Technics 100P dreht zu langsam

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the_reaper
Stammgast
#1 erstellt: 17. Nov 2021, 11:45
Guten Tag zusammen,

ich benötige mal wieder das geballte Forumswissen!

Vorige Woche habe ich einen Klassiker aus Japan erhalten, einen Technics 100P. Das gute: wenn man Riemen drauf macht, dann läuft erstmal alles.
Allerdings dreht der Plattenteller zu langsam. Ich komme auf etwas über 28 U/min. Gemessen habe ich mit einer Handyapp, die ich vorher an meinem Technics SL-7 validiert habe. Auf dessen Teller zeigt die App konstante 33,3 U/min an.

Als Riemen habe ich mir verschiedene Varianten von Thakker bestellt. Der Lauffläche für den Riemen hat am Teller einen Umfang von 90 cm. Der Riemen mit einem Umfang von 895mm saß zu locker und fiel im Betrieb herunter. Der jetzige Riemen mit einem Umfang von 848mm passt sehr gut und sitzt nicht zu locker oder zu fest. Mit diesem Riemen erreiche ich die oben angegebene Geschwindigkeit. Unterm Teller lag ein viel zu kleiner Riemen, vermutlich von einem anderen Technics Modell. Dieser saß allerdings so straff, dass er den starken Motor ausgebremst hat und den Teller nur auf etwa 25 U/min gebracht hat. Der jetzige Riemen sollte aber passen.

Da es sich bei dem Gerät um ein 100V Gerät handelt, wird ein Trafo vorgeschalten. Dieser liefert gemessen ziemlich genau 100V. Die Spannungsversorgung würde ich ebenfalls ausschließen.

Ansonsten gibt es schon nicht mehr so viele Bauteile im Dreher, die verantwortlich sein können. Es gibt insgesamt 2 Widerstände, wovon einer in Reihe vor dem Motorkondesator sitzt und einer in Reihe vor einer LED/Glühbirne zur Betriebsanzeige. Während ich hier schreibe fällt mir auf, dass ich den Widerstand vor dem Motorkondensator noch messen sollte... Der andere Widerstand kann ausgeschlossen werden.
Außerdem gibt es den angesprochenen Motorkondensator, welcher laut Aufdruck 1,3µF oder 0,4µF liefert. Angeschlossen waren die Kontakte für 1,3µF. Gemessen habe ich 1,29µF, der Kondensator liegt also noch im Soll.
IMG_20211116_200049 IMG_20211116_200801

Der andere Kondensator ist zwischen die Kontakte des Ein-/Ausschalters geschalten und sollte die Motordrehzahl nicht beeinflussen. Dennoch werde ich diesen Kondensator ersetzen, da er anstatt mit 0,12µF um 20% über dem Soll liegt.
IMG_20211116_202421

Der Motor selbst lässt sich sehr einfach drehen. Beschädigungen lassen sich auch keine erkennen. Sicher kann der Motor ein neues Öl vertragen, aber davon würde ich mit nicht die 5 fehlenden Umdrehungen erwarten...

Das Tellerlager scheint auch nicht die Ursache zu sein. Der Teller lässt sich so leicht drehen und stoppt auch eine halbe Ewigkeit nicht, wenn ich den von Hand andrehe..

Ich werde nun also zuerst noch den Widerstand messen und mich hier nochmal mit den Ergebnissen melden. Weitere Ideen für die Ursache des langsamen Tellers sind natürlich willkommen.
Uwe_1965
Inventar
#2 erstellt: 17. Nov 2021, 12:04
Moin,

ich kann mich wage daran erinnern, das es in Japan geteilt ist, eine Region hat 50Hz und die andere 60Hz aber ich weiß nicht mehr wo

Allgemeiner Link

Gruß Uwe
the_reaper
Stammgast
#3 erstellt: 17. Nov 2021, 12:10
Hallo Uwe,

das stimmt, danke für deine Antwort.
Laut Typenschild kommt der Dreher aber mit beiden Frequenzen zurecht.
IMG_20211116_211505

Der Widerstand sollte 300Ohm haben und wurde gerade mit 307Ohm gemessen.
the_reaper
Stammgast
#4 erstellt: 17. Nov 2021, 12:46
Ich hab mal noch schnell einen Schaltplan erstellt. Profi bin ich nicht, daher gerne sagen, wenn was falsch ist oder nicht sein kann. Da ich bisher keinerlei Unterlagen zu dem Dreher finden konnte, hab ich die Leitungen mal mit den Farben benannt, wie sie zum Motor führen.

Schaltung


[Beitrag von the_reaper am 17. Nov 2021, 12:47 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#5 erstellt: 17. Nov 2021, 14:18
Ja er kommt mit beiden Frequenzen zurecht, aber was bedeutet der grüne Aufkleber mit der Aufschrift 60 c/s

Ich kenne mich zwar nicht besonderst mit Kondensaoren aus, aber könnte C2 ein Hochpass sein ?

Gruß Uwe
childofman
Stammgast
#6 erstellt: 17. Nov 2021, 14:41
c/s könnte heißen cycles per second. sprich 60 Hz, Laut deinem Schaltbild läuft der Motor mit wechselstrom. Dabei wird in der Regel (wurde) die Netzfrequenz als Referenz genutzt. Sprich 50 Hz ist deinem Player einfach zu wenig. Wie der umzurüsten ist - keinen Schimmer. Aber ich würde behaupten: Netzfrequenz = Problem.
Uwe_1965
Inventar
#7 erstellt: 17. Nov 2021, 15:09
cycles per second

...oder umstellen auf 50 Hz, da käme nur der C2 in Frage, also anstatt 1,3µF auf 0,4µF umlöten, Probieren macht schlau

Wie war der überhaupt eingelötet, weil das sieht man auf den Bildern nicht, könnte man die beiden auch Parallel verlöten
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 17. Nov 2021, 15:13
Für meinen Geschmack fehlt dieser Knotenpunkt in deiner Schaltung.

schaltung_1128095


... ich würde behaupten: Netzfrequenz = Problem.


Könnte ich mir auch vorstellen.

Ändert sich die Geschwindigkeit wenn man den Widerstandswert von R2 etwas erhöht? Ich würde da mal was um 400 Ohm einfügen und damit erstmal testen.
Verringern würde ich den Widerstandswert hingegen nicht so gerne

Ansonsten kann man dann wohl mit einem 50/60 Hz-Umrichter etwas ändern, so auch mechanisch durch Änderung des Motorpulley-Durchmessers (Schrumpfschlauch ...).


[Beitrag von Rabia_sorda am 17. Nov 2021, 15:15 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#9 erstellt: 17. Nov 2021, 15:50

Uwe_1965 (Beitrag #7) schrieb:
cycles per second

...oder umstellen auf 50 Hz, da käme nur der C2 in Frage, also anstatt 1,3µF auf 0,4µF umlöten, Probieren macht schlau

Wie war der überhaupt eingelötet, weil das sieht man auf den Bildern nicht, könnte man die beiden auch Parallel verlöten


Der Kondensator war bei 1,3µF angelötet, der Punkt für 0,4µF sieht noch unberührt aus. Wäre einen Versuch wert.

Ich denke übrigens auch, dass es an der Netzfrequenz liegt. Ohne die genauen Formeln zu kennen, würde ich aber mal folgende Rechnung aufmachen:

Aktuell bei 50Hz etwa 28 U/min, obwohl der Dreher 60 Hz haben möchte.

28U/min x 60Hz / 50Hz = 33,6 U/min, was dann in etwa passen würde.


Entweder gibt es jetzt für den 50Hz Betrieb einen Pully mit größerem Durchmesser oder der Kondensator muss auf 0,4µF umgelötet werden. Das mit dem Kondensator würde Sinn ergeben, wozu sonst gibt es eine ungenutzte Kapazität? Schließlich hat Japan 50Hz und 60Hz und da der Dreher beides können soll, muss die Änderung einfach mit den vorhandenen Teilen umsetzbar sein.

@Rabia_sorda: Der Knotenpunkt fehlt, das ist korrekt und somit in meinem Bild falsch dargestellt.


[Beitrag von the_reaper am 17. Nov 2021, 15:51 bearbeitet]
Knulse
Stammgast
#10 erstellt: 17. Nov 2021, 16:01
Ein Sechstel weniger Netzfrequenz führt dann wohl zu einem Sechstel weniger Drehzahl; kommt ziemlich genau hin.

Ich würde auch mal versuchen, den Kondensator umzulöten. Entweder auf 0,4µF oder 1,3µF u. 0,4µF in Reihe oder parallel; eine Variante wird schon richtig sein. Wird schon einen Grund haben, weshalb dieser Doppelkondensator eingebaut wurde.

Achte dann aber auf die Verlustwärme des Motors.

https://www.mikrocontroller.net/topic/144704#1342030


[Beitrag von Knulse am 17. Nov 2021, 16:01 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#11 erstellt: 17. Nov 2021, 16:09
Auf 0,4µF umgelötet läuft der Motor nur ganz langsam und schwach. Demzufolge würde ich davon ausgehen, dass ich eine höhere Kapazität benötige und die Kondensatoren dafür parallel schalten muss. Dazu müsste ich dann eine Brücke zwischen die Lötfahne für 0,4µF und 1,3µF löten, korrekt?
Knulse
Stammgast
#12 erstellt: 17. Nov 2021, 16:11

the_reaper (Beitrag #11) schrieb:
...Dazu müsste ich dann eine Brücke zwischen die Lötfahne für 0,4µF und 1,3µF löten, korrekt?
Genau.
the_reaper
Stammgast
#13 erstellt: 17. Nov 2021, 17:01
Brücke eingelötet, Kondensator gemessen: Wie zu erwarten: 1,69µF. Motor wieder angeschlossen, Dreher gestartet -> keine Auswirkung auf die Drehzahl.

Eine Reihenschaltung wird hier auch keine Auswirkung haben, da bei Reihenschaltung die Gesamtkapazität 0,306µF betragen würde. Außerdem wüsste ich auch nicht, wie ich hier eine Reihenschaltung umsetzen sollte?

Ich werde mal nach Service Manuals von anderen japanischen Geräten aus der Zeit schauen. Alles was einen Motor hat, muss idR. auch von 60Hz auf 50Hz umstellbar sein...
Knulse
Stammgast
#14 erstellt: 17. Nov 2021, 17:07

the_reaper (Beitrag #13) schrieb:
...Außerdem wüsste ich auch nicht, wie ich hier eine Reihenschaltung umsetzen sollte?...

Indem du die beiden äußeren Pins des Kondensators nutzt und den mittleren (gemeinsamen) frei läßt.
Glaube aber auch nicht, daß das etwas bringt.

001


[Beitrag von Knulse am 17. Nov 2021, 17:41 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#15 erstellt: 17. Nov 2021, 18:47
Danke knulse, für das Bild. Da stand ich vorher auf dem Schlauch...

Aus dem Service-Manual des JVC VC-9 (ähnlich alt) habe ich folgendes Bild:
JVC_VC-9
Hier gibt es einen Schalter, der bei 50Hz einen 0,3µF Kondensator parallel schaltet. Der Gedanke war also scheinbar richtig. Warum sich nichts an der Drehzahl ändert? Keine Ahnung...

Zwischenzeitlich hatte ich auch mit einem Forumsmitglied Kontakt, welches in der Vergangenheit schonmal einen Technics 100P besaß. Aussage: Bei 50Hz muss der Pulley um etwa 20% im Durchmesser vergrößert werden. Auch das scheint mir plausibel. Im Servicemanual eines anderen Drehers habe ich gesehen, dass es Pulleys für 50Hz und 60Hz gab. Aber den passenden Pulley für diesen Dreher zu finden, scheint mir mehr als unrealistisch. Daher werde ich dem Pulley einen Schrumpfschlauch verpassen und dann mal weiter sehen.

@Rabia_sorda: Wenn ich R2 erhöhe, sollte dann der Motor tendenziell nicht eher langsamer werden?
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 17. Nov 2021, 19:02

Wenn ich R2 erhöhe, sollte dann der Motor tendenziell nicht eher langsamer werden?


Vmtl wird er langsamer, aber ich bin auch kein Motorspezialist und getestet habe ich es auch noch nie.
Aber bevor man es nicht ausprobiert hat .... ich hatte nun auf deine jetzige Erfahrung gehofft


Daher werde ich dem Pulley einen Schrumpfschlauch verpassen und dann mal weiter sehen




[Beitrag von Rabia_sorda am 17. Nov 2021, 19:04 bearbeitet]
Knulse
Stammgast
#17 erstellt: 17. Nov 2021, 19:05

...Gemessen habe ich 1,29µF, der Kondensator liegt also noch im Soll...

Wenn der Kondensator noch so viel Kapazität bei der Messung zeigt, heißt das nicht unbedingt, daß er noch in Ordnung ist (ESR etc.).
Das sieht schon eher verdächtig aus, wenn er genau seine Nennkapazität hat; meistens liegt sie eher höher.

Bau doch mal einen anderen entsprechenden Kondensator zur Probe ein, falls vorhanden (evtl. zwei parallel oder seriell, um auf ca. 1,7µF zu kommen).

Achte aber auf die Spannungsfestigkeit!


[Beitrag von Knulse am 18. Nov 2021, 10:52 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#18 erstellt: 18. Nov 2021, 11:50
Ich werde mal einen anderen Kondensator einbauen und testen. Mich wundert nämlich auch, dass ein Kondensator nach über 50Jahren noch 99% im Soll liegen soll und dass sich rein gar nichts ändert, wenn die angeschlossene Kapazität erhöht wird.
Auf die schnelle habe ich aber keinen passenden Kondensator gefunden, daher wird es hier erst nächste Woche neue Tests und Ergebnisse geben.

Vielleicht besorg ich mir dann auch noch ein paar andere Widerstände....
Knulse
Stammgast
#19 erstellt: 18. Nov 2021, 12:13

...Da es sich bei dem Gerät um ein 100V Gerät handelt, wird ein Trafo vorgeschalten. Dieser liefert gemessen ziemlich genau 100V. Die Spannungsversorgung würde ich ebenfalls ausschließen....

Der Trafo hat hoffentlich genug Leistung, nicht daß er schwächelt?
Lt. Aufkleber hat der Dreher eine Leistungsaufnahme von 15W.
the_reaper
Stammgast
#20 erstellt: 18. Nov 2021, 13:39
IMG_20211109_121547

Die Leistung vom Trafo sollte ausreichen, da hängt nur der Plattenspieler dran.
Knulse
Stammgast
#21 erstellt: 18. Nov 2021, 13:46
Ja, OK - wollte das nur als eventuelle Fehlerquelle ausschließen.

Da der Trafo auch ein Japaner ist, sollte dem Dreher die Saftaufbereitung besonders gut schmecken...
the_reaper
Stammgast
#22 erstellt: 01. Dez 2021, 16:15
So, zwischenzeitlich kamen die Kleinteile und ich habe den Kondensator getauscht. Leider hat das keinerlei Auswirkungen auf die Drehzahl mit sich gebracht. Ich könnte natürlich versuchen, einen weitern Kondensator parallel zu schalten um die Kapazität zu erhöhen. Aber das wäre für den Motor auf Dauer sicher nicht optimal. Ich werde wohl den Weg gehen und den Pulley vergrößern. Wenn noch jemand eine zündende Idee hat, dann gerne her damit!
Ingor
Inventar
#23 erstellt: 01. Dez 2021, 16:39
Sehr spannend. Es gibt Geräte, da funktioniert das mit dem Ändern des Kondensators, als alleinige Maßnahme. Das hängt aber vom Motor ab. Bei einem Synchronmotor geht da leider nichts. Der folgt immer der Netzfrequenz. Die Änderung des Kondensators hat hier nur mit dem Anlauf zu tun. Über den Kondensator wird ein phasenverschobener Strom in der anderen Wicklung erzeugt. Bei 50 Hz muss der Kondensator natürlich größer sein.
the_reaper
Stammgast
#24 erstellt: 01. Dez 2021, 16:58
Vermutlich gab es einen anderen Pulley für 50Hz.

Bei Yahoo Auctions wurden dieses Jahr für den Technics SL-40 Pulley für 50Hz und 60Hz verkauft. Der SL-40 dürfte ähnlich alt sein wie mein 100P.
Pulley SL-40

Schade nur, dass auch der SL-40 (oder alternativ der SL-35) ebenfalls eher selten anzutreffen ist. Ansonsten würde ich von denen einen Pulley ausprobieren.
the_reaper
Stammgast
#25 erstellt: 13. Dez 2021, 13:58
Um das hier abzuschließen: Ich habe den Durchmesser vom Pulley mit Schrumpfschlauch vergrößert. Der Teller dreht jetzt bei ca 33,1 U/min. Natürlich ist das eigentlich zu wenig, aber für so eine Bastellösung ist das genau genug. Schlimmer finde ich die Drehzahlschwankungen um 0,1 U/min, da der verwendete Schrumpfschlauch zu glatt ist und regelmäßig durchrutscht. Ein Hörtest steht noch aus, mal sehen wie schlimm es tatsächlich ist.

Falls zufällig jemand einen Pulley für eine 5mm Motorachse mit einem Durchmesser der Riemen-Lauffläche von ca. 12mm übrig hat, würde ich mich über eine Nachricht freuen.
Oder auch wenn jemand einen Plattenspieler kennt, der einen ähnlichen Pulley verbaut haben könnte.
PBienlein
Inventar
#26 erstellt: 13. Dez 2021, 14:12
Hallo,

wie wäre es mit noch mehr Schrumpfschlauch, bis der Durchmesser passt und die Geschwindigkeit stimmt. Dem Durchrutschen des Schrumpfschlauches könnte man damit begegnen, indem man die oberste Schicht mit Schmirgelpapier aufraut. Nur solange, bis ein entsprechendes Pully hoffentlich gefunden ist.

Gruß
PBienlein
Mechwerkandi
Inventar
#27 erstellt: 13. Dez 2021, 18:18
'Ne passende Buchse drehen, draufkleben, feddich...
the_reaper
Stammgast
#28 erstellt: 14. Dez 2021, 22:26

PBienlein (Beitrag #26) schrieb:
Hallo,

wie wäre es mit noch mehr Schrumpfschlauch, bis der Durchmesser passt und die Geschwindigkeit stimmt. Dem Durchrutschen des Schrumpfschlauches könnte man damit begegnen, indem man die oberste Schicht mit Schmirgelpapier aufraut. Nur solange, bis ein entsprechendes Pully hoffentlich gefunden ist.

Gruß
PBienlein


Mehr Schrumpfschlauch hatte ich schon versucht, aber dann war ich gleich zu weit drüber. Wollte den obersten Schrumpfschlauch wieder runter schleifen. das ging bis 33,6 U/min gut, danach ist der Schrumpfschlauch gerissen. Das passt jetzt schon, ich werde den Schlauch noch leicht anschleifen und dann passt das für mich. Beim Hörtest konnte ich keinen Mangel feststellen. Wenn ich einen Song aber das tausendunderste Mal auf dem Dreher anhören würde, dann würde ich die fehlenden 0,2 U/min eventuell bemerken.

@Merchwerkandi: Ich hab keine Drehbank und so einfach ist das nicht. Der Pulley hat oben einen Begrenzer, damit der Riemen nicht nach oben fliehen kann. Um eine Buchse drauf zu bekommen müsste ich also den original Pulley zerstören. Und dann könnte ich auch gleich einen neuen Pulley drehen lassen...
Uwe_1965
Inventar
#29 erstellt: 14. Dez 2021, 22:41

the_reaper (Beitrag #28) schrieb:
....Und dann könnte ich auch gleich einen neuen Pulley drehen lassen...


Why not weil wenn es wirklich der Pulley ist, dann kannst Du wohl darauf warten einen "neuen" passenden zu finden. Um wieviel mm Durchmesser mehr, geht es eigentlich. Vielleicht wäre ein Photo dazu hilfreich

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 14. Dez 2021, 22:43 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#30 erstellt: 14. Dez 2021, 23:13
Hier ein Bild:

IMG_20211214_210005

Aktuell habe ich den Pulley mit zwei Schichten Schrumpfschlauch und dazwischen 4 Streifen Paketband auf 12,3mm Durchmesser vergrößert.
Vorher hab ich mal gemessen und kam auf ca 10mm. Wenn ich unterhalb des ganzen zusätzlichen Materials messe komme ich auf ca 10,5mm. Da ist aber noch etwas Material dabei und der Pulley ist in der Mitte der Lauffläche etwas dicker. Wenn ich von 10,4mm ohne Zusatzmaterial ausgehe, dann müsste ich auf einen Durchmesser von etwa 12,5mm (10,4 * 1,2) für 33,3 U/min bei 50hz kommen. Zu 12,5mm fehlt mir noch ein bisschen was, ebenso wie zu den 33,3 U/min.

Für 45 U/min messe ich 14,1mm Durchmesser. Dort bräuchte ich also 16,92mm im Durchmesser.


[Beitrag von the_reaper am 14. Dez 2021, 23:14 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#31 erstellt: 23. Jan 2022, 15:59
Um das abzuschließen: Ich habe den Pulley noch etwas angepasst und der Teller dreht jetzt mit ca 33,3 U/min. Für eine solche Bastellösung ist das Messergebnis zufriedenstellend. Und wenn eine Platte abgespielt wird, dann hört sich alles gut an.
Die Cinch-Stecker musste ich noch austauschen, die waren mehr schlecht als recht angelötet und hatten einen Wackelkontakt. Jetzt läuft der Dreher zu meiner Zufriedenheit und gefällt mir immer besser!
Einzig einen leiseren Trafo benötige ich noch, das überdimensionierte 10A Kraftwerk brummt doch ganz ordentlich.
Seimalanders
Stammgast
#32 erstellt: 25. Jan 2022, 09:14

the_reaper (Beitrag #31) schrieb:

Einzig einen leiseren Trafo benötige ich noch, das überdimensionierte 10A Kraftwerk brummt doch ganz ordentlich. 8)


Für so kleine Leistungen mache ich es so

Die 100 V Trafos sind halt immer schwierig zu bekommen und dieser kostete etwa 12 Euro.
the_reaper
Stammgast
#33 erstellt: 06. Aug 2022, 14:14
Hier nochmal meine Endlösung. Ich habe sehr günstig eine Wellenkupplungen auf eBay entdeckt. Eigentlich für Modellbau und 3D-Drucker gedacht, habe ich mir so ein Teil bestellt und angepasst. Ursprünglich hatte die Kupplung 14mm. Ich habe das Teil auf eine Schraube und anschließend in die Ständerbohrmaschine gespannt. Mit einer Feile habe ich den Durchmesser Stück für Stück reduziert, bis der Teller bei 33,3 U/min lief.
Die Umschaltung auf 45U/min funktioniert damit natürlich nicht, aber das brauch ich eh kaum. Wenn ich Lust habe, feile ich mir dafür auch noch einen Pulley, die passende Kupplung habe ich mir bereits mitbestellt ;-)

IMG_20220806_140953
Ingor
Inventar
#34 erstellt: 07. Aug 2022, 10:58
Und die Gleichlaufschwankungen sind mit dieser Lösung nicht zu groß?
the_reaper
Stammgast
#35 erstellt: 07. Aug 2022, 22:42
Messbar sind die Gleichlaufschwankungen, aber nicht hörbar. Insgesamt deutlich besser als mit der vorherigen Lösung mit Schrumpfschlauch.
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