Phono defekt im Yamaha CR-800?

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SirDomsen
Neuling
#1 erstellt: 24. Nov 2013, 16:22
Hi Leute!

Lese schon seit einiger Zeit gelegentlich bei euch hier im Forum mit und hoffe nun, dass Ihr mir weiterhelfen könnt.

Zu meinem Problem:
Ich besitze einen Yamaha CR-800, ein Erbstück von meinem Opa. Daran angeschlossen ist ein Dual 1225 über DIN an Phono 1, ebenfalls geerbt.
Seit Kurzem habe ich auf dem rechten Kanal ein Rauschen und Knacken wie wenn man ne sehr stark zerkratzte Platte hören würde. Links klingt's wie des normale Knistern einer durchschnittlich benutzten Platte - allerdings auch, wenn der Plattenspieler aus ist. Zuerst dachte ich an den Plattenspieler selbst, jedoch ändert das Abstecken des Drehers gar nichts am Phänomen.
Außerdem tritt es unverändert auch auf Phono 2 auf. Beim Umschalten zwischen den beiden Phonoeingängen knackt es seitdem auch stark aus dem rechten Lautsprecher.

Endstufe schließe ich aus, da mit Kopfhörern ebenfalls.

Radio und die Tape/AUX-Eingänge funktionieren absolut tadellos!

Hatte jemand schonmal ein ähnliches Problem? Wo kann ich anfangen zu suchen?

Greetz

SirDomsen


[Beitrag von SirDomsen am 26. Nov 2013, 00:40 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2013, 10:39
1- Kontaktprobleme an den Schaltern und vermutlich auch Potentiometern.
Daher kommt das Knacken beim Umschalten.

2- Dauerndes Knistern nur über Phono1 oder Phono2 Eingang:
Könnte a)ein halbdefekter Transistor im Phonovorverstärker oder b)eine gebrochene Lötstelle sein.

Ich hatte letztens den kleinen Bruder CR-600 / 620 im Service , der auch noch andere Fehler zeigte.

1: Kontaktspray Teslanol Oszillin T6 oder Kontakt61 (nur diese!) in alle Schalter und Potis sprühen,
oft betätigen. Überschuss des Spray mit Papiertuch auffangen.

2a: Service Manual downloaden , den Schaltplan betrachten , die PhonoPreAmpSektion suchen.
Zunächst (bei Erfolg später beide) den def Kanal mit neuen Transistoren bestücken .
Als Ersatz passen: NPN->2SC2240 und PNP->2SA970 .
Natürlich muß man die Werte des Originaltransistors gegen die des Ersatztypen checken.
Aber 2SC2240 2SA970 paßt fast immer , haben auch die japanische Pinfolge ECB.
Also beim Austausch keine Gehäuse- oder Pindrehung nötig.
2b: Im laufenden Betrieb mit Schutzbrille die Platine und Bauteile des PhonoPreAmp biegen bzw bewegen.
Dazu einen isolierten Plastikstab nehmen.
Niemals direkt mit der Hand ins Gerät greifen. Wenn doch nötig vorher Netzstecker ziehen.
Lötstellen in dem Platinenbereich nachlöten , die auf den Fehler reagieren.
Besser alle Lötstellen , denn wo eine gebrochen ist lauern auch andere.

Unter der Tunerplatine ist das geregelte Netzteil versteckt eingebaut.
Bei dem besagten CR 600 (kann auch ein 620 gewesen sein , alle bauähnlich , auch der 800) waren auf
der NT-Platine 4 Gleichrichter-Halbbrücken (2 Dioden in 1 Gehäuse mit 3 Anschlüssen) verbaut.
Davon war eine defekt , Spannung für LS-Schutzrelais fehlte.
Da man erst die TunerEinheit demontieren muß , empfiehlt sich ein Vollservice der NT-Platine:
- Halbbrücken durch Gleichrichter(vollbrücken) ersetzen
- Elkos erneuern
- Alle Lötstellen nachlöten

bukongahelas
SirDomsen
Neuling
#3 erstellt: 28. Nov 2013, 14:41
Hi,

mal danke für die Info! Habe mir jetzt die Service-Manual für den CR-800 runtergeladen. Allerdings bin ich scheints zu blöd den Schaltplan richtig zu lesen
Finde da nichts richtung PhonoPreAmp oder sowas. Sitzt der PhonoPreAmp mit im normalen Vorverstärker drin? Im Schaltplan markiert mit PRE NA06412 Oder ist es der EQ NA06411? Oder liege ich da komplett falsch?

Greetz
SirDomsen
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 29. Nov 2013, 01:44
Ich meine keine extra Phono Platine , sondern den Bereich , die "Sektion" des PhonoPreAmps auf der allgemeinen
PreAmp Platine.
Verfolge im Schaltplan von den Phono Input Buchsen "bis Elektronik kommt".
Die Bauteile in diesem Bereich gehören zum PhonoPreAmp.
Vom Ausgang des PPA gehts zum Input-Line-Selector.
Evtl kann jemand die Phonosektion aus dem Schaltplan gezoomt hier einstellen.
Grafik und PC sind nicht mein Ding.
bukongahelas
SirDomsen
Neuling
#5 erstellt: 29. Nov 2013, 03:21
PreAMP
hoffe ich verstoße hiermit nicht gegen Urheberrechte!?!
Kannst du damit was anfangen?

Greetz
SirD
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 29. Nov 2013, 04:03
Nope, das war der Schaltplan des Line-Verstärkers mit Klangregelung und noch einem kleinen Mikrofonverstärker ("pre")


Hier ist der Schaltplan des "Equalizer Circuit" im Yamaha CR-800:
Yamaha CR-800 Equalizer Circuit Board schematic

und so sieht das Platinenlayout aus:
Yamaha CR-800 Equalizer Circuit Board PCB Layout

Dort findest Du die Platine:
Yamaha CR-800 Equalizer Circuit Board PCB Location


- Poetry2me
SirDomsen
Neuling
#7 erstellt: 29. Nov 2013, 09:22
Danke!
Hatte schon vermutet, dass es das Board sein könnte - nur die völlig unlogische Bezeichnung hat mich verwirrt - ja spinnen denn die Japaner

Werd mich mal ans Testen machen...


Greetz und n guten Start in den Tag

SirD
SirDomsen
Neuling
#8 erstellt: 01. Dez 2013, 14:15
Hi nochmal,

wollte gerade die Transistoren bestellen - allerdings habe ich keine Ahnung, welche
Dem Schaltplan entnehme ich, dass folgende verbaut sind:

2 Stück 2SC1166 Y oder GR
4 Stück 2SC 1345D

gehe ich Recht in der Annahme, dass ich als Ersatz für die 2SC1345D die von dir bukongahelas empfohlenen 2SC2240 verwenden kann? Für die 2SC1166Y scheinen sie mir aber unterdimensioniert! Hat jemand eine Idee welche dafür als Erstz in Frage kommen?

Grüße

SirD
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 01. Dez 2013, 17:12
Wenn Du uns die Werte der Original- und Ersatztransistoren wissen ließest , könnte ich das beurteilen.
Also Maxspannung , Strom , Verlustleistung ,Stromverstärkungsfaktor , Transitfrequenz , Pinbelegung.
Meist werden T in der Schaltung nicht voll ausgereizt .
Wenn der gesamte PhonoPreAmp mit zB nur 30 Volt versorgt wird , braucht auch kein T mehr haben.
Ebenso kann man mit der Spannung über die Arbeitswiderstände den Strom durch den T abschätzen.
Nette Typen mit Japsen Pinbelegung ECB sind noch BC639 und BC640 .
Sozusagen etwas fettere 2SC2240 .
2SC945 ist auch ein guter Kandidat .
Nur 2SC458 ist "verboten" , weil als "Rauschkugel" berüchtigt. Hat auch nur 30V .
BC550 BC560 sind auch elektrisch geeignet , haben aber die "deutsche" Pinfolge , Basis ist der mittlere Pin.
Man kann Pins auch drehen , darf sich dabei aber keinen Fehler leisten.
Hinweis: Wenn "C945" draufsteht , bedeutet das real 2SC945 . Die führende "2" also immer hinzufügen.
"2" , weil ein T zwei Sperrschichten hat . Dioden mit einer SS fangen demnach mit "1" an , zB 1N4005 .
bukongahelas
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 01. Dez 2013, 22:26
Ich würde erstmal nur die 2SC1345D tauschen, wie erwähnt gegen 2SC1815, 2SC2240, 2SC945 o.ä.. (2SC2362 sind auch sehr gut, aber exotisch.)

Für die 2SC1166 könnte man nötigenfalls BC639 nehmen.
SirDomsen
Neuling
#11 erstellt: 02. Dez 2013, 03:24
Hier mal die Datenblätter der beiden Originalen:

Datenblatt 2SC1166

Datenblatt 2SC1345
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 02. Dez 2013, 12:41
Bei den beiden Transistoren fällt mir nichts besonderes in den Werten auf, evtl. dass 2SC1345 eine hohe hFE (Stromverstärkung) haben kann, wobei die niedrigste Variante mit Suffix D auch nur für 250 bis 500 steht.

Ich würde es genauso sehen, wie die Kollegen. Du kannst z.B. für ein paar Cent den BC550C vom Tresen im Elektronikgeschäft um die Ecke nehmen, daran die Pins hinbiegen, so dass die Pinfolge passt und mal einlöten. Dessen Rauschen ist mit 4dB auch besser als das des 2SC1345 mit 8dB.

2SC1166 hat mit 200mA etwas höheren maximalen Strom, als die üblichen 100mA. Deshalb hier mal vergleichen. Wie bukongahelas schon schreibt: Ob der ausgereizt wird, wäre zu prüfen.

- Poetry2me
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