Frage zu Sicherungsautomaten

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derdoctor
Stammgast
#1 erstellt: 02. Feb 2009, 14:43
Hallo liebe Hifi Freundinnen und Freunde

ich hatte in der Vergangenen Woche das Vergnügen einen mir bekannten Dipl.Ing E-Technik zu Treffen und ein wenig mit ihm zu plaudern. Er ist im DSP Bereich tätig und hat schon Diverse Projekte fertiggestellt. Irgendwann kamen wir auf das Thema Hifi und Tuning, dummerweise streiften wir auch das Thema Sicherungsautomaten.
Er ist der Meinung, dass Schmelzsicherungen unbedingt sehr hörbar besser klängen als Sicherungsautomaten. Da ich mir das nicht vorstellen kann was da anders / besser klingen soll, habe ich Zweifel geäußert. Er machte mir erstmal klar, dass er ja nun der Ingenieur von uns zweien sei und deshalb Ahnung habe, was ich ehrfürchtig zur Kenntnis nahm. Dennoch wagte ich mich nachzufragen was denn seiner Meinung nach die Klangverbesserungen bewirke. Die Antwort kam Prompt und fundiert:
Schmelzsicherungen haben eine erheblich niedrigere Impedanz, als Automaten. Ich habe noch nie einen Sicherungsautomaten auseinander genommen und kenne daher sein Innenleben nicht.
Daher hier mal die Frage in die Allgemeinheit, ob es sich wirklich so verhält, also ob es wirklich einen eklatanten unterschied in der Impedanz gibt und ob sich dieser Unterschied trotz Netzfiltern und geregelten Netzteilen auswirken kann.
Vielleicht noch eine kleine 2. Frage, wie funktioniert ein Sicherungsautomat genau?

Vielen Dank


[Beitrag von derdoctor am 02. Feb 2009, 14:45 bearbeitet]
WinfriedB
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2009, 15:07

derdoctor schrieb:
Hallo liebe Hifi Freundinnen und Freunde

ich hatte in der Vergangenen Woche das Vergnügen einen mir bekannten Dipl.Ing E-Technik zu Treffen und ein wenig mit ihm zu plaudern. Er ist im DSP Bereich tätig und hat schon Diverse Projekte fertiggestellt.

Ich will ja diesem (Fast-)Berufskollegen nicht zu nahe treten, aber zwischen DSP-Technik und der von Sicherungsautomaten scheint es mir doch eher wenig Berührungspunkte zu geben.

derdoctor schrieb:

Die Antwort kam Prompt

mag sein

derdoctor schrieb:

und fundiert:

naja

derdoctor schrieb:

Schmelzsicherungen haben eine erheblich niedrigere Impedanz, als Automaten. Ich habe noch nie einen Sicherungsautomaten auseinander genommen und kenne daher sein Innenleben nicht.

Tatsächlich fließt der Strom in S.automaten durch eine Magnetspule, die durch ihre Induktivität eine höhere Impedanz bei höheren Frequenzen hat als eine Schmelzsicherung.

derdoctor schrieb:

Daher hier mal die Frage in die Allgemeinheit, ob es sich wirklich so verhält, also ob es wirklich einen eklatanten unterschied in der Impedanz gibt

Mag sein.

derdoctor schrieb:

und ob sich dieser Unterschied trotz Netzfiltern und geregelten Netzteilen auswirken kann.

Wohl kaum. Dazu müßte man tatsächlich mal begutachten, welche Impedanzen sonst noch so in der Netzversorgung liegen. I.d.R. sind dort Induktivitäten eher erwünsscht, werden durch diese doch hochfrequente Netzstörungen unterdrückt. Natürlich wirkt sich das auch auf die Impulsbelastbarkeit aus, diese wird jedoch wohl eher durch die Dimensionierung des Netzteils bestimmt. Im übrigen dürfte die Induktivität eines konventionellen Netztrafos wesentlich höher sein als die eines S.automaten, so daß dessen Induktivität im Endeffekt keine Rolle spielt.

derdoctor schrieb:

Vielleicht noch eine kleine 2. Frage, wie funktioniert ein Sicherungsautomat genau?

Vielen Dank


Guckst du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
derdoctor
Stammgast
#3 erstellt: 02. Feb 2009, 15:14

WinfriedB schrieb:

Wohl kaum. Dazu müßte man tatsächlich mal begutachten, welche Impedanzen sonst noch so in der Netzversorgung liegen. I.d.R. sind dort Induktivitäten eher erwünsscht, werden durch diese doch hochfrequente Netzstörungen unterdrückt. Natürlich wirkt sich das auch auf die Impulsbelastbarkeit aus, diese wird jedoch wohl eher durch die Dimensionierung des Netzteils bestimmt. Im übrigen dürfte die Induktivität eines konventionellen Netztrafos wesentlich höher sein als die eines S.automaten, so daß dessen Induktivität im Endeffekt keine Rolle spielt.

Danke Winfried für deine Unterstützung, dann bin ich als Quereinsteiger ja doch nicht so ungebildet, denn genau das was du auch schreibst habe ich meinem Gesprächspartner auch entgegnet.
Also das jeder noch so gute Ringkerntrafo den Sicherungsautomaten bei weitem übertreffen müsste und das ein Tiefpassfilter ja wohl eher erwünscht ist.

vielen Dank
WinfriedB
Inventar
#4 erstellt: 02. Feb 2009, 15:26

derdoctor schrieb:

Also das jeder noch so gute Ringkerntrafo den Sicherungsautomaten bei weitem übertreffen müsste und das ein Tiefpassfilter ja wohl eher erwünscht ist.

vielen Dank


Mich wundert es auch immer wieder, wie auf der einen Seite induktionsarme Sicherungen und HF-taugliche Netzkabel (möglichst noch versilbert) und Sicherungshalter propagiert werden, dann aber auch wieder (und häufig von den gleichen Verkäufern) hochwirksame Netzfilter, die all das, was diese Komponenten an Impulsen und HF transportieren, flugs wieder ausfiltern.

Leider gibt es noch kein Bauteil auf der Welt, das unterscheiden kann, ob z.B. eine kurzzeitige Spannungsspitze aus dem "Hochlaufen" einer Spannungsquelle aufgrund kurzzeitig geringerer Belastung oder tatsächlich aus einer Störquelle stammt. Außer natürlich den sich jenseits der Physik bewegenden Hai-Änd-Zubehör-Komponenten, die können das offensichtlich.
derdoctor
Stammgast
#5 erstellt: 02. Feb 2009, 15:30
Vielleicht kann ich den Bekannten ja dazu bewegen, sich einmal Gedanken darüber zu machen wie man "Netzwischer" mit einer DSP Schaltung erfassen und eliminieren kann.
kptools
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Feb 2009, 16:02
Hallo,

Olle Kamellen

Gruß aus OWL

kp
yes_we_cant
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 02. Feb 2009, 22:41
ich war fast erschlagen vom klanggewinn durch umsteigen auf schmelzsicherung
BooStar
Stammgast
#8 erstellt: 03. Feb 2009, 01:26
Yeah, ich persönlich empfehle ja die super-duper niederimpedante Schmelzsicherung und dahinter nen Netzfilter mit extra dicker Spule!
Merkst was? Alles Unfug.
derdoctor
Stammgast
#9 erstellt: 03. Feb 2009, 08:09

yes_we_cant schrieb:
ich war fast erschlagen vom klanggewinn durch umsteigen auf schmelzsicherung :*

Ich bin ja gern bereit zu glauben das eine Schmelzsicherung im Sicherungskasten im Keller* die Anlage im 1oG besser klingen lässt, aber ich möchte auch gerne erklärt haben warum.

Kannst du mir erklären warum es einen fast erschlägt?


*bei mir sind die im Keller
NoobXL
Stammgast
#10 erstellt: 03. Feb 2009, 09:04

derdoctor schrieb:
Kannst du mir erklären warum es einen fast erschlägt?


Weil FI s viel stärker induktiv wirken (>Summenstromwandler) und somit überbrückt werden müssen


Gruß Tobi


[Beitrag von kptools am 03. Feb 2009, 09:06 bearbeitet]
hf500
Moderator
#11 erstellt: 03. Feb 2009, 19:20
Moin,
der Summenstromwandler hat etwa die Wirkung der kompensierten Drossel in Netzfiltern und somit fuer den Laststrom eine sehr kleine Induktivitaet. Gross ist die auch unkompensiert nicht, denn die Laststromkreise haben auf dem Stromwandler nur 1-3 Windungen.

Und was wollen die Goldohren eigentlich, einerseits schreien sie nach Schmelzeinsaetzen, andererseits wollen sie dicke Netzfilter, die besonders iduktionsarm sind ;-)

73
Peter
yes_we_cant
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 04. Feb 2009, 17:05

Ich bin ja gern bereit zu glauben das eine Schmelzsicherung im Sicherungskasten im Keller* die Anlage im 1oG besser klingen lässt, aber ich möchte auch gerne erklärt haben warum.




es ist ja nicht so, dass schmelzsicherungen irgendwas tolles darstellen. im gegenteil, das durchlaufen einer sicherung ist eine traumatische erfahrung für den strom.
die alten stromsicherungen sind einfach noch schlimmer.
Du kannst dir nicht viorstellen, welch klanggewinn es wäre, sämtliche sicherungen aus dem stromweg zu nehmen inkl. diejenigen der geräte.


Kannst du mir erklären warum es einen fast erschlägt?


aus klanglichen gründen.



*bei mir sind die im Keller


buoahh, hast du es gut
yes_we_cant
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 04. Feb 2009, 17:07

der Summenstromwandler hat etwa die Wirkung der kompensierten Drossel in Netzfiltern und somit fuer den Laststrom eine sehr kleine Induktivitaet. Gross ist die auch unkompensiert nicht, denn die Laststromkreise haben auf dem Stromwandler nur 1-3 Windungen.


klar ist man verwirrtt, wenn man so viele faktoren kennt und sie nicht gewichten kann.
kölsche_jung
Moderator
#14 erstellt: 04. Feb 2009, 17:36
um mal ein wenig Licht in die Verwirrung zu bringen....

Arbeiten am Sicherungskasten / Stromnetz sollten ausschließlich von Fachpersonen ausgeführt werden!
Es drohen unter Umständen lebensbedrohliche Stromschläge.


..und welche Folgen es haben kann, wenn man beim Basteln "fast erschlagen" wird, kann wohl jeder absehen.

klaus
yes_we_cant
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 04. Feb 2009, 17:57
ach was, mal probieren darf jeder
eisbärwelpe
Stammgast
#16 erstellt: 04. Feb 2009, 17:58

kölsche_jung schrieb:
..und welche Folgen es haben kann, wenn man beim Basteln "fast erschlagen" wird, kann wohl jeder absehen.


Es hat dann noch nicht gereicht und man muss weiter basteln.

Beate
Klangrausch
Neuling
#17 erstellt: 20. Feb 2009, 21:59

Arbeiten am Sicherungskasten / Stromnetz sollten ausschließlich von Fachpersonen ausgeführt werden!
Es drohen unter Umständen lebensbedrohliche Stromschläge.

Nun dieser Satz erinnerte mich glatt an eine andere Seite, die sich mit dem ganzen High-End-Stromkram beschäftigt: audiophil-online.de.
Da steht auch was vom Auswechseln der Sicherungsautomaten. Scheint doch was dran zu sein..


[Beitrag von kptools am 20. Feb 2009, 22:36 bearbeitet]
kptools
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 20. Feb 2009, 22:39
Hallo,

als "Spezialwissen" würde ich solch einen Unsinn nicht gerade bezeichnen .

Grüsse aus OWL

kp
Amperlite
Inventar
#19 erstellt: 20. Feb 2009, 23:54

Klangrausch schrieb:
Nun dieser Satz erinnerte mich glatt an eine andere Seite, die sich mit dem ganzen High-End-Stromkram beschäftigt: audiophil-online.de.

Danke für die Werbung.
Ich zitiere:

Natürlich reicht es, nur die Sicherung für Ihre Anlage auszutauschen. Es ist also nicht nötig, alle Sicherungs-automaten zu ersetzen.

Da lassen sie sich aber ganz schön viel Umsatz entgehen. Man hätte den Unsinn noch ein klein wenig weiter spinnen können mit der Behauptung, danebenliegende Stromkreise könnten die Anlage ebenfalls beeinflussen.
hf500
Moderator
#20 erstellt: 21. Feb 2009, 00:00
Moin,
habe mich gerade mal durch das ganze "Strom-Tuning" Thema geklickt.

Wie zu erwarten, reines Geschwurbel...

73
Peter
Z25
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 21. Feb 2009, 12:20

kölsche_jung schrieb:
um mal ein wenig Licht in die Verwirrung zu bringen....

Arbeiten am Sicherungskasten / Stromnetz sollten ausschließlich von Fachpersonen ausgeführt werden!
Es drohen unter Umständen lebensbedrohliche Stromschläge.


..und welche Folgen es haben kann, wenn man beim Basteln "fast erschlagen" wird, kann wohl jeder absehen.

klaus



Wieso? Lass sie doch, das nennt man Selektion......


[Beitrag von Z25 am 21. Feb 2009, 12:21 bearbeitet]
hf500
Moderator
#22 erstellt: 21. Feb 2009, 20:13
Moin,
meinst du eine "Endausscheidung" fuer den Darwin-Award?
;-)

73
Peter
Z25
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 21. Feb 2009, 21:39
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