Revox A78 MKII Endtransistoren

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Psychokopf
Neuling
#1 erstellt: 26. Sep 2007, 21:57
Hallo an alle.

Bin neu hier im Forum, zumindest als Schreiber.
Gelesen habe ich schon einiges und oft Hilfe gefunden. Bin nur Hobby-Hifi-Bastler und Sammler und beruflich in einem ganz anderen Bereich tätig. Kann also mit einem Profi nicht mithalten.
Meine Situation kommt dem einen oder anderen vielleicht bekannt vor:
Familie, Beruf, Im Keller einige Hifi-Geräte (mehr oder weniger hochwertig), 4 selbstgebaute Röhrenverstärker, von denen nur einer zuverlässig läuft.
Diverse Projekte, aber kaum Zeit.


Momentan:
Revox A78 MKII mit 2 defekten Endtransistoren, beide im selben
Kanal (haben Schluß). Typ ist RCA 16-319??? (beide gleich). Treibertransistoren, Dioden OK.
Ich bin seit einem Jahr immer mal wieder auf der Suche nach Transistoren die Revox evtl. noch da verbaut hat. Die vorhandene Bezeichnung bringt mir erstmal nix.
Für Antworten wäre ich dankbar.
Grüße erstmal
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 26. Sep 2007, 22:21
Hallo!
hm. In einem Servicemanual, das gerade gegoogelt habe, steht drin, dass zwei 2N3055S verbaut ist.
Der ist laut Datenblatt auf datasheetarchive weitgehend gleich mit dem 2N3055.
Der sollte gut erhältlich sein.
Allerdings solltest Du darauf achten, dass du Markenware kaufst. Bei reichelt gibt es z.b. einen von STM.
Von dem anderen no-name Teil würde ich Abstand nehmen.

Gruß
Bernhard
Elos
Inventar
#3 erstellt: 27. Sep 2007, 00:07

Bertl100 schrieb:
Hallo!
hm. In einem Servicemanual, das gerade gegoogelt habe, steht drin, dass zwei 2N3055S verbaut ist.
Der ist laut Datenblatt auf datasheetarchive weitgehend gleich mit dem 2N3055.
Der sollte gut erhältlich sein.
Allerdings solltest Du darauf achten, dass du Markenware kaufst. Bei reichelt gibt es z.b. einen von STM.
Von dem anderen no-name Teil würde ich Abstand nehmen.

Gruß
Bernhard


Die Transistoren 2N3055 bekommst du überall, das sind Standard-Transistoren - auch heute noch
Psychokopf
Neuling
#4 erstellt: 28. Sep 2007, 19:26
Danke, Danke, Danke!!!

Sorry, habe Probleme mit meinem Lan und kann erst jetzt antworten.
Ihr seit echt gut!
Ob´s funktioniert hat werde ich euch wissen lassen, brauche aber noch gut zwei Wochen (berichte auch, wenn er abraucht).
Hab enen ganzen Haufen 2N3055, allerdings keinen "S".
Hab das maunual nie gefunden, und suche schon lange. Naja, kein Profi halt.....
Thanks und Grüße.
hf500
Moderator
#5 erstellt: 28. Sep 2007, 20:23
Moin,
die Endstufen liefert nur eine geringe Leistung (2x10W, soviel ich weiss), daher werden die Endtransistoren
nicht besonders hoch beansprucht. Ein 2N3055 haelt immerhin einiges aus.

Es gibt aber ein Problem. Der Schaltungstechnik nach sind es beim A77 quasikomplementaere Endstufen, die ich oft als heikel erlebt habe.
Meist wollen die naemlich ausgemessene Paare in Treber- und Endstufe, sonst kann man die nicht vernuenftig zum Arbeiten bewegen.

Mit dem Revox habe ich in diesem Punkt keine Erfahrung, einige andere Geraete wollten sich partout nicht reparieren lassen.
Ein Beomaster 3000 ist bislang das einzige, bei dem eine Reparatur der Endstufen meinerseits geglueckt ist.


73
Peter
Maastricht
Inventar
#6 erstellt: 28. Sep 2007, 20:29

hf500 schrieb:
Moin,
die Endstufen liefert nur eine geringe Leistung (2x10W, soviel ich weiss), daher werden die Endtransistoren
nicht besonders hoch beansprucht. Ein 2N3055 haelt immerhin einiges aus.


Ich hatte mal einen Revox A78 (leider abgegeben, lang lang ist's her). Wenn ich mich recht erinnere war die Leistung eher 2x50 Watt Nennleistung.

Gruss, Jürgen
hf500
Moderator
#7 erstellt: 28. Sep 2007, 20:44
Moin,
Du hast recht, mir fallen gerade die Schuppen aus den Haaren ;-)
Ich war bei Revox zu stark auf die Tonbandgeraete fixiert.... in dem Fall waere es ein aeusserst robuster Mithoerverstaerker gewesen ;-)

In einem 50W Verstaerker leisten die Endtransistoren das, was einem Einzelpaar gerade noch zugemutet werden kann.
(Oder hat der A78 vier Endtransistoren pro Kanal wie z.B. der Grundig SV140?
Ich hatte mal eine 55W Monoendstufe, die auf einen Siemens-Schaltungsvorschlag zurueckging, mit 2x 2N3055 oder BD130)

Hier ist es also besonders wichtig, herauszufinden, ob in Treiber- und Endstufe gepaarte Transistoren verwendet werden muessen.
Eine Anfrage bei Revox sollte nuetzlich sein, man sagt, deren Service waere gut.

73
Peter
Psychokopf
Neuling
#8 erstellt: 28. Sep 2007, 22:03
Ja.
Die Sache mit den Quasikomplementären Endstufen hat mir ein Freund mal erklärt. Verstanden hab ich´s jedoch nie richtig.
Die 2 Leistungstypen auf dem Kühlblech übernehmen irgendwie den Größten Teil der Sinusschwingung.
Ich weiß auch nicht auswendig, ob die beiden (gleichen) Transistoren in Parallelschaltung hängen.
Auf der Platine des Verstärkers ist jedenfalls ein Kühlkörper
mit 2 Transistoren im Kunststoffgehäuse.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese irgendwie im Gegentakt mit den Metallknöpfen laufen können (Wärmeentwicklung).
Tja, Versuch macht kluch.
Psychokopf
Neuling
#9 erstellt: 28. Sep 2007, 22:09
Ach Ja.
50 Watt pro Kanal kommt nach meinen Recherchen in Etwa hin.
(eher etwas weniger).
Hat definitiv 2 gleiche Transen pro Kanal (auf dem Kühlkörper).
Ist insgesamt recht schön aufgebaut.
Grüße an alle.
hf500
Moderator
#10 erstellt: 28. Sep 2007, 22:43
Moin,
die beiden Transistoren auf dem Kuehlblech muessen den Ausgangsstrom des Verstaerkers aufbringen, in den Stufen davor wird die Spannung verstaerkt.

Quasikomplementaer heisst die Schaltung, weil beide Endtransistoren (die tatsaechlich nur fuer jeweils die positive oder negantive Halbwelle zustaendig sind)
vom gleichen Leitungstyp (NPN oder PNP) sind. Das fuer die Phasenumkehr notwendige komplementaere PNP/NPN Paar befindet sich hier in der Treiberstufe.
Man hat diese Schaltungstechnik bis etwa Mitte der 70er Jahre verwendet, weil es bis dahin noch nicht gelungen war, groessere Leistungstransistoren
in Komplementaerpaaren zuverlaessig herzustellen. Der 2N3055 ist ein NPN Transistor, sein PNP-Komplement heisst 2N2955.

Mittlerweile haben sich Komplementaerendstufen durchgesetzt, die Halbleiter dafuer stehen zur Verfuegung. Mit Komplementaerendstufen vereinfacht sich die Schaltungstechnik
und sie scheint gegen Datenstreuungen unempfindlicher zu sein. Jedenfalls sind diese Endstufen in der Reparatur nicht so zickig ;-)

Da die Endtransistoren in dem A78 einiges zu leisten haben, solltest Du bei Revox nachfragen, ob es beim Ersatz der Endtransistoren etwas zu beachten gibt.

73
Peter
Psychokopf
Neuling
#11 erstellt: 28. Sep 2007, 23:00
@ hf500

Danke für die umfassende Erklärung.
Prinzip also ähnlich wie im Gegentakt-Röhrenverstärker!?
2 gleiche Verstärkerelemente bekommen jeweils positive und negative Halbwelle von der Phasenumkehr. Kenne sowas aus Röhren-Gegentaktendstufen. Hier reicht aber meist eine Triode, z.B. eine halbe ECC83. Hab schon ein paar davon gebaut (allerdings kein Highend). Wegen der Stromverstärkung bei Transistoren vermutlich etwas aufwändiger.
Ist der Service bei Revox echt so gut, daß mam da anfragen kann?

Danke und Grüße
Maastricht
Inventar
#12 erstellt: 29. Sep 2007, 09:28
Noch etwas was mir eingefallen ist. Ich meine das der A78 auch für Elektrostaten geschickt war. Weiss nicht ob das für die Unterteile wichtig ist oder nur für die Konstruktion.

Gruss, Jürgen


[Beitrag von Maastricht am 29. Sep 2007, 09:28 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 29. Sep 2007, 10:58
Hallo!

es ist eine Quasi-Komplementär-Endstufe, 2 x 2N3055S pro Kanal. Treiber sind laut SM (natürlich komplementär) 2N4923R (NPN) und 2N4920R (PNP).
Das ganze wird mit +/-41V im Leerlauf betrieben.

Gruß
Bernhard
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 29. Sep 2007, 14:36

hf500 schrieb:
Quasikomplementaer heisst die Schaltung, weil beide Endtransistoren (die tatsaechlich nur fuer jeweils die positive oder negantive Halbwelle zustaendig sind)
vom gleichen Leitungstyp (NPN oder PNP) sind. Das fuer die Phasenumkehr notwendige komplementaere PNP/NPN Paar befindet sich hier in der Treiberstufe.

Sowas kann aber auch mit einem Eingangsübertrager gemacht sein, findet man in Transistorradios der 60er offenbar häufiger (ist mir in letzter Zeit sowohl im Philips L6X38T als auch im VEF 206 über den Weg gelaufen).
hf500
Moderator
#15 erstellt: 30. Sep 2007, 17:35
Moin,
ein weiteres Beispiel ist der Grundig SV50.
Bei dem sind beide Endtransistoren eines Kanals so stark voneinander unabhaengig, dass man es kaum hoert,
wenn die Sicherung eines der Transistoren durchgebrannt ist. Es fehlt nur etwas Maximalleistung und die Verzerrungen nehmen zu.
Trotz elkolosen Ausganges entsteht noch nicht einmal ein problematische Gleichspannung am Verstaerkerausgang.

73
Peter
Hausmeister123
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 26. Jan 2009, 19:37
Hallo,

bin seit einigen Tagen stolzer Besitzer eines Revox A78,

ist das ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer in die gehobene HiFi Klasse?

Euer Hausmeister
CyberSeb
Inventar
#17 erstellt: 27. Jan 2009, 00:43
Hallo Hausmeister,

das Ding verstärkt und ist haptisch eigentlich perfekt. Feinster Aufbau ...

Sagen wir es so: ich brauche nicht mehr; die Suche nach weiteren Verstärkern hat sich erübrigt.



High-End ist sicherlich was anderes.

Gruß, Seb
Hausmeister123
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 27. Jan 2009, 02:30
Servus Seb,

High End, wo fängt es an, wo hört es auf?

oder ist es eine Frage des Gehörs, Geldbeutel??

Aber so wie du dich anhörst, ist der Verstärker ausreichend.

Das freut mich und ich bin voller Spannung das Teil anzuschließen.

Danke für deine Antwort,

hau rein....;)

Euer vor freudiger

Hausmeister.....
Hausmeister123
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 27. Jan 2009, 02:36
Seb,

noch was, ich könnte einen :PIONEER Blaue Serie SPEC RG Dynamic Processor RG-1, günstig erwerben, meinst du der würde sich positiv auswirken, oder den Sound beeinträchtigen?

Hausmeister
CyberSeb
Inventar
#20 erstellt: 27. Jan 2009, 08:53
Nun, was ist High-End? High-End ist für mich Schicki-Micki-Kram. Viel glitzernde Fassade, wenig dahinter.

Der Revox ist ein Gerät der absoluten Spitzenklasse. Es war damals irre teuer. Der Aufbau ist vom Feinsten: Steckplatten, Stufenschalter, usw. usw. usw. Das Gerät kommt aus dem Hause Studer, einem Lieferanten für Studio-Ausrüstung. Der A78 ist sicherlich keine Studiotechnik, aber man erkennt die leichte Verwandschaft.

Heutzutage gibt es sicherlich bessere Geräte, jedenfalls auf dem Papier. Trotzdem, der Revox ist gut, ausreichend gut - auch nach heutigen Maßstäben (jedenfalls meiner Meinung nach).

Den Pioneer kannst Du schon anschließen, aber ob der eine Verbesserung bringt? Sicher nicht. Du kannst damit den Klang verbiegen. Allerdings solltest Du bedenken, dass jedes weitere Glied in der Signalkette eher den Klang verschlechtert.

Gruß, Seb
Hausmeister123
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 27. Jan 2009, 12:19
Hallo Seb,

da hast du recht, viel Schnickschnack was nix bringt, außer den Preis treibt, ich habe es gern so einfach wie möglich. Auch bei meinen Drehern, am liebsten sind mir rein manuelle Teile. Aus den 70-80er, da wurde noch Qualität verbaut.


Gruß

Der Berliner Hausmeister
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