Telewatt Trafo ausgiessen

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shabbel
Inventar
#1 erstellt: 16. Mrz 2013, 15:39
Telewatt ES 707, ein absoluter Traumverstärker, aber der Trafo brummt. Ein anderes Mitglied vom Hifi-forum hatte sich den Telewatt ausgeliehen. Der Klang, besonders die Basskontrolle an seinen Nubert-Boxen war so gut, daß wir uns nun vorgenommen haben, den Trafobrumm zu beseitigen. Bisherige Versuche, mittels Dämmung und Gummidämpfung waren so erfolglos, daß wohl nur ein Ausgießen des Trafos in Frage kommt.

Wir haben den Trafo ausgelötet und herausgenommen. Jetzt stellt sich die Frage, was an dem Trafo auseinandergenommen wird, welcher Harz als Gußmittel verwendet werden kann, usw. Ich hoffe, irgendjemand kann uns weiterhelfen.

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Grundi69
Inventar
#2 erstellt: 16. Mrz 2013, 18:13
Hallo!

Schau mal dieses Polyurethan-Gießharz an.

Grüße
Groomy
hf500
Moderator
#3 erstellt: 16. Mrz 2013, 19:45
Moin,
ich habe immer Polyester-Giessharz verwendet, es hat nur zweimal versagt, einmal auch an einem Schnittbandkerntrafo wie diesem hier. Es hatte aber auch bei so einem Trafo Erfolg, der ist also nicht sicher.
Zerlegt habe ich die Trafos nicht, es besteht die Gefahr, dass man sie nicht mehr korrekt zusammengebaut bekommt. Man kann es sehen, dieser Trafo oder nur die Wicklung mit Wickelkoerper ist schon getraenkt. Allerdings waren einige Trafos, die ich nachtraeglich beruhigen musste, auch schon getraenkt.
Ausgegossen wird der Spalt zwischen Kern und Spulenkoerper.

73
Peter
shabbel
Inventar
#4 erstellt: 17. Mrz 2013, 00:01
Mir waren bisher nur Epoxidharze bekannt. Das Polyurethan-Harz soll ja elastisch bleiben, deshalb wäre wohl palstisch aushärtendes Polyester-Harz die bervorzugte Wahl. Ist auch billiger

Mein Eindruck ist, nur die Oberfläche wurde behandelt, damit das Stoffband auf den Spulenkörpern und die Kabel nicht rappeln. Die Kabel sind mit dem vorhandenen Überzug tatsächlich hart und steif.

Das heißt wohl für diesen Trafo, hochkant stellen und seitlich eingießen. Einmal von einer Seite und dann von der gegenüberliegenden. Wir werden das mal versuchen.
hf500
Moderator
#5 erstellt: 17. Mrz 2013, 00:51
Moin,
ja, so ungefaehr sieht es aus. Aber wie gesagt, Erfolg ist wahrscheinlich, aber nicht garantiert. Ich habe etwa ein Dutzend Trafos ruhiggestellt, nicht funktioniert hat es bei zweien.
Damit sie schneller aushaerten, habe ich einige Trafos angeschlossen und mit einem Widerstand, auch in Form einer Lampe, belastet, damit sie etwas warm werden. Je nach Harz wird der Trafo noch eine Weile "duften".
Bei leichteren Faellen hat es auch schon ausgereicht, die Trafos mit "Plastik 70" zu verkleben.
Es gibt bei diesen Arbeiten nur ein Problem, man hat nur einen Versuch. danach hat man die Kapillaren, die man verkleben wollte, "zugeschmiert".

73
Peter
cmoss
Inventar
#6 erstellt: 17. Mrz 2013, 10:52
Hallo,

ich würde Epoxy Harz nehmen, es haftet viel besser als Polyester, ist chemisch neutral, bleibt etwas elastich und man bekommt es in ziemlich dünnflüssiger Form, wie warmer Honig, und - nicht unwichtig - es stinkt nicht. Optimal wäre natürlich Vakuum. Ich hatte mir da schon vo Jahren mal was überlegt, mit einer umgebauten Käseglocke und einer preisgünstigen Wasserstrahlpumpe, das Projekt ist dann aber mangels Bedarft nichts geworden.
Von einer Erwärmung halte ich nichts, weil je mehr das Harz Zeit hat, einzudringen, desto besser.

Gruß
Claus
hf500
Moderator
#7 erstellt: 17. Mrz 2013, 18:20
Moin,
Polyesterharz bekommt man in der Autoecke diverser Maerkte, aber wo bekomme ich Epoxy her?
Polyester hat den Nachteil, dass es etwas beim Aushaerten schrumpft, meist macht das nichts, aber ich habe einen Anwendungsfall (Hochspannungsvervielfacher auf 14kV), den ich mit einem stabilen Harz blasenfrei(!) vergiessen muss.
Ich habe da an Epoxy gedacht.

73
Peter
hifibastler2
Stammgast
#8 erstellt: 17. Mrz 2013, 18:37
Hallo, im Baumarkt gab es das Epoxidharz PCI-Apogel F, welches ich schon für andere Dinge erfolgreich genommen habe (1-Liter Gebinde zu akzeptablen Preis). Es ist sehr dünnflüssig und füllt kleinste Spalten aus, aber man müßte die Unterseite perfekt mit Klebeband abdichten, sonst gibt es eine Riesensauerei.
Im übrigen müßte nach dem Ausgießen das Teil höchstens in den Drucktopf, mit 2-3 bar Überdruck, da werden die feinsten Bläschen zusammengedrückt und kleinste Hohlräume ausgefüllt.

Gruß
Thomas


[Beitrag von hifibastler2 am 17. Mrz 2013, 18:38 bearbeitet]
Grundi69
Inventar
#9 erstellt: 17. Mrz 2013, 20:00
Hallo!

..., aber wo bekomme ich Epoxy her?

Also, Epoxy-Gießharz gibt es auch beim großen C. Größere Gebinde gibt es auch (benötigt aber noch den Härter).

Gruß
Groomy


[Beitrag von Grundi69 am 17. Mrz 2013, 20:06 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#10 erstellt: 17. Mrz 2013, 20:40
Hallo,

das Epoxy haben an sich auch viele Yachtzubehör-Firmen, da man es häufig für Reparaturen benötigt. Meines stammt von Voss-Chemie, Das Harz steht schon gut 10 Jahre bei mir im Kühlschrank, ist aber immer noch tadellos.

Gruß
Claus


[Beitrag von cmoss am 17. Mrz 2013, 20:42 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#11 erstellt: 17. Mrz 2013, 21:23
Es läuft wohl doch auf Epoxid-Giessharz hinaus. Danke für den Tipp mit dem Abkleben der unteren Seite. Ich habe da eine Packfolie, so ähnlich wie Küchenfolie. Die schmiegt sich gut in Unebenheiten.
hf500
Moderator
#12 erstellt: 17. Mrz 2013, 22:14
Moin,
dann werde ich mal sehen, wo ich Epoxi bekomme. Grosse Gebinde braucht es nicht, zwei Schnapsglaeser reichen.

73
Peter
shabbel
Inventar
#13 erstellt: 18. Mrz 2013, 16:32
Injektionsharz/Fugenharz. Gibt es bei Ebay 1 kg für unter 20 Euro. Ich werde mal im Baumarkt schauen.
cmoss
Inventar
#14 erstellt: 18. Mrz 2013, 16:43
...... und Vorsicht, das Harz rinnt durch den kleinsten Spalt aus, wie Wasser. Also gut abdichten!

Gruß
Claus
shabbel
Inventar
#15 erstellt: 30. Mrz 2013, 19:50
Es wurde Presto Epoxyharz über Amazon. Ein Giessharz mit 30 Minuten Verarbeitungszeit, 24 Std. Aushärtung, klar, 120 Grad temperaturbeständig, kaum Schrumpfen (Volumenverlust) beim Aushärten.

Alles in allem keine falsche Wahl. Das Harz war so dünnflüssig, daß wir erst 10 Minuten haben stehen lassen und dann wurde gegossen. Es stellte sich heraus, daß mit einer Einwegspritze ideal dosiert werden kann. Nach 3 Stunden habe ich durchgelaufenes Harz von den Lötkontakten mit einem Lappen entfernt, nach 24 Stunden war der Trafo betriebsbereit. Das Brummgeräusch ist komplett verschwunden.

Wir versuchten eine elegante Lösung für das Abkleben. Die wichtigsten Stellen wurde mit Klebeband abgeklebt. Dann wurde der gesamte Trafo mit Packfolie (ähnlich Küchenfolie) gewickelt. Schließlich kam eine Schicht Schaumstoff auf die Folie und zuletzt über den Schaumstoff nochmals Packfolie. Die Idee war, der Schaumstoff drückt die erste Lage Folie in alle Ritzen. Zuletzt wurde die Folie dort aufgeschnitten, wo wir eingegossen haben. Die ganze Prozedur war doch nicht so dicht, wie wir gedacht hatten, aber wegen der langsamen Aushärtung konnte man ja in Ruhe ausgelaufenes Harz entfernen.
andyhurricane
Stammgast
#16 erstellt: 31. Jul 2015, 12:57
Klingt gut.

Ein paar Fotos wären nicht schlecht wie das ganze gemacht wurde und wie der Trafo jetzt aussieht.
VG

....hilft es z.B. beim Verstärker Harman Kardon hk 6250 230V -240V Netz Umspanner stilllegen bei leisem Trafo brummen? Es ist sonst nichts angeschlossen, keine Lautsprecher oder auch kein Zuspieler. Oder hilft ein Kaltgeratäestecker mit Netzfilter für 3€?
Meine anderen Verstärker am gleichen Stromanschluss (HK 610, HK 6550, Denon, Akai, Yamaha) brummen nicht. Diese haben auch keine Möglichkeit auf 240V umzuschalten.
Danke für eine Antwort.
Gruß
Andreas


[Beitrag von andyhurricane am 31. Jul 2015, 12:57 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#17 erstellt: 08. Aug 2015, 20:24
Es kann elektrische und mechanische Ursachen für Trafobrumm geben. Bei den elektrischen Ursachen mußt Du Dich mal im Forum umschauen. Da finden sich so einige Infos.

Frage ist, ob das Brummen nur am Gerät zu finden ist und nicht im Lautsprechersignal. Falls kein Brumm im Tonsignal ist, kannst Du davon ausgehen, dass die Brummursache im Gerät liegt. Kaltgerätestecker oder ähnliches helfen da nicht weiter.

Der mechanische Trafobrumm wird von den Wicklungen am Trafo verursacht, wenn diese zuviel Spiel haben. Falls der Trafo im normalen Betrieb nicht mehr als Handwarm wird, kann sich Ausgiessen lohnen.

Es ist sinnvoll, wenn Du ein Foto von Deinem Trafo hochlädst, dann kann man Dir was zum Ausgiessen sagen.
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