Abacus Aroio Netzwerkstreamer mit Accourate

Wenn es Dir rein ums Streaming geht, kannst Du Dir auch den im AroioSU verbauten Raspberry einzeln kaufen, dazu den HiFiBerry DAC. Dann bist Du unter 150 Euro mit allem Zubehör wie Netzteil oder Gehäuse. Die Software (PiCorePlayer, also die im Werbetext erwähnte Squeezebox Emulatiion) ist eh umsonst. Mit einem Mini DSP dazu hättest Du dann auch noch die Raumkorrektur. Für wesentlich weniger Geld. Aber dafür auch keinen Vorverstärker.

Edit: In Zusammenspiel mit dem Mini DSP wäre der HiFi Berry Digi+ wahrscheinlich praktischer, um digital zu bleiben.

Nochmals Edit: Da das Mini DSP auch als USB-DAC erwerbbar ist, wäre auch statt des Raspberry ein normaler Barebone Computer mit Daphile als Software (Squeezebox Emulation) denkbar.

Da hast du natürlich Recht, eine solche DIY-Lösung ist sicher billiger. Ist aber nicht der ausschlaggebende Punkt, denn im Vergleich zu HaiEnt-Marken ist der AroioSU immer noch ziemlich günstig. Ich bin mir auch nicht sicher, dass ich die Muße habe, das selber so schön zu bauen wie Abacus. Außerdem hat ein abgestimmtes System von einem Hersteller immer seine Vorteile.
Nun, ich denke mal, dass ich mir das Kistchen bestellen werde. Dann habe ich auch einen KHV für meinen HD650.

ich arbeite auch viel mit Raspberry, Hifiberry oä...
das Ergebnis, wenn es um Kopfhörer geht, ist mit den verbauten Teilen wie schon gesagt auch für ca 150 machbar.
Aber wenn du den Rest der Möglichkeiten nutzt und das Finish wichtig ist würde ich auch die 690 ausgeben.
Wie du schon sagst zwischen 690 und Linn ist halt ein Unterschied....
Als Software nutze ich ua Volumio. Das geht ganz hervorragend. Wäre zu prüfen, falls gewünscht, ob das auch geht.
https://volumio.org/

Don_Tomaso (Beitrag #3) schrieb:

Da hast du natürlich Recht, eine solche DIY-Lösung ist sicher billiger. Ist aber nicht der ausschlaggebende Punkt, denn im Vergleich zu HaiEnt-Marken ist der AroioSU immer noch ziemlich günstig. Ich bin mir auch nicht sicher, dass ich die Muße habe, das selber so schön zu bauen wie Abacus. Außerdem hat ein abgestimmtes System von einem Hersteller immer seine Vorteile. Nun, ich denke mal, dass ich mir das Kistchen bestellen werde. Dann habe ich auch einen KHV für meinen HD650.

Das kommt halt wie gesagt darauf an, auf was genau es Dir ankommt. Der Raspberry ist jedoch genau das gleiche Teil, das auch im Aroio verbaut ist. Und auch die Software darauf ist die gleiche.

Das heißt aber keinesfalls, dass der Aroio ein schlechter Deal ist. Wenn Du genau diese Kombination in einem Gerät suchst, ist das sicher ein guter Preis. Aber wenn Du nur einen Streamer suchst, ist der einzige Unterschied zu "DIY", dass Du dabei zwei Teile zusammensteckst wie Lego und das Gehäuse.

Danke für den Tip mit Volumino. Das werde ich ggf mal austesten.
Wenn der AroioSU da ist - ich habe heute bestellt - kann ich meine Erfahrungen damit ja auch hier einstellen, das könnte ja für den einen oder anderen vielleicht von Interesse sein. Ich bin vor allem auf die Raumkorrektur gespannt, vor allem, weil mir gerade auffällt, wie geil es so schon klingt.

@vanye: Du hast schon recht, wenn es nur ums Streaming ginge, wäre ein Raspi mit DAC die günstigere Lösung. Also eher etwas für hinten an den Verstärker anzuschliessen. Bei dem Aroio-Kistchen überlege ich mir jetzt, den nahe meines bevorzugten Hörplatzes hinzustellen, hübsch und klein isser ja, und auch als KHV zu nutzen. Die Line-Treiber helfen (vielleicht ) die Distanz zum Verstärker, das wird etwa ein 10-m-Kabel, besser zu bewältigen. Ich bin durchaus offen für den Einwand, dass das nur Einbildung ist. Tja, und dann läuft noch Accourate drüber. Genau das war für mich die entscheidende Sache. Der CD-Player wird jetzt wohl wirklich eingemottet, in letzter Zeit habe ich neue CDs eh immer gleich auf die NAS gerippt (die muss ich endlich mal back-uppen!!!).

Na, dann Glückwunsch zu neuen Gerät. Kannst ja mal hier berichten, welche Erfahrungen Du machst.

Danke dir. Erst mal muss ich es a) zahlen b) haben und vielleicht noch c) gut finden. Schau mer mal.

Sodele, a) und b) sind erledigt, bei c) bin ich gerade bei.
Zuerst habe ich mich etwas schwergetan, das Teilchen ins Netzwerk zu bringen, aber nachdem ich die entsprechende Kurzanleitung bei Abacus gefunden habe (gut versteckt war sie ja.... ), ging es ganz einfach. Das wichtigste: Gapless funzt mit der Squeezebox-App. Für die nicht so Bewanderten (wie mich). Das Zweitwichtigste: W-LAN-Stick (eher -Stub) ist dabei. Und erst mal: Gefällt mir gut. Genaueres später.

Ein Update zum AroioSU: Die Einbindung über Squeezebox-Emulation funktioniert problemlos. Ich kann wirklich nicht verstehen, dass Logitec ein solches System einfach aufgegeben hat. Na ja. Inzwischen steuere ich mit der iPeng-App vom iPhone 6 aus, da gefällt mir halt auch die Oberfläche (auch wenn ich mit den Einstellmögllichkeiten bzw dem Fehlen gewisser Möglichkeiten schon gehadert habe). Jetzt ist es aber ok.
Eine Sache ist mir jetzt aber ziemlich auf die Füße gefallen, mein bisheriges Tagging. Ich habe den "Album Artist"-Tag in dBPoweramp (mein Rip-Programm) für die alphabetische Ordnung nach Nachname, Vorname genutzt. Eric Clapton steht im meinem CD-Regal links von Billy Joel, daher wollte ich ihn in der Liste auch davor haben. Leider war es mir ganz unmöglich dann die Angabe "Clapton, Eric" aus dem "Album-Artist"-Tag aus dem angezeigten Fließtext der iPhone-App rauszubekommen. Bei "Artist"="Eric Clapton", "Album Artist"="Clapton, Eric", "Composer"="Eric Clapton" lief dann immer "Eric Clapton, Clapton, Eric, Eric Clapton" durch. Schrecklich. Jetzt bin ich dabei, sukzessive die "Album Artist"-Tags zu entfernen (sind ja nur 400 CDs) und dabei die anderen Tags noch besser zu pflegen, also bei den Jazzplatten in kleiner (bis Quintet) Besetzung die Musiker, beginnend mit dem Leader, einzeln aufzuführen, auch wenn die Band eigendlich etwa "Don Cherry Quartet" heisst. Bei mir steht da "Don Cherry, James Clay, Charlie Haden, Billy Higgins".
Das bläht natürlich die Anzahl der Interpreten, die angezeigt werden, gehörig auf. Ich nutze iPeng deshalb jetzt im Coverflow-Mode, das gefällt mir gut und ich kann Bilder auch viel schneller erkennen als Text, das geht wohl den meisten so. Wenn ich gezielt etwas suche, also z. B. Musik mit Jan Garbarek dabei, habe ich die Suche in iPeng, die ganz ok ist. Bis aber mal alles steht, habe ich noch Arbeit vor mir.
Ich habe auch schon mal einen Raum-Sweep mit Accourate gemacht, noch in der Testversion (ohne Filterberechnung). So schlimm sah das gar nicht aus. Raumkorrektur ist jetzt das Thema, dafür habe ich die Kiste schliesslich (auch) gekauft.
Eine Sache ist mir noch aufgefallen: Im DS Audio, der Synology-eigenen Steuer-App, wird der AroioSU auch als Airplay-Gerät erkannt und kann so auch gapless-Playback. Er hat aber so die gleichen ständigen Aussetzer, die ich schon mit der Icy-Box hatte. Es lag also wohl nicht an der Icy-Box, sondern an Airplay oder meinem Router. Egal, mit der Squeezebox-Emu gehts und das zählt.
Mein Fazit: Der AroioSU ist ein feiner kleiner Vorverstärker, ein durchaus guter KHV, der aus meinem HD650 noch was rausholt, ein guter Streamer und hat Raumkorrektur. Das "Cleaning" kann ich schlecht beurteilen, es schadet zumindest mal nix, klingt vielleicht minimal besser. Accourate ist ordendlich bedienbar. Die Ausgänge mit 1 x Cinch und 1 x XLR, jeweils mit Linetreiber, sind für viele Anwendungen (zB mit Aktivboxen) geeignet. Die Verarbeitung ist ordendlich, nur an der KH-Buchse ist etwas "geschlampelt", ich bin aber nicht unzufrieden. Die gesamte Anmutung ist eher wie etwas, das in der E-Werkstatt einer Uni gebaut wurde als nobles HiFi, aber das taugt mir durchaus. Das Kistchen ist nicht billig und nicht überteuert. Solide, tät ich sagen. Für die Accourate-Lizenz werden noch mal 100,- Euro fälig, dann lande ich summa-summarum mit Mikrofon und Ständer - meine Frau meinte schon, ich wolle jetzt singen... - bei 934,- Euro. Inzwischen wohl 100,- mehr...

Hallo Thomas,

vielen Dank für Deinen Bericht!
Finde ich äußerst spannend.

Hast Du denn auch schonmal die Fernbedienung benutzt?
Was kann man damit in der Praxis anstellen?
Zumindest die Lautstärke regeln, nehme ich an.
Aber geht sonst noch was, für den Alltagsbetrieb?
Eventuell Radiofavoriten oder so?

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

da geht Ein/Aus (mit geschalteter Kalbgerätebuchse, an die noch der Verstärker kommt, sobald ich das entspechende Kabel habe ), Mute, Laut/Leise, Clean-Convolver Ein/Aus (musst du mal auf den Homepage nachschauen), Eingangswahl RasPi oder Cinch und bei angeschlossener USB-Festplatte noch Start/Stop/Pause/Skip. Das nutze ich aber nicht, da die Musik auf der NAS liegt. Radio ginge über die App zur Steuerung der Squeezebox-Emulation auf dem RasPi. Nutze ich aber auch nicht.
Die FB hat einen recht handwerklichen Charme, so wie der ganze AroioSU. Sie ist aus Strangpresss-Seitenteilen und ausgesägten Aluplatten zusammengesetzt, die grauen Knöppe haben einen Druckpunkt. Alles in allem ordentlich und unspektakulär. Wer aus dem Vollen gefräst Bedienelemente erwartete, würde enttäuscht...

Gut zu wissen, nochmal danke.
Ich hatte auf eine Art "Stationstasten" gehofft...

Gruß
Thomas

Sehr freundliche und schnelle Unterstützung durch Hanno Sonder und Uli Brüggemann bei Fragen zu SW-Aktualisierung und Acourate-Lizensierung. Das ist schon mal eine andere Ansage als die Call-Center größerer Unternehmen (was nicht den dort Arbeitenden am Zeuge flicken soll!). Das auf jeden Fall sehr positiv.
Mein kleines Musikzimmer scheint akustisch gar nicht schlecht zu sein, ich merke zumindest keine Unterschiede zwischen "Bypass" und meinem gerade erstellten Korrekturfilter mit selbst erstellter Hauskurve. Beim Aroio kann man ja per Web-Interface direkt und ohne Zeitverlust zwischen den Filtern umschalten. Ich werde da natürlich noch experimentieren.

Kleines Update: Ein bisschen was macht er schon, ich habe im tiefen Bass um die 50 Hz eine Mode, die etwas rausgeschnitten wird, die "Dicke" gewissermassen. Höre ich gerade bei "Seconds Out", da wird teilweise ein recht mächtiger E-Bass gespielt.

Ist so, wie es jetzt steht, schon eine feine kleine Anlage: NAS -> Abacus AroioSU -> Arcam A18 -> Harbeth S-HL5+. Da kann man schön mit hören. Das bleibt so!

@thomasfoerster: Die Steuerung übernimmt zweckmässigerweise die App. Die "Stationstasten" solltest du damit festlegen können. Ich benutze die FB fast nicht.

Ein kleines Update zum AroioSU, mit etwas Schatten aber auch viel Licht.
Der Streamer läuft ja auf Basis des Logitech Media Servers, kurz LMS. Da auf meiner NAS nicht angehakelt war, dass auch Beta-Versionen installiert werden dürfen, werkelte noch eine etwas veraltet Version von LMS, 7.6. Es kam oft zu Unterbrechungen und Rücklern und "Knittersound". Also nicht wirklich dass, was man gerne im Streaming hat. Herr Sonder hat mir dann auf meine Klage hin erklärt, wie die neuste LMS auf die NAS kommt und seitdem ist das Geschichte, der Empfang ist jetzt super. Abacus hat darüber hinaus noch eine (deutlich!) bessere USB-W-LNA-Antenne geschickt, so dass ich den Streamer jetzt ins 5-GHz-Netz hängen kann. Der "musikalische Fluß" ist dadurch jetzt nicht "noch zwangloser", es funzt einfach.
Das Gerät hatte auch einen kleinen Hardware-Defekt, ein Relais hatte sich verabschiedet. Ich habe den Aroio am Montag eingeschickt, am Mittwoch war er bei Abacus und repariert und am Donnerstag wieder bei mir. Weltklasse! Das und die kulanterweise gelieferte W-LAN-Antenne und die freundliche Unterstützung durch Hanno Sonder haben meine Bewertung des Herstellers und seiner Produkte merklich verbessert und daran wollte ich euch gerne teilhaben lassen.