Technics M205 TapeDeck läuft zu langsam

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Klassik1972
Stammgast
#1 erstellt: 18. Dez 2014, 15:00
Hallo zusammen, besitze ein Kassettendeck von Technics, das M205, welches etwas zu langsam läuft. Habe es aufgeschraubt und "begutachtet", außer einer sehr feinen Staubschicht ist es nicht verschmutzt. Nun hab ich hier gelesen das die Motordrehzahl verstellt werden kann, anhand einer kl. Öffnung am Motor. Die Serviceanleitung hab ich mir runtergeladen, leider konnte ich keinen Hinweis darauf finden wie diesbezüglich zu verfahren sei (vielleicht bin ich auch zu blöd es zu finden). Frage: Hat grundsätzlich jedes TapeDeck eine solche Einstellungsmöglichkeit? Eine Öffnung hinten am Motor habe ich gefunden, welche durch eine kl. Gummiverkleidung geschützt ist - muss man dort das Werkzeug (Schraubendreher)? ansetzen?

Gruß
Klassik 1972
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 20. Dez 2014, 04:03
Das MetallGehäuse des Motors ist mit Masse verbunden .
Das Einstellpoti innen im Motor führt Spannung .
Einstellen des Poti mit Metallschraubendreher führt zum Kurzschluß .
Daher den Schaft des Schraubendrehers mit Schrumpfschlauch oder Klebeband isolieren ,
nur die vorderste Spitze freilassen .
Es gibt auch Schraubendreher mit Kunststoff- oder auch eingesetzter Metallklinge , Abgleichwerkzeug .
bukongahelas
Klassik1972
Stammgast
#3 erstellt: 26. Dez 2014, 17:22
Uiii.. vielen Dank für den Tipp. Etwas am Gerät einzustellen unter Spannung hätte ich eh nicht auf blauen Dunst gemacht.

Also hat jedes Tapedeck am Motor diese Einstellungsmöglichlkeit?

Grüsse
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 26. Dez 2014, 17:31

Klassik1972 (Beitrag #3) schrieb:
Also hat jedes Tapedeck am Motor diese Einstellungsmöglichlkeit?


Nein.
Direkt angetriebene mit Quartzsteuerung eher selten bis gar nicht.
AlexG1990
Inventar
#5 erstellt: 26. Dez 2014, 17:41
Hallo!

Bisher kenne ich das nicht anders, dass jedes Tape so eine schraube hat - sogar bis hin zu ganz billigen...
also ja!
Ausnahme sind teilweise Decks, die sich von außen per Pitch-Regler in der Geschwindigkeit regeln lassen (selten). Die haben meistens innen auf der Platine ein Poti, wo sich die "Nullposition" korrigieren lässt...

Die Band-Geschwindigkeit ist zwar exakt genormt (47,625 mm/s), jedoch weicht quasi jedes Tapedeck ab Werk leicht davon ab, und über die Zeit verstellt sich der Pitch auch wieder leicht. Das liegt eben an feinen mechanischen und elektrischen Toleranzen.

Du kannst den Pitch jetzt nur "relativ" zu einem anderen Deck justieren, das eine scheinbar normale Geschwindigkeit hat. Dabei musst du "unter Spannung" arbeiten! (Ist aber auch völlig ungefährlich, so lange du die Hände von der Trafo-Sektion lässt...

So gehst du vor:
Du nimmst ein anderes Deck, was deiner Erfahrung nach mit korrekter Geschwindigkeit läuft, und nimmst darauf einen 1kHz-Sinus auf (kannst du vom PC per Audacity zuspielen), am besten mindestens 1 Minute lang. Jetzt legst du die Kassette in den hier genannten Technics ein, und spielst nun gleichzeitig den Original-Sinus vom PC/Handy etc., und dazu die korrekt aufgenommene Kassette auf dem Technics. Dann wirst du erstmal starke Dissonanzen hören, wenn die Geschwindigkeit weit daneben ist. Jetzt justierst du den Pitch mit dem Schraubenzieher nach. Wenn du "in die Nähe" kommst, hörst du auf einmal leichte Schwebungen, die immer geringer werden, bis du den Ton bzw. die Geschwindigkeit "exakt" getroffen hast!
Dann hast du den Pitch genau an den deines anderen "Referenz"-Decks angeglichen. Um es absolut exakt auf 47,625mm/s abzugleichen, bräuchtest du dagegen eine sehr teure Referenzkassette...

Probiere das erstmal so...solltest du kein 2. Tapedeck haben, gibt's noch eine weitere "Faktor-Methode" - dazu bräuchtest du ein Musikstück auf einer (gut bespielten / originalen) MC, und gleichzeitig aus digitaler Quelle...dazu dann später falls nötig...


Nein.
Direkt angetriebene mit Quartzsteuerung eher selten bis gar nicht.

Na gut - die können sich auch kaum bis gar nicht dejustieren, wenn der Quartz tatsächlich mit der korrekten Frequenz schwingt, den die Motorsteuerung braucht...


[Beitrag von AlexG1990 am 26. Dez 2014, 17:43 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 27. Dez 2014, 01:19

wenn der Quartz tatsächlich mit der korrekten Frequenz schwingt, den die Motorsteuerung braucht...


Genau.
Selten gibt es bei Geschwindigkeitsabweichungen/schwankungen einen Defekt im Schwingquartz.Noch seltener einen Mechanischen Defekt,wie verharztes Fett o.ä..Eher sind es Elkos die von ihrer Kapazität abweichen ,oder die Hallgeber machen in der Steuerung schlapp.
Dann kann man diesen Fehler nur durch Wartung (neu fetten) und/oder tausch der Bauteile beheben.
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 27. Dez 2014, 01:29
Zum Geschwindigkeit einstellen,sollte man sich mal einfachhalber eine Stroboskop-Cassette zulegen.Gerade wenn man Laie ist,gelingt es einem damit.
Dazu braucht es aber noch eine 230V GlühLampe!!!Das ist heutzutage nicht mehr so einfach....
Wie z.B. die von KÖNIG
konigstrobocass
Klassik1972
Stammgast
#8 erstellt: 02. Jan 2015, 21:20
Ich dank Euch für die Antworten - achso, frohes neues Jahr Euch allen!

Dann mache ich mal ran an die Angelegenheit!

gruß

Klassik1972
Django8
Inventar
#9 erstellt: 06. Jan 2021, 15:43
Bin gerade auf diesen (alten) Thread gestossen, da auch ich ein Tapedeck (PIONEER CT-F8282) habe, das etwa 4% zu langsam läuft, wie ich neulich festgestellt habe. Danke für die tollen Tipps hier ! So eine Strobokassette wäre natürlich am Einfachsten, aber eben . DAher werde ich es mal mit der Sinuston-VAriante von AlexG1990 probieren . Ich bin zuversichtlich und werde berichten. Guten (weiteren) Start ins neue Jahr Euch allen!


[Beitrag von Django8 am 06. Jan 2021, 15:44 bearbeitet]
Django8
Inventar
#10 erstellt: 17. Jan 2021, 20:18
So - geschafft. War keine grosse Sache. Da ich als Aufnahmegerät abgesehen vom Tape-Deck lediglich eine LG-Kompaktanlage neueren Baujahrs rumstehen habe, musste halt die als "Referenz" herhalten. Habe im Tape-Deck aber nach getaner Arbeit noch eine Seite einer TDK 100er-Kassette durchlaufen lassen und kam auf gestoppte gut 51 Minuten Spieldauer. Ich denke, das passt
DJ_Chaos
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 20. Jun 2021, 22:48
Also bei allen Videos die ich gesehen habe, wurde ein Metallschraubendreher benutzt. Da scheint das mit der Spannung am Poti nicht zu stimmen. Siehe Beitrag weiter oben.
hf500
Moderator
#12 erstellt: 21. Jun 2021, 18:52
Moin,
doch, der Schraubendreher fuehrt Spannung, wenn man ihn in das Trommpoti im Motor steckt. Das ist immer eine einfache, nackte Ausfuehrung, bei der der Schleifer nicht isoliert ist. Bei Schluss gegen Masse laeuft der Motor meist schneller; man sollte sich nicht darauf verlassen, dass das immer kurzschlussfest ist. Daher sollte man keine Schluesse provozieren.

73
Peter
DJ_Chaos
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 22. Jun 2021, 08:46
Ok, heute kommen meine Mess-Tapes. Werde das morgen mal testen. Suche wie verzweifelt mein Abgleichbesteck vollisoliert mit Messingspitzen! Jahrelang nicht gebraucht.
Ist das Schlitz oder Kreuzschlitz ( Pioneer)?

Grüße
Jörg


[Beitrag von DJ_Chaos am 22. Jun 2021, 08:48 bearbeitet]
hf500
Moderator
#14 erstellt: 22. Jun 2021, 17:03
Moin,
die Trimmpotis sind mit einem kleinen Schlitzschraubendreher einzustellen. Und wenn man nicht "wie bloed darin herumstochert", wird das auch mit einem gewoehnlichen kleinen Schraubendreher gelingen.

73
Peter
Django8
Inventar
#15 erstellt: 22. Jun 2021, 17:09
Genau. Ging bei meinen PIONEER-Deck so jedenfalls völlig unproblematisch und einfacher als erwartet
DJ_Chaos
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 24. Jun 2021, 18:10
Ja,ging bei mir auch. Sehr kleiner Schlitz. Leider nur Metallabgleichbesteck. Andere ist irgendwie weg.
Bei Kontakt zum Gehäuse vom Motor dreht der nur schneller.
Sehr sensibel. Da würde sich ein Spindeltrimmer besser machen.
3 Decks eingestellt. Das ct-s550s tat sich etwas schwer. Geschwindigkeit ging zurück bei Erwärmung.
Habe dann jedes Deck erst mal 20 min mit Kassette warmlaufen lassen.
Die Ct-s410 waren stabiler.
DJ_Chaos
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 24. Jun 2021, 18:10
Ja,ging bei mir auch. Sehr kleiner Schlitz. Leider nur Metallabgleichbesteck. Andere ist irgendwie weg.
Bei Kontakt zum Gehäuse vom Motor dreht der nur schneller.
Sehr sensibel. Da würde sich ein Spindeltrimmer besser machen.
3 Decks eingestellt. Das ct-s550s tat sich etwas schwer. Geschwindigkeit ging zurück bei Erwärmung.
Habe dann jedes Deck erst mal 20 min mit Kassette warmlaufen lassen.
Die Ct-s410 waren stabiler.
Django8
Inventar
#18 erstellt: 28. Jun 2021, 07:57
[/quote]
Leider nur Metallabgleichbesteck. Andere ist irgendwie weg.
Bei Kontakt zum Gehäuse vom Motor dreht der nur schneller.
Sehr sensibel. Da würde sich ein Spindeltrimmer besser machen.
[quote]
Ich habe um den Schraubenzieher aus Metall einfach etwas Malerkreppband geklebt - und isoliert "gut genug" war's .

[quote]Da würde sich ein Spindeltrimmer besser machen.[/quote]
Nun ja, die Geschwindigkeitsjustierung ist bzw. war - genau wie auch etwa auch die Azimut-Einstellung - doch eher etwas für den "Fachmann". Sowas hat man früher - sofern überhaupt nötig - in der Werkstatt machen lassen. Von daher stand hier hier die "Servicefreundlichkeit" jetzt nicht an oberster Stelle. Vor 30, 40 Jahren dachte ja wohl noch niemand daran, dass heute diese Geräte noch jemand nutzt, obwohl die Technik eigentlich komplett überholt ist und dass die wenigen Freaks, die sich sowas noch antun, die Service-Arbeiten auch mangels geeigneter Werkstätten i.d.R. selber durchführen
hf500
Moderator
#19 erstellt: 28. Jun 2021, 19:25

Rabia_sorda (Beitrag #7) schrieb:

Dazu braucht es aber noch eine 230V GlühLampe!!!Das ist heutzutage nicht mehr so einfach....
Wie z.B. die von KÖNIG


Moin,
ganz so schlimm ist es nicht.
Leuchtstofflampe ist besser, weil in den Nulldurchgaengen dunkler. Noch besser ist eine mit ungesiebter Gleichspannung betriebene LED (Trafo, Brueckengleichrichter, Vorwiderstand). Oder eine (kleine (um 3W)) netzspannungsbetriebene LED, die kein Schaltnetzteil im Bauch hat, sondern Vorschaltkondensator, Brueckengleichrichter und einen meist zu kleinen Ladekondensator (ich habe mit denen deutliche Stroboeffekte). Die Dinger, die in einem E14-Sockel keinen Platz fuer umfangreiche Elektronik haben.

73
Peter
Django8
Inventar
#20 erstellt: 02. Nov 2021, 10:26
Ächz - muss bei meinem PIONEER CT-F8282 nochmals wieder ran. Mittlerweile läuft das Teil nämlich zu schnell (etwa 3 Prozent - muss noch ganz messen). Meine Theorie: Das Deck war aufgrund der offenbar langen Stillstandzeit "verharzt" oder so. Nachdem ich es nun in den letzten Monaten öfters am Laufen hatte, hat sich das mittlerweile gelegt, was heisst dass die vorgenommene Korrektur zu stark bzw. allenfalls gar nicht nötig war.
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