Seltsame Angabe im Datenblatt eines Verstärkers (Eingangsempfindlichkeit in MS?)

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askuri
Neuling

#1 erstellt: 19. Jun 2016, 19:57

Hallo,

ich habe mir vor kurzem einen neuen Amp zugelegt, mit dem ich bis jetzt auch zufrieden bin. Es ist der Sub 1850 von AB International. Trotz der hohen Leistungsangaben, kommt mir das Ergebis immer noch relativ leise vor. Auf die Korrektheit der Angaben vertraue ich absolut, schließlich genießt AB ja einen ziemlich guten Ruf (auch wenn sie nicht sehr bekannt sind).
Also nochmal im Datenblatt nach der Eingangsempfindlichkeit geschaut, ob die vielleicht zu hoch liegt. Dort steht aber

Input sensitivity: 1.1MS for rated output

Das ist komisch, denn diese Angabe findet sich in allen verfügbaren Datenblättern (Achtung, es gibt noch eine B Variante, hier wird wie gewöhnlich in Volt angegeben). Wirklich was zu einer solchen "Einheit" habe ich nicht gefunden, also: was ist das?

Das Datenblatt:

http://www.abamps.com/pdfs/sub1850-man.pdf

Danke im vorraus,
Askuri

Mickey_Mouse
Inventar

#2 erstellt: 19. Jun 2016, 20:11

für die Stereo Kanäle ist doch eine Leistung von 450W an 8Ohm angegeben.
Dafür werden 45Veff benötigt, der Gain ist mit 28dB (also Spannungsverstärkung von bummelig Faktor 25) angegeben -> 1,8V für Vollaussteuerung!

der Subwoofer Teil ist mit 500W/8Ohm und Gain 32,5dB (42 fache Spannungsverstärkung) angegeben -> 1,5V Vollaussteuerung

IPv6
Stammgast

#3 erstellt: 20. Jun 2016, 09:59

Exakt!
Nur, dass für die Stereokanäle nur 250W an 8 Ohm angegeben sind, die restliche Rechnung stimmt aber.

askuri
Neuling

#4 erstellt: 20. Jun 2016, 13:58

Super, erstmal danke für die Antworten!
Wie genau sieht jetzt deine Rechnung aus? Wie kommst du von dB auf den besagten Faktor?
Und die Angabe im Datenblatt ist dann ein Fehler, oder wie muss ich das verstehen?

Mickey_Mouse
Inventar

#5 erstellt: 20. Jun 2016, 14:33

x dB = 10^(x/10)
wobei hier 28dB die Leistungsverstärkung ist. Da die Leistung quadratisch mit der Spannung steigt, muss man den Exponenten halbieren.

in diesem Fall sieht das also so aus:
28dB = 10^(14/10) oder einfach 10^1,4 = 25,12

zum halbieren: du könntest auch 10^2,8 rechnen und davon dann die Wurzel ziehen, kommt auf dasselbe Ergebnis hinaus. Das ist gerade der Charme dieser Exponentialrechnung: jede mathematische Operation wird "einen Schritt einfacher". Aus Multiplikation wird Addition, aus Division Subtraktion, aus positiven Potenzen Multiplikation und negativen Potenzen Division.

die benötigte (Effektiv) Spannung für die Ausgangsleistung berechnet sich nach:
P=U^2/R oder U=Wurzel(P*R)
Hier also: Wurzel(250*8)=44,7 (keine Ahnung warum ich oben 450W geschrieben habe...)

also bei einer Leistungsverstärkung von 28dB wird die Spannung um Faktor 25,12 "verstärkt" oder multipliziert (das ergibt die 631 fache "Leistung"), du benötigst 44,7V um an 8Ohm 250W zu erreichen, also brauchst du am Eingang 1,78V.

askuri
Neuling

#6 erstellt: 20. Jun 2016, 14:55

Ok, dass liegt ja doch sehr hoch. Kein Wunder, dass ich mit PC direkt dran nicht auf die erwartete Leistung des Verstärkers kam.
Laut Multimeter liefert meine Soundkarte rund 0,7Veff. Da müsste doch ein günstiges Mischpult reichen, um das Signal für den Verstärker ausreichend anzuheben.

Beispiel: ein Mischpult meiner Wahl (Stage Line MPX1) hat einen Gain von 15db. Verstärkungsfaktor ist dann 5,6 oder? Wenn ich also 0,7V am Mischpult Eingang reingebe, dann komme ich auf 0,7*5,6=3,9V
Ist das nicht etwas viel, was da am Mischpult rauskommen kann? Ist auch eher eine Rechnung zum Verständnis, gehe mal fest davon aus, dass es so reicht.

Andere Frage: wie ist es denn am günstigsten möglich, selbst im worst case (Handy am Eingang) dem Verstärker ausreichend Input zu geben? Mischpult geht zwar, ist aber in meinem Fall nicht nötig und zum reinen Verstärken doch etwas Geldverschwendung.

Mickey_Mouse
Inventar

#7 erstellt: 20. Jun 2016, 15:11

die Rechnung ist richtig

0,7V kommt für eine Soundkarte aber extrem wenig vor (obwohl das eigentlich der "Norm-Pegel" ist), bist du sicher, dass du da nicht noch irgendwo einen "Regler" hast, der nicht voll aufgedreht ist?

askuri
Neuling

#8 erstellt: 20. Jun 2016, 15:58

Stimmt, es sind bis zu 1,2V. Mein "Funktionsgenerator" hat wohl nicht alles ausgenutzt. 1,2V gefallen mir auch gleich viel besser

Danke für eure Hilfe

IPv6
Stammgast

#9 erstellt: 20. Jun 2016, 17:30

Für die, die selber sowas nachrechnen wollen aber die Formeln nicht im Kopf haben:
In zwei Schritten lässt sich das mit folgenden Onlinetools erreichnen:

Benötigte Spannung für bestimmte Leistung an definiertem Widerstand:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-ohm.htm

Spannungen und Verstärungen in dB umrechnen:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-verstaerkung.htm