technischer Überlegenheit oder zusätzlicher Features, sie wird alleine durch das verkaufte Volumen herbeigeführt.

Acht Monate, nachdem mit Toshiba der letzte und vehementeste HD-Vertreter widerstrebend das Handtuch geworfen hat, konnte Blu-ray aber genau bei diesem entscheidenden Faktor immer noch nicht punkten. Beispielsweise wurden im ersten Halbjahr 2008 in Deutschland rund 43,8 Millionen DVDs abgesetzt, lediglich 800.000 waren nach Angaben des Bundesverbands für audiovisuelle Medien BVV hochauflösende Filme - also noch nicht einmal zwei Prozent.


Das Versagen der Blu-ray Disc Association

Eine größere Auswahl günstiger Blu-ray-Player ist zwar ein guter Anfang auf dem Weg zu mehr Marktanteilen, dieser Schritt allein wird dem Standard aber letztendlich nicht zum endgültigen Durchbruch verhelfen. Denn die Blu-ray Disc Association (BDA) ist mit einer fünf Jahre alten Vermarktungsstrategie in der Vergangenheit verhaftet geblieben - und das rächt sich jetzt.

Diese Strategie ist aus zwei Gründen obsolet: Erstens lähmte der Kampf zwischen HD-DVD und Blu-ray zwei Jahre lang den Markt, und das anfängliche Interesse der Verbraucher an hochauflösenden Videoinhalten wurde dadurch vergeudet. Zweitens verringerte in der Zwischenzeit der Markteintritt von günstigen DVD-Playern mit Up-Sampling-Fähigkeiten den ursprünglichen Qualitätsvorsprung von Blu-ray-DVDs. Verbraucher können mittlerweile Videos zwar nicht in bester, aber in guter Qualität von Standard-DVDs auf ihre HD-TV-Geräte bringen. Als Blu-ray anfing, hätte davon niemand auch nur zu träumen gewagt.
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* hdtv

Die Blu-ray Disc Association erhoffte sich dagegen so etwas wie einen Goldrausch, wenn Millionen von Verbrauchern plötzlich feststellen, dass DVDs auf HD-TV-Geräten furchtbare Bilder liefern. Also wurden Blu-ray-Lizenzen nur für viel Geld abgegeben. Vielen Firmen wurde die Blu-ray-Produktion dadurch zu teuer, wie das Branchenportal Digital Content Producer bereits im Sommer klagte. Es führte auch sechs ganz konkrete Gründe an:

* Bespielbare Discs lassen sich nicht zuverlässig auf einer breiten Palette von Blu-ray-Playern abspielen – dadurch sind qualitativ hochwertige, aber kleine Auflagen so gut wie ausgeschlossen.

* Dienstleister, die Blu-ray-Discs pressen, verlangen für kleine Auflagen in den USA bis zu 20 Dollar pro Disc.

* Im großen Stil von Hollywood gepresste oder vervielfältigte Blu-ray-Discs sind erheblich günstiger. Wenn die Auflage 1000 Stück überschreitet, kosten sie lediglich rund 3,50 Dollar pro Disc.

* Hochwertige Editierprogramme wie Sony Blu-print oder Sonic Solutions Scenarist kosten etwa 40.000 Dollar.

* Das "Advanced Access Content System" – das bereits gehackte DRM – bringt für Inhaltsanbieter einmalige Lizenzkosten von 3000 und wiederkehrende Kosten von 1600 Dollar mit sich - plus 0,04 Dollar Lizenzgebühr pro Disc. Die Definition, was ein "Projekt" ist, sei dabei völlig unklar, kritisiert Digital Content Producer.

* Nicht zuletzt werden jährlich 3000 Dollar fällig, die die Blu-ray Disc Association dafür verlangt, dass ihr Logo genutzt werden darf.

Das Ende vom Lied: Kleinere Produzenten können sich Blu-ray einfach nicht leisten. Doch die BDA weicht keinen Fingerbreit zurück. Denn der Verband ist, genau wie die großen Hollywood-Studios, der Vergangenheit verhaftet.



Lässt sich Blu-ray wiederbeleben?

Die Frage, die sich die Studios stellen müssen, ist eigentlich ganz einfach: "Wollen wir in fünf Jahren noch Discs verkaufen?" Wenn die Antwort nein ist, dann können sie so weitermachen wie bisher. Ist die Antwort aber ja, dann muss sich einiges ändern. Und zwar schnell.

Ein guter Anfang wäre es, einzusehen, dass die Kunden Blu-ray nicht brauchen. Es ist "nice to have", und entsprechend sollte die Preisgestaltung sein. Dazu müsste in einem zweiten Schritt akzeptiert werden, dass das für Blu-ray ausgegebene Geld abgeschrieben werden muss, da es niemals Gewinne abwerfen wird. Auf dieser Grundlage ließe sich dann in Ruhe darüber nachdenken, wie sich die Marktdurchdringung maximieren und beschleunigen lässt.
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* blu-ray,
* hdtv

Der durchscnittliche Konsument wird wahrscheinlich für einen Blu-ray-Player kaum mehr als einen Aufschlag von 30 oder 40 Euro gegenüber einem Up-Sampling-DVD-Player akzeptieren. Vor allem, weil die meisten derzeit verfügbaren Blu-ray-Player Ramsch sind: Sie sind langsam, arm an Features und - wie die zahlreichen Ankündigungen zur IFA zeigten -, viel zu teuer.

Es kann nicht oft genug betont werden: Ein großes Volumen ist der einzige Weg, der Hollywood und der Blu-ray-Clique einen Weg aus dem selbstverschuldeten Schlamassel weisen könnte. Das ist aber nur noch zu erreichen, wenn eine schnelle Wende eintritt. Und die ist derzeit nicht in Sicht.


Quelle ZDnet
theblade
Stammgast
#2 erstellt: 21. Nov 2009, 02:24
ähm der kopierte text ist über ein Jahr alt.

Wenn man sich die BR Preise ggü DVD Preise anschaut werden sicherlich viel mehr umsteigen als noch Okt08!
zY
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Nov 2009, 05:08
"Obwohl alleine der Kaufmarkt für physische Medien laut Angaben der DEG um 13,9% zurückgegangen ist, konnte zumindest das High Definition Medium Blu-ray Disc einen Anstieg der Verkäufe um 66,3% auf rund 161 Millionen US-Dollar verbuchen. Trotzdem konnten die steigenden Blu-ray Verkäufe und das damit zusammenhängende Umsatzplus im HD-Segment die Talfahrt der DVD nicht einmal annährend kompensieren. Erfreulich ist jedoch immerhin, dass die Blu-ray Disc mittlerweile bei Neuheiten einen Anteil von 12% hat. Bei wahren Blockbustern, wie z.B. „Watchmen – Die Wächter“ und „X-Men Origins: Wolverine“ lag der Marktanteil in den vergangenen Monaten sogar bei mehr als 30%.

Alleine im dritten Quartal 2009 wurden über 17 Millionen Blu-ray Discs ausgeliefert. Im Vergleich zum dritten Quartal 2008, also zum Vorjahreszeitraum, entspricht das einer Steigerung von ca. 35%. Weiterhin gibt es auch erfreuliche Zahlen aus dem Hardwaresegment, denn die Verkäufe von Blu-ray Abspielgeräten inklusive der Playstation 3 sind um 112% angestiegen. Laut DEG ist die Blu-ray inzwischen in 11,7 Millionen US-Haushalten verfügbar und 80% der Blu-ray Player sind BD-Live kompatibel.

Das überaus wichtige vierte Quartal 2009 dürfte sowohl im Bereich der Software als auch bei der Hardware für weitere Steigerungen sorgen. Die Verbreitung der Blu-ray Disc nimmt stetig zu und wird spätestens im Vorweihnachtsgeschäft für weitere Rekordzahlen sorgen. Wir werden Sie zeitnah darüber informieren, wenn die ersten Zahlen des 4. Quartals und natürlich des gesamten Jahres 2009 vorliegen. (pf)

Oder aus einem anderen Artikel:

"Schon in der ersten Jahreshälfte wurden 400.000 Blu-ray Discs mehr verkauft als im gesamten Jahr 2008."

Quelle: bluray-disc.de


Ich denke allein die Verkaufszahlen von HD-fähigen TV-Geräten sprechen schon für sich...
americo
Inventar
#4 erstellt: 21. Nov 2009, 09:26
ob quellen wie bluray-disc.de allzu zuverlässig sind sei mal dahingestellt.
wäre so als ob der verband der tabakindustrie eine studie darüber veröffentlicht wie gesund rauchen ist.

und verkaufszahlen praktisch von 0 auf 12- bzw. 30% zu heben ist eine leistung, muss aber auch immer vom ausgangsniveau betrachtet werden.

ob nun die verkaufszahlen von hd-geräten rückschlüsse über akzeptanz und erfolg von br machen lassen sei auch dahingestellt.

heute gibt's im fernsehbereich ja praktisch keine röhrengeräte mehr, somit bleibt dem kunden nichts anderes übrig.
hd-ready geräte gibt's ja seit mehr als 5 jahren, full-hd geräte ebenso.
über die verbreitung und bedeutung von hdtv gibt's keine großen diskussionen denke ich.

man muss im zusammenhang mit blu-ray auch bedenken, welche anstrengungen diejenigen unternehmen für die das format praktisch überlebenswichtig ist.

die (fach)presse überschägt sich mit jubelarien und lässt nichts unversucht das format zu pushen.
anfangs machte man dem konsumenten klar, es reicht sich ein hd-gerät, einen br-player zu kaufen und bestmögliche qualität zu erreichen, jetzt ist man dazu übergegangen dem käufer auch gute geräte als noch besser anzupreisen.
zuvor war ja der tenor eher, unterschiede bei br gibt's kaum solange das logo auf dem gerät pappt.

die softwareindustrie tut alles um die preise endlich etwas zu senken, meiner ansicht nahc mit wenig erfolg. zumindest was dn heimischen handel im fall der br betrifft.
auswahl und preise hinken immer noch extrem hinter der dvd hinterher.
kontraproduktiv könnte in dem zusammenhang sein, dass viele br's offenbar in erschreckend schwacher qualität veröffentlicht werden, was man grade wieder beim neuen potter liest.

die hardwareindustrie überschlägt sich bei der br mit geschenken.
ich kenne dies weder bei der cd, noch bei der dvd, noch bei irgendeinem anderen format.
geschenke bis zu 10 br's für einen 200 euro player sind die krönung.
da darf man sich fragen was dies über die qualität aussagt.
wenn einem heute der metzger beim kauf von 100g schinken 2kg rinderfilet schenkt macht das schon etwas nachdenklich und hellhörig.
da wundert es einen nicht, wenn es am markt offenbar bis auf einen hersteller niemandem gelingt ein annähernd einwandfreies produkt anzubieten.
ob da die teilweise schlechte wiedergabequalität von dvd's nicht zum konzept gehört um die br besser zu verkaufen?
laute laufwerke und lüfter, hänger, lange einlesezeiten, bildfehler, probleme mit den diversen formaten...

und wenn man sich dann in foren wie diesem mal die threads zu den playern durchliest erscheint br-widergabe eigentlich nur am rande.
das abspielen der unterschiedlichen raubkopien- äh sicherungskopien oder von youtube viedeos etc., irgendwelche streaming-netzwerkprobleme, inkompatibilitäten mit festplatten usb sticks etc., oder eben die qualität von dvd-wiedergabe spielen in den meisten postings eine absolut dominante rolle.
also wo bitte bleibt die berühmte blu-ray.
und wenn man "draussen" mal leute nach blu-ray fragt meinen viele eher es sei schon wieder ein nachfolger der schweinegrippe auf dem anmarsc, als dass sie dies mit dem nachfolgeformat der dvd in verbindung bringen.
am markt spielt die br kaum eine erwähnenswerte rolle, offenbar nicht mal dann, wenn man sie den leuten schenkt
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