Telewatt V-112s symmetrierung Heizung

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Radiologe
Inventar
#1 erstellt: 07. Jul 2019, 14:47
Hallo zusammen,

Folgendes Problem tritt bei 2 Stück dieser V112s auf:
Nach einigen wenigen Betriebsstunden sind beide Symmetrierwiderstände (100R 1Watt Mox) wieder defekt.

Im original Zustand waren dort 1/3 Watt Kohleschichtwiderstände verbaut welche in Rauch aufgegangen sind.Sie wurden gegen oben genannte Mox ersetzt,welche nach wenigen Stunden zwar nicht abrauchen,aber einfach zerstört sind ( Widerstand unendlich )

Was wurde schon getan:
Die Spannungen wurden geprüft und sind alle im Toleranzbereich.
Röhren wurden alle wieder gegen die Originalen Philips zurück gebaut.Zwischenzeitlich waren alle Röhren bis auf die Vorstufen und Phasenumkehrstufe ( ECC808 ) gegen JJ getauscht. Bedeutet die Widerstände rauchen mit den Originalen Philips Röhren als auch mit den JJ Röhren ab.

Weiter wurden alle Koppelkondensatoren und alle Elkos gewechselt.
Ruhestöme sind auch im Sollbereich.


Er hat noch zwei V112 ohne s welche ich vor ein paar Jahren ebenfalls "frisch" gemacht hatte. Diese laufen einwandfrei.

Wenn die Widerstände in den V112s abgeraucht sind erkennt man dies sofort am stärkeren Brumm.

Ich bin da mit meinem Latein am Ende. Was könnte das auslösen? Defekte Röhrensockel wodurch Überschläge die Widerstände killen wäre noch eine Idee. Die Sockel sehen allerdings optisch sehr gut aus....

Gruß Markus
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 07. Jul 2019, 16:09
... und was ist mit dem parallel betriebenen 10V-Lämpchen?
Ist das Gerät schon auf 240V umgestellt? (Nur zur Info ... wenn ein 1W-Widerstand durchbrennt ist etwas anderes ursächlich)
Radiologe
Inventar
#3 erstellt: 07. Jul 2019, 18:23
Hallo,
sehr guter Hinweis mit den Lämpchen.
Die Lämpchen sind bei beiden Geräte i.O
Wenn Anodenspannungsüberschläge stattfinden,sollten die Lämpchen und sicherlich auch mehr abrauchen.

Die Geräte sind alle auf 240V eingestellt. Die Röhren sind dann leicht "unterheizt" mit etwa 6,2V.

Mir ist schon bewusst,dass es nicht so einfach ist einen 1 Watt Widerstand an dieser Stelle zu klillen. Hier würden auch locker die 1/3 Watt Widerstände der Originalen Bestückung ausreichend sein.
Da aber nach Prüfung aller Spannungen nichts auffälliges gemessen wurde hatte ich die Originalen dann doch einfach erneuert weil nichts offensichtliches defekt scheint.
Der Verstärker lief danach in meinem Beisein mehrere Stunden problemlos. Mittlerweile sind die Widerstände wieder defekt.
Da ich nicht dabei bin ( Geräte stehen bei einem Freund ) weiß ich auch nicht wie lange es insgesamt gut ging.Er berichtete mir heute nur,dass die Widerstände wieder durch sind und der Verstärker wieder lauter brummt. Erneuert haben wir sie erst vor ca. 6-8 Wochen.

Gruß Markus
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 07. Jul 2019, 19:38
Richtig Sinn macht das für mich nicht. Ein 1W-Mox-Widerstand hält ja bei einem kurzen Impuls von 1/10-Sekunde schon 10W aus (lt. Datenblatt).
Wahrscheinlich ist es besser, wenn Du das Gerät bei Dir in der Werkstatt unter Kontrolle laufen lassen kannst.
Zunächst nochmals eine Sichtprüfung, insbesondere auch bzgl. des Massepunkts und den Abständen von Drähten an den Sockeln.
Falls eine dauerhafte Überlastung vorhanden ist, sollte sich dies bereits nach einigen Minuten anhand von Messungen und einer erhöhten Temperatur feststellen lassen. Kurzzeitige Hochspannungsüberschläge sollte man eigentlich auch im Lautsprecher hören. Wenn es zuerst knack/knallt und dann brummt, weiss man woran man ist.
Und manchmal gibt es auch Zufälle: zunächst altersbedingter Ausfall des Kohlewiderstands und dann eine schlechte Charge an Mox-Widerständen erwischt ...
Bei Reparaturen und Wartungsarbeiten habe ich bisher immer 100 Ohm 0,6W Metallschicht-Widerstände genutzt und damit nie Probleme gehabt.


[Beitrag von CarlM. am 07. Jul 2019, 19:39 bearbeitet]
Radiologe
Inventar
#5 erstellt: 07. Jul 2019, 21:11
Hallo,
nun die Originalen Kohlewiderstände waren als der Defekt erstmals aufgetreten ist regelrecht verbrannt.Sind also thermisch belastet worden,wobei die Mox einfach hochohmig werden und keine thermische Belastung optisch zu sehen ist.

Den Gedanken an eine schlechte Charge der Mox hatte ich auch schon in Betracht gezogen,aber wieder verworfen,eben wegen der völlig verbrannten Kohlewiderstände.
Wahrscheinlich liegst Du aber mit der Zufallsthese garnich so schlecht und ein logisches Nachdenken ist an dieser Stelle vielleicht eher hinderlich.
Es wird das Beste sein,wie Du sagst, die beiden V112s mit zu mir zu nehmen und die Widerstände gegen andere Mox Typen zu tauschen und unter Beobachtung zu betreiben. Ein IR Thermometer hab ich da und werde damit mal die Temp. der Widerstände beobachten.

Vielen Dank für deinen Einsatz.

Gruß Markus


[Beitrag von Radiologe am 07. Jul 2019, 21:13 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 07. Jul 2019, 21:26
Was mir noch im Schaltplan aufgefallen ist: Gibt es tatsächlich keinen Funkenlösch-Kondensator am Netzschalter?
Wenn dem so ist, würde ich einen geeigneten X2 von Wima einlöten.
Radiologe
Inventar
#7 erstellt: 07. Jul 2019, 22:44
Nein x2 Kondensatoren sind nicht am Schalter vorhanden.
Kann ich bei Gelegenheit vorsehen,aber die 4 Stück V-112 werden über eine Master/Slave Steckleiste zusammen mit dem Preamp eingeschaltet. Die Netzschalter der Telewatt sind daher immer in Stellung Ein.

Wenn die Dinger dann schonmal hier sind wird sowieso nochmal alles in Ruhe nachgeprüft..
Dabei wird dann auch P6 nochmal ordentlich abgeglichen. Ich vermute diesen stellt man auf geringsten Klirr der Endstufe,gemessen am Ausgang des AÜ mit oder ohne Gegenkopplung?
Wie wäre hier die korrekte Vorgehensweise. Mein Schaltplan gibt dazu nichts Preis.

Gruß Markus
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 07. Jul 2019, 22:56
Zum Abgleich kann ich Dir keine gesicherte Inforrmation geben. Ich kann Dir nur schreiben, was ich machen würde:
Ich würde mit zwei Messgeräte die im Schaltplan angegebenen Messpunkte für die Spannungen von 50V und 275V DC überprüfen und gucken, ob diese Spannungen mit dem Poti verifiziert werden können. Leider ist ja kein Abgleich der beiden EL34 vorgesehen. Da ist man dann offenbar auf selektierte Paare angewiesen - oder man ergänzt die Schaltung.
Radiologe
Inventar
#9 erstellt: 08. Jul 2019, 00:40
Ja da hast Du natürlich Recht.Am einfachsten wäre da die beiden Spannungen einfach laut Messpunkt einzustellen.Die beiden Spannungsangaben hatte ich bei dem Trubel hier um mich total übersehen.Man sollte sich wirklich nur in ruhigen Situationen mit Schaltungsunterlagen befassen.

Nunja,das Gerät war halt damals ein Arbeitstier und nicht mehr.Mit Abgleich der Ruheströme wollte da keiner zu tun haben.Röhren sollte da auch der nicht so geschulte einfach tauschen können.So soll er auch im Großen und Ganzen im originalen Zustand bleiben.
Ich hatte ,was sich aber leicht zurückbauen lässt die Geräte so umgetrickt,dass der Eingang erst am 1. Steuergitter von Rö 2 erfolgt. Somit umgeht´s die nicht benötigte Klangregelstufe und die erste Vorverstärkung für Mikros usw.
Eine "reine" Endstufe ist es sozusagen.

Gruß Markus


[Beitrag von Radiologe am 08. Jul 2019, 00:41 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 08. Jul 2019, 23:26
Wurde die Gleichrichterröhre EZ81 geprüft, insbes. Schluß zw. Heizung und Kathode?
Radiologe
Inventar
#11 erstellt: 09. Jul 2019, 14:24
Hallo,
nein geprüft nicht.
Wie oben erwähnt,hatte ich alle Röhren ( bis auf die ECC808 ) gegen JJ getauscht weil ich eben auch den Verdacht auf sporadischen Heizung/Kathodenschluss hatte .
Sowohl mit den JJ EZ81 und den originalen Philips Miniwatt EZ81 tritt das Problem bei beiden V112s auf.
Das Problem kommt anscheinend Willkürlich.Mal geht´s nur wenige Betriebsstunden gut,mal hält das ganze etwas länger.

Gruß Markus
eckibear
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 09. Jul 2019, 20:49
Die Kathoden der Verstärkerröhren liegen alle nur knapp über 0V bzw. auf 0V. Wenn es keine Überschläge im Sockelbereich gibt ist schwer vorzustellen, woher der hohe Strom kommen sollte.

Eigentlich kann es nur die EZ81 sein, denn deren Kathode liegt auf hoher Spannung und hat zudem den 50uF Kondensator unterm Hintern, der natürlich genügend Energie hat um ein Paar Schichtwiderstände zu killen. Man könnte die EZ81 abziehen und vorübergehend zwei schnöde 1N4007 implantieren. Damit ist zumindest dieser Fehlstrom auszuschließen.

Evtl. hat auch der Netztrafo einen Isolationsfehler.
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