Yamaha CR 800 - Endstufendefekt

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tommyknocker
Inventar
#1 erstellt: 30. Apr 2007, 12:49
Hallo, liebe Leute,

Wollte mich auch mal dezent der Marke Yamaha nähern und hab mir erst mal ein "Bastlergerät" besorgt - natürlich mit vorhersehbaren Folgen:

Zumindest eine Endstufe tot. 45V liegen am LS-Relais an, schaltet natürlich nicht durch, anscheinend sind beide Endtransen durch.
Das bringt mich zum ersten Problem: Was wäre denn passender Ersatz für
2SC 793
2SC 663
(Hab mal gelesen BD317 / 318 wären da passend, die wären auch gut erhältlich - stimmt das ? )

Und das bringt mich gleich zum nächsten Problem, wird nur die (vermeintlich) intakte Endstufe bestückt, schaltet das Relais nur mal kurz durch und fällt dann wieder in den Ruhezustand zurück. Ist da noch was im argen oder gibt´s da ne Erklärung ?

Für jegliche Tipps bin ich dankbar (insbesondere wenn jemand ne Quelle für nen Schaltplan hätte ). Meine Elektronikkentnisse sind leider relativ begrenzt aber so schnell wollte ich das Gerät nicht aufgeben.

Gruß, Thomas
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 30. Apr 2007, 14:54
[quote]Und das bringt mich gleich zum nächsten Problem, wird nur die (vermeintlich) intakte Endstufe bestückt, schaltet das Relais nur mal kurz durch und fällt dann wieder in den Ruhezustand zurück. Ist da noch was im argen oder gibt´s da ne Erklärung ?
[/quote]heißt das, dass du an der defekten endstufe die endtransistoren ausgelötet hast? sonst alles drin?
es ist nicht ausgeschlossen, dass trotzdem noch DC anliegt.
nämlich wenn noch was an den treibern kaputt ist (was eigentlich meistens der fall ist).
miss doch mal nach, was jetzt an der endstufe anliegt am ausgang.
wenn nichts anliegt, müßte das relais eigentlich jetzt anziehen.

[quote]Das bringt mich zum ersten Problem: Was wäre denn passender Ersatz für
2SC 793
2SC 663
[quote]
bist sicher, dass ich nicht es nicht 2SA663 heißen soll?
vermutlich ja.

meine vergleichstabelle nennt da tatsächlich BD317/BD318. ob das aber die beste wahl ist, kann ich nicht sagen.
warten wir mal auf experten, viell. haben die einen besseren vorschlag..

Gruß
Bernhard
-scope-
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 30. Apr 2007, 15:10
Nachdem du die beiden Leistungstransistoren der defekten Endstufe ausgelötet hast, schaltest du das Gerät ein, und misst mit einem Gleichspannungsvoltmeter oder (besser) einem Oszilloskop die Spannungen an beiden Endstufenausgängen VOR dem Relais. Ohne Signal und ohne Last ...versteht sich.

Sollte im "unbestückten" Zweig eine Gleichspannung messbar sein, sind weitere Teile defkt. Das ist "wahrscheinlich".

Der andere Kanal sollte ebenfalls Spannungsfrei sein.

Danach meldest du dich einfach noch mal. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, dass du das Gerät wieder so hinbekommst....besonders nicht so, wie es früher einmal war.
armin777
Gesperrt
#4 erstellt: 30. Apr 2007, 16:23
@tommyknocker

Schaltplan wäre vorhanden - als Kopie bei uns erhältlich per Post zum Gesamtbruttopreis von 10,- Euro (Selbstkosten).
Bei Interesse bitte PM.

Repararieren können wir den natürlich auch - auch so, daß er wieder so läuft wie vorher - das ist aber eine Kostenfrage und Du mußt vorher entscheiden, ob sich das für Dich lohnt. Mit rubnd 100,- Euro mußt Du bei uns in der Werkstatt rechnen.



Beste Grüße
Armin777


[Beitrag von armin777 am 30. Apr 2007, 19:04 bearbeitet]
Curd
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 30. Apr 2007, 18:59
Eine Rep. von 100 Euro lohnt sich finanziell bei dem Gerät nicht da funktionierende und optisch brauchbare CR-800 schon für 50 - 60 Euros in der Bucht angeboten werden.

Armin wie wäre es wenn Du solche Tipps wie von Scope hier geben könntest.

Diese Rubrik sollte doch für Leute gedacht sein die an ihren Geräten selbst Hand anlegen wollten.



[Beitrag von Curd am 30. Apr 2007, 19:11 bearbeitet]
armin777
Gesperrt
#6 erstellt: 30. Apr 2007, 19:09

rollo1 schrieb:
Eine Rep. von 100 Euro lohnt sich bei dem Gerät nicht da funktionierende und optisch brauchbare CR-800 schon für 50 - 60 Euros in der Bucht angeboten werden.


@rollo1

Das liest sich immer so in der Bucht - aber wie häufig sind die dann nicht so in Ordnung wie angeboten?

Bei uns in der Werkstatt schlagen mehrere Leute pro Woche auf, die ein Gerät bei ebay ersteiegert haben und nach Erhalt einen oder gar mehrere Defekte feststellten und uns dann fargen was das kostet, in der Hoffnung der Verkäufer würde diese Kosten übernehmen. Außer bei ganz teuren Geräten habe ich noch nie gehört. daß ein Verkäufer die Reparaturkosten übernommen hätte...

Zugegeben ein CR-800 ist schon ganz schön alt - aber die, die in der Bucht angeboten werden sind auch nicht jünger - aber schöne Geräte waren es doch - und ob es sich lohnt oder nicht, das ist Ansichtssache. Ich würde lieber 100,- Euro in ein altes Gerät investieren, wenn es denn wieder anständig funktioniert, als irgendein Billigangebot von heute für wenig mehr zu kaufen !

Beste Grüße
Armin777
Curd
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 30. Apr 2007, 19:18
Hoppla,

da hatte sich meine Beitragsänderung mit Deinem Post geschnitten.

"Finanziell" lohnt es sich meiner Meinung nach nicht. Wenn der CR-800 einen kapitalen (im wahrsten Sinne des Wortes) Endstufenschaden hat und ich die Kiste dann reparieren lassen muss für 100 Euro, der Erwerb bei ca. 30 Euro lag und dann die Kiste noch ein paarmal quer durch die Republik geschickt werden muss...das lohnt "finanziell" einfach nicht.
armin777
Gesperrt
#8 erstellt: 30. Apr 2007, 19:29

rollo1 schrieb:

Armin wie wäre es wenn Du solche Tipps wie von Scope hier geben könntest.
Diese Rubrik sollte doch für Leute gedacht sein die an ihren Geräten selbst Hand anlegen wollten.
:prost


Lieber rollo,

das tue ich seit Wochen! Aber manche Beschreibungen lassen einfach keine eindeutigen Tipps zu, andere sind so abgefaßt, daß man schon erkennen kann, daß der TE zu wenig "Schimmer" hat, daß man ihm sinnvoll hilfreiche Tipps geben könnte.

Ich habe daher angefangen bebilderte Anleitungen zu verfassen, die einem die üblichen Restaurationsarbeiten (keine "richtigen" Reparaturen) anschaulich vereinfachen sollen.

Schaust Du hier:
http://www.hifi-foru...um_id=185&thread=543



Beste Grüße
Armin777

P.S. Ich will hier nicht, wie Du sicherlch vermutest, nur Eigenwerbung machen!!!
tommyknocker
Inventar
#9 erstellt: 30. Apr 2007, 21:03
Danke an alle für alle die Resonanz

Danke Bertl100 und scope,
der Transistor wäre natürlich der 2SA663, hab´s falsch abgeschrieben

Die Endstufentransistoren sind bei dem Gerät lustigerweise steckbar, deswegen war bei dem Test nur die intakte Endstufe bestückt.
Nach eurem Tip hab ich natürlich nochmal nachgemessen und auf der kaputten Seite liegen immer noch 3.5 Volt an (die andere nach wie vor spannungsfrei).
Hatte damals nur kurz mal bei den größten Transistoren auf der Platine auf Durchgang getestet und die schienen in Ordnung, wär aber auch ein Wunder wenn´s so wäre. Dann mach ich mich nochmal auf die Suche.

PS: Rollo hat natürlich recht, bei dem Gerät lohnt sich eine teure Reparatur nicht. Zudem ist der optische Zustand nicht gerade berauschend. Und mit dem Risiko hatte ich natürlich gekauft. Mein Elektronikwissen habe ich mir zum Großteil aus Beschreibungen und Schaltplänen ermittelt - wollte mich aber schon immer mal an eine Endstufe wagen und schließlich ist das für mich auch einfach Teil des Hobbys, das Restaurieren wirkt auf mich halt ebenfalls einen großen Reiz aus. Deswegen kommt eine Werkstatt nicht in Frage.
Aber, Armin, auf dein Angebot mit dem Schaltplan komme ich aber gerne zurück .

Viele Grüße, Thomas
-scope-
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 30. Apr 2007, 21:36

Nach eurem Tip hab ich natürlich nochmal nachgemessen und auf der kaputten Seite liegen immer noch 3.5 Volt an


Das deutet auf weitere Fehler "weiter vorne" hin, und war auch so zu erwarten.
Der Endstufenzweig muss "Stück für Stück" von vorne (Differenzverstärker) bis hinten (Treibersektion) untersucht werden. Eine defekte Diode, oder ein defekter Widerstand reichen bereits aus, um die Schaltung aus der Balance zu bringen.

Für "Versierte" auch ohne Schaltbild eine 30-Minuten Angelegenheit, da man die zweite Endstufe für Referenzmessungen mit dem Diodentester nehmen kann....Für Einsteiger ne Menge Frust und unter Umständen "viel Rauch".


[Beitrag von -scope- am 30. Apr 2007, 22:05 bearbeitet]
tommyknocker
Inventar
#11 erstellt: 30. Apr 2007, 21:59
Ja, sowas hatte ich befürchtet - reizt mich jetzt aber, die Endstufe ist so schön übersichtlich. Werd mich dann noch mal melden, wenn ich erste Fortschritte gemacht hab.

Danke nochmal.
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 30. Apr 2007, 22:03
ok thomas,

dann mach mal die von scope vorgeschlagenen vergleichsmessungen. aber mit ruhe und bedacht.
keine hektik.
und wenn du wo mehr als ca. 10 - 20% unterschied feststellst, mußt du in dieser gegend genauer nachsehen.
evtl. auch mal ein paar bauteile zum genaueren test auslöten.

wie gesagt: alles kommt jetzt in frage. dioden, transistoren, widerstände. auch elkos.

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#13 erstellt: 30. Apr 2007, 23:13
Moin,
wobei hier eine Widerstandsanalyse zielfuehrender sein kann als eine Spannungsanalyse.
Endverstaerker sind von Eingang bis Ausgang ueblicherweise gleichstromgekoppelt.
Ein defektes Bauteil kann alle Spannungen verandern, ohne dass die Urasache dafuer erkennbar ist.
Das macht die Fehlersuche schwierig. Mit einer vergleichenden Widerstandsmessung bei spannungslosem Geraet kann man
erfolgreicher sein. Damit der Vergleich besser gelingt, die Endtransistoren auch aus der guten Endstufe entfernen,
Position der Transistoren notieren!

Bei Spannungsmessungen die Basis-Emitterspannung der Transistoren messen.
Sie betraegt normalerweise 0,6-0,7V. Spannung niedriger -> Transistor gesperrt, hoeher -> Transistor defekt.
Herausfinden, ob NPN oder PNP, auf die Polaritaet der Spannung achten.
Bei japanischen Transistoren sind Basis und Emitter fast immer die beiden aeusseren Beine, der Collector ist in der Mitte.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 30. Apr 2007, 23:17 bearbeitet]
tommyknocker
Inventar
#14 erstellt: 01. Mai 2007, 10:15
Ja, Bernhard, ich versuche mal, mein Unwissen mit Ruhe und Bedacht zu kompensieren

Super, Peter, genau was ich gebraucht hab. Dann such ich mir mal Infos zu den Transistoren zusammen und hoffe, das mein schrottiges Meßgerät noch so viel taugt, dass ich da was sinnvolles rauskrieg.

Merci, beaucoup
Curd
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 01. Mai 2007, 12:12

armin777 schrieb:
P.S. Ich will hier nicht, wie Du sicherlch vermutest, nur Eigenwerbung machen!!!


Lieber Armin,

wie hätte ich denn auf so eine irrige Vermutung nur kommen können



Geht ja auch nicht gegen Dich persönlich - mir genügt es eben das in der Signatur der Hinweis zu lesen ist das jemand repariert da muss ich das im Post nicht auch noch einmal explizit vor Augen geführt bekommen - bist halt Berliner die müssen das noch einmal mit dem Holzhammer einhämmern



@Thomas
ja so hatte ich das auch verstanden - ein wenig dazulernen und Spass haben beim Versuch die olle Möhre zum laufen zu bewegen - geht mir genauso und gehört bei mir auch mit zum Hobby.

Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 01. Mai 2007, 12:51
ups!

gut, dass wir Peter haben!
scope schrieb ja schon von

Referenzmessungen mit dem Diodentester


so schnell erwähnt man nicht explizit, was wichtig ist!
im nachhinein seh ich, dass bei den anderen posts nicht drin steht, dass tommy erst mal bei ausgeschaltetem gerät messen soll!

Gruß
Bernhard


[Beitrag von Bertl100 am 01. Mai 2007, 12:54 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 01. Mai 2007, 14:25

im nachhinein seh ich, dass bei den anderen posts nicht drin steht, dass tommy erst mal bei ausgeschaltetem gerät messen soll!


Wenn wir bei Adam und Eva anfangen, dann "muss" natürlch erwähnt werden, dass man die Diodenstrecken im ausgeschalteten Zustand messen sollte

Ich bin nunmal etwas oberflächlich.
tommyknocker
Inventar
#18 erstellt: 01. Mai 2007, 15:56
Ja, danke, war schon klar
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