Pioneer SX-890 Versch. Alterswehwehchen

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herculesxe5
Neuling
#1 erstellt: 10. Dez 2015, 20:22
Hallo liebe HiFi Gemeinde,

da ich meinen schönen SX 890 nach einem kürzlichen Ausfall wieder auf Vordermann bringen möchte,
würde ich gerne einmal eure Expertise zu folgenden Problemen hören:

Vor wenigen Wochen schaltete das Schutzrelais einfach nicht mehr frei.
Das hatte sich aber auch schon Monate vorher so angekündigt, dass das Relais meist nach 10 Minuten bis mehreren Stunden Betrieb einmal kurz für wenige Sekunden abschaltete.
Daraufhin wechselte ich wie oft vorgeschlagen erstmal die Elkos,
zwar (noch) nicht alle aber zumindest ein Großteil, derer die mit allgemeiner Spannungsversorgung und der Schutzschaltung zusammen hängen. (auf dem Schaltplan C402,406,407,409,415-419,422,423.
Für C408 habe ich keinen Ersatz mit 80V Spannungsfestigkeit gefunden.)
Nachdem ich die Bodenplatte abgeschraubt hatte und einen ersten Blick auf die Platine warf fiel mir sofort auch ein Transistor auf, der unter sich einen markanten schwarzen Fleck gelassen hatte,
aber dazu gleich mehr.
Nach dem Tausch der Elkos machte ich einen ersten Testlauf, bei dem zuerst keine Verbesserung
zu bemerken war. Da führte ich die Messungen aus die bukongahelas in #2 diesem Thread beschreibt: http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-2787.html
Dabei schien an den Endstufen alles in Ordnung zu sein, jedoch konnte ich vor dem Schutzrelais an beiden Kanälen ein Gleichspannung von 40V (!) messen.
Kein Wunder, dass die Schutzschaltung nicht durchschaltete.
Während ich neben dem eingeschalteten Gerät saß und weiter den Schaltplan studierte machte es dann doch nach ca. 30 Minuten klick und und das Relais schaltete frei.
Wieder Gleichspannung gemessen und diese war nicht mehr vorhanden.
Das war vor einer Woche, seit dem habe ich ihn fast täglich wieder in Benutzung und das bis auf ein mal für ne halbe Sekunde ohne Aussetzer.
Nun frage ich was euch dazu noch einfällt, vorallem scheint das Problem noch nicht ganz behoben zu sein,
macht sich aber nicht mehr so bemerkbar.

Dann habe ich noch folgende Problemchen für dessen Ausbügelung ich gerne eure Ideen hören würde:

1. Beim Umschalten des Function Wählers ist im rechten Kanal
ein überproportional lautes Knacken zu hören. Die Lautstärke ist abhängig von der Stellung des Volume Reglers. Bei Volume auf 0 ist es nicht zu hören, bei nur leicht erhöhter Lautstärke allerdings schon deutlich.
Kann das an der muting-Schaltung liegen? Glaube der 890 hat so eine, bin aber leider in Verstärkertechnik nicht so versiert, das am Schaltplan sehen zu können.

2. Ebenfalls ist im rechten Kanal, wenn der Phono Eingang ausgewählt ist, unregelmäßig auftretendes Knistern und Rauschen zu hören. Seltener und leiser auch bei FM Radio Empfang.

3. Einer der Transistoren mit Kühlkörper hat die Platine unter sich durch Eigenhitze schon ziemlich abgedunkelt und angefangen seine Lötstellen "kalt" zu entlöten.
Die habe ich beim Elko Tausch auch nachgelötet.
Kann den mangels Durchblick auch nicht genau identifizieren, müsste der Q26 sein.
(Wenn man vor dem Gerät steht und von oben hinein blickt ist es von links der 3. mit Kühlkörper, falls das jemand hilft.)
Ist das einfach eine Alterserscheinung oder der Hinweis auf ein anderes Problem?

Vielen Dank schnonmal im Voraus an alle die diesen Text bis hierhin gelesen haben.

Nun noch: der Schaltplan (leider auf A4 gescannt) Pioneer SX-890 SchematicPioneer SX-890 SchematicPioneer SX-890 Schematic
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 11. Dez 2015, 16:48
Den Pioneer nur noch mit vorgeschalteter Glühbirne anschalten!

Vielleicht hast Du ja noch irgenwelche gealterten Elkos nicht erneuert. Die Spannungsfestigkeit (80 V) richtet sich nach der vorhandenen Spannung. Wenn deutlich unter 60 Volt anliegen, kannst Du einen 63-Volt Elko benutzen. Wegen der verschiedensten Wehwehchen würde ich alle Elkos tauschen. Die Ladeelkos, soweit nicht ausgebeult oder ausgelaufen drin lassen.

Dann nach Korrosion auf den Platinenkontakten schauen. Da kann schonmal etwas kurzschliessen. Hoffentlich hast Du die Polung bei allen Elkos richtig gemacht. Auf das Manual oder die Platinenaufschrift ist kein Verlass.

Erst danach einen Funktionstest machen und als erstes die Spannungen der Endstufe messen.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 11. Dez 2015, 17:47

Für C408 habe ich keinen Ersatz mit 80V Spannungsfestigkeit gefunden.


Du kannst auch 2 Elkos in Reihe schalten. Dadurch summiert sich die Spannung, aber die Kapazität verringert sich.
Wahrscheinlich weist du das...und dir geht es eher um die Originalität

Aber nur zum Beispiel:

Du brauchst einen Elko mit 80V und angenommenen 1000μF.
Dann kannst du 2 Elkos mit 40V und 2200μF in Reihe schalten und erhälst "einen" Elko mit 80V und 1100μF.

Kondensator-Berechner
herculesxe5
Neuling
#4 erstellt: 11. Dez 2015, 17:54
Danke für die Antwort!

Wird dabei der Verstärker in Reihe hinter die Birne geschaltet? Und welche Stärke wird dafür genommen?
Hab von der Birnen-Praktik erst hier im Forum gelesen.
Und welche meinst du mit Ladeelkos?

Korrosion ist bei mir gar nicht vorhanden.
Das mit der Polung ist mir auch schon aufgefallen, achte da seit dem auch immer sehr drauf.
herculesxe5
Neuling
#5 erstellt: 11. Dez 2015, 17:58

Du kannst auch 2 Elkos in Reihe schalten.


Au Mann darauf bin ich echt noch nicht gekommen.
Aber nach kurzer Überlegung wird das Platzmäßig etwas eng und ja Originalität ist mir wichtig.
Aber danke für den Hinweis.
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 11. Dez 2015, 18:07

Und welche meinst du mit Ladeelkos?


Die 2 großen Pufferelkos für die Endstufen sind gemeint.
shabbel
Inventar
#7 erstellt: 12. Dez 2015, 10:43
Ich benutze eine 60 Watt Birne. Man nimmt eine Steckdose (da kommen die Testgeräte rein) und eine Lampenfassung. Die eine Leitung geht direkt in die Steckdose, die andere zuerst durch die Lampenfassung.
herculesxe5
Neuling
#8 erstellt: 13. Dez 2015, 19:39
Danke euch zwei für die Hilfe,
hab jetzt noch soweit vorhanden die letzten Elkos getauscht und werde morgen die noch fehlenden zwei Typen kaufen gehen und tauschen. Mal sehen ob das schon was bringt.
Die großen Ladeelkos sehen noch sehr gut aus.


Wenn deutlich unter 60 Volt anliegen, kannst Du einen 63-Volt Elko benutzen.

Naja laut Plan liegen am negativ Pol -58V und am positiven Masse.
Das ist schon vielleicht etwas eng oder?
shabbel
Inventar
#9 erstellt: 13. Dez 2015, 22:58

herculesxe5 (Beitrag #8) schrieb:

Das ist schon vielleicht etwas eng oder?


Für einen Betriebstest reicht es. Auf die Dauer ist das etwas knapp.
herculesxe5
Neuling
#10 erstellt: 15. Dez 2015, 19:39
So gerstern noch den Rest getauscht, heute die Birnenschaltung gebastelt,
aber nun messe ich hinter der Endstufe wieder nur Gleichspannung mit vorgeschalteter Birne.
Zwar jetzt nur 36V aber das jeweils an Basis, Kollektor und Emitter an allen Endstufentransen.
Bei den PNP Transen ist die Kollektorspannung natürlich negativ.
Liegt das an der etwas niedrigeren Versorgungsspannung?
Oder ist eher in der Treiberschaltung etwas nicht in Ordnung?

Edit: Achso die Schutzschaltung schaltet natürlich auch nicht durch.


[Beitrag von herculesxe5 am 15. Dez 2015, 19:41 bearbeitet]
herculesxe5
Neuling
#11 erstellt: 15. Dez 2015, 21:03
Ok jetzt ist alles wieder wie vorher.
Nach gewisser Betriebszeit (ca. 1 Stunde) schaltete das Relais wieder frei,
Spannungen sind nun wieder normal.
Sämtliche andere Symptome auch noch vorhanden.
Jedoch konnte ich, bevor wieder alles in den Normalzustand ging messen, dass die negative Versorgungsspannung der Endstufe (die -41,5V) eher so +9V betrug.
Das würde meiner Meinung nach dann ja die inkorrekten Spannungen an der Basis der großen Transen
erklären.
Wo diese herkommt gilt es nun heraus zu finden.
Habt ihr ne Idee wie sich sowas so zeitverzögert einstellen kann?
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